nachdem die letzten Monate ja von "Meter machen" beim Bauen geprägt war, um so viel wie möglich für die Messe halbwegs ansehnlich hinzubekommen, entwickelt sich das Aufhübschen einzelner Bereiche zu einer ziemlichen ... manchmal auch erst beim zweiten oder dritten! Versuch erfolgreichen... Frickelei. Ich merke, ich bin nicht zum Feinmechaniker geboren...
Die Passavantanlagen-Sektion auf meinem Arbeitsplatz. Zur Lösung des letztens erläuterten Problems der Verniedlichung und damit zu fehlendem Platz in der Lücke zwischen Zinkpresse und Turbinengebäude hatte ich einen Geistesblitz. Die ganze Anlage wandert 1,5 cm weiter vom Turbinengebäude weg, dadurch wird nur die Straße hinter dem Rundeindicker etwas schmaler und ich gewinne den benötigten Platz. Hier ist die Grundplatte vorn um diese 1,5 cm verlängert.
So hat die Lücke jetzt Platz für den Überlauftank (inzwischen mit Farbe) und die weiteren Anlagen. Der große senkrechte, verrostete Bodentank wurde durch einen neuen, hübsch blauen ersetzt.
Die Verfeinerung des Zinkpressengebäudes geht weiter, hier die Farbgestaltung im Bereich der Tür. Die Cyclatorbrücke hat heute ihre Stütztraverse und erste Fahrwerksteile erhalten.
Am aufwändigsten war aber der Umbau des Bereichs mit dem Förderband, da ich bemerkt hatte, daß das nicht nur ein einfaches aus der Wand ragendes Förderband ist. Nöö, das Ganze ist ein auf zwei Schienen herausfahrbares Ding, wahrscheinlich zur Anpassung des Abkipppunktes. Meins sieht durch die verwendete Basis vom Walthers-Förderband zwar leicht anders aus, ich habe mich aber bemüht, den Charakter des Originals halbwegs nachzuempfinden. Das Ding ist bei mir natürlich nicht beweglich...
Soo, das dazu ... ich hoffe, es gefällt Euch schon mal so.
hier noch rasch der aktuelle Stand vor einer kurzen Modellbau-Zwangspause:
Heute geht es um die Armaturen auf dem Überlaufbehälter und dem aufgeständerten Rührwerksbottich - was da warum gerührt wird ... keine Ahnung.
Da der Überlaufbehälter ja neu ist, mußte ich auch die Brücke darüber neu bauen. Dann habe ich versucht, sie mit diversen Installationen entsprechend meiner Fotos auszugestalten. Völlig neu ist der Rührwerksbottich mit drei "Quirl"-Motoren oben drauf. Der Rohbau ist noch nicht ganz abgeschlossen, ich brauchte erstmal ne Pause. Auch fehlen noch sämtliche Rohre und Leitungen. Und von denen gibt es an diesem Ding reichlich.
So sehr ich diese Details auch liebe, das Bauen ... na ich schweige lieber.
Das Ganze hier in unterschiedlichen Ansichten in freier Wildbahn. Viel Spaß beim Anschauen!
An der Wand des Zinkpressengebäudes kann man noch die mehr schlecht als recht verschlossene Öffnung für die Tür der alten Brückenvariante sehen.
Für den Rest der Menschheit, der vielleicht nicht so auf Bottiche und Schaltkästen in PS-Weiß steht, hier noch ein paar Fotos von der derzeitigen zweiten Baustelle.
Am unvermeidlichen PS-Weiß erkennbar, das Treppengerüst ist noch in Bau , für den Spalt zwischen Gasometersockel und Bodenplatte muß ich mir auch noch was einfallen lassen.
Also, ich finde, der Gasometer macht an dieser Stelle eine gute Figur. Der Platz um das kleine Werkstattgebäude wird auch noch dekoriert, habe da einige sehr inspirierende Vorbildfotos. Darüber, an der Wand / Anlagenkante entlang, wird sich eine Rohrbrücke spannen. Schließlich muß das Gas ja auch zum Gasometer und zurück.
Mit dem Unkraut wollte ich es nicht übertreiben...
... diskret im Schatten aber eine der unvermeidlichen Gerümpelecken...
... die die wandernde Sonne schonungslos ins Tageslicht zerrt ...
