Nette Frage eines Laien-Modellbahners:
Ich habe von Märklin h0 den cargo sprinter 37090. Meine Anlage fährt mit 2 trafos 37540.
Können diese trafos beim umschalten der Fahrtrichtung am decoder des cargo sprinters Schaden verursachen, weil der Impuls zu stark ist?
Hab den Zug bisher nur in eine Richtung fahren lassen und mich noch nicht getraut, die Fahrtrichtung zu wechseln.
Hab hier schon einiges über geschmorte decoder durch alte trafos gelesen.
Vielleicht hat jemand einen netten Tipp.
Dankeschön.

Hallo Friedrich,
willkommen im Forum. Deine Vorsicht ist gut und nicht unbegründet.
Der Trafo 37540 ist für Loks mit Digitaldecoder nur bedingt geeignet. Er ist ja nur für 220V ausgelegt und durch die mittlerweile höhere Netzspannung ist auch die Sekundärspannung am Ausgang gestiegen - auch die für den Umschaltimpuls.
Ich empfehle Dir daher den Wechsel zu einem Fahr-Trafos, der auch explizit für das Stromnetz mit 230V ausgelegt ist.
Aber es gibt noch einen 2. Aspekt: nicht jeder Decoder ist für die höheren Spannungen beim Umschalten der Fahrtrichtung geeignet. So lange in der der Märklin-Lok von Dir ein originaler Märklin-Decoder werkelt, kannst Du davon ausgehen, dass Du z.B. mit den grauen Märklin-Trafos 6647 bedenkenlos auch analog fahren kannst. Falls mal eine Lok mit einem anderen Decoder dazu kommt, solltest Du aber schauen, ob er für den Betrieb geeignet ist. ZIMO gibt das z.B. in seinen Beschreibungen an, ob man mit ihnen auch analog mit höheren Umschaltimpulsen fahren kann oder nicht.
Viel Spaß mit Deinem "Sprinter" - Frank

Danke für die nette Antwort, dann wird der cargo sprinter also erstmal "rückwärts" weiterfahren, und ich mir besser zwei "neuere" trafos besorgen.

Hallo Friedrich,
den 6647 von Märklin bekommst Du schon um die 30 Euro bei kleinanzeigen.de . Ist ja ein Ziel, auf das man durchaus sparen kann.
Viele Grüße - Frank

Da brauch ich nicht sparen, das ist es mir gerne wert, und einen extra Licht Trafo werd ich mir besser auch noch holen

Andere Möglichkeiten:

- du besorgst dir eine kleine Digitalzentrale und schaltest um.
- du kaufst einen Elektronischen FRU und baust um

Gruß

Ralf

Was meinst du mit "kleine digitalzentrale"?
Alleine schon diese winzigkleinen verstellbaren pins an der Unterseite des 37090 , wo nan digital und was weiß ich noch alles einstellen kann,machen mir augenmäßig riesig Probleme.
Was bringt eine digitale Zentrale, wenn die Anlage analog läuft, mit Ausnahme eines (bisher) einzigen Zuges?

Was ist ein elektronischer FRU????

Hallo Friedrich,
FRU= elektronischer Fahrtrichtungsumschalter (was anderes macht der Decoder im Analogbetrieb Deiner neuen Errungenschaft auch nicht).
Wenn Du aber mit Deiner Anlage zufrieden bist und Dich schon das Wort "digital" abschreckt, dann tausche die Trafos aus und gut ist.
Viele Spaß mit Deiner Bahn
Frank

Hallo Friedrich

Der kleine Märklin Trafo 37540 liefert ohne Belastung locker eine Umschaltimpulsspannung von 28-29V effektiv. Das sind an der Spitze der Sinuswelle bis zu 41V, selbst mit einem Oszi überprüft.
Gerade die kleinen Trafos liefern unbelastet heftige Spannungen.
Noch höher gehen nur die elektronischen Fahrpulte 6600 und 6699.
Damit kannst du viele Decoder ins Nirwana schicken, auch manche FRU‘s halten das nicht auf Dauer (häufig) aus.
Früher, bei den alten Loks, mit mechanischem Umschaltrelais und parallel liegenden Birnchen lag dadurch immer eine Last an, so ca. 0,1-0,2A, alleine damit wurde die Spannung auf verträgliche Werte reduziert.
Ein Decoder dagegen braucht im Stillstand nicht mehr als 0,02A, das merkt der Trafo gar nicht und die Spannung bleibt hoch.

Die neueren Trafos 6647/66471 liegen beim Umschaltimpuls, unbelastet, bei ca. 26-27V, d. h. in der Spitze bei ca. 38V und damit unter der für Märklin Decoder „magischen“ Grenze von 40V.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst solltest du den Umschaltimpuls mit Hilfe von TVS Dioden (Suppressordioden) auf rund 30V in der Spitze begrenzen (die höheren Spitzen werden ganz brutal kurzgeschlossen) oder du schließt parallel zu den Gleisen eine 5W/24V Glühbirne an.
Die Suppressordioden werden einfach zwischen B und 0 angeschlossen, hier mal ein Beispiel wie ich es einsetze:

Hallo,

die Anlage digitalisieren für 1 Lok/Zug ist zunächst natürlich etwas übertrieben.

Aber: Bis auf alte Schätzchen haben alle neueren Märklin Loks (auch die analogen) einen Decoder eingebaut (entweder für DC oder für AC Motor). Ein FRU oder gar der mechanische Umschalter sind zunehmend historisch.

Wie oben geschrieben, halten Märklin Decoder die Spannungspitzen (meist) aus, andere Hersteller haben diese Umschaltspitzen-Anforderung meist nicht, weshalb deren Decoder dann auch abrauchen können.

Die Erhöhung von 220 auf 230 Volt ist m.E. nicht entscheidend, aber der analoge Trafo ist es.

Fazit:

1. Ein alter Trafo mit der oben genannten (zu) hohen Leerlaufspannung sollte nicht eingesetzt werden.
2. Bei analogem Betrieb sollten nur Märklin-Decoder zum Einsatz kommen.

Danke Allen für die netten Antworten.
Mit dem neuen trafo 6647 lässt sich der Zug mit leichtem "klick" umsteuern, soweit alles gut.
Allerdings schaltet das Licht nicht mit um.
"Rückwärts" fahrend, also Triebwagen rückwärts, zeigt der Steuerwagen weiße Stirnbeleuchtung, der Triebwagen rote Schlußleuchten, andersherum ändert sich zwar die Stirnbeleuchtung, aber hinten ist dunkel, kein rotes Schlusslicht.

Hallo,

Wenn es hinten nicht umschaltet, brauchst du jemand mit einer Digitalzentrale zum Testen und ggf. Umprogrammieren.
Kann alles sein, Programmierung, defekte Leuchtmittel.

Wenn natürlich nur ein Digitalfahrzeug da ist, macht eine Umrüstung auf Digitalzentrale wenig Sinn, wenn du nicht mehr Digitalisieren willst.
Allerdings bekommt man keine AC Fahrzeuge mehr ohne Decoder, oder man muss auf gebrauchte Ware ausweichen von vor 1995.
Irgendwann ist dann die Frage zu stellen, ob analog noch Sinn macht, aber gut, es gibt auch Leute, die die neuste Märklin Lok auf Mechanischen FRU Rückrüsten...

Gruß

Ralf