heute habe ich die Zeit genutzt um die alten Berichte in der Bastelecke wieder mit den verschwundenen Bildern zu bestücken. Desweiteren möchte ich die Gelegenheit nutzen den geneigten Leser eine weitere Kleinbastelei vorzustellen!
Beim Aufräumen im Lager der Museumsbahn fiel mir eine Gleis-bzw. Schwungramme auf. Also wieder einmal eine kurze Bastelstunde daheim eingelegt.
Das Vorbild
Beim Vorbild dienen diese Teile zur Korrektur der Gleislage. Zur Bedienung werden 4 Mann benötigt um die Ramme zum pendeln zu bringen. Durch gezieltes Rammen wird die Gleis-bzw.die Schwellenlage korrigiert. Wie auf dem Bild ersichtlich wurde diese Ramme aus einer Altschwelle erstellt. Länge ca. 1,4 m. Das Modell entstand aus einem ca. 3 mm starken und 16 mm langen Stück Holz! Die Griffe aus 1mm Kupferdraht und die Halterungen ebenfalls aus 1mm Kupferdraht der mit dem Hammer geplättet wurde. Als nächstes 2 Löcher bohren, die Halterungen durchstecken und dann mit dem Griff verlöten. Nun folgt noch das Bandeisen für die Bandagen, es wird aus 0,5mm Draht erstellt und dient beim Vorbild dem Schutz des Holzes beim Schlag gegen die Schienen.
Das Modell
Zeitgenössische Aufnahme. Der Kleinbahner, er ist immer und überall!
Das ist eine nette Bastelei und ich habe nebenher wieder was gelernt. Von einer Schwungramme hatte ich nämlich noch nie gehört. Meine erste Assotiation war ein mittelalterliches Kriegsgerät...
interessantes Detail, von dem ich bisher noch nie gehört habe. Weißt du zufällig bis zu welcher Epoche die Dinger eingesetzt wurden? War ein solches Gerät ausschließlich an Gleisbaustellen zu finden, oder dürfte so etwas im Rahmen einer MoBa-Ausschmückung theoretisch überall rumliegen, z.B. auch neben einem zugewucherten Abbruchgleis an einem Bahnhof?
eine solche Gerätschaft in ähnlicher Ausführung hat mich damals während meiner Ausbildung zum FA für Eisenbahnbautechnik beinahe täglich begleitet. Das war um das Jahr 1980 bei der DR. Wir hatten allerdings die 'Ramme', also die Schwelle, mit 2 normalen Schwellenzangen (mal googeln) bewegt. Das wurde nötig, wenn sich die Gleislage um wenige Millimeter durch z.B: Witterungserscheinungen oder auch mangelndem Schotter geändert hatte. Mindestens eine Schwelle und mehrere Schwellen- und Schienenzangen waren u.a. die Grundausstattung auf jedem SKL, wenn der Gleisbautrupp mit ihm die Bahnmeisterei verlassen mußte. Ein Ausschmückungsstück ist dieses Teil eher nicht und man wird es sicher auch nicht in der Nähe eines zugewucherten Gleises finden. Eher in der Nähe von Wanderbaustellen oder eben in der Bahnmeisterei, auf Fahrzeugen die der Gleisunterhaltung dienen.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
es gibt auch Bilder von sowas in vollem (Körper-) Einsatz, z.B. hier oder auch hier (runterscrollen) oder hier.
Zitat von Lernkern im Beitrag #2Meine erste Assotiation war ein mittelalterliches Kriegsgerät...
Diese Assoziation ist so falsch nicht. Burgtore öffnete man häufiger nach dem gleichen Prinzip. Die Idee ist aber schon viel älter, auch die alten Römer haben es - lange vor dem Mittelalter - bereits angewendet: Aries bei Wikipedia.
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #4Weißt du zufällig bis zu welcher Epoche die Dinger eingesetzt wurden?
Gelegentlich bis heute, auch wenn da natürlich viel mehr mit Maschinen gemacht wird als früher. Das oben verlinkte Bild von der Furka-Oberalp-Bahn ist von 2003...
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #4War ein solches Gerät ausschließlich an Gleisbaustellen zu finden, oder dürfte so etwas im Rahmen einer MoBa-Ausschmückung theoretisch überall rumliegen, z.B. auch neben einem zugewucherten Abbruchgleis an einem Bahnhof?
Überall rumliegen eher nicht. Das wird schon irgendwo bei anderen Werkzeugen gelagert worden sein, damit man's im Bedarfsfall auch findet und nicht erst auf dem ganzen Bahnhofsgelände suchen und von weit weg holen muss. Aber du kannst dir ja, wie auf der Seite mit dem mittleren Bild zu sehen, einen entsprechenden Werkzeugschuppen bauen und den mit allem möglichen Gerödel ausstatten. Da könnte so eine Schwungramme durchaus rumgelegen haben, wenn sie eben gerade nicht auf einer Baustelle benötigt wurde. Und dann ist da noch sooo viel Platz für weitere Details, da kannste dich die nächsten Jahre mit beschäftigen.
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Schwungramme
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03.05.2021 09:38
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Die Idee ist aber schon viel älter, auch die alten Römer haben es - lange vor dem Mittelalter - bereits angewendet: 
