Frage an die Elektrokundigen unter Euch : Ich lese in den Bedienungsanleitungen (Märklin Wechselstrom Lokomotiven) den Hinweis : "Lokomotive darf nur aus einer Leistungsquelle versorgt werden".
Das ist ja gut und schön, aber zumindest für den kurzen Augenblick, wo sie vom einen Stromkreis in den anderen wechselt, liegen doch zwei Leistungsquellen am Schleifer an oder muß der Trafo des nächsten Stromkreises immer auf Null gedreht sein und erst dann eingeschaltet werden, wenn sie "getragen vom eigenen Schwung" die Schnittstelle überquert hat ? Sorry, so ganz verstehe ich das nicht und in der Praxis gab es bisher auch noch keine Probleme, aber die Elektronik der neueren Lokomotiven ist ja eine andere Welt....
Kann mir da bitte jemand mit einer praktischen Erklärung weiterhelfen ?
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von sommer-d. im Beitrag #2Eine Frage; Fährst Du analog oder digital?
Sorry, daß ich das nicht erwähnt hatte : Analog, aber auch mit Digitallokomotiven. Gerade in den beiliegenden Anleitungen der aktuell gekauften Modelle ist mir dieser Hinweis jetzt aufgefallen. Ich müßte mal in alten Anleitungen schauen, ob das dort auch schon erwähnt wird.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Beim Analogbetrieb sollte.man.darauf achten, dass die Trafos phasengleich angeschlossen sind. Ggf. muss ein Netzstecker eines Trafos in der Steckdose um 180 Grad gedreht werden.
Die kurze Verbindung der beiden Trafos beim Überfahren tut den Loks nicht weh.
Phasengleichheit testen: - verbinde von beiden Trafos braun miteinander - schließe zwischen die roten Pole beider Trafos ein Glühbirnchen an - drehe beide Trafos auf die gleiche Geschwindigkeit, z.B. 150 - jetzt sollte das Lämpchen nicht bzw. gar nicht leuchten.
Zitat von BR365 im Beitrag #5Beim Analogbetrieb sollte.man.darauf achten, dass die Trafos phasengleich angeschlossen sind. Ggf. muss ein Netzstecker eines Trafos in der Steckdose um 180 Grad gedreht werden.
Die kurze Verbindung der beiden Trafos beim Überfahren tut den Loks nicht weh.
Phasengleichheit testen: - verbinde von beiden Trafos braun miteinander - schließe zwischen die roten Pole beider Trafos ein Glühbirnchen an - drehe beide Trafos auf die gleiche Geschwindigkeit, z.B. 150 - jetzt sollte das Lämpchen nicht bzw. gar nicht leuchten.
LG Lauenstein
Danke Dir ! Das sind jetzt jedenfalls praktische Hinweise und Aussagen. Ich werde das so austesten und bei Bedarf ändern.
Nur die Ansage "jetzt sollte das Lämpchen nicht bzw. gar nicht leuchten" ist mir nicht ganz klar. Wo liegt da der Unterschied ? Schreibfehler oder etwas vergessen ?
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
je unterschiedlicher die Trafos eingestellt sind, um so mehr leuchtet die Lampe, wenn die Trafos richtig angeschlossen sind. Nur auf 0 dürfen Sie nicht sein.
Sind die Trafos falsch angeschlossen, wird die Lampe bei gleicher Geschwindigkeit hell leuchten und bei unterschiedlicher Geschwindigkeit dunkler werden.
