Hallo,

ich wundere mich ein wenig. Es wird in den Berichten und Tests der "neueren" Versionen der FLM BR94 (mit geschlossener Pufferbohle und verbessertem Fahrwerk....etc) immer davon gesprochen, dass die Lok einen Motor mit Schwungmasse hat. Wenn ich mir die Datenblätter ansehe, sieht man dort den alten Rundmotor abgebildet! Wo ist denn da die Schwungmasse?

Kann mich da mal jemand aufklären? Ist die Schwungmasse im Rundmotor untergebracht?


Vielen Dank für eure Hilfe

LG

Michael

Kannst du bitte mal den Testbericht verlinken, wo dies steht
Dies ist Nonsens, nach wie vor ist der alte Rundmotor in der Lok.
Die Pufferbohle ist geschschlossen, die Kupplungsaufnahme wurde angepasst.

https://www.fleischmann.de/doc/ET/2/DE/409201_13219.pdf

Ich habe zwei Loks mit Faulhabermotoren ausgestattet, diese haben eine Schwungmasse.

Hallo Spotti,

hier zum Beispiel steht Schwungmasse.

https://miba.vgbahn.info/neuheit/06/02/gfn1.htm

Hier auch:

https://www.mobadaten.info/wiki/FLM_4096...enderlokomotive


LG

Michael

Hallo Michael,

schau Dir mal Bild 3 von oben an - die drei kleinen Gewichte am Rotor, welche wie Walzblei aussehen - zusammen genommen ist das die Schwungmasse.

https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=175278

Gruß
Bernd

Hallo Bernd,

herzlichen Dank dafür, da klärt es sich auf. Das sollte eine Wirkung haben.

LG

Michael

Hallo Michael,

habe gerade den Mibatestbericht gelesen und der Autor hat nicht umsonst die Schwungmasse in Klammern gesetzt.
Da die Schwungmasse der Rotor (Anker und Wickleungen) ist welcher sich zwischen den Magneten bewegt.
Um den größten Wirkungsgrad zu erreichen, muss der Abstand zwischen den Magneten und dem Rotor sehr gering sein.
Um mehr Schwungmasse zu bekommen, muss man ein Bauteil außerhalb des Motors anordnen.
So wie man es z.B. von Roco-Motoren kennt, wo entweder einseitig oder zweiseitig auf der Welle Schwungmassen aufgezogen werden.

Übrigens gibt es auch die sogenannten Flachlüfer als Ersatz für die Rundmotoren, diese sind aber keinen deut besser, obwohl dies die Werbung verspricht.
Hoffe damit ist das Ganze etwas klarer geworden.

Hallo Spotti,

die Abmasse zwischen altem FLm Rundläufer und diesem hier mit addierten Gewichten am Rotor sind gleich, und bieten sogar Vorteile gegenüber einem Rotationsmoment , welches an einem oder beiden Wellenenden wirken. Hier geht es nach den Steinerschen Sätzen nur darum, zusätzliche Rotationsgewichte im möglichst grossem Abstand zum Rotationszentrum zu implementieren. Die Wirkung eines Rotationsmomentes steigt zum Abstandsquadrat in Bezug zum Rotationszentrum. Die von Fleischmann gewählte Lösung hat sogar Vorteile, was die Laufruhe des Motors anbelangt, da sich die Rotationsgewichte deckungsgleich zum Rotationsmittelpunkt des Rotors befinden. Ergänzung, die Belastungen durch die zusätzlichen Gewichte finden lagersymmetrisch statt.

LG

Michael

Hallo Michael,

hänge einfach mal zwei Bilder zum besseren Verständnis bei.





Bildquelle: https://www.altemodellbahnen.de/t34111f1...blem-mit-V.html

Die Anbringung von Massestücken zwischen die Wicklungspole bringt einiges, aber nicht den Wirkungsgrad einer externen Schwungmasse.

Wieso möchte ich kurz erläutern.
Die Zusatzgeweichte können nitcgt auf dem kompletten Umfang positioniert werden, da die Hälfte des Plazes für die Wicklungen benötigt wird.
Auch die Größe wird eingeschränkt, da man nicht größer wie der Rotor werden kann.

