Darin wird die maximale Spurkranzhöhe zwar mit 1,35 mm angegeben – und würde demnach gerade noch über die Kleineisen passen – doch in der Realität sieht das anders aus. Ich habe einen Märklin Pwgs 41 mit Original-Radsätzen hier liegen, der 1,44 mm hohe Spurkränze hat. Und der ist bekanntlich noch gar nicht mal so alt (ab 2003 gebaut).
Ob das Ganze mit Austauschradsätzen z.B. von Luck funktioniert, kann ich mangels Muster nicht einschätzen. Und selbst wenn, bleiben auch immer noch die Triebfahrzeuge …
Da stimmt garnichts. Nicht nur die Spurkranzhöhe sondern auch die Breite ist zu dick. Dann kommt noch die Spurweite die mal so oder so ist. Da passt nix.
Das ist nicht so schwer wie du denkst. Ich kenne Leute, die fahren mit Märklinfahrzeugen auf Peco Code 83 mit Mittelleiter. Auf meiner eigenen Anlage fahren auch die GANZ ALTEN Märklinloks durch Peco Code 100 Weichen. Das einzige was man hin und wieder justieren muss, ist das Radkranz Innenmass etwas zu erhöhen.
Ich glaube das Problem rührt eher vom Anspruch Märklins her, das Gleis mit jedem noch so antiquitierten Fahrzeug kompatibel zu halten. Darin sind sie ein bisschen wie Microsoft.
Mir gings aber auch nicht darum, genau DIESES Gleis mit Pukos auszurüsten sondern um die Marktlücke, die hier seit Jahren ungenutzt bleibt. Und ich stimme zu, dass ein weiteres 2L-Gleissystem in einem ohnehin kleinen Segment eher ein Liebhaberprojekt zu sein scheint. Natürlich sieht es toll aus Grüße, Daniel
Die Ölfarbe ist halbwegs getrocknet, so dass ich weiterarbeiten konnte. Zuvor hatte ich nach den letzten Fotos noch einmal eine weitere Schicht bräunliche Ölfarben-Lasur auf die Schwellen aufgebracht, da mir der Farbton etwas zu grünlich war.
Nach einem Tag Trockenzeit habe ich dann Schienen und Kleineisen mit dem fertigen Washing »Standard Rust Effects« von MIG mehrfach überstrichen. Es handelt sich um eine relativ dünnflüssige Lösung mit feinsten rostroten Pigmenten. Dabei sollte der einheitliche Rostton der Schienen unregelmäßiger und damit lebendiger werden.
Da es sich um ein Nebengleis handelt, auf dem keine Zugfahrten stattfindet, sollte die Schienenfarbe insgesamt rostrot bleiben. Dort, wo Züge fahren ist die Schienen- und auch Schotterfarbe eher bräunlich, was vom Abrieb der Bremsen herrührt. Auf Abstell- oder Rangiergleisen findet sich dieser Bremsstaub jedoch nicht.
Zur Vorbereitung der »Landschaft« rechts und links des Gleises habe ich die Holzoberfläche mit umbrafarbener Dispersionsfarbe gestrichen. Anschließend habe ich fein ausgesiebte Erde, die zuvor im Backofen bei über 70 Grad desinfiziert wurde, aufgestreut.
Nach dem Trocknen war es dann endlich so weit, dass der Schotter aufgebracht werden konnte. Den Schotter haben wir für unser Projekt Walburg (http://projekt-walburg.blogspot.com/2010...r-kampagne.html) selbst ausgesiebt. Hier kam eine Mischung aus dem eher groben Schotter für die Hauptstrecken (Körnung 0,7–1,0 mm) und dem feinen für Nebenstrecken (0,5–0,7 mm) zur Anwendung, um ein altes, mehrfach geflicktes Gleis darzustellen. Ein kleines Fläschchen, Pinsel und Pinzette sind die Werkzeuge, mit denen der Schotter in seine Schranken verwiesen wird.