... und uns zu einer näheren Untersuchung veranlaßt.
Gut verstautes Material unter der Plane.
Das war es jetzt aber wirklich für die nächsten Tage...
Ich war diese Woche auch etwas fleißig. Jetzt kommen wieder wochenlang Fotos vom gleichen Abschnitt... ich hoffe, auch allen "Zaungästen" wird das nicht zu langweilig.
Die Armaturen am Überlauftank wurden durch Leitern und erste Rohrleitungen ergänzt und erhielten Farbe und Patina. Alle Elemente sind z.Zt. noch lose aufgestellt, weil ich sonst nicht mehr an bestimmte Stellen rangekommen wäre. Demnächst müssen sie aber befestigt werden, um die Rohrleitungen zwischen ihnen montieren zu können.
Ein weiterer kleiner Tank:
Der Übergang vom Zinkpressengebäude zum Cyclator ist angebracht. Da das Gebäude noch abnehmbar ist, läuft die Trennstelle mitten durch den Übergang.
Ein weiterer kleiner Tank. Der Bottich links für das "gereinigte" Cyclatorwasser erhielt seine Patina. Es scheint wohl ziemlich viel vom Förderband an den Bottich zu spritzen.
Die Fenster des Pressengebäudes erhielten ihr Farbfinish.
Dieser kleine Zugang in die Unterwelt des Rundeindickers ist auch entstanden.
Die Stütze für die Schmutzwasserleitung von der Gasreinigung.
Immer wieder schön Bilder von deiner Anlage zu sehen. Ich kann mir einfach nicht satt sehen an die akribische Umsetzung. Den Gasbehalter hast du gut plaziert. Der Spalt ist so unauffällig geworden. Die geplante Gasleitungen an der Anlagenkante sind gleich ein passender Anlagenabschluß.
Deshalb hier mal wieder ein paar zaghafte Bauzwischenschritte...
Da ich einfach keine Lust mehr auf die Abwasserbehandlung hatte, habe ich mit der Umgestaltung der den Hochöfen zugewandten Seite des Turbinengebäuds begonnen. Dazu wurden die bisher montierten (wenigen) Rohrleitungen u.a. erstmal wieder entfernt. Jetzt entstehen die neuen Details...
Die für die Messe nur provisorisch gestaltete Giebelseite der Gasreinigung wurde wieder entfernt.
Die anschließende "Fotoanalyse" dieses und der anschließenden Bereiche versprachen für die nächsten Monate so einige Nüsse zum Knacken...
Also ganz langsam rantasten... die alte Fassade entfernen...
... und dann stundenlang zweifelnd die Vorbildfotos der Fassade anstarren. Das ist nicht so einfach, verbirgt sich der Giebel doch hinter einer Vielzahl von Rohren und Anlagen und ist auf den Fotos nur immer in Teilen zu sehen. Schließlich mußte ich es glauben: die Anordnung der die Fassade gliedernden Pfeiler korrespondiert NICHT mit dem darüberliegenden Aufbau und ist auch unsymmetrisch - bei einem Freelance-Gebäude hätte ich sowas angemault ... nun denn, der Rohbau des Giebels steht soweit:
Und weil ich so schön beim Zerstören war, habe ich auch gleich die provisorische Rückseite des Obergeschosses nebst dem falschen Aufbau über der Hordenwäscher-Arkade und auch gleich die "Gedächtnisprotokoll"-Fassade der Arkade mit abgerissen. Nichts für schwache Nerven.
Die neue Arkaden-Fassade (wenigstens im vorderen Teil jetzt nach Fotovorlage) entsteht wieder als separates Bauteil und wird nach Fertigstellung in die Arkade eingeschoben, dann kann der Verlauf der Rohrleitungen korrigiert und ergänzt werden. Hier macht sich wieder die schon damals beim Bau der Arkade angemerkte starke Tiefenreduktion unangenehm bemerkbar. Das Ganze wird also wieder ein Kompromiss.
Hier noch zwei Detailaufnahmen des vorderen Arkadenabschnitts... von der Frickelei wird man am Originalstandort kaum was sehen ... aber zu wissen, daß sie da ist ....
Reichlich Kabelreserve bei dieser Installation. Beim Vorbild verschwindet da wirklich ein ganzes Bündel Kabel in einem Loch in der Wand des Anbaus.
