die Tender der Bauart 2'2'T32 wurden bis 1937 hauptsächlich mit den Lokomotiven der Baureihen 01, 03 und 44 ausgeliefert. Später wurden dann die Tender der Schnellzugloks gegen Tender der Bauart 2'2'T34, die mit Lokomotiven der Baureihen 41 und 44 geliefert worden waren, getauscht. Leider hat ROCO in der langen Zeit mit technisch teils veränderten Lokomotiven meist immer wieder nur Modelle mit T34ern gefertigt, nur selten mal mit T32ern. Für ein älteres Modell von ROCO habe ich nun einen Umbausatz entwickelt. Ich muss mal schauen, ob ich das auch noch für neuere Modelle mache. Ziel war es, einen Kompromiss für den Umbau zu finden, einerseits den ROCO-T34er so weit wie möglich an die Optik eines T32ers heranzubringen, andererseits die Umbaumaßnahmen so einfach wie möglich zu halten, sodass er auch von "Nichtprofis" zu schaffen ist. Zunächst das Gehäuse: Es hat wie das ROCO-Gehäuse hinten die beiden Aussparungen für die Laternen mit Lichtleitern. Für einen Modellbahnfreund habe ich auch schon eine Variante ohne diese Aussparungen gedruckt, sodass freistehende Laternen, z. B. von Weinert, angebaut werden können. Auch eine Variante mit angedruckten freistehenden Laternen ist möglich. Wie man außerdem auf dem Bild erkennen kann, handelt es sich um die erste Bauform von 1926. Auch die zweite Bauform von 1934 habe ich schon entworfen.
Die Verschraubungsmöglichkeiten sind dem ROCO-Gehäuse entsprechend gesetzt:
Aufgesetzt und verschraubt:
Ebenso vorn:
Wie auf dem obigen Bild schon sieht, wurden auch die Führerhausaufstiege ersetzt. Dazu vielleicht noch mal die ROCO-Teile: Wie man sieht, sind die nur angedeutet und das vordere Rahmenstück fehlt. Das ist sicher für das Befahren von Spielzeugradien gedacht, da das ältere Modell auch noch keine Lok-Tender-Kupplungskulissenführung hat. Diese Leitern sind unter der Leiterplatte nur eingesteckt, können einfach abgezogen werden: Die gedruckten Teile sind - wie auf dem 4. Bild oben schon zu sehen - so ausgelegt, dass die Leitern auch bis zum Führerhaus-/Tendertritt reichen, genau wie die ROCO-Teile nur aufgesteckt werden, aber auch das fehlende Rahmenstück ergänzt: Die Aufsteckmöglichkeit oder besser die Abnehmbarkeit ist vorteilhaft für Wartungsarbeiten. Fest installierte Leitern unterliegen immer der Gefahr, das man beim Hantieren doch mal genau dort zupackt und sie abbricht.
Demnächst geht es mit der Pufferbohlenverbreiterung, den Drehgestellblenden mit Gleitlagern und dem Ballast weiter.
Klasse! Ich hatte bisher immer die Revell-Tender-"Hülle" auf ein Roco-Fahrgestell gebaut... auch mit den Ausschnitten für die Beleuchtung. Da hatte ich auch die Tenderblenden von Rollen- auf Gleitlager umgebaut... hast Du die auch in der Planung?!
Ist sowas komplett zu erwerben?! Ich hätte da noch 1-2 01er, die für mich zu neue Tender haben...
Gruß, Martin
DRG Epoche II a, die "goldene" Bahnzeit; 2L-Gleichstrom, auch digital
eine sehr schöne und sehr gut gelungene Konstruktion.Sie steht sicher manch Kleinserienhersteller in nichts nach...außer sicherlich in deren Preisvorstellungen. Sehr detailiert ausgeführt...besser noch als Revell. Das Gewicht wird sicher wieder alles übertreffen,wie beim Tender für den Schorsch. Freu mich schon auf die Fortsetzung.
Daumen hoch...ganz großes Kino,was du hier zeigst.Ich bin sehr beeindruckt.
@Martin: Schreib mir per pN, welche Variante bzw. welche Lok es bei dir werden soll.
Zu den Gleitlagern - hier zunächst das ROCO-Fahrwerk ohne die Drehgestellblenden: Die Pfeile zeigen auf die Befestigungslöcher, in die die Stifte, die jede Drehgestellblende bei ROCO angespritzt hat, einfach eingesteckt sind.
Bei meinen Drehgestellblenden sind sie entsprechend mit angedruckt: In der Mitte sieht man auch den kleinen Kasten, der bei den damaligen Tendern zunächst zur Ausstattung gehörte. Er wird auch einfach angesteckt, kann aber auch angeklebt werden:
Beim ROCO-Gehäuse besteht der Wasserkasten aus Zinkdruckguss, der Kohlenkasten ist aus Kunststoff und nur aufgesteckt - Gewicht zusammen: 156g. Um auch nach dem Umbau auf ein möglichst hohes Reibungsgewicht zu kommen, bekommt zunächst der Wasserkasten ein Blei-Zinn-Gussteil als Ballast, das auch gleich die Funktion der Motorauflage wie zuvor das ROCO-Gehäuse erfüllt: Aufgelegt - passt:
Noch mal ein Blick ins Innere:
Dieser Ballast wiegt 133g. Es folgt dann noch der Ballast für den Kohlenkasten.
beim T34er bilden Wasserkastenunterseite und Rahmen eine Einheit (verschweißt). Der Rahmen konnte dadurch flacher als der aus genieteten Profilen gefertigte des T32 ausgeführt werden. Außerdem war er nicht so breit wie der des T32ers. Die breitere Pufferbohle, die mit den Langträgern vernietet war, muss also nachgebildet werden. Dazu werden die kleinen überstehenden Kanten der Pufferbohle abgefeilt:
Die Ansätze haben an der Rückseite ein kleines Relief, das genau in die Vertiefung des ROCO-Rahmens passt. Dadurch lassen sie sich leicht positionieren:
der ROCO-Tender wiegt original 307g (inklusive Gehäuse 156g). Durch meinen Umbau bekommt der ROCO-Tender also nicht nur die Optik des 2'2'T32, sondern sein Reibungsgewicht erhöht sich auch um ca. 40%.
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Umbau Roco-2'2'T34 zum Tender 2'2'T32
25.10.2021 22:40 (zuletzt bearbeitet: 25.10.2021 22:41)
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