Bei der externen Schwundmasse gibt es diese Restritionen nicht.
Hier kann die größte Außenabmessung des Motors genutzt werden.
Die Tiefe wird vom Einbauraum beschränkt.

Hallo Spotti,

ich glaube, Du hast meine Aussagen nicht verstanden. Es zählt einzig der Abstand zum Rotationsmittelpunkt. Je grösser dieser ist, umso wirksamer ist das Rotationsmoment! Und, wenn so ausgeführt, wie bei der Fleischmannlösung, ergeben sich die von mir geschilderten Vorteile! Das, was bei einer Schwungmasse wirkt, liegt aussen! Das hat auch nichts mit umlaufenden Massen zu tun!
Einfach mal nach den Steinerschen Sätzen googlen. Bringe ich drei Massen symmetrisch weiter vom Mittelpunkt entfernt an, ist die Wirkung grösser, als ein Ring mit geringerem Radius. Die Massen einer "normalen" Schwungmasse sind erst wirklich wirksam im äusseren Radius. Das Material im Inneren ist fast vernachlässigbar. Und viele Schwungmassen z.B. der Rocomotoren haben einen geringeren Durchmesser als der Rotor des Fleischmannmotors!

LG

Michael

Hallo,

der Fleischmann Schwungmasseanker hat mancher Lok zu weit besserem Fahrverhalten verholfen. Schade das er erst so spät kam.

Hallo Frank,



Danke

LG

Michael

https://www.mobadaten.info/wiki/FLM_4096...enderlokomotive

Bei mir ist diese hier im Zulauf. Ich bin mal gespannt, wie die sich fahrtechnisch macht! Werde berichten.

LG

Michael

doppelt

Hallo,

es tut mir ja leid Leute, daß ich schon wieder einmal einen Mythos zerstöre ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen.
Es stimmt zwar alles in der Theorie mit dem Steinerschen Satz und den wirksamen Rotationsmoment. Jedoch hinsichtlich der praktischen Umsetzung bei Fleischmann sollten man sich nicht zuviel davon versprechen. Ergänzend hinzu kommt noch die Drehzahl mit der die Schwungmasse rotiert und die sie befähigt Energie zu speichern. Je höher die Drehzahl, desto mehr Energie kann von einer rotierenden Schwungmasse gespreichert werden.

Nun ist aber die von Fleischmann in der BR94.5 eingebaute Getriebeübersetzung viel zu gering, obwohl diese Lok nicht gerade zu den Rasern zählt, um den Motorranker und damit die Schwungmassenelemente auf Touren kommen zu lassen.
Dann kommt noch die Reibung hinzu, nicht nur die in den vielen Lagarstellen des Antriebsstrangs, sondern auch in Form des Scheibenkollektors, der dann auch wie eine eingebaute Scheibenbremse wirkt. Die Schleifkohlen wirken hier wie Bremsklötze und das lässt sich auch nicht abmildern weil zur zuverlässigen Stromübertragung nun einmal ein gewisser Anpressdruck der Schleifkohlen erforderlich ist. So wird dann in der Praxis ein theoretisch vorhandener Vorteil leider wieder zu nichte gemacht.

Auch ich bin zu dieser ernüchternen Erkenntnis gekommen. In eine meiner älteren GFN 94er habe ich einen als Ersatzteil erworbenen Schwungmassenanker eingebaut. Bei normalen Rangiergeschwindigkeiten (Vmax 30km/h) hat das praktisch nichts erbracht, die Lok kam auch mit Schwungmasse nicht über die kritischen Stellen hinweg. Auslaufmässig war es in Vergleich zu vorher tatsächlich etwas mehr, ein paar Millimeter im einstelligen Bereich. Der Rangiermeister war immer noch kein Rangiermeister geworden. Sehr ernüchterne Erkenntnisse.
Also was dagegen tun? Ich bin kein Typ der sich die Sache dann schön redet, sondern praktische Lösungen sucht.


