Hallo zusammen, welche Erfahrungen habt ihr mit dem Verlegen von Gleisen gemacht? Ich habe mich für das Gleismaterial Roco-Line ohne Bettung entschiden. Im nicht sichtbaren Bereich brauche ich keinen angedeuteten Schotterunterbau. Im sichtbaren Bereich möchte ich das selbst möglich originalgetreu versuchen. Meine Anlage gibt mal, wenn sie fertig ist, eine württembergische Landschaft vor 100 Jahre also Anfang der 20iger Jahre wieder. Es gibt in der Umstellungsphase noch einiges aus der Länderbahnzeit aber auch schon neues Reichsbahnmaterial. Meine Frage ist jetzt, wie verlegt ihr eure Gleise? Welche Empfehlung könnt ihr geben zu schrauben bzw. zum kleben? Verlegt ihr eure Gleise mit oder ohne Dämmung? Ich lese gerne von euren Erfahrungen und kann vielleicht von euren Empfehlungen profitieren. Danke schon vorab. Wenn gedämmt, dann denke ich an 2 mm starke Trittschalldämmung, wie sie im Holz-Fußbodenunterbau als Matte verwendet wird. Grüße Rainer
ein uraltes Thema, da ist schon ales geschrieben und gesagt, und zwar sogar von fast jedem...
Das kannst Du gerne mal googeln, oder hier die Forensuche quälen.
Aber im Ernst, eine Bettung sollte schon sein, auch im Schattenbahnhof. Schon wegen der Geräuschdämpfung. In H0 sind etwa 5mm maßstabsgerecht, jedenfalls in Epoche 2 und 3. Länderbahn könnte niedriger sein, das weiß ich nicht genau. Aber wenn Du es so genau nimmst, müssten die Schwellen auch weiter ausenander sein, und an den Stössen dafür Doppelschwellen, und noch so manches andere.
Bei meinen Versuchen hat sich Trittschalldämmung nicht bewährt. Die Fächen sind zu klein, da ist das Zeug nicht druckfest. Das wird erst was, wenn eine Deckplatte drüber ist, bei normaler Verwendung der eigentliche Fußboden der den Druck dann verteilt. Gut geht Kork und für mich auch Regeneratgummi, wenn Du kein Problem mit dem Geruch hast. Der geht allerdings mit der Zeit weg.
Schrauben nur zum Heften bis der Kleber hält. Im sichtbaren Bereich hält der Kleber gleichzeitig den Schotter fest, danach kommen bei mir Schrauben (oder Nägel) wieder raus. Dauerhaftes Schrauben führt zu Schallbrücken, dann ist der Lärm wieder da. Viele werden zu dauerelastischen Klebern raten, dann ist der Lärm noch besser gedämmt. Auch aushärtende Kleber können Schallbrücken bilden. Insgesamt ist für mich allerdings Holzleim akzeptabel. Bei manchen der Alternativen bin ich mir nicht sicher, wie die sich nach einigen Jahren verändern werden, dieses Risiko erscheint mir schlimmer als das Lärmniveau mit Ponal und Co.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Hallo Rainer, wie Stefan schon sagte, sollte zur Geräuschminimierung eine Unterlage unter die Gleise verlegt werden (natürlich auch im Schattenbahnhof) und die Schienen dann nicht geschraubt oder genagelt werden, da dann wieder Geräuschbrücken entstehen. Ich persönlich klebe 5 mm Gummimatten (Regeneratgummi) auf den Untergrund und darauf verklebe ich die Gleise. Beide Verklebungen mache ich mit dem Klarsichtigen Pattex aus der großen Dose mit Pinsel. Die Gummimatten sind sehr günstig übers Internet zu bekommen. Wenn alle Gleisanlagen verlegt/geklebt und elektrisch angeschlossen sind, dann kannst Du im Sichtbereich mit dem Einschottern anfangen (lose streuen, mit Pinsel verteilen) und anschließend mit der üblichen Holzleim/Wassergemisch Methode, oder speziellem Schotter-Kleber fixieren.
