lange war sie von Peco angekündigt, jetzt ist sie da:
Als Mitsendung aus Great Brexit hat mich diese DKW 55,-€ gekostet.
Bislang hatte Peco seine Weichen in 2 Ausführungen geliefert: Insulfrog und Electrofrog. Insulfrog stand für die einfache isolierte Ausführung das Herzstücks bei der die stromlose Lücke minimiert war. Electrofrog war die polarisierbare Ausführung. Beide Ausführungen sind jetzt durch eine einheitliche Ausführung namens Unifrog ersetzt worden. Diese neue #6 DKW hat die neuen Herzstücke schon. Ab Werk ist das Herzstück isoliert, es ist aber ein Anschlußdraht angelötet mit dem das Herzstück bei Bedarf polarisiert werden kann. Die elektrische Lücke beträgt hier 21mm und bei polarisierten Herzstück reduziert sich das auf 4mm. Das sind die sichtbaren langen Kunststoffabschnitte vor dem Herzstück.
Der Mittelbereich der DKW. Im Gegensatz zu Weinert hat man hier mehr mit Kunststoff gearbeitet und teuere Gußteile vermieden. Die Zungen sind hier traditionell aus Neusilberblech geformt.
Die DKW ist etwas über 30cm lang. Nach Werksangaben 305,7mm. Herzstückwinkel 9,5° ist auch gleich Weichenwinkel.
Gemessen mit einem Stahlineal aus Friedensproduktion nach TGL 3515.
Erste Rollversuche mit Drehgestellen. Hier ein gefedertes Kadee DG mit Kadee Radsätzen (RP25/110 Räder)
Bachmann DG mit Thomschke Radsätzen, ebenfalls RP25/110 Räder.
Bei allen diesen Rollversuchen war ein Einsinken der Räder in die Herzstücke nicht zu beobachten, allenfalls durch die Konizität (3°) der Radlaufflächen war beim festen Aufdrücken auf die DG ein kleine Unebenheit zu spüren. Das ist jedoch durch die Form des Radreifenprofils bedingt, kommt auch beim Vorbild vor und ist nicht zu vermeiden.
Der Thomschke Radsatz im sog. führungslosen Bereich. Auf die Spitze getrieben: Extra herbeigeführte gewaltsame seitliche Auslenkung dieses Radsatzes ergaben schlimmstenfalls ein Auflaufen das Spurkranzes auf die Herzstückspitze. Ein Weiterschieben gegen den Widerstand liessen das Rad wieder in die richtige Spur kommen.
Das Bild zeigt den Wechsel des Rades von der Spitze zum gegenüberliegenden Schienenprofil. Das 2,8mm Rad ist breit genug um das ohne Einsinken bewältigen zu können.
Des gleichen beim Herzstück.
Der Vollständigkeit halber, was hier nicht funktioniert sind Radsätze mit einem Traditionsmaß von 14,3mm innen:
Es bleibt überall hängen, klemmt entweder oder klettert auf.
Diese Weiche ist definitiv nur für Radsätze nach Norm befahrbar. Eine Toleranz für ältere Radsätze ausserhalb der aktuellen Normen gibt es hier nicht.
Zum Schuß ein aktiver Befahrbarkeitstest:
Die DKW wurde zum Testen wie aus der Packung ohne irgendwelche Änderungen provisorisch mit 2 Krokokabeln angeschlossen. Die Trix T3 hat auf 2,8mm Breite reduzierte Räder mit nur 0,5mm hohen Spurkränzen und die Radsätze haben ein Innenmaß von 14,5mm. Sie entsprechen damit der NMRA S-4.2 rsp. der aktuellen NEM 310.