Hier noch etwas Fummelei von heute vormittag, noch einige Leitungen zusätzlich verlegt. Die typischen Klebstoffflecken muß ich noch halbwegs entfernen/ tarnen. Vor allem das Anbringen der teilweise abgerissenen Isolation war eine ziemliche Sabberei.
Mal zum Vergleich:
In meiner Begeisterung während der Fototour ist die Erfindung des Blitzlichtes leider völlig an mir vorbeigegangen, hier, wie auch im Kellergeschoß unter den Hochöfen, wäre es ganz nützlich gewesen. Deshalb muß ich dann versuchen, mit der Aufhellungsfunktion von Photoshop wenigstens noch ein paar zusätzliche Infos aus den Fotos rauszukitzeln. Hat jemand zufällig eine Kopie der tollen Software, mit der die bei CSI /NCIS immer aus völlig unscharfen und körnigen Überwachungsfotos gestochen scharfe Gesichter und Autonummern rekonstruieren ? Trotzdem gut zu sehen, die überall anzutreffenden, teils abenteuerlich verbogenen Rohre und Leitungen aus unterschiedlichen "Epochen".
Ohne CSI zu kennen (sowat inne Glotze drinne, ja? *Ruhrdeutsch rauskram*) würde ich sagen: unscharf maskieren. Aber jede Wette, das wir nicht halb so heldenhafte Ergebnisse damit erzielen, wie die Serienheinis.
Was ich eigentlich sagen wollte: Eine schöne Kruschelecke, da unter den Arkaden! Und wie immer schön zu sehen, deine Bauaktivitäten!
jetzt muß ich doch mal hier endlich meinen Threat auf den aktuellen Stand bringen, nach einigen Wochen relativer Ruhe hat es in den letzten Tagen doch wieder einige Fortschritte gegeben.
Einige Handgriffe an der Gestaltung der Gasreinigungsgiebelseite habe ich noch gemacht ...
... und dann den Rohbau der Messwarte "C" - Energie zusammenbekommen. (ist immerhin die 3. ! Variante diesese Bauwerks).
Für die Fotos ist er nur lose auf das Ständerwerk aufgesetzt. Aus mir unerklärlichen Gründen sind die 8 Stützen beim Original nicht identisch, sondern eine Mischung aus Doppel-T-Trägern in unterschiedlicher Ausrichtung der Ts und Vierkantpfeilern. Das habe ich versucht nachzuvollziehen. So ergibt sich nun schon mal ein erster Eindruck von der Durchfahrt unter der Messwarte.
Die ersten Installationen unter der Messwarte Energie sind erfolgt, längst sind aber nicht alle Röhrchen und Kabeltrassen verlegt. Das eigentliche Gebäude hat seinen Anstrich bekommen. Feinkorrekturen folgen, einige Unsauberkeiten bitte ich deshalb zu ignorieren.
Die Stützen haben mittlerweile ihren Warnanstrich bekommen. Während es an den Vierkantstützen noch halbwegs beherrschbar für mich war, die Kante zwischen Gelb und Braun mit dem Pinsel hinzubekommen, war das bei den H - Trägern schon ziemlich grenzwertig ,.. und ist mir nicht so richtig geglückt.
Dann habe ich den Rohbau der Rohrbrücke angebracht, die im Moment eigentlich mehr eine Kabeltrassenbrücke ist. Dieses Verbindungselement ist wieder ziemlich kompromissbehaftet, Einerseits ist da der Anspruch zur Superdetaillierung im krassen Gegensatz zu meinen tatsächlichen Fähigkeiten. Zum Anderen werden hier wieder die Schätzmaße deutlich: damit Messwarte und Brücke an das Turbinengebäude passen, sind Durchfahrt und Rohrbrücke eigentlich zu niedrig, die dicken Rohre oben auf der Brücke münden aber trotzdem zu hoch an der Gasreinigung...
Hier noch ein Blick von unten auf die Kabeltrassen. Einige Kabel werden noch ergänzt. Die Farbe ist wegen der Klebefummelei auch noch unvollständig.
Nachdem ich im Stummiforum aus berufenem Munde wegen meinen Rohrbögen "motiviert" wurde, können meine Mitarbeiter mir stolz das erste Ergebnis einer geheimen Kommandoaktion - Deckname "Ofenrohr" - präsentieren. Für den ersten Versuch nicht übel ...