Ist zwar keine direkte Antwort auf die Frage, sondern eher, was man nicht machen sollte: Gleisschrauben von Piko verwenden! Der letzte Schrott, wie ich gerade leidvoll feststelle. Habe mir blöde wie ich war sogar den passenden Schraubendreher gekauft (der ist allerdings ok und von Wera), aber die Schrauben lassen sich so schwer eindrehen und sind von so minderwertiger Qualität, dass sie meist kurz, bevor sie dann endlich drin sind, ausgeleiert sind und sich nicht mehr greifen lassen. Das mit den Schallbrücken habe ich auch erst gelernt, als ich den Mist schon gekauft hatte. Werde es nun mit Tesa extrastark versuchen, da ich Styropor-Trittschalldämmung als Untergrund verwende, wofür Pattex wohl nicht geeignet ist.
Ich habe meine Rocoline Gleise direkt auf Holz gelegt und geschottert. Ich war skeptisch und das zu recht. Der Krach nervt mich täglich. Es sind nicht nur die Resonanzen wenn das Ganz schwingt es sind auch die harten Stöße wenn schwere Loks über Trennstellen und Weichen fahren. Die Roco 218 sind da meine "Knaller". Mein dringender Rat ist es unbedingt eine gute Bettung zu benutzen.
ps. Im Schattenbahnhof liegt Rocoline ebenfalls direkt auf Holz aber nur in großen Abständen mit kleinen Nägeln fixiert. Das ergibt fast einen schwimmenden Aufbau und ist gerade noch erträglich.
ich hatte bei meiner alten Anlage im nichtsichtbaren Bereich Kork und im sichtbaren mit Optitron-Platten, das ist eine Innenwanddämmung gibts im Malerbedarf, verarbeitet. Vom Kork war ich nicht so begeistert, das kann leicht bröckelig werden und ist ausserdem ca. doppelt so teuer. Ich habe mir das auch noch überlegt und werde bei der neuen Anlage erneut darauf zurückgreifen. Beim Abriss konnte ich nach 14 Jahren schon einen deutlichen Unterschied bei der Alterung im Vergleich zu Kork feststellen, deutlich besser.... Die Optitronplatten gibt es in 4 mm Stärke, das passt sehr gut, lassen sich auch sehr leicht bearbeiten, z.B. Böschungswinkel schneiden. Ausserdem sind sie auf einer Seite geriffelt, wenn man sie mit dieser Seite auf den Untergrund (mit flexiblem Kleber) verklebt hat man geringere Auflageflächen, und durch die geringen Abstände kann da nichts mehr schwingen, durch die schaumartige Struktur wird Lärm auch sehr gut geschluckt. Allerdings sind die gegen Druck empflindlicher, wenn man sich da mal richtig drauf abstützen würde gibt es schnell Dellen, und betreten darf man die schon mal gar nicht, muß man wissen dann ist es auch okay!
Gruß Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
Ich nutze Moosgummi. Das ist von der Haptik her, so ähnlich wie Schaumstoff, aber viel stabiler. Es zerfällt nicht so bzw. löst sich auf wie Schaumstoff, kommt aber, nachdem man sich aufgestützt hat . . . . genau so wieder zurück. . . . . Ich hatte noch viel mehr geschrieben, aber als es hieß "Die Webseite antwortet nicht", war nach dem zurück fast alles weg. Jetzt habe ich keinen Bock das alles neu zu schreiben.
Hallo und danke schon mal für die bisherigen Mitteilungen und Erfahrungen. Das mit schrauben und nageln dachte ich mir fast schon so. Die Optitronplatten kenne ich noch nicht, muss ich mal anschauen. Die Gummischrotmatten mit 5 mm Stärke kommen eher nicht in Frage. Bei der Aufbauhöhe muss ich etwas knausern. Hat jemand von euch Erfahrungen mit Trittschalldämmmatten in der unten gezeigten Qualität gemacht? Ich habe damit im Haus Holzparkett schwimmend verlegt. Es ist 3 mm strark, es ist beschwertes Schaummaterial, sehr druckstabil, auf einer Seite mit Alufolie auf der anderen mit durchsichtiger Folie kaschiert. Ich kann mir vorstellen, dass ich damit arbeiten könnte. Im Schallversuch zeigt sich mit einem gerollten 6-Achs-Wagen direkt auf Holz ein dB-Wert mit Spitze bei 58 dB - auf der Trittschalldämmung bis 51 dB. Gruß Rainer
Ich erinnere mich in diverse Foren über Trittschalldämmung mit positiven Ergebnissen in diesem Zusammenhang gelesen zu haben. Es lohnt sich sicher mit "Trittschalldämmung" weiter zu suchen. Eine ziemlich weit verbreitete Lösung.