Eine praktische Lösung war, den Schwungmassenanker zu höheren Drehzahlen zu zwingen. Da dabei die beim Rangieren zulässigen Geschwindigkeiten nicht überschritten werden sollten, musste folgerichtig das Übersetzungeverhlätnis geändert werden. Das geschah, wie oben auf dem Foto gezeigt, mit einer zusätzlichen Getriebestufe. Bei GFN sind Getriebeumbauten rel. einfach zu machen wenn man sich erst einmal traut.
Erst danach hatte ich, bedingt durch die hohen Drehzahlen des Motors, auch tatsächlich Schwung und Auslauf.

Im Vergleich vorher - nachher, hat der Schwungmassenanker in Verbindung mit der serienmässigen Übersetzung kaum etwas gebracht. Erst der zusätzlich ausgeführte Getriebeumbau hat dann tatsächlich den erhofften Auslauf erbracht.

Und jetzt nicht gleich wieder persönliche Angriffe da hinein interpretieren und aufblasen, es sind einfach nur Mechanik und physikalische Grundgesetze.



mfG

Ludwig

Hallo Michael,

zur BR94 kann ich nichts sagen, die hatte ich nicht von Fleischmann. Mit Schwungmasseanker hatte ich eine BR78 und BR38 sowie je zwei Stück BR141 und 218 ausgerüstet. Die dynamischen Fahreigenschaften waren deutlich besser als vorher. Riesengroßen Auslauf darf natürlich nicht erwartet werden (er wurde auch besser bzw. das stoppen sanfter), da hilft nur ein Antrieb mit Fliehkraftkupplung.

Hallo Ludwig!

Kannst Du noch ein paar Bilder von dem Getriebe-Umbau zeigen? Was für Zahnräder hast Du verwendet?

Die Austausch-Rotoren sind ganz schön teuer... da lohnt sich ja eher wenn ein SB-Faulhaber Kit?! Nur der Rotor ca. 50€ gegen 64€ des Faulis?!

Danke!

Hallo Martin,

leider habe ich von dem Umbau keine Bilder, der ist schon in den 1980er Jahren gemacht worden und damals gab esnoch keine Digitalkameras.
Die Zahnräder sind alle von Fleischmann und damals waren sie als Ersatzteile nicht teuer. Etwa 40 Pfennige (es waren noch DM Zeiten) hat ein Original GFN Zahnrad gekostet. Da hat man sich schon einige auf Lager legen können um damit zu experimentieren.

Vergleiche am besten Deine Lok mit dem Bild vom Umbau.
Das große Doppelzahnrad dessen Achse in dem roten Lagerbock steckt, war ursprünglich viel breiter und der kleinere Teil des Doppelzahnrads hat in das Zahnrad mittig im Rahmen eingegriffen was noch gerade hinter dem roten Lagerbock hervorspitzt.
Dieses kleinere Zahnrad habe ich in der Breite reduziert, so daß es nicht mehr in das andere Zahnrad eingegriffen hat.
Diese Lücke wurde dann mit einem zusätzlichen Doppelzahnrad (Original GFN) überbrückt.
In das große Zahnrad dieses neuen Doppelzahnrads greift der verschmälerte kleine Teil des o.a. Zahnrad ein.
Das kleinere Zahnrad greift dann in das mittige Zahnrad im Rahmen ein.
Gelagert wurde die Achse für dieses zusätzliche Zahnrad in einem eigenen neuen Lagerbock den ich aus diesem weißen Kunststoffblock gemacht habe.
Das Gegenlager für diese neue Achse befindet sich in der weißen Platte auf der gegenüberliegenden Seite.
Da die GFN Zahnräder damals alle 4mm Bohrungen hatten, habe ich diese mit Abschnitten von Messingrohren so ausgebuchst, daß sie auf 2mm Achsen laufen.
So eine 2mm Achse siehst Du in dem weißen Lagerbock.
Alles wurde damals mit 2-Komponentenkleber geklebt. Die Festigkeit ist mehr als ausreichend.