Mein Fazit: Diese DKW ist steng nach Norm mit nur geringen Toleranzen gefertigt. Sie ist ausschliesslich für den Betrieb mit Radsätzen nach NMRA S-4,2 und RP25/110 Radprofilen gedacht. Mit NEM 310 Radsätzen nach aktueller Norm, d.h. wenn sie ein Mindestinnenmaß von 14,4mm aufweisen, lässt sich die DKW ebenfalls betriebssicher befahren. Hier bekommt man eine schon lange gewünschte Ergänzung des Gleisystems in betriebssicherer Ausführung zu einem annehmbaren Preis.
Ungeachtet davon, das ich bei Roco-Line bleibe, weil ich einfach genug davon habe... Lässt sich die DKW auch mit "Industrie-Spurkränzen" der Großhersteller befahren, oder laufen diese an den Herzstücken mit dem Spurkranz auf? (Ungeachtet des Radsatzmaßes...)
ich habe gerade einmal nachgemessen. Die Tiefe der Herzstücke beträgt 0,9mm. Die neueren Räder mit Spurkränzen von 0,8mm Höhe sollten da keine Probleme machen. Räder mit höheren Spurkränzen laufen sie auf dem Herzstückboden auf und werden in die Höhe gehoben.
also ich weiß nicht, aber dieses Peco Zeugs schaut einfach aus wie Modellbahngleise in die 70er Jahren. Da gibt es heutzutage Gleise die tausendmal schöner ausschauen. Was sind die Beweggründe sich so ein Gleissystem anzuschaffen? Na gut für den Schattenbahnhof reicht's, wenn die Gleise günstig sind.
also ich weiß nicht, aber dieses Peco Zeugs schaut einfach aus wie Modellbahngleise in die 70er Jahren. Da gibt es heutzutage Gleise die tausendmal schöner ausschauen. Was sind die Beweggründe sich so ein Gleissystem anzuschaffen? Na gut für den Schattenbahnhof reicht's, wenn die Gleise günstig sind.
Gruß
Dominik
hast du dich schon mal mit der Gleisgeometrie beschäftigt? Tillig ist zwar optisch toll, kann aber spätestens in Sachen Weichenwinkel und Abzweigradien nicht mehr punkten. Die kleine DKW aus dem Tillig Sortiment hat gerademal 484mm Abzweigradius bei 15° Endneigung. Die große Tillig DKW hat bei selber Endneigung 1050mm Abzweigradius. Blöd an Letzterer ist, dass es sich um eine DKW der Bauart Baeseler handelt. Also wäre sie das Pendant zur DKW 300 (DKW 49-300-1:9). Erstere ist eine DKW "englischer Bauart" und soll wohl eine DKW 49-190-1:9 darstellen. Diese hatte beim Vorbild eine weit größere Verbreitung als die DKW der Bauart Baeseler. Und genau an dieser Stelle setzt Peco an. Bei etwas größerer Einbaulänge haben wir es mit einem größeren Abzweigradius bei geringerer Weichenneigung zu tun. Das erleichtert einigen Modellbahnern die Umsetzung von relativ kurzen Betriebsstellen, wenn größere Radien benötigt werden. Hübsch ist sicherlich anders, aber angesichts der großen Verbreitung des C83 Gleises ist die Entscheidung seitens Peco durchaus nachvollziehbar. War das C100 Gleissystem bereits von seiner Verbreitung im Untergang begriffen, konnte sich das C75 Gleissystem anders als erwartet nicht wirklich auf dem kontinentaleuropäischen Markt etablieren.
Es gibt also sehr wohl gute Gründe für ein C83 Gleissystem von Peco. Aufgrund der Verwendung von Kadee Kupplungen dürften Abzweigradien von 610mm sinnvoller sein als die 484mm von Tillig. Platzbeschränkte dürften durchaus darin die Lösung für ihre Problematik finden.
ich muss Dominik recht geben. Optisch kann die DKW mich auch nicht vom Hocker reißen. Schaut wirklich wie Technik von vorgestern aus. Vielleicht ist für unter 100€ nicht mehr zu erwarten. Und dann kommt am Ende auch noch der eigene Anspruch hinzu. Es ist halt schade, dass Weinert so hohe Preise aufruft, aber Qualität hat seinen Preis.