Dieses letzte Bild zeigt den Zustand vor dem Verkleben mit Tiefengrund. Erst danach werden Gleis und Schotterbett ihre endgültige Farbe erhalten.
Schade, das Rolf nur fabrikneu wirkende Schwellen hat. Er wäre zu schön, wenn es auch Schwellen mit kaputtem Ende oder ähnlichen Schäden gäbe. Auch fehlen mir die Stahlbänder an den Enden der Schwellen.
Aber ok, wahrscheinlich gehen da meine Wünsche viel zu weit. Seien wir froh, dieses hochwertige Gleis zu haben und reden es nicht mit Maximalforderungen kaputt. Ich freu mich schon auf die Weichen. Vielleicht reaktiviert das Programm ja doch noch meine Modellbahnideen nach deutschem Privatbahnvorbild.
Auf der Mein Gleis-Website sind jetzt Planungsbögen für die Weichen als Download erhältlich. Das sind offenbar Scans oder Fotos der Weichen, die die Vorfreude auf die fertigen Produkte steigern.
Die Modellbahn-Normen, nach denen die verschiedenen Profile hergestellt werden, gehen von einer planen Oberfläche des Schienenkopfes aus, der jeweils eine seitliche Ausrundung hat:
Ob sich das fertigungstechnisch in dem Maßstab und mit den zur Verfügung stehenden Materialien überhaupt anders lösen, kann ich nicht beurteilen. Daher kann ich mich schon mit den aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Schienenhöhe, Schwellenlage, Kleineisen und bei Weichen Abzweigwinkel und Zungenvorrichtung bei Weinert, Tillig und RST ganz gut arrangieren.
Da dasa im Thread über seine Dioramen und Techniken an denselben Themen »knabbert«, (http://f2408.nexusboard.de/topic.php?id=319448) will ich hier zur Ergänzung die nächsten Schritte beim Weiterbau meines Muster-Gleises zeigen.
Hier ist jetzt der verklebte Schotter zu sehen. Er ist gegenüber dem unverklebten Schotter nur leicht dunkler, liegt dafür aber auch kompakter. Zum Kleben habe ich wasserlöslichen Tiefgrund verwendet, der mit einer Pipette aufgeträufelt wird. Zur Fließverbesserung wurde das gesamte Gleis zuvor noch mit einer Wasser-Odol-Mischung eingesprüht.
Da mir der Schotter zu frisch aussah, habe ich ihn etwas altern wollen. Dazu habe ich das Vallejo Wash in Sepia nochmals mit Wasser verdünnt und dann über Schotter und Gleis gestrichen. Auf den Schwellen blieb das Washing leider etwas seidenmatt glänzend zurück. Daher habe ich es mit einem in Isopropanol getränkten Wattestäbchen von den Schwellenoberflächen wieder abgewischt. Auf die darunter liegende Schicht mit Ölfarbe hatte das keine Auswirkungen.
Beim Übergang vom Schotter zum Erdreich sind die Spuren des Washings übrigens zu erkennen. Nach dem Begrünen, das heute auf meinem Programm steht, wird das dann nicht mehr auffallen.
Bis auf die fehlenden Schienenlaschen gibts hier nix zu kritisieren. Wunderbar anzusehen, Herr Weinert wäre sicherlich begeistert wenn er sein Gleis so sieht, vorrausgesetzt er erkennt es überhaupt noch.
Vielleicht noch ein kleiner Tip meinerseits, mit dem Du hoffentlich was anfangen kannst: Variante 1: Ich hantiere ebenfalls mit echter Muttererde. Um solch ungewonnte Farb- und Wasserränder zu vermeiden, bzw. zu minimieren, versiegle ich die Erde zuvor mit mattem Klarlack. Gleichmäßig und nicht zu sparsam aufgenebelt lässt sich so die Erde versiegeln. Entstehende Wasserränder kann man dann mit einem Pinsel ausmassieren. Variante 2: Ultrafein ausgesiebte, fast staubige Erde lässt sich nachträglich mit einem weichen Pinsel aufbringen und an den betroffenen Stellen einmassieren. Also nicht anders wie bei den Trockenfarben auch - nur eben mit Naturerde. Es funktioniert.
