Nach diesem kurzen Einwurf zu einem vermeintlichen Vorbild, kommt nun meine schnelle und unreflektierte Kritik zum Gleisplan und Ausstattung:
Ich würde die rechte Weiche, um mehr Nutzlänge zu bekommen, noch weiter nach rechts verschieben, quasi nur ein Stummel, wo maximal eine Lok zwischen Prellbock und Weiche passt.
Vom Hausbahnsteig her gesehen, sollte dieser auch nur so weit nach rechts reichen, bis die Profilfreiheit aufhört. Warum mehr bauen, was nicht genutzt werden kann....gerade zu Zeiten, als es noch ein Durchgangsbahnhof war.
was hälst du von der Idee, den Anschluss für das Sägewerk auf ein extra Modul zu legen? Zum Beispiel unmittelbar links vom BÜ, sodass für jede Rangierfahrt der Bahnübergang gekreuzt werden muss. Dadurch dass er auf einem seperatem Modul liegt könntest du den Anschluss bei Fahrtagen mit anderen Modulen auch mal mitten in der Strecke einbauen. Die Idee mit dem "Prellbockgleis-Modul" halte ich im übrigen auch sehr gut!
Was den Gleisplan angeht stimme ich den anderen insofern zu, dass mit dem jetztigen Entwurf deutlich mehr Betriebs- und somit Spielmöglichkeiten möglich sind. Allerdings halte ich deinen ersten Entwurf für gar nicht mal so schlecht, nur geht er schon mehr in Richtung Kleinbahn als in Richtung Nebenstrecke, also noch mal eine Spur einfacher was Gleisanlagen und Betrieb angeht. Als Vorbild für den ersten Entwurf könnte ich mir durchaus eine ehemalige Kleinbahnstrecke in der Altmark (Ok, das ist dann schon nicht mehr Thrüringen ) vorstellen, welche dann nach 1949 von der DR betrieben wurde. An Fahrzeugen wären für solche Strecke im Personenverkehr Ferkeltaxen und im Güterverkehr Loks der Baureihen 102.0 und 102.1 denkbar, aber das war es dann im Prinzp ja auch schon wieder, was halt doch ein wenig schade ist weil es doch ein sehr reizvolles Thema ist.
also wenn dein Bahnhof als rückgebauter Bahnhof dargestellt werden soll (was ja vieles dafür sprechen könnte), so wäre die relativ geringe Nutzfläche rechts neben der Weiche auch glaubhaft. Überlege dir, welche Maschinen zum Einsatz kommen sollen und bestimme dann die LÜP. Zur Not kann das 10 cm lange Prellbockstück auch etwas länger ausfallen oder ein zweites, längeres, zusätzlich gebaut werden. Somit hast du alles Möglichkeiten, nebst längerer Nutzlänge der einzelnen Gleise offen: 1. Durchgangsbahnhof 2. Rückgebauter Endbahnhof mit dem nur notwendigen Stummel, um den Zug zu umfahren.
viele Grüsse Holger
PS: Der Gleisstummel in meinem Endbahnhof hat von den Tellern des Prellbocks bis zur Weichenzunge 13 - 14 cm (Roco G1/2 + Weichenendstück) Gleislänge, so dass ein 215 gerade noch so und eine 211/212 (V100-West) ohne grössere Probleme dort Platz haben.
Das mit dem Sägewerksanschluss is auch noch nicht optimal. Auslagern wäre eine Idee. Franks Plan ist spitze, hat aber so viele Gleise. Also er wirkt richtig nett auf mich. Ich bin unschlüssig.
ZitatGepostet von DocBrown Okay, ich mach mal neu...
Das mit dem Sägewerksanschluss is auch noch nicht optimal. Auslagern wäre eine Idee. Franks Plan ist spitze, hat aber so viele Gleise. Also er wirkt richtig nett auf mich. Ich bin unschlüssig.
Auf besonderen Wunsch eines einzelnen Bahnhofsvorstandes:
Der Lagerschuppen der Schuhfabrik ist gestrichen, an der Stelle steht jetzt die Rampe des Sägewerks. Daneben ist das Kohlenlager. Dadurch ist rechts noch ein bisschen mehr Platz für Landschaft.
Und ja, man kann das Streckengleis rechts bis an den Modulrand ziehen, damit der Bahnhof bei Bedarf auch ein Durchgangsbahnhof sein kann. Daran habe ich nur eben nicht gedacht.
vielen Dank, dass du dir so schnell die Mühe gemacht hast, den Plan auf meinen Wunsch noch einmal abzuändern.
Ich habe mir dennoch erlaubt, ein wenig in AnyRail herumzuspielen und dabei deine Idee zu verwenden. Unter Berücksichtigung der Einwürfe von Holger, Kurt, Michael und Martin ist folgendes dabei herausgekommen:
Der Bahnsteig nutzt nun nicht mehr die gesamte Länge aus. Am Ende des rechten Moduls ist eine FREMO Stirnseite vorgesehen, um den Bahnhof auch als Durchgangsbahnhof nutzen zu können. Der Anschluss Sägewerk wird links vor den BÜ ausgelagert und kommt später auf ein extra Modul. Die Gleislänge am Stummel rechts Beträgt 266mm - das reicht auch für eine Ludmilla (LüP: 239mm) oder meine 50 3663-7 (LüP: 265mm).
ich bin mir auch nie sicher mit der Bahnsteigbreite, und frage drum immer mal nach...
