ZitatGepostet von tom tofte Hier noch einige Bilder zum Thema Reinigung von Personenwagen die ich auf www.eisenbahnstiftung.de entdeckte. Eine sehenswerte Sammlung von alten Fotos!
In der Tat, sehr sehenswerte Photographien. Genau so habe ich mir das vorgestellt, allerdings ohne den uniformierten Oberaufpasser hinter den Damen. Danke!
(Ob die allesamt im Takt geschrubbt haben? Und gab es auch noch Lieder dazu? Ich hätte eins: Ich bin mit allen Wassern gewaschen, darum Fenster wasch' ich dich auch - und da es auch innen dringend nötig fege ich gleich noch deinen Bauch!"
ZitatGepostet von tom tofte Ein ganz neues Beschäftigungs- und Betätigungsfeld für unseren Mark, der ja vom sonstigen Rangiergeschäft mit Güterwagen und dem "normalen Betrieb" schon recht gelangweilt scheint ...
Da denkt man sich manchmal schon fast wie versessen in die betrieblichen Möglichkeiten eines Bahnhofes ein und in den allermeisten Fällen sind es die Güterwagen, die wirklich viel Betrieb verursachen. Einmal um den Personenzug mit der Lok, wenn es hoch kommt noch rasch zum Wasser- oder Kohlefassen, und schon ist der Spass mit den schönen Donnerbüchsen oder Umbauwagen vorbei. Dafür sind diese Kleinode doch viel zu schade...
ZitatGepostet von markstutz (Ob die allesamt im Takt geschrubbt haben? Und gab es auch noch Lieder dazu? Ich hätte eins: Ich bin mit allen Wassern gewaschen, darum Fenster wasch' ich dich auch - und da es auch innen dringend nötig fege ich gleich noch deinen Bauch!"
ich verfolge diesen Thread aus nicht ganz uneigennützigen Gründen und stehe zu 100% hinter Deiner "Philosophie":
Zitat ... Einmal um den Personenzug mit der Lok, wenn es hoch kommt noch rasch zum Wasser- oder Kohlefassen, und schon ist der Spass mit den schönen Donnerbüchsen oder Umbauwagen vorbei. Dafür sind diese Kleinode doch viel zu schade...
philosophiert Mark
...hoffentlich kann ich hier einen weiteren Betriebsvorgang für PW ableiten
Hier die Frage(, welche mich schon länger beschäftigt) : Der PwPosti 34 / Pwi 31a, passt der noch in die 80er - 90er Jahre (befürchte nein :ishock.
Zitat von tom tofte im Beitrag #18Hier noch einige Bilder zum Thema Reinigung von Personenwagen die ich auf www.eisenbahnstiftung.de entdeckte. Eine sehenswerte Sammlung von alten Fotos!
aktuell beschäftige ich mich mit einem kleinen Endbahnhof, der im Jahr 1898 für rein touristische Zwecke eröffnet wurde aber in den Folgejahren als Seebad in der Wilhelminischen Zeit immer mehr Bedeutung erlangte.
Lokomotiven nahmen nur Wasser für die Rückfahrt.
Am einzigen Bahnsteiggleis befand sich vor dem Prellbock eine Weiche die zu einer Drehscheibe führte. Von der Weiche bis zum Prellbock befand sich am Bahnsteig die Entladezone für Post-, Pack- oder Güterwagen. Das zweite parallel verlaufende Gleis wurde zur Ein- und Ausfahrt von Güterwagen genutzt aber auch zum Rangieren bei der Neuzusammenstellung von Reisezügen. Das dritte parallele Gleis diente lediglich nur zum Lokumlauf und zur Wassernahme aus Brunnenschächten/Saugstellen, die mit dem Speisewasserbecken verbunden waren. Direkte Ausfahrten fanden dort nicht statt. Bis zum Jahr 1912 waren dort Eisenbansicherungsanlagen von Saxby & Farmer im Einsatz mit optischen Telegraphen Signalen einer älteren Bauart, wie sie um 1864 schon üblich waren. Eine Umrüstung auf modernere Signale der Bauart Jüdel erfolgte nicht, da die Modernisierung der etwa 21 Km langen Bahnstrecke bereits ab Mitte der 1890er geplant wurde.
