Hallo Leute,

ich durchforste ja gerade meine alten Unterlagen. Dabei bin ich auch auf viele Fotos von Baustellen und landwirtschaftlichen Themen gestoßen.

Da ich diese Bilder als Anregung für den Modellbau betrachte (und als alter Bastler schon immer so betrachtet habe), will ich sie Euch hier zeigen.

Ihr seid gern zum Mitmachen eingeladen. Zeigt hier ein paar Szenen, egal, ob im Maßstab 1:1 oder in 1:87.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo,

ich fang mal an, mit einem Bild in 1:87 aus dem Süden....



Schönen Gruß,

Martin

Hallo Leute,

auf diesem Bild zeigt sich, dass es in der Epoche 3 noch wirklich urtümliche Dreschmaschinen gab.


Dreschmaschine um 1955 der Landmaschinen-Fabrik H. & W. Fritzen, Coesfeld

Es handelt sich hier um eine stationäre Dreschmaschine, wie es sie schon um die Jahrhundertwende in ähnlicher Form und Aussehen gab. Diese Maschinen wurden über eine Transmission (Treibriemen) angetrieben. Die Kraft wurde von Traktoren oder Dampfmaschinen mit Riemenscheibe geliefert. Aber auch Stationärmotoren (Verbrennung, elektrisch) wurden verwendet.

Solche Maschinen gab es schon um die Jahrhundertwende in ähnlicher Form. Sie wurden von selbstfahrenden, kombinierten Mähdrescher vollkommen verdrängt.

Im H0-Maßstab gab (oder gibt?) es eine ähnliche Maschine von Preiser. Ob es weitere H0-Modelle gab/gibt, ist mir nicht bekannt.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Martin Martin 67, hallo Leute,

da habe ich erst auf den 2. Blick erkannt, dass es sich um ein Modell handelt. Da hat Bauer Giuseppe (heißt der so?) ein hübsches Anwesen in Valditaro.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Leute,

in den 50ern empfand man das Trockenlegen von Sümpfen und Mooren als notwendige Landschaftspflege. Heute wird dieses Thema im Rahmen des Umweltschutzes meistens sehr kritisch gesehen und kaum noch durchgeführt.

Hier eine landwirtschaftliche Baustelle:


Ottomeyer Mammut-Tiefpflug (Kipppflug) - angetrieben mit zwei Dampfmaschinen je Seite mit je einer Seiltrommel über Seile

Auch im H0-Massstab würde sich ein solches Bild sicherlich sehr eindrucksvoll darstellen. Aber das wäre schon eine größere Aufgabe, denke ich.

Gruß

Uwe Ganther

Hier mehr zum Thema Melioration

und hier zu Ottomeyer

und hier zu den Lokomotiven

Zitat von abzweigletter im Beitrag #3

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Hallo Leute,

auf diesem Bild zeigt sich, dass es in der Epoche 3 noch wirklich urtümliche Dreschmaschinen gab.


Dreschmaschine um 1955 der Landmaschinen-Fabrik H. & W. Fritzen, Coesfeld mit Anbaugeräten von Westfalia-Separator

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Hallo Thomas, hallo Leute,

Dreschkasten sagten wir früher zu diesen hölzernen Kästen. Das Foto stammt aus der Mitte der 1950er Jahre, eher schon 2. Hälfte. Ich kenne aber auch Dreschkästen, die bereits aus Stahl, aber noch in gleich altertümlicher Bauart hergestellt wurden. Mal sehen, ob ich hier auch dazu etwas finde.

Hier ein moderner Selbstfahrer von Claas im Einsatz (um 1960),


Moderner Mähdrescher (Selbstfahrer) im Einsatz um 1960. Heute sind diese Dinger weitaus größer.

so, wie sie prinzipiell noch heute hergestellt werden.

Der Vorteil ist, dass das Getreide gleich in einem Arbeitsgang - während des Mähens - gedroschen wird. Da konnten natürlich auf Dauer keine zwei getrennten Maschinen mehr mithalten. Heute kauft sich ja auch kein Mensch mehr eine Waschmaschine ohne Schleudergang und eine getrennte Wäscheschleuder...

Gruß

Uwe Ganther

Tag Uwe.

Zu dem Selbstfahrer im letzten Beitrag: Drei Mann Besatzung. Ich gehe mal davon aus, dass der, der da so lässig am Geländer lehnt, der Chef ist. Und nach der Krachledernen zu urteilen, würde ich das Bild im Südosten Deutschlands verorten. Und auf einen Sonn- oder Feiertag tippen;-)

Weißt du, ob der Mähdrescher schon eine intrigierte, intregierte, integrierte (puh...) Ballenpresse hatte?

Zu dem Thema hat jemand bei Stummi eine meiner Meinung nach sehr schöne Szene gestaltet: Link zu Steve's Miniaturwelt.

