einige von Euch wissen ja, daß ich u.a. gerade dabei bin, diesen Mast hier nachzubauen: Was ist das für ein Mast ?
Ausgangsbasis: ein Sommerfeld OL-Mast, der mit der zusätzlichen Spitze dann ungefähr zwischen 10- und 11 cm hoch werden wird. Mein Problem: Ich habe mir von Kluba Telegrafen-Wand-Isolatoren in 1:87 bestellt, die aber extrem winzig sind (= Durchmesser ca. 0,3 mm), für diesen Zweck also völlig unbrauchbar. Kann es sein, daß die Isolatoren beim Original für Drehstrom gedacht waren https://www2.vde.com/wiki/chronik_2016/W...Isolatoren.aspx ? Noch wichtiger die Frage, ob die Dinger in real tatsächlich ca. 17x26 cm groß sind ? Habe mal getestet: 2x3 mm würden am Modell bzw. Sommerfeld-Umbau stimmig aussehen. Und auch ein Eigenbau-Isolator wäre in dieser Dimension einfach zu realisieren. Aber wie gesagt: Auf das Original hochgerechnet wären das ziemliche Oschis. Wobei 15 KV bzw 25 KV natürlich auch nicht gerade ein Pappenstiel sind.
Vorbildgerecht ?
Im Netz habe ich eine Ausgabe der "Elektrotechnischen Zeitschrift" aus dem Jahr 1928 gefunden, auf der Seite 343 ist ein Isolator der Österreichischen Bahn mit Maßen skizziert. Seine Form ist zwar komplett anders (= breiter und niedriger), aber ebenfalls ein ganz schön großes Teil. Lässt sich hieraus auch etwas in Bezug auf den deutschen Isolator ableiten ?
Also es wäre zu erwähnen, das es "zwei" Allerweltsgrößen von Isolatoren gab. Ne große Version für die Stromversorgung und ne kleine für Fernmeldeleitungen. Die größeren hatten ne Höhe von 15-20cm die kleineren von ~10cm.
Zu den Isolatoren am besagten Mast... Trenne dich von dem Gedanken, das diese für die Stromversorgung der Bahn waren. Viel wahrscheinlicher wurden diese genutzt, um den normalen Lichtstrom (220-230V) genutzt wurde. Die Anordnung der VIER Isolatoren lässt in der Tat auf Drehstrom schließen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man damals schon 3x Phase + Null (Stern) geklemmt hatte. Ich war immer der Meinung, das man nur "Dreieck" geklemmt hätte, womit der vierte Leiter (Null) überflüssig wäre.
die "Zweckentfremdung" kommt meinen Unterfangen, nur diesen einen Mast aufzustellen, sogar sehr entgegen :-) Kurioserweise sind auf dem historischen Foto sogar fünf Isolatoren dran, rechte Dreierreihe komplett, links mit einer Lücke bzw.einem weniger in der Mitte: https://www.schwaebische.de/landkreis/bo...d,10298834.html Gut zu erkennen: diese "Fünferbestückung" gab es, als der Ausleger für die Oberleitung noch dran war. Nach der Entfernung des Auslegers waren es plötzlich nur noch vier Isolatoren.
Alles sehr seltsam, aber irgendwie macht genau das diesen Mast so reizvoll, wie ich finde.
Hab auch noch mal genau nachgemessen: Mein Isolatoren-Prototyp ist exakt 2 mm hoch, unten 2 mm breit und verjüngt sich nach oben hin auf 1,5mm (= eine winzige Perle auf eine feine Stecknaldel aufgespießt) Somit wäre mein Isolator im Original 17,4 cm hoch und würde genau in dem von Dir genannten Bereich liegen
Zitat von DRG-ler im Beitrag #2 Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man damals schon 3x Phase + Null (Stern) geklemmt hatte. Ich war immer der Meinung, das man nur "Dreieck" geklemmt hätte, womit der vierte Leiter (Null) überflüssig wäre.
Wäre evtl. folgendes denkbar ?: Im Ursprungszustand zwei voneinander unabhängige Versorgungsvorgänge (1 x Drehstrom mit drei Isolatoren und 1 x nur +/- mit zwei Isolatoren).
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der zweite Versorgungsweg überflüssig, ein Isolator davon abmontiert und der andere zur Realisierung eines Sterns via viertem Leiter (Null) beim Drehstrom beibehalten.
