Hallo, habe heute etwas von einer Jerusalem-Methode beim Selbstbau von Bäumen gehört, sagt das jemandem was. Habe schon das Web durchsucht aber nichts wirklich finden können... Gruß aus Südhessen
die Methode des Modellbahn-Kollegen Jerusalem (wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, ist der Vorname Walter und der Wohnsitz Aachen [gewesen?]) wurde in den Ausgaben des M+F-Journals bzw. dann Eisenbahn JOURNALS in der zweiten Hälfte der 1970er und in den frühen 1980er Jahren vorgestellt. Um das Jahr 2000 begann das vormalige Eisenbahn JOURNAL damit, die alten Ausgaben ab den 1970ern auf CD-Rom wiedergegeben sukzessive den aktuellen Heften beizulegen.
Mit hohem Zeitaufwand und akribisch wurden Kabelstränge von ihrer ummantelnden Isolierstoff-Hülle befreit und einzelne Adern, dann Strähnen aufgedröselt, zur Nachbildung dickerer Stämme oder Äste auch verbunden/verdrahtet. So entstand ein Baum-Gerippe aus Kabeldraht. Dies hat man dann mit Faden zu umwickeln, dabei regelmäßig mit Leim oder einem anderen Flüssigklebstoff zu tränken, bis kein Draht mehr sichtbar ist. Nach dem Trocknen folgt das Bemalen und Beflocken mit Nachbildungen von Laub, Früchten o.a.
Bei genügend Geduld entstehen kostengünstig verblüffend gut wirkende Baum-Nachbildungen im H0-Maßstab.
Die Methode, so wie beschrieben, ist überholt. Niemand muß mehr Kabel aufdröseln um feine Drähte zu bekommen. Ich benutze feinen Blumenbindedraht aus den Baumarkt. Der kostet fast nichts und hat auch den Vorteil ab Werk schon grün zu sein. Außerdem nimmt man für den nächsten Schritt längst elektrostatische Begraser. Ich würde vorschlagen die Methode im Museum zu lassen und lieber ein paar aktuelle Anleitungen, zum Beispiel auf Youtube, anzusehen.
Zitat von Ulf325 im Beitrag #4Die Methode, so wie beschrieben, ist überholt. Niemand muß mehr Kabel aufdröseln um feine Drähte zu bekommen. Ich benutze feinen Blumenbindedraht aus den Baumarkt. Der kostet fast nichts und hat auch den Vorteil ab Werk schon grün zu sein. Außerdem nimmt man für den nächsten Schritt längst elektrostatische Begraser. Ich würde vorschlagen die Methode im Museum zu lassen und lieber ein paar aktuelle Anleitungen, zum Beispiel auf Youtube, anzusehen.
die Birke sieht wirklich super aus, Kompliment Dein sehr gelungenes Resultat zeigt an diesem Beispiel sehr schön auf, dass da Draht von der Rolle noch fein genug ist.
Bei H0- und kleiner könnte ich mir hingegen vorstellen, dass z.B. ein abisoliertes Lautsprecherkabel aber dennoch etwas zielführender ist, weil dann hauchfeinste Adern bereits gebündelt im Strang vorhanden sind.
Wenn es bei mir irgendwann mal an die Vegetation geht, werde ich folgendes versuchen: Abisolieren, in der Länge des Stamms flüssigen Sekundenkleber reinlaufen lassen, nach dem trocknen den Rest verästeln/verdrillen, anschließend auch hier durch Sekundenkleber verfestigen..... und dann wie hier in diesem Faden beschrieben weiterarbeiten (verspachteln, colorieren, belauben etc...)
Das alles wird jedoch noch dauern.. Obwohl: Das Thema hat mich ganz schön angefixt. Vielleicht baue ich ja doch noch mal vorab ein Einzelstück. Just for fun.
wenn Du einen Winterbaum (ohne Laub) in H0 machen willst, dann vielleicht schon. Anderenfalls meine ich, dass feiner Draht (ich glaube, ich nehme meist 0,3mm aus der Bastelabteilung im Baumarkt ... jedenfalls einen, den man löten kann) ausreicht, weil man die feinen Ästchen mit dem Laub irgendwie anders an den Baum bekommt (Grasfasern oder Bestandteil eines "Laubflies" o.ä.).
