Moin, liebe Elektroniker, ich bin gerade dabei, meine 30 Jahre alte Märklin Anlage wieder aufzubauen und ich habe ein einfaches Anfänger-Problem, das ich aber nicht lösen kann, weil ich von Elektronik zu wenig Ahnung habe. Folgendes: Damit die Lok vor einem Signal, das auf „Halt“ steht, auch wirklich stehen bleibt, werden üblicherweise die letzten beiden Schienen vor dem Signal stromlos gemacht (i.d.R. der Mittelleiter). Wird das Signal auf „Fahrt“ gestellt, wird der Mittelleiter-Strom durchgeschaltet und die Lok fährt weiter. Wie löst man dieses Problem? Meine erste Idee: Ein Relais mit zwei Wechslern über einen Weichendecoder anzusteuern, ging daneben, weil ein davor geschaltetes Gleichrichter Bauteil zwar anschließend im Messgerät Gleichstrom anzeigte, das Relais aber trotzdem „flatterte“, weil vermutlich nur 50 % des Stromes geglättet werden. Frage: gibt es eine Möglichkeit, den Wechselstrom des Märklin-Systems so zu glätten, dass ein DC Relais sauber hält? Die Signale werde ich über Servos steuern und die Idee ist, parallel über die identischen Adressnummern den Servodecoder (für das Signal) und den Weichendecoder (für die Fahrstromschaltung) anzusprechen und mit einem Mausklick auf das Signal-Symbol im Gleisbild des Computers das Signal U n d den Fahrstrom zu steuern. Wenn das elektronisch nicht geht, gibt es ja noch die Möglichkeit, den Fahr-Strom über einen Mikroendschalter zusammen mit dem Servo „manuell“ schalten zu lassen. Dann müsste ich mir aber erst einmal Gedanken darüber machen, wie die Halterung für den Servomotor geändert werden müsste, damit der Mikroschalter montiert werden kann. (Oder kann man das schon irgendwo fertig kaufen?) Gruß Dettti
Konfiguration: Märklin H0, IB II, IB, WinDigiPet 2018 Premium.
Moin Henner, ganz einfach, ich möchte das Signal (mit einem Servomotor) zusammen mit dem Fahrstrom (am besten mit Hilfe eines bistabilen Relais, das mit Hilfe eines Weichendecoders angesteuert wird) über das Gleisbild des Computers (WDP) gleichzeitig über eine Adresse schalten. (das sollte funktionieren, weil der Servodecoder in einem System betrieben wird, das nichts mit dem Märklin System zu tun hat.) Das würde funktionieren, wenn alles Gleichstrom wäre. Ist es aber leider nicht, weil Märklin sein System mit Wechselstrom betreibt und die Relais das leider nicht vertragen. (Wechselstrom Relais sind so gut wie nicht zu bekommen). Gruß Dettti
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einer Spule im Relais ist es eigentlich egal, ob Sie mit Gleichstrom oder Wechseldtrom betrieben wird. Das Roco Universalrelais 10019 z.B. geht auch mit beidem. Ich würde es bei einem Relais für 2 Euro im Zweifel einfach mal testen falls es nicht im Datenblatt steht. Erst wenn da eine Diode mit drin ist, wird es zu Problemen bei Wechselstrom kommen.
Moin Hans-Jürgen, leider ist es nach meiner Erfahrung nicht so. Die Spule im Relais nimmt zwar auch Wechselstrom an, sie bildet die Impulse leider auch ab. D.h., sie öffnet und schließt, so lange der Strom anliegt. Das Relais „rattert“. Und genau das wollen wir ja nicht. Inzwischen bin ich etwas schlauer geworden. Es reicht nicht, nur einen Gleichrichter einzulöten, um aus Wechselstrom Gleichstrom zu machen, dahinter ist auch noch ein Kondensator in die DC Leitung zu setzen. Der macht wohl erst den richtigen Gleichstrom und die Spule im Relais hält. (Kondensator: 470 uF, 35v) Ob es am langen Ende so funktioniert, wie oben beschrieben, werde ich berichten, (mit Schaltplan) wenn es fertig ist. Vielleicht ist es ja auch für den einen oder anderen interessant. Gruß Dettti
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ein Gleichstrom-Relais verhält sich genau wie von dir geschrieben. Es gibt auch Ausführungen für Wechselstom (s. Märklin Relais), die "schnarren" nicht bei AC.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
Moin Bernhard, ich weiß, aber Märklin ist leider eine Apotheke. Die Bauteile, die ich für meine Schaltung brauche, kosten ca. 5 bis 6 Euro. Dafür gibt es bei Märklin nix. Ich habe mich gerade über dieses Unternehmen aufgeregt, weil sie auch nach 30 Jahren Digitalisierung nichts dazu gelernt haben. Für die K- Weichenantriebe gibt es immer noch keine vernünftige Lösung, um sie mit Servos anzutreiben. Vermutlich, weil man die alten Spulenantriebe verkaufen will. Die Dinger kosten 25 Euro das Stück, ein Servo kostet weniger als 5 Euro. Außerdem sind die Spulenantriebe nach 20 Jahren kaputt. Ich habe hier 30 von diesen Dingern liegen - alle defekt. Gruß Dettti
