Hallo Ihr lieben, ich hoffe Ihr hatte alle ein paar schöne Feiertage. Ich habe mal wieder eine Frage an euch. Bei meiner Modellanlage ist schon wieder ein Anschluss von einem Märklin m83 kaputt gegangen. Diesmal der 2 von links. Ich kann die Weiche nur noch in eine Richtung mit meinem CNA Steuerteil Umschalten. Muss ich wieder den ganzen Decoder tauschen, das wäre schon der 2. wo ein Anschluss nicht mehr geht, oder gibt es die Möglichkeit den defekten Anschluss im Bauteil zu wecheln. ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen. Ich sage schon mal vielen Dank im voraus, und einen Guten Rutsch ins neue Modellbahn Jahr 2023 Roland Richter
die Ausgänge des M83 werden von 2 Infineon ITS 716 Power FET ICs angetrieben. Bei Defekt müsste das IC ersetzt werden, was bei entsprechender Werkzeugausstattung möglich sein sollte.
Zunächst bitte prüfen, z.B mit einem Lämpchen, ob der Ausgang tatsächlich "tot" ist und nicht mehr schaltet.
Soweit ich das erkennen kann, gibt es keine Kurzschlusssicherung, der nominell zulässige Strom ist 2,6 A und kurzzeitig dürfen 6,5 A fließen.
Da gibt es dann wohl einen Verbaucher, der Kurzschlüsse produziert und in Kombination mit einer starken Stromversorgung die ITS 716 zerschießt.
Der Preis für 1 IC dürfte bei 5 bis 6 EUR liegen, derzeit aber kaum lieferbar.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
Zitat von BJA im Beitrag #2 Der Preis für 1 IC dürfte bei 5 bis 6 EUR liegen, derzeit aber kaum lieferbar.
Mouser und Digikey haben jeweils ein paar Tausend ab Lager. Eine Bestellung lohnt sich aber nur ab 50/60€, weil dann die Lieferung versandkostenfrei ist. Beide Distributoren haben ihren Sitz in den USA. Die Lieferzeit liegt aber trotzdem in der Regel unter 48 Stunden.
Gruß Tom
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schon klar und die genannten Stellen habe ich gesehen. Mir ging es um die üblichen DE Lieferanten.
Aber Frage: Kannst Du solche ICs austauschen? Ich habe dafür kein Equipment.
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Zitat von BJA im Beitrag #4 Aber Frage: Kannst Du solche ICs austauschen? Ich habe dafür kein Equipment.
die sind ja noch für "Grobmotoriker" ;-), 1.27mm Pin Abstand.
Das geht eigentlich ganz einfach. Entweder man geht mit der Proxxon Trennscheibe bei und "sägt" die Pins vom Gehäuse ab (ruhige Hand und aufpassen, das man nicht die Leiterplatte mit Leiterbahnen erwischt) oder biegt die einzeln mit einer Pinzette (Edelstahl oder Titan, damit das Lötzinn nicht haftet) und Lötkolben hoch. Gegebenenfalls vorher mit Entlötlitze schon mal etwas Lötzinn entfernen. Auf keinen Fall mit einem Seitenschneider abkneifen, wenn die noch angelötet sind, da könnten Leiterbahnen durch die Kräfte abgehebelt werden. Wenn das IC dann entfernt ist, die Pins alle mit der Pinzette entfernen (falls mit Trennscheibe gearbeitet wurde) und mit Entlötlitze alle Lötzinnreste entfernen, die Pads schön sauber machen. Die Vakkum-Entlötpumpe bleibt in der Schublade, die hat dabei nix zu suchen! Wenn das nur mit der Entlötlitze schwer geht, etwas mit dem Fluxstift anfeuchten. Dann die Pads mit Isopropanol reinigen. Kontrollieren, ob nicht irgendwo noch eine Lötzinnbrücke ist. Mit der Lupe oder gleich unter der Lupenleuchte arbeiten.
Das neue IC sauber aufsetzen und an zwei diagonal gegenüberliegenden Pins kurz anheften. Dann die Pins satt mit dem Fluxstift befeuchten. Der Fluxstift und der Lötstopplack sorgen dafür, dass kein Lötzinn zwischen den Pins bleibt. Zum Anlöten kann man bei dem Abstand noch fast einzeln löten. Bei anderen Pins, z.B. 100 Pin TQFP, würde man das anders machen. Man nimmt eine Hohlkehlenspitze (für die einfachen Lötstationen wird es die kaum geben, ob Weller oder Ersa die im Angebot haben, weiß ich nicht), einen Tropfen Lötzinn rein und einmal über alle Pins ziehen. Geht aber auch ohne die Hohlkehlenspitze, die erleichtert das nur enorm. Keine Angst, da passiert nichts, wegen dem Fluxstift und dem Lötstopplack. Und wenn doch, mit feiner Entlötlitze das Lötzinn entfernen. Da muss man in der Regel nicht mal mehr nachlöten, wenn man die Entlötlitze nur eben kurz ranhält, dass der Überschuss an Lot weg ist.