Gruß

Jörg

Hallo,

jetzt muß ich auch einmal meinen senf dazugeben.
Also bitte nichts durcheinanderwerfen. Westfalia Dreschmaschinen und Westfalia-Separator sind 2 ganz verschiedene Firmen deren einzige Schnittstelle der Begriff Landwirtschaft ist:
http://www.landtechnik-historisch.de/his...usch1955.jpg/0/
Die Dreschmaschinen, vulgo auch Scheunendrescher genannt, sind von der Firma H. & W. Fritzen Maschinenfabrik in Coesfeld/Westfalen hergestellt worden. Ist auch auf der Maschine angeschrieben.
http://www.landtechnik-historisch.de/his...aschinenfabrik/
Fritzen produzierte neben den Dreschmaschinen auch noch andere Landmaschinen wie Streuer, Gebläse und Schrotmühlen.


https://de.wikipedia.org/wiki/GEA_Westfalia_Separator
http://www.gea.com/de/productgroups/cent...pment/index.jsp
Westfalia Separator ist ein in Oelde/Westfalen ansässiges Unternehmen welches Heute zur GEA Group gehört und von Anfang an Geräte und Maschinen für die Milchbearbeitung herstellt.




Wir kratzen mal ein bischen an der Oberfläche.


mfG

Ludwig

Hallo Ludwig Atchison,

danke für die Richtigstellung. Ich habe das oben gerade korrigiert.

In der Landwirtschaft bin ich nicht so wetterfest.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Jörg, hallo Leute,

das ist ja wirklich klasse! Da gibt es ein Kleinserienmodell von MO-Miniatur, das diesem Vorbild in etwa entspricht. Dort wird auch gleich die Frage beantwortet, ob es eine Ballenpresse gab.

Hier klicken.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Leute,

weil Ihr so nett mitgeholfen habt, hier gleich noch ein altes Werksfoto der Firma Hako (Bad Oldesloe/SLH).
Hakorette ab 1956 gebaut

Da wird gerade der letzte Schliff an einer kleinen Motorhacke der Firma Hako vorgenommen. Diese Dinger konnten auch mit einem Anhänger fest verbunden werden und waren dann ein kleines Lieferfahrzeug für die Landwirtschaft, Gartenbau etc.

Echt praktisch!

Gibt es eigentlich H0-Modelle von ähnlichen Einachs-Schleppern?

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

danke für die interessanten Fotos.

Hallo Jörg,

zu 8# und deiner Frage habe ich eine Anmerkung: Um 1960 gab es auf jeden Fall schon selbstfahrende und auch gezogene Mähdrescher mit integrierter Ballenpresse im Gegensatz zu heute. Im Buch "Ratgeber für den praktischen Landwirt" (7. Auflage 1957) sind Abbildungen von diesen Maschinen mit und ohne Ballenpresse. Den Claas Junior gab es beispielsweise als vom Schlepper gezogenen Mähdrescher mit 1,65 m Schnittbreite und Presse. Der Lanz war ein Selbstfahrer, hatte 1,80 m Schnittbreite und ebenfalls eine integrierte Ballenpresse. Mähdrescher waren zu der Zeit in Europa allerdings noch recht neu auf dem Markt. Sie lösten aber innerhalb kurzer Zeit die hier im Buch noch sehr ausführlich beschriebenen Bindemäher, mit anschließender Gabentrocknung auf dem Feld und späterem Drusch auf dem Hof mit Dreschkästen, ab.

Vermutlich geht es dir, Jörg, aber um die Strohballen, mit denen du die Zellstofffabrik Schüll beliefern möchtest!?

Viele Grüße

Einachsfahrzeuge gibt es bei Noch (H0= 16748,16750 und 16758)

Tag.

Zitat von Eiltriebwagen im Beitrag #13

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Vermutlich geht es dir, Jörg, aber um die Strohballen, mit denen du die Zellstofffabrik Schüll beliefern möchtest!?

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#15 Jörg, hast ne PN.

Gruß

Burkhard

Für die nicht so in der Landwirtschaft Bewanderten:


Das ist ein selbstfahrender Mähdrescher von Lanz.
Im Gegensatz zu deren schon damals hoffnungslos veralteten Bulldogs ein recht fortschrittliche Konstruktion. Angetrieben wurde er von einem Mercedes-Benz OM636 (vulgo 180D Gröckeleisen). Der Mähdrescher konnte sowohl mit einem traditionellen Absackstand als auch mit einem Korntank ausgerüstet werden. Aus Gründen der Darstellung ist bei dieser restaurierten Maschine beides angebracht. Man sieht die Klemmhalter für die Säcke, einer ist zur Demonstration angeklemmt. Daneben der Korntank, darunter das im 45° Winkel angebrachte charakteristische Entleerungsrohr mit der innen liegenden Förderschnecke.
Im richtigen Leben war entweder der Absackstand oder der Korntank angebracht. Für den Absackstand waren zusätzliche Bediener im Einsatz. Beim Einsatz mit Korntank waren abgedichtete Wagen erforderlich. Das Korn läuft sonst wie Wasser durch kleinste Ritzen und Spalten aus.
Bei der Modelldarstellung also entweder Wagen mit Getreidesäcken beladen oder (fortschrittlicher) Wagen mit losem Korn beladen.