Eine meiner GFN 94er habe ich mit einem Verbeck Umbausatz aufgepimpt. Verbeck war schon in den 1980er Jahre vor SB mit Faulhabermotorisierungen auf dem Markt.
Jedenfalls war die Lok danach hinsichtlich ihrer Fahreigenschaften nicht mehr wiederzuerkennen. Auf jeden Fall hatte sich das gelohnt und wenn die Dinger nicht so verdammt teuer gewesen sind, hätte ich noch mehr Loks umgebaut. Jede Mark dafür war es wert gewesen.

Ich denke man bekommt Heute bei SB auch einen reellen Gegenwert. Und auf jeden Fall würde ich persönlich einen SB Umbausatz einem nachträglich eingebauten GFN Schwungmassenanker vorziehen.
Das wäre mein Favorit: https://www.sb-modellbau.com/details/H0-...ann-BR-94_14012 So ähnlich war auch der Verbeck Umbausatz ausgeführt.
Über den alternativen Umbausatz mit dem Flachläufermotor kann ich nicht mitreden, weil ich selber keinen habe.

Andererseits gebe ich zum Nachdenken, wenn man nur Digital fährt braucht man nicht unbedingt eine Schwungmasse. Bei Analog dagegen ist eine Schwungmasse ein MUSS.

Hoffe so weit geholfen zu haben.

mfG

Ludwig

Hallo zusammen,

ich habe eins dieser neueren Fleischmann Modell mit dem Faulhaber Flachläufer umgebaut.
Der Motor bringt etwas für die Langsamfahreigenschaften und ist leiser als der original Motor.
Weiterhin lässt er sich durch die Decoder viel besser ansteuern, wie Ludwig schreibt braucht ein digitales Modell bei passender Decodereinstellung eigentlich keine Schwungmasse.
Was sich jedoch nicht ändert sind die surrenden Getriebegeräusche der Stirnräder.

Wenn man eine wirkliche Verbesserung erzielen möchte, wäre der von Ludwig verlinkte Antrieb die erste Wahl.

Jedoch sollte man angesichts der Gesamtkosten plus der zu erledigenden Arbeiten auch mal die Trix 94 in Betracht ziehen, denn auf der Höhe der Zeit ist die Detailierung der Fleischmann 94 auch nicht mehr.

Viele Grüße,
Björn

Hallo M.,

definitiv der Flachläufer in dem Fall! Ergänzend zu Björn - viel weniger Stromaufnahme, kein ständiges Nachölen wie beim Rundmotor, kein Kollektor der sich zuschmiert, null Rastmoment. Nur Vorteile bis auf einen: Der SB Motor besitzt zusammen mit den Stirnradgetrieben kaum Selbsthemmung. Wenn Du an einer ordentlichen Steigung mit einem schweren Zug am Haken anhälst, kann Dir die Fuhre je nach Zuggewicht und Steigung selbstständig den Berg runter rollen. Spielt bei mir keine Rolle (modulähnliche Anlagenbaustelle...).

Den Premium aus Ludwigs Beitrag habe ich verbaut. Überragende Fahreigenschaften, auch wird die Lok schön leise damit (das war mir wichtig, meine war übel laut - Björn hat Recht mit den surrenden Getrieben). Allerdings kommt man um spanabhebende Bearbeitung nicht herum und es sind natürlich zum Flachläufer nochmal ca. 50 Euro drauf bei der 94.

Gruß
Bernd

Danke für eure Ausführungen! Spanabhebend ist kein Problem... Drehbank/Fräse sind vorhanden, nur die Erfahrung bei diesen Fummelarbeiten noch nicht so... ich mach' sonst alte Motoren und Motorräder frisch. Da ist alles etwas substanzieller...

Zur Trix 94er... ich habe 3 Flm 94er im "BW"... nur wenn das 'ne komplett andere Variante wäre... aber die Preise der aktuellen Modelle machen mir keinen Spaß. Ich habe Schwierigkeiten, mehr als 250 € für "Spielzeug" zu bezahlen... die echt großen Preise habe ich schon bei meinem anderen Hobby!