ist es bei Dir so elementar wichtig, ob die Unterlage 3 mm stark oder 5 mm stark ist ? Sicherlich kann man sehr viele Trittschall-Dämmmaterialien als Unterlage der Gleise verwenden, oder eben den klassischen Kork, oder (wie auch von mir angebracht) die Gummigranulat-Matten. Vom Moosgummi würde ich abraten - ist bei Belastung zu flexibel - drückt sich sofort ein. Wenn da dann geschottert ist, dann bröselt bei Bewegung der ganze Schotter wieder weg ! Und Moosgummi ist nicht dauerhaft. Nach spätestens 20 Jahren zerfällt es, wie auch die meisten Schaumstoffe. Da solltest Du etwas Beständiges unter die Gleise kleben - ich gehe mal davon aus, daß Du Deine Anlage länger betreiben möchtest, als nur 10 Jahre, oder !?
Moin, ich habe bei meiner 2. Modulanlage mit handelsüblicher Trittschalldämmung (das grüne Zeug aus dem Baumarkt) gearbeitet. Wenn die Familie schlafen wollten ( Mietwohnung ), war Feierabend mit Eisenbahn fahren - zu laut auf dem Holzunterbau. Aktuell habe ich auf meiner neuen im Bau befindlichen Anlage ( keine Modulanlage ) den gleichen Holzunterbau flächendeckend mit Kork abgeklebt. Läuft jetzt ohne Probleme. Wichtig wäre hier noch, das es Märklin C Gleis ist. Könnte bei reinem Gleis auf Holz mir vorstellen, das das noch lauter ist.
Zitat von RaGa im Beitrag #1welche Erfahrungen habt ihr mit dem Verlegen von Gleisen gemacht?
Die Randbedingungen Spielanlage, Heimanlage, Aufstellungsort, transportable Ausstellungsanlage mit den unterschiedlichen Ansrüchen an den Unterbau u. Unterschiede zwischen den Gleissystemen, Dämmung, Grundplatte/Unterbau, Schotter, Kleber, Schrauben,... , also einige Störgrößen, die sich auf das Ergebnis auswirken. Da muss man schon hauptberuflich Anlagenbauer sein, um das alles zu optimieren. Geld u. Beschaffungsmöglichkeiten sind aktuell auch eingeschränkt. Z.B. beim alte Fleischmann-Profi Flexgleis (gummiartige Bettung) könnte man auf gutem Sperrholz auch mit wenig Aufwand u. Piko-Schrauben direkt ohne Dämmung befestigen. Z.B. Tillig-Elite kann beim Schrauben auf weicher Dämmung wellig werden. Da ist ein Kleben mit hohem Aufwand bei der Ausrichtung die bessere Wahl. Ich glaube da muss jeder seinen Kompromiss finden.
ich nehme das hier noch mal auf. War eben für mein neues Projekt die oben erwähnten Optitronplatten bestellen. Auf meine Frage nach dauerelastischem Kleber konnten sie mir nichts anbieten! Großer Malereinkauf....
Hat da wer ein konkretes Produkt welches man grossflächig verarbeiten kann? Zur Not würde ich es auch mal mit Silikon versuchen, müsste m.M. nach auch funktionieren?! Leider weiß ich nicht mehr was ich bei meiner letzten Anlage verwendet hatte.
Danke und Gruß Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
Hallo in die Runde, mein Anlagenbau schreitet langsam voran. Die untersten Trassen sind gelegt und bevor ich weiter nach oben baue, will ich auf dem jetzt stehenden Unterbau die Gleise verlegen.