Nun beschäftige ich mich stundenlang mit den Dreharbeiten zu "Herr der Ringe 4 - Die magischen Bögen".
In den letzten Tagen waren meine Schlosser und die Elektriker schön fleißig und haben an der Rohrbrücke die Schaltschrank-Phalanx mit ihrer exotischen Aufhängung installiert. Die Maler waren auch schon da und haben wenigstens die Teile, die nicht mehr weiter beklebt werden müssen, mit einem ersten Anstrich versehen. Ein paar Fehlstellen müssen noch nachgebessert werden. Meine Rohrleger sind dafür etwas im Verzug. Grund dafür ist der neue Industriestandard eines Mitbewerbers, der mich jetzt "zwingt", alle Rohrbögen >= 6,3 mm als stark segmentierte Bögen zu bauen...
Die Rohrleger waren dann fleißig und haben immer zwischendurch ein paar Bogensegmente geschnitten. Diese wurden vor allem heute verbaut. So sind wenigstens die dickeren Rohre montiert, es folgt der Irrsinn mit dem Kleinkram... na mal sehen.
Abweichungen in Verlauf und Anordnung der Rohre waren wegen der abweichenden Maße und der verwendeten Walthers-Fassadenteile unvermeidlich. Ich habe mich aber bemüht, den Grundcharakter dieser Ecke wiederzugeben. Durch viele der Rohre geht wieder die Trennung der beiden Sektionen. Deshalb sind "leichte" Abweichungen und Spalten an diesen Stellen zu sehen. Auf der Anlage kommen beide Sektionen wieder eine Nuance anders zum Stehen, der Untergrund ist wohl nicht so eben wie gedacht. Da sehen die Spalten dann wieder anders aus.
Die Rohrbögen sind dir gelungen. Kannst ja mal versuchen einen Schwanenhals oder ein Sockelknie nachzubilden.
Ich finde es immer wieder super, welche Details du beim Bau deines Stahlwerks mit einbringst. Vorbild und Modell sind bald nicht mehr zu unterscheiden.
Schön das du wieder weiter vorangearbeitest hast. Die Zahl der Bilder ist gar nicht zu viel. Du nimmst es ganz genau; sogar die Unterkante der Meßwarte wird ausgestattet. Und diese siehst du eigentlich doch kaum mehr! Jedes mal wenn ich mir das so alles ansehe, denke ich wieder an meine Matrosenzeit in Walsum, Schwelgern oder Rheinhausen.
Hier das Ergebnis von... na sagen wir mal 1,5 freien Tagen. Nach ein paar Rohren und Details, vor allem aber nach vielen Pinselstrichen, präsentiert sich die Ecke nun in diesem Zustand. Die Dampfrohre am Turbinengebäude erhielten auch schon ihre Schmutzschicht, denn ich befürchte, andere noch folgende kleine Rohre machen den Zugriff später komplizierter. Auf der Messwarte gibt es bisher nur die gelbe Grundierung. An dem dünnen Rohr parallel zur Leiter habe ich mir heute einen abgebrochen .. fünfmal vermessen und immer noch falsch.
Mit den folgenden Fotos aus freier Wildbahn beende ich erstmal Bau und Dokumentation der Rohrbrückenmündung an der Messwarte. Ein paar fehlende Rohre können erst angebracht werden, wenn die große Rohrbrücke zwischen Hochöfen und Cowpern da ist... und das kann noch dauern. In den nächsten Wochen wird es wahrscheinlich modellbaumäßig bei mir nicht allzu große Fortschritte geben. Deshalb bin ich froh, diese Ecke relativ zum Abschluß gebracht zu haben. Aber vielleicht geht ja doch immer mal wieder etwas...
Viel Spaß beim Ansehen, ich hoffe es gefällt.
Sektionstrennungs-Übergangs-Abweichungs-Spalten an einigen Rohrleitungen. Bei solchen Nahaufnahmen sieht man auch immer wieder Fehlstellen, wo der Pinsel nicht hingekommen ist. Mit blosem Auge fallen die einem gar nicht so auf...
du schreibst weiter oben das du nicht gerade zum Feinmechaniker geboren bist. Ich denke aber schon das du es voll drauf hast! Die Details und die ganze Ausführung ist absolut PERFEKT gemacht. Bin gespannt wie es wieder weiter geht.