Hallo,

in meiner Jugend gab es eine RoLa von München nach Maribor (Jugoslawien), die fand ich immer sehr interessant. Der Begleitwagen war ein ÖBB Schürzenliegewagen, es folgte ein Übergangswagen und dann die LKW-Flachwagen.die alten, kurzen Niederflurwagen der ÖBB. Die Wagen waren so kurz, daß ein LKW-Gespann immer über die Wagenlänge hinausreichte. Nachdem ich seit längerer Zeit Besitzer einer alten Liliput-RoLa bin, wollte ich das einmal im Modell testen, auf dem Schweineradius. Ich habe die Szenrie kurzerhand nach Italien verlegt, was ja ebenfalls ein beliebtes Ziel der Rollenden Landstraße ist. Mein Begleitwagen ist ein Liliput Schürzenwagen der ÖBB, leider ein Kompromiss, da es leider noch kein Modell der aus Speise- und Schlafwagen umgebauten Originale gibt. Der Übergangswagen ist ebenfalls ein Kompromiss, der alte Niederbordwagen, wie er von Liliput Wien produziert wurde. Drei der sieben Flachwagen stammen aus chinesischer Produktion, der Rest aus Wien.

Jetzt sind die Liliputaner RoLa-Wagen ja nicht als besonders lauffreudig verschrien, die Innenlagerung der Achsen sorgt in der Tat für einen beträchtlichen Rollwiderstand, der mit lautem Quietschen überwunden wird. Die chinesischen Wagen rollen schlechter als die österreichischen Originale. Als Leerwagenverband läuft die Garnitur hinter meiner Lima E645 der FS ohne Probleme. Dann habe ich drei Wikinglaster draufgestellt. Die sind zwar nicht schwer, verschlechtern aber die Rolleigenschaften der Wagen ungemein. Das Qietschen wird lauter, die eigentlich sehr zugkräftige Lok muß sich deutlich anstrengen, zwar ohne zu schleudern, aber mit leichter Geschwindikgeitsreduktion in den Kurven.

Hier kommt der schöne Zug mit E645 101 eingefahren.



Hier beim Halt im Bahnhof von der anderen Seite.



Auf allen Modellfotos der Liliput RoLa, die ich finden konnte, wurden kurze LKW (60er Jahre Sattelzüge oder Solowagen) geladen, was irgendwie komisch aussieht. Ich habe mich ans Vorbild gehalten und mal probiert, ob das mit längeren LKW auch funktioniert.

Blick auf die Beladung, die Hinterachsen des Anhängers stehen auf dem nächsten Waggon. Ich mag Wikingmodelle wegen der einfachen Detaillierung nicht so sehr. Für den Testbetrieb habe ich sie trotzdem ausgewählt, weil die Radklötze von Liliput auf die schmälere Spur dieser Modelle ausgelegt sind. Ich werde das ganze aber noch einmal mit Herpa (Albedo, Roskopf...) Modellen probieren und auch den Flachwagen etwas Öl spendieren.



Der Scania steht auf zwei Wagen.



Im Fahrbetrieb machen die waggonübergreifend geladenen LKW keine Probleme, man sollte aber darauf achten, daß die LKW-Räder nicht direkt auf den Übergängen zum Stehen kommen.

Zum Abschluss noch ein Bonusbild vom Ladehof am Güterschuppen. Da ist nämlich gerade der Teppichlaster aus Teheran angekommen, ein mächtiger Scania 111 Haubenwagen mit Wüstenbereifung. Die Zugmaschine wurde so, wie sie dasteht, von VK-Modelle angeboten. Es handelt sich wohl um einen Restbestand von Epoche, der mit VK-Rädern verfeiert wurde. Der Auflieger ist von Roco. Das Modell ist "right out of the Box", also noch nicht zugerüstet.



Schöne Feiertage,

Martin

Hallo Martin,

danke für den kleinen Bericht. Epochenbedingt und mit meinem Thema Ludwigsburg komme ich um Liliputs Rola nicht herum. In echt fuhr die ja schon Anfang der 1970er von Kornwestheim nach Köln.

Mit den Modellen habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich war imme der Meinung, etwas mehr Spiel könnte den Achsen nicht schaden un den Lauf erleichtern. Jetzt habe ich aber in der Miba gelesen, daß die recht starre Lagerung Absicht ist, damit die Räder nicht an den Herzstücken einsacken können. So jedenfalls eine Aussage von 1969.

Muß man wohl damit leben... Wie lang waren diese Züge eigentlich im Original? Rechnet man pro Lastzug 1,5 Niederflurwagen, brauchen schon ein Dutzend Lkw einen Zug von 18 Wagen. Ein gutes Dutzend habe ich da zund auch schon erprobt, aber ich denke mehr könnte tatsächlich Probleme machen.

Auf jeden Fall finde ich diese Wagen immer noch interessant und seinerzeit war die rollende Landstraße im Original und auch als Liliputmodell eine echte Sensation. Immerhin ist das schon 50 Jahre her.

Zitat von masteba im Beitrag #2

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Wie lang waren diese Züge eigentlich im Original?

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Hallo,

die 20 Wagen beziehen sich wahrscheinlich auf die längeren Typen der Folgegeneration. Ich weiß nicht, wie lange die Züge mit den alten Wagen waren, auf vier Wagen kamen ungefähr drei LKW. Ich vermute mal, daß bei 25 Wagen schluß war.

Im Modell dürfte, je nach verwendetem Radius, bei 12 Wagen eine Größe erreicht sein, die gerade noch betriebssicher bewegt werden kann. Das Krux ist der vor den Niederflurwagen laufende, leichte Zweiachser. In der von mir beschriebenen Konstellation mit sieben Flachwagen, davon vier beladen, neigt der Übergangswagen im R420 bereits leicht zum Kippen. Da werde ich noch ein paar Gewichte anbringen, das war im realen Leben ja auch so.

Aber, schön sind sie, die alten Liliputaner, vor allem, wenn man das biblische Alter berücksichtigt.

Martin

Zitat von martin67 im Beitrag #4

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die 20 Wagen beziehen sich wahrscheinlich auf die längeren Typen der Folgegeneration.

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Hallo Christoph,

danke für die Info. Ich habe damals als "Bua" weder Wagen gezählt noch sonst irgendwie Buch geführt. Wie gesagt, ich erinnere mich an die Schürzenwagen und die Beladung, die auf Wagenlängen keine Rücksicht nahm (was ja bei den Wagen der zweiten Generation aufgegeben wurde, hier pro Waggon ein Lastzug). Natürlich hätte man damals mehr fotografieren sollen, aber... hättidadiwari....(der Bayer wird's verstehen :-))

Martin