Edit: Sollte diese Idee kompletter Blödsinn sein, liegt das daran, daß ich kein Elektriker bin und leider nur sehr wenig davon verstehe
Ist in der Tat nicht ganz so Sinnig was du das schreibst. Früher gabs zwar auch Gleichstromnetze, aber eigentlich nicht Parallel zum Drehstromnetz. Was ich mir ggf. noch vorstellen könnte... 3 Phasen für Drehstrom (Transportleitung) und 2 Phasen für ne extra geschaltete Beleuchtung oder so...Wobei mir da dann eigentlich die Lampen fehlen...
Zitat von DRG-ler im Beitrag #5 Was ich mir ggf. noch vorstellen könnte... 3 Phasen für Drehstrom (Transportleitung) und 2 Phasen für ne extra geschaltete Beleuchtung oder so...Wobei mir da dann eigentlich die Lampen fehlen...
Guten Morgen Andy,
genau so etwas in der Art hatte ich mir vorgestellt, mit "zwei getrennten Versorgungen" aber vermutlich etwas unglücklich ausgedrückt. Vielleicht waren früher ja mal mehrere Maste auf diese Art zusätzlich "zweiphasig" verbunden, aber nur an einigen davon eine Funzel dran....
Was mir zusätzlich noch aufgefallen ist: auf dem Farbfoto verläuft ein Rohr von oben nach unten, auf dem historischen sw-Fotoi ist dieses hingegen noch nicht vorhanden. Wozu das wohl gut sein soll ??
Hallo an Alle, die 3 Phasen plus den Nullleiter an den Masten zu führen war innerorts normal. Der Nullleiter kam schon im Ort mit an oder wurde an der lokalen Trafostation gebildet. So konnten dann die 4 Leiter durch den Ort geführt werden und für die Häuser bereitstehen. "Abgezapft" könnten dann entweder ein Leiter plus Nullleiter für damals 220V oder 3 Leiter plus Nullleiter für 380V. Wobei der Nullleiter natürlich auch wieder für die 220V-Steckdosen benötigt wurde. Üblich waren früher eher Freileitungs"abzapfungen"😉, später kamen Kabel"abzapfungen" hinzu. Die würden am Mast, oft geschützt durch ein Rohr in das Erdreich und dann ins Haus geführt. Die Dinge haben sich über die Zeit entwickelt, was auch mal zurückgelassene oder noch nicht benutzte Isolatoren oder deren Aufnahmebügel zur Folge hatte. Das Haus meiner Eltern war mit 2 Leitern quer über die Straße angeschlossen. Da war es nix mit ner ordentlichen Kreissäge. Da hat jeweils ein Kondensator am Motor die Phase verschoben.
Schöne Grüße Ronald
Märklin-C + CS2 Diesel ist meine Welt, die frühen 90er meine Zeit.
Zitat von BR 344 im Beitrag #7 Üblich waren früher eher Freileitungs"abzapfungen"😉, später kamen Kabel"abzapfungen" hinzu. Die würden am Mast, oft geschützt durch ein Rohr in das Erdreich und dann ins Haus geführt. Die Dinge haben sich über die Zeit entwickelt, was auch mal zurückgelassene oder noch nicht benutzte Isolatoren oder deren Aufnahmebügel zur Folge hatte.
Schöne Grüße Ronald
Hallo Roland,
da sprichst Du echt was an..... die Farbfotos zeigen diesbezüglich Aufnahmen aus den Achzigern. Was meinst Du genau mit "früher" ? Wäre das Rohr auch noch für die sechziger bzw. siebziger Jahre vorbildgerecht ?
Kann mich auch noch nicht genau entscheiden, wie viele Isolatoren ich dran mache bzw. welches Foto ich für die Siebziger Jahre als Vorbild nehmen soll: Das alte sw-Foto mit fünf Isolatoren oder das neuere Farbfoto mit vier Isolatoren ? (Was ich keinesfalls machen will: sechs Isolatoren, gerade die Asymetrie bringt hier den besonderen optischen Pfiff)
Wie würdet Ihr für die frühen Siebziger entscheiden: vier oder fünf Isolatoren ?
Hallo an Alle, mit früher meine ich auch "Bestandssituationen", die bis in die 90er Jahre hineinreichten. Nicht alle haben sich die Mühe gemacht, die Röhre von ihren ggf. gerösteten Halterungen abzubekommen. Mit der Kabelschere das Kabel durch, rausziehen, fertig. (Das wär ja mal ne Szene wert 🤔.) In den frühen 70er hätte ich wohl noch 5 Isolatoren. In den End-80ern wären es 4 und ein Bügel (Porzellan kaputt).
Schöne Grüße Ronald
Märklin-C + CS2 Diesel ist meine Welt, die frühen 90er meine Zeit.
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Vorbildgerechte Größe Isolator ?
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11.06.2018 17:08 (zuletzt bearbeitet: 11.06.2018 17:52)
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