Da Trafos aber gewisse Toleranzen haben, kann es bei gleicher Geschwindigkeit und richtigen Anschluss zu einem ganz schwachen leuchten kommen. Das meinte der Kollege mit nicht, bzw gar nicht.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
wenn die Spannungen beim Überfahren unterschiedlich sind, fließt ein Ausgleichsstrom, wenn das Fahrzeug über die Trennstelle fährt. Je höher die Spannungsdifferenz, umso größer der Strom. Das kann dazu führen, dass die Trafo-Sicherungen ansprechen oder Kabel an zu schmoren fangen. Wechselstrom wechselt nämlich 50x in der Sekunde die Polung oder auch die Phasenlage (umgangssprachlich)
Bei ungleicher Phasenlage zweier Stromkreise habe ich dann, wie die Lämpchen gezeigt haben, auch bei gleicher "Geschwindigkeit" einen Stromfluss. Weil die eine Phase im Maximum auf +16 Volt ist, die andere zum gleichen Zeitpunkt auf -16 Volt. Somit fließt im Maximum der doppelte Strom der Trafos bis die Schutzschaltung anspricht. Und der Strom fließt dann über den Schleifer (der ja überbrückt) und das ist ganz schnell mehr als der aushält. Oder du hast einen Triebzug mit 2 Schleifern (die verbunden sind) und der Strom geht durch die dünne Litze oder Leiterbahnen im Zug. Dann raucht es auch ohne Dampföl und danach ist das ein Fall fürs AW Märklin, die das mit einer Urkunde in Rechnungsform würdigen und Ehren.
Ganz kritisch wird es, wenn dann der Zug auf der Trennstelle stehenbleibt und ein Wagenschleifer überbrückt. Das bekommst du sehr schlecht mit.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
wenn die Spannungen beim Überfahren unterschiedlich sind, fließt ein Ausgleichsstrom.......
Gruß
Ralf
Hallo Ralf, danke für Deine guten und nachvollziehbaren Erklärungen !
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann handelt es sich dabei auch nicht um ein Problem das erst bei den neueren Triebfahrzeugen auftritt, sondern um eine elektrische Grundlage - wobei natürlich ziemlich sicher die Elektrik der neuen Triebfahrzeuge aber viel empfindlicher sein dürfte.
Ich hatte zwar bisher keine Probleme, ob das jetzt Glück und Zufall ist oder nicht, egal, ich werde Deine Erklärungen berücksichtigen und das mal prüfen.
"Dank" Corona hat man ja zumindest als Ruheständler außer Haus eh nicht mehr viel zu tun und deshalb Zeit für die MoBa. Danke nochmals !
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
ja, das ist ein grundsätzliches Problem aller Modellbahnen mit mehreren "Trafo"-Kreisen und Kreis-wechsel. Tritt bei Analog auch in Zusammenhang mit echtem Oberleitungsbetrieb auf, und auch bei Trix-Express, wenn die Schleifer verkehrt gedreht sind
Das Problem kann unter bestimmten Umständen auch bei Digital auftreten, wenn die Boosterschaltung verkehrt ist oder diese überlastet. Nur hat man das meist erst bei größeren Anlagen, und die Booster-Elektronik zieht schneller die Notbremse.
Letztendlich ist es immer die Frage wie hoch der Ausgleichsstrom ist. Ist er zu hoch muss man die Abschnitte Galvanisch getrennt umschalten (=Relais), oder die Speisungen angleichen/Synchronisieren.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
ja, das ist ein grundsätzliches Problem aller Modellbahnen mit mehreren "Trafo"-Kreisen und Kreis-wechsel. Tritt bei Analog auch in Zusammenhang mit echtem Oberleitungsbetrieb auf
Ralf
Na ja, echten Oberleitungsbetrieb habe ich auch und logischerweise ist es dort Dank zweier funktionierender Stromabnehmer mit größerem Abstand (wenn man Beide ausgefahren hat) natürlich noch ausgeprägter.
Aber irgendwie ging bisher zumindest immer alles gut.
Da ich aber auf der Anlage mit 7 Stromkreisen und 3 Oberleitungsstromkreisen unterwegs bin, werde ich die Sache jetzt doch mal systematisch durchprüfen.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Phasengleichheit testen: - verbinde von beiden Trafos braun miteinander - schließe zwischen die roten Pole beider Trafos ein Glühbirnchen an
Also offen gesagt bin ich hinsichtlich dieses Tips nach einem Blick in die Märklinanleitung für den Trafo da jetzt doch etwas skeptisch geworden :
>>>AchtungSicherheitsrisiko!Werden außer der braunen Masseverbindung auch die gelben oder rotenWechselspannungsausgänge zweier oder mehrerer Transformatorenmiteinander verbunden, so besteht in ungünstigen Fällen Lebensgefahr.Befindet sich ein Netzstecker von diesen Transformatoren in einerNetzsteckdose, so liegt an den blanken Teilen der Netzstecker der ande-ren Transformatoren eine gefährliche Wechselspannung an<<<<<<
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Hallo HG, den Test wie beschrieben sollte man natürlich machen, wenn beide Trafos an einer Steckdose angeschlossen sind.