Das Umsetzen von Schlaf- und Salonwagen aber auch Packwagen, Post- und Güterwagen, zählt zu den eher interessanteren Betriebsabläufen. Die sonst üblichen Züge waren PmG, Personenzüge mit Kurswagen oder als GmP verkehrende Nahgüterzüge, wobei sich das P beim GmP auf Schlaf- oder Salonwagen bezieht, sofern diese nicht den örtlichen einfachen Personenzügen beigestellt wurden.
Personenzüge liefen ansonsten nur mit Wagen der 2., 3. u. 4. Wagenklasse.
Ab 1912/13 wurde dieser kleine Endbahnhof um drei Bahnsteiggleise erweitert. Für das Herausrangieren der Zuglok mußten die Wagen zwangsläufig umgesetzt und an anderen Bahnsteiggleisen bereitgestellt werden.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
und ich grabe nocheinmal diesen Themenstrang erneut aus, weil mir zu Rangierarbeiten in Endbahnhöfen noch eine wesentliche Details bekannt geworden sind, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
In den frühen Eisenbahnepochen wurden noch Schutzwagen eingesetzt, welche zum Ende der ersten Epoche auch Schutzabteile sein durften, wenn Züge langsamer als 45 Km/h liefen.
In den Schutzwagen wurden meistens auch Hilfs- und Werkzeuge für Lokomotiven mit untergebracht, oder zusätzliche Signalisierungseinrichtungen der jeweiligen Bahngesellschaft oder Bahnstrecke auf die der jeweilige Zug fuhr, so daß Schutzwagen auch beim Lokomotivwechsel aus dem Zugverband herausrangiert werden mußten. In solchen Fällen mußten Schutzwagen oft von Hand bewegt werden und mit Hilfe menschlicher Muskelkraft rangiert werden.
Bei den meisten Bahnverwaltungen erwies sich dieser Umstand als lästig und zeitraubend, weswegen man versuchte diese Rangiererei zu umgehen, wo es möglich war. Wurde der Schutzwagen zu dem noch als Packwagen genutzt, konnte es auch zu einer Umladung des Wagens führen, wenn der Schutzwagen an der Direktionsgrenze nicht im Zug verbleiben durfte.
Früher wurden Bahnhöfe in einen Ankunft und Abfahrtsbereich unterteilt und gemäß des Bahnpolizeireglements mußten diese Ströme der Reisenden voneinander getrennt werden.
Dieses hatte in Endbahnhöfen dann sehr oft auch das Umsetzen von dort außer Betrieb gegangener Reisezugwagen oder Güterwagen als natürliche Folgeerscheinung.
Angekommene Wagen wurden in Aufstellungsgleisen gereinigt und Neu zusammengestellt und in Bereitstellungsgleisen zwischengelagert bis man im Abfahrbereich den Zug zur Ausfahrt vorbereitete.
Auch beim Kurswagenverkehr wurden Wagen zugestellt oder umrangiert. Es gab vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
laut der Fachbücher von vor 100 Jahren konnte jeder Wagen mit hohen und geschlossenen Aufbauten als Schutzwagen herhalten, dieses durften auch Güterwagen sein, wenn kein für Reisezüge verfügbarer Wagen "zur Hand" verfügbar war.
Anfänglich sollten Sxhutzwagen in Richtung Lokomotive über eine geschlossene Wand verfügen, also ohne Fenster und Türen.
Damit aber Wagen nicht nur leer durch die Gegend fuhren, wurden diese Schutzwagen oft als Gepäckwagen gebaut. Manche hatten ein erhöhtes Zugführer oder Bremserabteil mit Fenster nach vorn, diese waren aber oberhalb des regulären Daches angeordnet und somit war die Bedingung ja erfüllt, eine bis zum Dach hin geschlossene Wand zu haben. Innerhalb des Wagens befand sich ein Abteil, welches nur von außen mit Abteiltüren betretbar war und nach innen eine zweite Wand bis zum Dach hatten. So entstanden Schutzabteile, welche in späterer Zeit auch als ausreichender Schutz deklariert wurden. So war es dann bal auch statthaft in Personenzügen das erste oder die beiden ersten Abteile verschlossen zu halten, wenn im Zuge des Vorortverkehr das Umrangieren und Wenden des Schutzwagens nicht möglich war. So verblieb der Schutzwagen bei der Rückfahrt hinten im Zug und der dann vorderste Wagen wurde entweder verschlossen oder nur die ersten beiden oder das vorderste Abteil wurde verschlossen.