Wenn wirklich mal irgendwo ein Teil des Baums tot sein soll, dann kann man da immer noch mit feinerem Draht (wie Du beschreibst) arbeiten.
ich seh schon: das muss ich unbedingt alles mal selbst ausprobieren, um da ein Gefühl dafür zu bekommen Möglicherweise gibt es auch noch Unterschiede zwischen den Baumarten an sich. Birken haben beispielsweise ja eine viel feinere und blickdurchlässigere Belaubung, als z.B. Kastanien.
Ja, unbedingt ausprobieren ... macht süchtig. Und nach einem harten Arbeitstag setze ich mich gerne abends mal hin und "dreh' mir'n Baum".
Vor allem kannst Du den Baum so bauen, wie Du ihn willst und brauchst an der Stelle. Ich z.b. habe es generell recht gern, wenn das Laub nicht zu dicht ist ... wirkt m.E. sonst schnell wie grüne Zuckerwatte oder so etwas.
Auch noch Inspiration: - Bäume an der Schleppbahn und allgemein - eine Silberweide
Vorgehen ist ziemlich genau so wie bei Frank-Martin.
als Nachtrag in Bezug auf Bäume im Selbstbau (nach der sog. Jerusalem-Methode) möge man sich die selbsterklärenden Bilder auf der Internetpräsenz des französischen Zubehör-Herstellers SDD ansehen:
Zitat von cauchy im Beitrag #9... wenn Du einen Winterbaum (ohne Laub) in H0 machen willst...
Das ist eine wesentlich größere Herausforderung, als einen belaubten Baum zu bauen, weil viel mehr Äste und Zweige geformt werden müssen.. Meine Anlage "spielt" im März, also auslaufender Winter mit Schneeresten, alle Laubbäume müssen daher kahl sein.
Hier ein Exemplar, das in Zusammenarbeit zwischen Baumbauer FMS und mir entstanden ist:
Es sind Kupferdrähte 1,5qmm ø als tragende Säulen sowie Lautsprecherkabel für die Äste und Zweige verwendet worden.
Hallo zusammen, ich möchte da auch nochmal was dazu beisteuern, Holzspieße, Kupferdraht von einer Schützspule, Sägemehl, Leim und Grasfasern mit dem Begrasungsgerät. Das kam raus.
dass sieht schon mal nicht schlecht aus. Ich kann dir nur empfehlen, wenn du mit dem Begraser die ersten 6mm oder 8mm aufbringst dann mit einem Haar Föhn etwa 20cm zum Baum weg von Oben nach unten zu blasen. Damit bringst du die Fasern in einer Richtung nach unten wie es auch in der Natur ist. Und mit jeden Faserauftrag immer sparsam sein, denn mit jeden Durchgang wird der Ast oder Äste dichter begrünt. Das ist die kunst beim Baumbau. Hier habe ich mal eine Fichte 47cm und 53cm in der Spur 0.
Aber an der Spitze der Fichte darfst du nicht mit den Fön arbeiten, da musst du die Halme so Aufbringen mit dem Elektrostat. Das ist nur im obersten Baumbereich (die letzte Astkrone und die Spitze) Zum Schluss wenn alle Halme aufgebracht sind kann man den Baum Fichte unten am Stamm in einer Akkuschrauber und in der langsamste Stellung laufen lassen mit der Spitze nach unten. Dann mit Sprühkleben oder matten Klarlack nur die Äste besprühen und dann von Woodland fein turf mit einem feinen Teesieb von der Spitze an gleichmäßig zum unteren Bereich mit dem Woodland fein Turf dünn aufstreuen, aber den Baum immer in der Drehbewegung lassen. Wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist dann mit Klarlack alles Fixieren.
Diese Methode braucht einige Erfahrung, aber wenn du es ein par mal machst, wirst du sehen das es gar nicht so schwer ist.