Danke auch für die vorbildliche und tolle Rundumdoku zum Weinertgleis!
So, das Jahr neigt sich dem Ende, und ich drücke auf die Tube, um mein »mein Gleis« fertig zu gestalten.
Nachdem Schotter und Gleisfarbe einigermaßen meinen Vorstellungen entsprochen haben, habe ich mich heute an das begleitende Grün gemacht. Zuerst habe ich das Gleis mit Kreppband abgeklebt, damit nicht zuviele Fasern im Schotter hängen bleiben. Dann habe ich niedrigen Bewuchs (Moos etc.) mit feinen Flocken von Woodland Scenics in Gleisnähe nachgebildet. Das Foto habe ich heute Vormittag bei Tageslicht gemacht, weswegen es bläulicher als die anderen daherkommt.
Im nächsten Schritt habe ich dann kurze (2 mm) Grasfasern in unregelmäßiger Form mit dem Elektrostaten aufgebracht. Ich habe vor allem hellere Fasern benutzt, um etwas ausgetrockneten Bewuchs darzustellen. Die Fasermischung stelle ich mir aus einem Sortiment verschiedener Grundfarben nach Lust und Laune selbst zusammen. Zum Rand hin, habe ich immer längere Fasern dazu gemischt. Da nach jeder einzelnen Mischung eine Trockenphase nötig ist, dauert das Begrünen eine ganze Weile.
Der Nagel vorn im Grundbrett dient übrigens der Erdung des Elektrostaten.
Im Schein einer einzigen Schreibtischlampe musste ich die übrigen Fotos schießen, nachdem sich das Tageslicht bereits am frühen Nachmittag weitgehend zurückgezogen hatte.
Zum Schluss habe ich am Rand des Schotterbetts nochmals einige Büschel vor allem aus beigen Fasern platziert. Schließlich soll die Umgebung dieses Gleises einen ungepflegten Zustand am Rande des Bahnhofs im Spätsommer darstellen.
Hier ist jetzt das fertige Gleis mit seiner Umgebung.
Wie dasa bereits angemerkt hat, sind in den Schienen über den Doppelschwellen keine Schienenlaschen zu sehen. Einerseits hatte ich keine vorrätig, aber andererseits wurden im Laufe der Zeit bei der Bahn immer mehr Gleise verschweißt, ohne dass die Schwellen neu verlegt wurden – und natürlich habe ich mir diese Situation zum Vorbild genommen.
Wenn dan ein Wagen auf dem Gleis rangiert wird, könnte das so aussehen:
Zum Schluss noch ein Überblick. Der fabrikneue Brawa Kmmks 51 ist nur zu Gast. Er war sowieso ausgepackt, weil ich in einem anderen Forum darüber berichtet habe (http://bit.ly/kmmks51).
Ich kann da Jendris nur zustimmen muß ihm aber sagen, dann geh doch mal raus und schau dir das in real an, dass schaut genau so aus da brauchst du gar nicht erst weit fahren. Wenn die Grasfasern nicht wären ... würde ich keinen Unterschied erkennen, richtig super Arbeit und ich ziehe respektvoll meine Hut.
Danke an alle für Eure Komplimente. Es hat dadurch um so mehr Spaß gemacht, über die Feiertage immer wieder mal an dem kleinen Brettechen herumzubasteln und ab und zu ein Foto zu schießen.
Heute hatte ich gehofft, das Gleis mal bei Sonnenlicht fotografieren zu können, doch als ich Kamera und Stativ fertig aufgebaut hatte, zog Regen auf, der den Plan vereitelt hat. Dann musste also doch noch der Blitz mit der Softbox aufgebaut werden, um wenigstens die Sonne zu imitieren …
Hier ist also der kleine Jung-Rangiertraktor von Real-Modell dabei, leere O-Wagen im Anschlussgleis zu rangieren.