Mann, Mann, Mann, was eine Sucherei war das denn jetzt. Aber ich hab's gefunden: Die Planungshilfe zu Bahnsteigen und Laderampen der Arbeitsgruppe Normen usw. usw. etc.: Link.
Ich denke, dass dein Bahnsteig ja mit Sicherheit kein Inselbahnsteig ist. Die Vorgaben für Zwischen- und Außenbahnsteige erfüllen deine 30mm aber. Toll! Hauptsache Normkonform, nicht?
Grüße
Jörg
Siehste, jetzt hattest du den Bahnsteig schneller verbreitert, als ich die Norm gefunden.
Das mit dem Bahnsteig hatte ich glatt übersehen. Sieht so noch besser aus.
Was die Breite von Bahnsteigen angeht, so nehme ich da immer gern den Roell als Anhaltspunkt. Der spricht von einem Richtwert von 7,5m und einem Minimum von 3m, wobei man das zum Güterschuppengleis durchaus unterschreiten kann. Dort ist ja kaum Verkehr und so etwas gab es häufiger, dass das Güterschuppengleis dem Bahnsteig nicht mehr viel Platz gelassen hat.
Für den passenden Gleisabstand finde ich dieses PDF sehr hilfreich. Vor allem in dem Fall Seite 10. Daraus folgt für die beiden beiden Hauptgleise ein Abstand von 4,50m ~ 52mm und für das Ladegleis mindestens 5,30m ~ 61mm. Laut Roell sollte der Gleisabstand bei einem einseitigen Zwischenbahnsteig mindestens 6m ~ 69mm betragen. Das ergibt eine Bahnsteigbreite an der Stelle 4,6m ~ 53mm. Das klingt fast schon etwas zu großzügig. Man könnte durchaus bei den 5,30m Gleisabstand bleiben, dann wäre der Bahnsteig dort immer noch 3,9m ~ 45mm breit. Würde ich so machen.
Es macht übrigens optisch einen recht großen Unterschied, ob man dies krummen Werte verwendet oder auf z.B. ganze Zentimeter rundet. Wir bauen in einem krummen Maßstab und das Auge erkennt gewohnte (runde) Maße doch relativ einfach, was dann von den Proportionen schnell unpassend wirkt. Daher versuche ich auch bei Leisten, Profilen immer möglichst nah an runde Vorbildmaße zu kommen.
Gruß Michael
Edith: Jetzt wart ihr mit der einen Norm schneller, als ich mit meinen Vorschriften / Empfehlungen. Gut dafür sind meine jetzt vom großen Vorbild und nicht verkleinerte Modellbahnnormen, da kann man wohl etwas länger brauchen dürfen.
Es ist halt wie immer, weniger ist mehr. Dieser Vorschlag gefällt mir besser als die voll gepackten. Lasse Luft rein, ich tendiere auch immer an zu viel und muß mich beherschen.
Michael, Du sprichst hier wohl von den Proportionen einer Sache. Ich darf da mal an den Goldenen Schnitt erinnern. Diese Regel gilt schon seit über 3000 Jahren, vieleicht auch noch länger. Alle Maße stehen in einem gleichen Verhältniss zueinander und wirken dadurch harmonisch. Das Verhältniss ist dann immer ein durch 3 teilbares Maß. Wenn das eingehalten wird ist das Auge immer damit zufrieden.
vielleicht solltest Du für die Einfahrt links in den Bahnhof "eine flachere" Weiche verwenden. Nach Vorschrift wäre das in Deinem Bahnhof mindestens eine EW 300 - eine EW 190 sollte es im Modell aber schon sein! Die entspricht ja bekannterweise bei Tillig der EW 6. Diese Maßnahme würde auch der Optik des Bahnhof sehr gut bekommen da Deine Einfahrweiche mit Verlaub einfach viel zu steil ist.
die EW 5 mit ihren Winkeln geht in Richtung (ua. preussische) Länderbahnweichen. Sie ist natürlich nicht maßstäblich, auch die Schwellenlage und die Zungen sind bei weitem nicht korrekt, es geht aber um den Abzweigwinkel und immerhin könnte man eine Länderbahn mit dieser Weiche glaubhaft darstellen. Natürlich wird es jetzt von den Länderbahn Spezialisten betreff meiner Aussage zur EW 5 von Tillig berechtigte Proteste geben, aber diese EW 5 ist im Moment nunmal die beste in Großserie hergestellte Weiche zur Verwendung und Nachbildung für eine Länderbahn.
da kann ich nur zustimmen, mit den Schlanken Weichen schaut es sehr gut aus, wie lange ist den jetzt noch der rechte Gleisstumpfen? Reicht es noch für eine Schlepptenderlok?
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Modellbahn - Planung, Bau und Betrieb
»
Die Forumbahn
»
Bahnhof Rotterode (Thür.)
Thema drucken
21.03.2012 16:30
Antworten
) vorstellen, welche dann nach 1949 von der DR betrieben wurde. An Fahrzeugen wären für solche Strecke im Personenverkehr Ferkeltaxen und im Güterverkehr Loks der Baureihen 102.0 und 102.1 denkbar, aber das war es dann im Prinzp ja auch schon wieder, was halt doch ein wenig schade ist weil es doch ein sehr reizvolles Thema ist.
Aber nun zu lang? hm hm