Man machte aber Unrerschiede bei der Geschwindigkeit des Zuges.
Ab 45 Km/h mußte ein ganzer Wagen als Schutzwagen herhalten, bis 45 Km/h genügte es die vorderen Abteile für Reisende zu verschließen. Handelte es sich um keine Abteilwagen, griff wieder die Regelung, daß der erste Wagen verschlossen sein mußte.
Ursprünglich dienten die Schutzwagen als Schutz gegen Bedienfehler auf Lokomotiven, die zur Kesselexplosion führen konnten. In späterer Zeit gerieten bei Auffahrunfällen und Entgleisungen meistens der erste Wagen in Mitleidenschaft, so daß an dessen Stelle der Schutzwagen die Reisenden vor möglichen Schaden schützen sollte.
In Bahnstationen ohne Drehscheiben oder ohne Drehkurven (Gleisdreiecke) also ohne Wendemöglichkeiten von dort endenden Zügen zum Wenden der Lok und des Schutzwagens, mußte entweder ein anderer Wagen als Schutzwagen eingesetzt werden oder der erste Wagen verschlossen werden.
In Kopfbahnhöfen dauerte das manuelle Rangieren des Schutzwagens bishin zum Umfahrungsgleis oft zu lange, machte Probleme und verschwendete viel Zeit.
Man berechnete diese Zeit mit 8 Minuten als Durchschnittswert, weswegen man sehr häufig auf das Umsetzen eines Schutzwagens verzichtete.
In späterer Zeit gab es aber auch Wagen mit beidseitigen Übergängen, die als Packwagen genutzt wurden. Das ersparte das Wenden von Schutzwagen auf der Drehscheibe im BW.
Normalerweise wurden ankommende Züge vom Ankunftbereich in Kopfbahnhöfen zur Abfahrseite umrangiert, dabei auch der Schutzwagen ans andere Zugende verbracht also nach vorne.
In den BWs gab es Gleise für Schutzwagen. Mindesrens ein Gleis als Aufstellungsgleis für Wagen die noch gedreht werden mußten und je nach Bahnstation mindestens zwei Gleise für Schutzwagen für die einzelnen Richtungen bei Durchgangsbahnhöfen.
Fuhren Züge in Gleise ein, aus denen sie nach kurzem Aufenthalt und erfolgtem Lokwechsel wieder in die entgegengesetzte Richtung abgelassen wurden, kuppelte man vorne einen neuen Schutzwagen mit an oder verschloß den ersten Wagen.
Nicht selten wurden Rück- oder Überführungswagen, wie Kurswagen mit in den Zug eingestellt, diese konnten dann als Schutzwagen dienen. Das waren oft Reserve- oder Verstärkerwagen oder Wagen, die aus der Werkstatt kamen, die zu ihrem Heimatbahnhof auf dem schnellstmöglichen Weg transportiert werden sollten.
Postwagen durften nur als Schutzwafen laufen wenn kein Dienspersonal der Post an Bord war, ansonsten liefen die Postwagen hinter dem Schutzwagen.
Ab 1933 wurden Schutzwagen offiziell abgeschafft aber in alter "Tradition" führte man Fakultativwagen weiterhin als ersten Wagen hinter der Lok.
Durch mehrfache intensive Recherchen erfährt man viel mehr vom damaligen Betrieb.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
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Rangiermanöver mit Personenwagen im Endbahnhof?
19.07.2015 09:57 (zuletzt bearbeitet: 19.07.2015 09:58)
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und stehe zu 100% hinter Deiner "Philosophie":
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