Aber der Hinweis ist trotzdem sehr wichtig, denn bei den älteren Märklin-Trafos ist diese Rücktransformation tatsächlich möglich, d.h. die Niederspannung von bis zu 16V wird zu 230V hochtransformiert und liegt dann an den Netzsteckerkontakten an!
Bei den Märklin Fahrtrafos neuer Generation wird dies inzwischen verhindert.
Bei den Märklin Fahrtrafos neuer Generation wird dies inzwischen verhindert.
LG, Lauenstein
Bitte versteh mich nicht falsch, ich bin dankbar für jede Erläuterung, meine Zweifel beruhen einfach auf absoluter Unkenntnis i.S. "Elektrizität", aber das ist keine Anleitung für ältere Trafos gewesen und da gibt es extra einen Sicherheitsaufkleber am oberen Ende des Trafos 6647 (also ziemlich neuestes Modell) der diese Gefahr symbolisch darstellt.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Rückstrom spiele dann eine Rolle, wenn Trafos nicht 240V seitig eingesteckt sind.
Die Rückstromsperre ist erst ab einer bestimmten Produktion drin. Aber wann genau verrät Märklin nicht. Außerdem bitte unterscheiden: Fall 1: kurzfristige Überbrückung durch Überfahren Fall 2: dauerhafte Parallelschaltung zur Verstärkung
Beide Fälle erzeugen Rückstrom, aber Fall 1 ist nur kurzfristig während der Überfahrt gefährlich. Aber der beste Weg ist alle Trafos an eine schaltbaren Steckdosenleiste anschließen und nach Feststellung der Phasengleichheit die Steckseiten markieren.
Rein Elektrisch gesehen: Der Märklintrafo übersetzt die Spannung ~ 1:15, wenn beide Voll aufgedreht sind. Also wird der Stom auch 1/1:15 übersetzt. Somit ist bei 1A, 16Volt am Ausgang bei 240V am Stecker ein Strom vom rund 62mA möglich. Das reicht zum Todesfall, wenn es dumm läuft. FIs (RDC) haben nicht umsonst 25mA oder gar 10mA. Und Strom sieht man nicht, riecht man nicht, schmeckt man nicht und selbst viele Erwachsene ist die Gefahr des Rückstromes nicht bewusst. Von daher sind moderne Schaltnetzteile dort ein Segen. Da geht das nicht.
Ach so: Ein FI im Haus kann das ganze NICHT verhindern, da aus dessen Sicht kein Strom verschwindet.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Aber der beste Weg ist alle Trafos an eine schaltbaren Steckdosenleiste anschließen und nach Feststellung der Phasengleichheit die Steckseiten markieren.
Gruß
Ralf
Hallo Ralf, danke für Deine weitergehende Erklärung.
Ich bin beim Stöbern in älteren Unterlagen auf einen praktischen Hinweis von Märklin gestoßen, wie man das Problem Phasengleichheit früher lösen sollte und ich meine mich zu erinnern, daß ich das damals beim Bauen (ist schon eine Weile her) auch so berücksichtigt hatte :
>> Wenn der Schleifer beim Überfahren in einen anderen Stromkreis stärkere Funken erzeugt, dann einen Stecker ziehen und diesen um 180 Grad drehen".<<
Da es damals noch keine neue Elektronik gab, war diese "Praxis" sicher ungefährlich für die Lokelektrik, aber ausreichend und wenn sich heute z.B. durch Trafotausch die Notwendigkeit eines Phasenabgleichs ergibt, dann kann man das ja einfach mit einer alten Lokomotive auch noch mal so testen.
Ich denke, das funktioniert immer noch.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !