so nach und nach ziehe ich jetzt ältere, mir wichtige Modelle aus meiner Sammlung nach bringe die auf einen halbwegs aktuellen Stand der Technik. Einer dieser Herzdrücker war die Roco 58er (43202), welche schon fast 20 Jahre meist in der Vitrine verbracht hat und auch noch analog war. Auch angeregt durch Leo's Bericht von vor 2 Jahren hier im Forum ging es nun los.
Hier bei mir im Erzgebirge waren diese Loks seinerzeit allgegenwärtig und ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als wir oft auf dem Bahnhof dem Tagesgeschäft zugeschaut haben. (Heute haben wir hier nur noch einen weichenlosen Haltepunkt der Erzgebirgsbahn.)
Für den Umbau war anfangs geplant, die Beleuchtung per LED's zu realisieren, auch das rote Schlußlicht bei Lz-Fahrt oder als Schiebelok. Weiterhin sollte der Tender auch zur Stromabnahme genutzt werden, die Verbindung Tender-Lok sollte lösbar bleiben. Der Decoder kommt in die Feuerbüchse, eine zusätzliche 6-polige Verbindung zwischen Lok und Tender wird benötigt.
Im Originalzustand erhält der Tender über die stromführende Kupplung für Licht und den 5-poligen Motor die Gleisspannung von der Lok. Alle 3 Tenderachsen sind angetrieben, 2 davon mit Haftreifen versehen.
Aus Federbronze habe ich 2 Radschleifer hergestellt und an der Bodenplatte befestigt. So kann jetzt der mittlere Radsatz sowie auch noch etwas der hinter mit den Haftreifen zur Stromabnahme betragen. Über die stromführende Kupplung kommt der Strom mit vor in die Lok zum Decoder.
Zur Verbesserung der Stromabnahme ist ein kleines Federblech zwischen Unterwanne und Motor eingeklemmt und drückt die mittlere Achse federnd aufs Gleis.
Der Lichtumbau auf Einzel-LED's beginnt sportlich, erstmal Drähte an 0603er SMD-LED'S anlöten. Die im Bild rechte ist eine 0605 Duo-LED rot/warmweiss mit 3 Drähten auf 1,5 x 1,6 mm.
Für die obere Lampe wollte ich ursprünglich das alte Lichtprisma weiter nutzen und eine LED dahinter einbauen, da das Tenderoberteil ja trotzdem abnehmbar sein muß. Aber das sah besch.... aus, paßte so gar nicht zusammen.
Deshalb habe ich in die 3. Lampe auch noch eine LED eingebaut. Für die Optik ist jeweils ein kleiner weißer Kunststoff-Ring eingelegt und dann wurde die Lampe mit UV-aushärtendem glasklaren Kleber ausgegossen.
Zum Anschließen der ganzen Drähte, Vorwiderstände und dem Steckverbinder für die obere LED habe ich ein Stück 0,5 mm dicke Universalplatine am Lampenträger befestigt.
Zum Betrieb des Tenders brauche ich 4 Drähte für die LED's sowie noch die 2 für den Motor. Also wieder erstmal Fummelei mit dem Anlöten der Drähte.
Auf das alte Motorschild kam wieder ein Stück Universalplatine, welches nun die Verkabelung nach vorn aufnimmt.
Dann Deckel drauf, und der Tender ist vorerst fertig.
danke fürs Teilen, bin schon gespannt auf den Rest! Erst mal ein ganz dickes Lob für die präzisesten Blechbiegeteile, die ich bisher von einem Hobbyisten gesehen habe! Wirklich sehr bemerkenswert. Blechbiegen war während meiner Ausbildung bei allen Abzubis immer so ne Sache ;-) Starke Lösung mit der Stromabnahme hinten!
Da kommt auch gleich meine Frage - mit welchem Werkzeug arbeitest Du, um beispielsweise die ca. 1 mm Abstand zwischen den langen Nasen des kleinen Federbleches für die Mittelachse herzustellen? Wie hast Du die kreisförmigen Ausbuchtungen für die Stromabnahme gefertigt? Woher beziehst Du die sehr praktische 0,5 mm Platine mit Kupferstreifen - sowas suche ich schon ewig? Welche Kleber/UV Lampenkombination setzt Du genau ein? Sieht klasse aus.
Erfahrungswert zur Stromabnahme bei der 58 "vorne" - ich habe einige hier stehen. Allen ist gemein, egal ob 17 oder 30 Jahre alt, daß das Plaste-Fahrwerk etwas nach oben verbogen ist. Sieht man in der Regel auch auf guten Bildern von der Seite im Internet. Die mittleren drei Treibräder hängen also in der Luft bzw. 2 und 4 liegen zumindest nicht vernünftig auf. Läßt sich leicht beheben. Ich habe die Bodenplatte entsprechend unter den Achsen etwas nach unten aufgeweitet und die mittlere Achse gefedert, bei Achse 2 und 4 reicht schon der serienmäßige Stromabnehmer-Druck. Funktioniert einwandfrei mit Sound (ohne Pufferspeicher).
Das sieht schon mal sehr gut aus. Ich habe auch noch zwei G12 stehen die auch noch umgebaut werden müssen. Ich werde mir aber eine feste Tenden-Lok-Kupplung aus einer doppelseitigen Pertinaxplatte machen mit sechs Leiterbahnen drauf. Diese Methode habe ich auch bei meiner Umgebauten 41 1144-9 gemacht und klappt sehr gut und ist sehr sicher im Anlagenbetrieb. Ich hoffe, das du ein kleines vor führ Video machen tust, dass spornt dann immer wieder an es selbst zu bauen.
vielen Dank für euer Interesse ... und die Fragen, die ich versuche, zu beantworten.
Also, die beiden Stromabnehmer sowie die kleine Andruckfeder entstanden aus "normalen" H0 Radschleifern, die ich nur mit der Schere beschnitten und dann etwas gebogen habe. Da braucht ihr nur den Begriff "H0 Radschleifer" in die Suchmaschine eingeben, da kommen die schon, im Zubehörhandel. Die brauche ich immer mal.
Die dünne Platine, aus welcher ich immer mal was herausschneide, habe ich momentan im Netz auch nicht gefunden. 2018 wurde die bei "ibäh" so angeboten: "BIEGSAME Platine 0,4 mm dünn 100x200 79 Leiterbahnen RM 1,27 EASY BEND GRID PCB"
Den UV-aushärtenden Kleber habe ich als: "Reparaturstift Blufixx PW (Klar, 5g Holz/Kunststoff)" im Bauhaus gekauft, da ist die Mini-UV-Lampe gleich mit dabei. Den Tipp hatte übrigens hier im Forum gefunden, als es darum ging, über Fahrwerks-LED's die kleinen Glaskappen nachzubilden. Das klappt übrigens prima.
Bzgl. der Umbaumöglichkeit bei der älteren Roco 4112 denke ich, daß es dort genauso sein wird. Meines Wissens hatten die am Modell nichts geändert.
Und als letztes die Frage zur Bauzeit ... naja, bei mir gibt es immer viele Baustellen, und wenn es bei einer mal klemmt oder mir nichts Gescheites einfällt, dann baue ich eben an etwas anderem. Der Umbau der jetzt schon fertigen Lok hat sich bestimmt 3 Wochen hingezogen, wobei ich aber direkt an ihr vielleicht 3 Tage gewerkelt habe. Ich hetze nicht, ich will ja das tun, was ich gern mache, und das kann dann eben auch mal etwas länger dauern.
So, es geht weiter. Obwohl, sooo eine tolle Sache war der Umbau nun auch wieder nicht, aber egal, hier ein paar Bilder. Erstmal Dokumentation des Alt-Zustandes der recht zerlegefreundlichen Lok.
Für vorn gab's keine Frage, die Glühlampe nebst Lichtprismen werden durch LED's ersetzt.
Als Stromleiter kommen wieder 2 Stück Universalplatine zum Einsatz, die dann am Ende nur per doppelseitigem Klebeband auf den Rahmen fixiert werden.
Das Vorderstück mit seinen 4 Leiterbahnen nimmt auch gleich die SMD-Vorwiderstände für die 3 Front-LED's der Lampen auf der Pufferbohle auf. Die 4. LED für das Spitzenlicht sitzt ja direkt auf der Rauchkammertür.
Leo hatte vor 2 Jahren bemängelt, daß die beiden senkrecht stehenden Kontaktbleche zwischen den Radschleifern die Optik hinsichtlich des freien Durchblicks zwischen Kessel und Fahrwerksrahmen stören. Die flach liegende Universalplatine tut das nicht, und deshalb wurden die originalen Radschleifer an den äußeren Leiterbahnen gleich dort angelötet.
Im Bereich unter dem Stehkessel wird der "Drahtfitz" langsam größer.
Und mit etwas roter Farbe wird das viele Kupfer kaschiert.
was für eine saubere, aufgeräumte Lösung. Diese Platine ist ein Segen, derzeit nirgends zu finden. Ich habe mal hoffnungsvoll den damaligen Händler angeschrieben.
Was nutzt Du für eine Microlitze für die LEDs? Ist die halbwegs flexibel? Habe mir auf ebay mal fertig verdrahtete LEDs besorgt mit Microlitze. Das Zeug war so starr, daß es die Lötstellen nicht überlebt haben wenn man die Litzen verlegte.
Bleiben die UV "Klebestellen" klar oder werden sie allmählich gelb? Du nutzt den Stift vermutlich ja schon ne Zeit lang.
Hallo Bernd, Ich bin zwar nicht Lutz und weiß auch nicht was er für Litze nimmt. Aber ich nehme für die LED's zumeist Lackdraht gewonnen aus def. TT- Motoren und auch farbigen. Da kann ich Dir aber leider nicht mehr sagen wo ich diesen bezogen hatte. Als Litze selbst verwende ich die von ESU. Die ist relativ dünn und sehr flexibel. Zudem gibt es Diese mittlerweile in 12 Farben. Aber der Bezug dieser universellen Platinen interessiert mich auch.
Viele Grüße Steffen
DR Ep.III und IV, Pilz Standard und Tillig Elite, Digikeijs DR5000, DR4088/LN CS, DR4033, DR4018, WDec04b, Zimo, ESU, Kres FlexDec, I-Train Plus; TCB , Programmer: ESU, MXULFA, Lenz, D&H Schaut mal hier rein: Modellbau Club Jahnsbach Offizieller Sponsor der Modellbahnproduzierenden Industrie
um erstmal die Fragen zu beantworten, ich habe wirklich lange gesucht, aber dann doch noch die Platinen gefunden. Warum die der ledbaron nicht mehr anbietet, keine Ahnung, aber bei "jaygeesj.com" sind die für 3,99 € pro Stück noch zu haben, allerdings muß du 10 Stück nehmen, um nicht die 22 € Versandkosten zu zahlen ... Wer macht 'ne Sammelbestellung? Ich würde auch noch 2 Stück abnehmen.
Für die Anschlußdrähte nehme ich oft Kupferlackdraht, den es farbig zB. beim großen "C" gibt. Hier habe ich jetzt noch Drähte verwendet, die von meiner Erstbestllung übrig sind, wo ich mal gleich bedrahtete LED's gekauft hatte. Bei "ibäh" suchen unter "20 Stk. Bi-Color SMD LED rot/warmweiss 0605 +Microlitze 20cm". Jetzt kaufe ich unbedrahtete SMD-LED's und verbaue manchmal die Drahtreste.
Weiter zum Baubericht. Die Drähte der LED vom vorderen A-Spitzenlicht führe ich im Kessel in Richtung Stehkessel. Dabei war im Dampfdom gleich noch Platz, den Vorwiderstand unterzubringen.
Und es hatte sich jetzt auch gezeigt, daß entgegen meiner ursprünglichen Annahme, in der Rauchkammer problemlos Platz für einen Lautsprecher war. Also wurde das Projekt um einen Soundeinbau erweitert. Deshalb habe ich die Esse aufgebohrt, damit der Schall auch dort gleich rauskommen kann, wo er hingehört.
Die ganzen Drähte werden dann im Stehkessel zusammengeführt. Das sieht erstmal unübersichtlich aus, aber es ist eigentlich gar nicht so schlimm.
Als Sounddecoder kommt ein LokSound 5 micro mit Einzellitzen zu Einsatz. Nach Entfernen des Klarsichtschutzes liegen alle Lötpunkte frei zugänglich. Die angelöteten Drähte kommen alle ab und dort wird dann der Drahtfitz aus der Lok angelötet.
Die Stehkesselrückwand bekommt unten noch eine Öffnung, damit der Stecker zum Tender durchgeführt werden kann.
ich nehme auch 3 Platinen. Meine Micro Stecker habe ich schon erhalten, ging sehr schnell.
Viele Grüße Steffen
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@Lutz danke für die Mühe. Vieleicht stelle ich mich ungeschickt an beim Suchen, ich finde bei "jaygee" nur ne RM2,54. Bei näherem Hinsehen - kein Impressum, bei watchlist-internet.at als Markenfälscher gelistet.
Beim LED Baron hab' ich vorgestern mal angefragt, falls ich ne Antwort bekomme, gebe ich Bescheid.
@Steffen ich nutze die Brawa Litze bisher. Von Durchmesser und Flex her sehr zufrieden. Bestimmte Farben ziehen allerdings beim Löten (auch wenns nur kurz ist) geschätzt ca. 2 mm die Isolation zurück. Ist die Esu da besser? Ansonsten Kupferlackdraht kenne ich und wenn man sich nicht blöd anstellt auch ne sehr gute Option. Ich habe es allerdings schon einmal geschafft, zwei Drähte versehentlich zu fest über eine Metallkante zu drücken -> Decoderausgang Exitus.
Super Umbau, bin beeindruckt! Schleifer hab ich bislang noch nicht verbessert, aber das kann ja noch kommen. Zumindest hab ich hier ein Vorbild zum nachahmen gefunden. Die 0,4 mm Streifen-Platinen die ein aufgeräumtes verteilen der Kabel ermöglichen, suche ich auch schon lange, bei Stummi gab es dazu die Quelle LED-Baron, aber die ist wohl versiegt. Deine Quelle hab ich auch aufgesucht und mir geht es da wie Bernd ... die SuFu der WebSite findet da nichts. Ich würde mich gern an der Sammelbestellung mit 5 Platinen beteiligen, wenn das noch möglich ist.
Bis dahin
enjoy the day digitalo (Stephan)
Zentrale: Viessmann Commander 1.402 Programmer: MXULFA, LokProgrammer, D&H, IntelliSound-Ladeadapter Decoder: Uhlenbrock, ESU, D&H & Zimo nix von MäTrix Rollmaterial: Märklin/Primex, Ro/Fl, Rivarossi & Liliput Digital: only DCC auf K-|:|
würde mich bei der Sammelbestellung der Platinen auch mit einklinken wollen und drei Stück mitbestellen. Allerdings dann aber über eine sichere Quelle bezogen.
heute will ich den Baubericht mal zu Ende bringen.
Das Führerhaus wurde noch innen gestrichen, Heizer und Lokführer haben ihre Arbeit aufgenommen, die Lok ist fertig zum kuppeln.
Der Tender hat noch Echtkohle bekommen.
Optisch gefällt sie mir jetzt ganz gut, auch der Durchblick zwischen Kessel und Fahrwerk hat etwas gewonnen.
Auch auf der Anlage machen sie sich Lichtspielereien ganz gut.
Im Schiebebetrieb
Die 58er kann mit ihren Kurzgüterzug in Falschfahrt den am Signal stehenden langsamen Kohlependel mit der 50er überholen.
Rangierlicht im Güterbahnhof beim Verschub.
Als Soundprojekt habe ich erstmal das ESU S0345 (BR 44 Kohle) aufgespielt, dort die F-Tasten umgelegt, den 3-zyl. Auspuffschlag halbwegs radsynchron gemacht, und auch schon sächs. Ansagen eingespielt. Wenn ich mal noch Lust habe, werde ich dort vielleicht noch etwas "rummähren".
Sooo, ich hoffe, es hat euch gefallen. Also dann bis zu meinem nächsten Machwerk.
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Umbau Roco 58 1522-0 auf digital mit Sound und LED-Licht (pr. G 12)
05.03.2021 09:18 (zuletzt bearbeitet: 05.03.2021 10:04)
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, ich hab mir den jetzt mal in den Bookmarks gesichert.