Man kann das entfernen der ICs auch üben, an alter defekter Hardware, bevor die entsorgt wird. QLP Gehäuse, die gar keine Pins in dem Sinne mehr haben, müsste man mit der Heissluftstation entfernen. Habe ich aber auch noch nie gemacht. Und BGA, bei denen die Pins nur unter dem Gehäuse sind, gehen wohl nur im Ofen.
Mouser und Digikey sind auch übliche DE Lieferanten und liefern auch an Endkunden. Beide haben eine deutschsprachige Website und die Preise sind die Endkundenpreise, inkl. aller Gebühren und Zoll. Bei Mouser kommt FedEx, bei Digikey UPS, beides als Expresssendung. Einzig die Versandkosten sind unter dem jeweiligen Mindestbestellwert für versandkostenfreie Lieferung halt höher, bei Digikey dann 18€ wenn der Warenwert unter 50€ ist, bei Mouser sind es glaube ich 60€ Warenwert für kostenfreie Lieferung. Digikey hat ein Büro in Berlin, Mouser in München.
Ich würde aber die Ausgänge vorher mal messen! Denn eigentlich sind alle diese High- oder Low Side Driver gegen Überlast, Überhitzung und Kurzschluss geschützt. Was kommt denn nach dem Treiber-Ausgang noch an Elektronik?
Gruß Tom
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die größte Herausforderung dürfte die Beschaffung eines ITS716g in D sein. Bei Mikrocontroller.net laufen mitunter Sammelbestellungen, da kann man sich anschließen, dauert aber u.U. etwas. Austauschen ist kein Problem, entweder Heißluft oder eben die Pins einzeln vorsichtig abtrennen und dann nacheinander auslöten. Guter Lötkolben/-station dürfte erforderlich sein, wenn das Referenzdesign mit großer Massefläche angewandt wurde.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Hallo Roland, wie Bernhard schon schrieb: bist Du Dir sicher, dass der Ausgang defekt ist? Wenn Weichen nur noch in eine Richtung schalten. liegt das häufig am Endabschalter des Antriebs.
@Bernhard: hier ist schon viel zum Auslöten gesagt worden. Ein ganz einfaches und billiges Mittel ist ein Streifen von einer Getränkedose. Der nimmt kein Zinn an. Den schiebt man dann quasi Stück für Stück unter die Pins, wenn man sie mit dem Lötkolben heiß gemacht hat. Der Tipp stammt von hier und wird da auch noch mal gut erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=zt3iCJ6mS6s Die Frage ist eher, ob man genügend Freiheit rund um das Bauteil hat.
Viel Spaß und Erfolg - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Zitat von frank_II im Beitrag #7 @Bernhard: hier ist schon viel zum Auslöten gesagt worden. Ein ganz einfaches und billiges Mittel ist ein Streifen von einer Getränkedose. Der nimmt kein Zinn an. Den schiebt man dann quasi Stück für Stück unter die Pins, wenn man sie mit dem Lötkolben heiß gemacht hat.
Ich hatte das auch irgendwo mal mit Federdraht gesehen, den man drunter schiebt und dann nach vorne zieht.
Es gibt auch spezielle Entlötspitzen. Die Dinger finde ich ganz praktisch, wenn ich häufiger was zum Entlöten hätte, dann wäre da bestimmt auch ein Satz in der Schublade. Die passen natürlich nur an JBC Stationen.
Gruß Tom
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ich meine die Lötspitzen, alles andere ... inkl. meinem Vakuumsauger für einzelne Lötstellen. Gar nicht so schlecht war die Litze zum Aufsaugen des Zinns.
Aber dass die Dinger so teuer sind und passen müssen die ja auch noch. Lohnt sich dann ja nicht für den Einmalgebrauch.
Roland sollte in der Tat zuerst die Ausgänge testen wie beschrieben.
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Zitat von BJA im Beitrag #9 Aber dass die Dinger so teuer sind und passen müssen die ja auch noch. Lohnt sich dann ja nicht für den Einmalgebrauch.
Teuer ist ja relativ. Ich habe seit über 8 Jahren eine JBC Station. Das besondere daran ist, das die Heizung vorne in der Lötspitze ist, auch das Thermoelement, das schlägt sich natürlich auf den Preis nieder. Die Teile haben soviel Power, das man da auch dünne Bleche mit löten kann, weil die eine sehr konstante Temperatur und hohe Wärmeleistung an der Spitze haben. Solch eine Station lohnt sich ganz klar nicht für den Gelegenheitslöter. Die Entlötspitzen habe ich auch nicht, weil es sich bei mir nicht lohnen würde. Aber eine gute Auswahl an anderen Spitzen ist schon vorhanden. Dazu muss man auch sagen, die Dinger verzundern nicht, weil die Station die Temperatur absenkt, wenn der Lötkolben in der Halterung steckt. Innerhalb von 2s ist die Spitze wieder auf voller Temperatur, wenn man den Lötkolben aus der Halterung nimmt. Das erhöht sehr die Standzeit. Wo früher bei der Ersa Station ein 10er Pack 832SD 0.8mm Spitzen im Jahr drauf gingen, immerhin auch fast 10€ pro Stück, komme ich heute mit 2 JBC Spitzen 0.8mm im Jahr aus. Durch das Schnellwechselsystem wechsel ich aber auch viel häufiger die Spitzen, je nach Anwendungsfall. Somit sind die in Summe dann gar nicht teurer.