einige scheinen mir ja nun gar nicht mehr bei den verschiedenen Gleissystemen durchzublicken die Peco anbietet. Code 83 ist nicht Code 83 bei Peco. Die hier besprochene DKW ist nach US Vorbild. Sie hat also kein deutsches, sondern ein amerikanisches Vorbild.
also ich weiß nicht, aber dieses Peco Zeugs schaut einfach aus wie Modellbahngleise in die 70er Jahren. Da gibt es heutzutage Gleise die tausendmal schöner ausschauen. Was sind die Beweggründe sich so ein Gleissystem anzuschaffen? Na gut für den Schattenbahnhof reicht's, wenn die Gleise günstig sind.
Und genau so ein Herzstück aus Manganstahlguß hat man bei Peco nachgebildet. Aus funktionstechnischen Gründen, die ich schon in Beitrag #1 erläutert habe, hat man bei Peco das Herzstück aus eine Kombination von Neusilber und Kunststoff gefertigt. Ziel war auch bei nicht polarisierten Herzstück die stromlose Lücke so kurz wie möglich zu halten. Daher ist im Modell bei Peco das Herzstück nicht aus einem Stück gegossen, sondern aus mehreren Stücken mit Isolierung dazwischen gemacht worden. Desgleichen verhält es sich auch mit dem Mittelteil der DKW. Auch hier ist das Vorbild bei den Herzstücken aus Manganstahlguß zu suchen. Über das Aussehen sollte man dann sprechen wenn die Weiche eingebaut, eingeschottert und farblich gealtert ist.
Das ist nicht zu verwechseln mit den gegossenen Herzstücken der verblichenen 2,5mm Gleissysteme von Roco und Pilz die ihre Ursprünge in den 1960/70er Jahren haben. Damals hat man aus Kostengründen und produktionstechnischen Vereinfachung die Herzstücke vorbildwidrig einfach aus einem Stück gegossen.
Wo also bitteschön soll jetzt das Problem sein?
Da ich auch hier bei der neuen Peco DKW auch noch Verbesserungspotential finde: Die Gelenkzungen erhalten ab Werk in der Regel ihre Stromversorgung über das Gelenk und/oder durch das Anliegen an der jeweiligen Backenschiene. Das funktioniert neu ganz gut. Aber wenn die Weiche erste einmal eingebaut, eingeschottert oder gar farblich nachbehandelt wurde, ist es Essig mit einer zuverlässigen Stromversorgung der Gelenkzungen. Staubflusen, Schotterkleber, Farbe sind die Hauptursachen dafür. Auch alle deutschen Modellbahnweichen mit Gelenkzungen sind von diesem Problem betroffen. Hier habe ich Unterbrechungen in die Stege im Schwellenrost gemacht.
Insgesamt 8 kurze Stücken aus flexibler schwarzer Decoderlitze verbinden jetzt die Weichenzungen mit den Backenschienen. Das wird hinsichtlich der Stromversorgung nie wieder Ärger machen.
Weiter habe ich die Stromversorgung der Herzstücke verändert. Ab Werk war vorgesehen nur die isolierte Herzstückspitze (siehe 1. Bild in diesem Beitrag) wechelseitig mit Strom zu versorgen. Um das noch weiter zu verbessern, habe ich die Strombrücken der Flügelschienen durchtrennt. Die Flügelschienen von Weichenmitte bis zu Herstück sind nach wie vor dauernd mit den jeweiligen Backenschienen elektrisch verbunden. Die Flügelschienen hinter dem Herzstück wurden elektrisch dem Herzstück zugeschlagen. Ebenso die äusseren Teile des Herzstücks, die ab Werk dauernd stromlos gewesen waren. Die stromlose Lücke ist damit auf ein Minimum reduziert (siehe 1. Bild in diesem Beitrag).
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Neue Peco DKW
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14.03.2019 13:46 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2019 17:24)
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