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Hallo Detti, was sich mir jetzt nicht ganz erschließt: fährst Du analog oder digital? Weil: auf einer Seite willst Du einen Gleisabschnitt stromlos machen, um eine Lok anzuhalten und auf der anderen Seite schaltest Du das Signal mit einem Decoder???? Also grundsätzlich kann man schon analog fahren und die Weichen/Signale digital steuern. Falls Du aber auch digital fährst, ergeben sich hier ganz andere Möglichkeiten (falls man das will), als einen Gleisabschnitt stromlos zu machen. Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Moin Frank, zu 90 % Digital. Ich richte mich nach dem, was ich habe. Meine Anlage war 30 Jahre abgebrochen und verpackt. So habe ich erstmal Wochenlang meine 40 Loks entharzt. Märklin hat vor 30 Jahren Öle verwendet, die besonders gut verkleben, was eigentlich unglaublich ist. Jetzt ist alles mit Balestol behandelt, ich hoffe, dass es jetzt gut ist. Die nächste Enttäuschung: sämtliche Weichen Antriebe für die K Gleise sind nicht mehr betriebssicher. Das kann ich alles wegwerfen. Jetzt ist die Frage, was am kostengünstigsten ist. - die Antwort: Servos einbauen. Die Kosten für Decoder und Motor: ca. 10 Euro pro Weichenantrieb. Das ist viel billiger als neue Weichen bzw. Antriebe. Und passt auch mehr in die Zeit. Nun habe ich vor 30 Jahren von einem Kunden, der mir einen Gefallen schuldete, 20 Weichendecoder für das Märklin System in feinster SMD Technologie bauen lassen, die ich jetzt eigentlich nicht mehr brauche. Die möchte ich aber nicht wegwerfen und so kam ich auf die Idee, den Fahrstrom damit zu schalten. Nach anfänglichen Problemen - ich bin kein Elektroniker - funktioniert es jetzt und ich kann meine 12 Signale damit ausrüsten. Gruß Dettti
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Moin, im Prinzip geht es so, wie ich mir das vorgestellt hatte. (Relais mit zwei Schließern, bistabil, Abschalten mit zweitem Schaltrelais, beides über eine Decoder Adresse geschaltet - Signal wird über einen Servodecoder mit der gleichen Adresse gesteuert). Leider funktioniert es so nicht, weil das Relais im angezogenen Zustand unter Strom steht und zu heiß wird. Ich habe es nicht ausprobiert, befürchte aber, dass das Relais irgendwann abraucht. Jetzt muss ich mir was neues überlegen… Gruß Dettti
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Moin Hans-Jürgen, ich habe ein Relais von Finder benutzt. Die Nr. ist: 40.52.8.012.0000. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass dieses Relais auch klaglos mit Wechselstrom geschaltet werden kann. Das spart den Einbau von 2 Gleichrichtern. Dieses Relais wird so angeschlossen, dass es sich selbst geschlossen hält, wenn es (über einen Stromstoß von einem Weichen Decoder) angezogen wird. Und zwar über eine Plusleitung, die vom Fahrstrom kommt. Wird dieser Strom unterbrochen, fällt das Relais ab und der Fahrstrom vor dem Signal wird durchgeschaltet. Das unterbrechen dieser Plusleitung besorgt ein zweites Relais. Dafür nehme ich ein Relais von Finder mit der Nr.: 36.11.9.012.4011. Die beiden Relais werden über einen Stromstoß angesteuert, der aus einem Weichendecoder kommt. Damit kann man das Ganze über WDP wie ein Signal ansteuern. Das Abschaltrelais verträgt leider keinen Wechselstrom, weshalb ein Gleichrichter davor gesetzt werden muss. (B80R und ein Kondensator 35V 470 uF). Gruß Dettti
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OK, also kein bistabiles Relais sondern Selbsthaltung.
Das Finder 40.52.8.012.0000 ist in der Tat ein Relais mit AC-Spule, Arbeitsbereich ist 9,6-13,2V AC. Mit welcher AC-Spannung betreibst Du das Relais? Hast Du das mal gemessen? Wird das jetzt unter Nutzung von AC immer noch so heiß?
Moin Hans-Jürgen, ich nehme den normalen Fahrstrom, also 18 bis 19 V. Alternativ hätte ich die Möglichkeit, den Haltestrom des Relais von dem 12 Volt Trafo abzunehmen, mit dem ich die Servodecoder betreibe. Der Knackpunkt ist der Haltestrom. Das Ansteuern über den Decoder läuft ja über kurze Impulse, die man über WDP einstellen kann. Das belastet das Relais nicht. Das ganze muss ich jetzt erstmal ausprobieren - mit dem AC Betrieb ergeben sich ja ganz neue Perspektiven. Gruß Dettti
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bei 18 bis 19V würde ich eher das 24V-Relais mal ausprobieren oder eben eine fertige Schaltung kaufen.
Die Idee mit dem 12V-Trafo für den Steuerstrom würde ich hier auf jeden Fall umsetzen. Die thermischen Probleme des Relais kommen meiner Meinung nach auch Deinen bisherigen Versuchen mit viel zu hoher Spannung, gerade das Gleichrichten mit Kondensator ist nicht zu unterschätzen...