Zitat Roland sollte in der Tat zuerst die Ausgänge testen wie beschrieben.
Auch die Eingänge zu prüfen kann durchaus sinnvoll sein, vielleicht fehlt auch dort einfach das Signal. Lt. den Bildern im Netz ist auf der Leiterplatte noch ein wenig mehr drauf. Ein Schaltbild habe ich aber nicht gefunden, das würde weiterhelfen, dann könnte man Roland gezielt sagen, wo er mal mit dem Multimeter prüfen könnte.
Gruß Tom
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Seit mir nicht böse, aber bevor repariert, erneuert oder ausgetauscht wird sollte doch eigentlich die Ursache für den Ausfall gefunden werden. Insbesondere wo das schon der 2. Fall ist. So wird nur an den Auswirkungen "herumgedoktert" und die Wahrscheinlichkeit ist groß das es wieder passiert.
Meine Meinung.
Tante Edit: Oder ist irgendwas an dem Decoder verprogrammiert worden, das ist ja nicht "nur" ein ordinärer Weichendecoder.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu HickTeck mit altem Blech auf dem Boden Digital auf Blechgleis Bekennender ATF-Öl Anwender
dachte ich mir doch bei meiner Frage, dass Du über solches "Equipment" verfügst
@Alexus,
Zitataber bevor repariert
bitte die Beiträge nochmals lesen, da steht das mehrfach.
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Zitat von BJA im Beitrag #12 bitte die Beiträge nochmals lesen, da steht das mehrfach.
Genau!
Ich habe noch ein gutes Bild der Bestückungsseite gefunden. Da sind wohl hinter dem Controller zwei HC595 8-Bit Schieberegister. Auch ohne Schaltbild kann man davon ausgehen, dass darüber die Ausgangstreiber angesteuert werden, wobei ich mich allerdings frage, warum die 2 davon verwendet haben, weil ein ITS716G hat ja nur 4 Kanäle. Auf jeden Fall sollte man an den Eingängen des ITS716G messen, ob dort ein Signal anliegt, High Pegel für eingeschalteten Ausgang. Dann auch den Ausgang messen. Wenn ich mir die Anleitung anschaue, sollte man auch die Programmierung prüfen, nicht das da ein Ausgang verstellt ist und die Einschaltdauer einfach zu kurz ist, um eine Weiche zu schalten. Zum Messen das richtige Bezugspotential wählen, also Masse vom Multimeter an GND vom ITS716G (Pin 2 oder 6), nicht ans Gleis oder so. Dabei gut aufpassen, das man nicht abrutscht und einen Kurzschluss verursacht, bei Pin 2 ist gleich +Vbb daneben. Oder irgendwo anders einen GND Abgriff suchen. Das wären die ersten Maßnahmen, ohne Lötkolben, aber mit Multimeter ;-)
Gruß Tom
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sehr gut! So würde ich auch vorgehen unter Einsatz meines Speicher-Oszi
Guten Rutsch!
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Hallo Ihr Experten. Vielen lieben Dank für eure Beiträge zur Reperatur vom M83. Doch so einfach wie ich mir das vorgestellt habe ist es ja leider nicht. Siehe das Bild von von der Platine. Uff. Da bin ich sicherlich überforfert. Ich muss mal schauen ob ich jemanden finde der solch eine Reperatur für mich durch führen kann. Ich traue mich leider nicht daran, viel zu fummelig. Aber habt vielen lieben Dank für eure Ausführung. Sollte einer von euch jemanden kennen der soche Arbeiten durchführen kann, so seit doch so nett und schreibt mir, damit ich mich mit ihm in Verbindung setzen kann. So nun einen guten Rutsch ins neue Jahr. Gruß Roland
Zitat von DL7BJ im Beitrag #13Moin in Runde, Da sind wohl hinter dem Controller zwei HC595 8-Bit Schieberegister. Auch ohne Schaltbild kann man davon ausgehen, dass darüber die Ausgangstreiber angesteuert werden, wobei ich mich allerdings frage, warum die 2 davon verwendet haben, weil ein ITS716G hat ja nur 4 Kanäle.
Moin,
ich erkenne auf dem Bild nur einen HC595, das daneben ist ein HC165 und der wird wohl zum Einlesen des Mäuseklaviers dienen.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.