Zur Schalldämmung: Ich habe mich jetzt entschieden, was die Dämmung der Gleise betrifft. Für jede Schalldämmung ist es bekanntlich wichtig, dass das Dämmmaterial möglichst viel Masse besitzt ganz im Gegensatz zu Wärmeisolierung, die auch oft als Dämmung bezeichnet wird. Da ich aus Gründen der Bauhöhe nicht mehr als 3 mm Stärke haben möchte, fiel meine Wahl auf die Dämmunterlage für Parkettböden Haro Silent Pro. Die gibt es mit Dampfbremse und ohne. Leider eignet sich diese Dämmung lt. Hersteller im Fußbodeneinsatz nicht zum Verkleben. Das Material ist mineralisch beschwerter PU-Schaum und ist in 5,5 Meter-Rollen mit 1 m Breite erhältlich. Da ich keinen geeigneten Kleber für dieses Material gefunden habe, verklebe ich unter der Dämmung zuerst eine doppelseitig klebende Folie und auf der Dämmung zum Halt der Gleise ohne Bettung die Folie nochmal. Ich nehme an, dass die Klebefolie auf einem glatten Material besser klebt, habe ich bei der Dämmung die Variante mit Dampfbremse genommen. Diese brauche ich zwar nicht, sie schadet aber auch nichts. Als Klebefolie habe ich von X-Film die doppelseitige Klebefolie DX-2 mit starker Klebekraft gewählt. Liegt 102 cm breit auf 25 m Rollen. Ist nicht gerade billig und ich hoffe, dass die Gleise darauf einen festen Halt haben, und ich nichts zusätzlich mechanisch befestigen muss, was die Schalldämmung zunichte machen würde. unter den Stellbügeln der Weichen werde ich die Dämmung und Klebefolie aussparen. Ich berichte weiter, wenn ich die ersten Gleise verlegt habe. Rainer
ich vermute, Du verwechselst Dämmung und Dämpfung. Schalldämmung gilt für Luftschall bei der Übertragung von Raum zu Raum. Schalldämpfung wird z.B. beim Einbau eines schwimmenden Estrichs (Styropor-oder Mineralsfaserplatten unter dem Estrich) benötigt. Dort ist Masse kontraproduktiv und würde den Schall gut leiten (Körperschall). Nicht zu vernachlässigen ist auch die Resonanz, wobei beim Modellbetrieb schnell Anregungsfrequenzen entstehen, die die Anlage "brummen" lassen. (Geigenkasteneffekt). Merke: Unterbau möglichst schwer/dicht. Oberbau für Trassen möglichst leichtes, schlecht Schall leitendes Material. Und dies ist nun mal besser leicht und flexibel.
Hallo Eric, es ist richtig, dass Schall-Dämmung und - Dämpfing im allgemeinen Sprachgebrauch oft durcheinandergebracht werden. So auch bei dir! Dämmung wird auch oft mit Isolierung gleichgesetzt. Ist aber etwas anderes. Zur fachlichen Unterscheidung siehe: https://www.aixfoam.de/info/lexikon/scha...schalldaempfung Dort wird klargestellt, dass mit Schalldämpfung das oft auch in Tonstudios zu sehende Material an der Wand gemeint ist, das Rückstahlen des Schalls minimiert. Bei der Unterlage unter Modellbahngleisen geht es um das Entkoppeln von Gleisen und Platte und damit um ein Minimieren der Übertragung von Schall von Vibrations- und Rollgeräuschen des auf den Gleisen rollenden Materials auf die Holzplatte unter den Gleisen. Dabei wird dann auch die Resonanz der Holzplatte minimiert. Schweres Dämm-Material wie Gummischrotmatten werde bevorzugt eingesetzt um Vibrationen von Geräten nicht in den Untergrund durchgehen zu lassen. Bsp.: "HEAVY Duty Verbundschaumstoff hat durch sein hohes Eigengewicht positive Auswirkungen auf das Resonanzverhalten." Genau darum geht es bei den Geräuschen der Modellbahn. Da diese Gummischrotmatten für meinen Bedarf zu dick sind habe ich mich für eine schwere Trittschalldämmmatte entschieden. Die ist 3 mm stark und wiegt pro m² 2,8 kg. "Dank des mineralischen Füllstoffs wird so der Raumschall um bis zu 30% reduziert", heißt es in der Materialbeschreibung. Gruß Rainer
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Gleise ohne Bettung auf Trittschallunterlage oder direkt auf Holz?
29.11.2023 23:54 (zuletzt bearbeitet: 30.11.2023 00:04)
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