Dahinter ist eine traditionelle Dreschmaschine von Hofherr-Schrantz zu sehen, ein für Hessen seltenes Exemplar dieses Österreichschen Unternehmens.





So wird sie beschickt.
Vorher waren erforderlich:
- Mähen des Getreidestands, er durft zum besseren Schneiden noch nicht ganz trocken sein
- Binden zu Garben
- Aufschichten zu Hocken zur endgültigen Trocknung
- Transport zum Hof
- Einlegen der Garben in die Dreschmaschine
- Absacken
- Stapeln der Säcke von Hand
Selbst diese Arbeitskette war schon teilmechanisiert. So richtig ökofusselgrün nach ganz alter Art waren einige der geschilderten Schritte vorher recht arbeitsintensive Handarbeit.

Von daher gesehen bedeuteten die selbstfahrenden Mähdrescher eine große Personaleinsparung. In der Wirtschaftwunderzeit waren Arbeitskräfte Mangelware. Welcher Knecht, welche Magd wollte schon noch für kargen Lohn von frühmorgens bis spätabends in der Landwirtschft schuften und schwere körperliche Arbeiten verrichten, wenn die Arbeit in der Fabrik lockte? Eine vergleichsweise sehr gute Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten, saubere Umgebung und die Annnehmlichkeiten einer Stadt tauschte man gerne gegen ein Leben auf dem Land ein.
Von daher ist auch die Entwicklung der Landmaschinen zu sehen. Selbst Hoferben stellten dem traditionsbehafteten sturköpfigen Alten die Forderung: "Entweder ein Traktor kommt auf den Hof oder ich gehe!" Und gerade der Traktor war es der die Landarbeit revolutionierte.

Niederdruck Ballenpressen aus Holz gab es schon in den 1930er Jahren. Sie waren zuweilen in Kombination mit den traditionellen Dreschmaschinen im Einsatz. Sie machen eher Bündel als quaderförmiche Ballen. Das konnten nur die Hochdruckpressen welcher hier erst in den 1950er Jahren aufkamen. Entweder als eigenes Gerät für den Traktorzug mit Antrieb über die Zapfwelle oder als zusätzliches Anbaugerät für den Mähdrescher.





Das ist ihr traditioneller Antrieb, eine Dampflokomobile. Mobile heißt hier, daß diese Dampfmaschine zwar ortsbeweglich, aber nicht selbstfahrend ist. Man sieht an der Vorderachse noch die Einrichtung für den Pferdezug.
Solche Maschinenkombinationen konnten sich nur sehr reiche Höfe und Landgüter leisten. In der Regel waren es Lohnunternehmner welche damit von Hof zu Hof zogen und dort den Getreidedrusch ausführten.

mfG

Ludwig

Hallo Ludwig Atchison, hallo Leute,

da wundert man sich nicht, dass die Dreschkästen sehr schnell von der Bildfläche verschwanden. Danke für die Erklärung der Arbeitsgänge.

Zu den Lokomobilen noch eine Anmerkung: Später hatte (fast) jeder Betrieb mindestens einen Schlepper, der damals (fast) durchgehend mit einer Riemenscheibe ausgerüstet war. Da war keine Dampfmaschine mehr erforderlich. Außerdem gab es auf den meisten Höfen Stromanschluß, so dass stationär befestigte oder mobile Elektromotoren den selben Dienst verrichteten. Auch Stationärmotoren waren gebräuchlich.

Ich kann mich eigentlich nur noch an sehr kleine Höfe erinnern, die diese Dinger noch bis zu ihrem Untergang (Höfesterben) im Einsatz hatten.

Trotzdem wurden solche Maschinen noch um 1960 von einigen Landmaschinen-Fabriken neu hergestellt.


Hölzerner Dreschkasten mit Gummibereifung (das neueste Modell?) - Dahinter solche mit Eisenrädern

Hier ein Werksfoto (um 1960) der Firma Trenkamp, Lohne Krs. Vechta. Auf der Maschine steht abgekürzt die alte Bezeichnung "Lohne in Oldenburg".

An dieser Maschine fällt die fortschrittliche Gummibereifung auf. Ob die jedoch für den Ortsbetrieb irgendwelche Vorteile brachte? Ich meine, dass das nur Augenwischerei war ("Wir bieten Euch eine moderne Maschine"). Vielleicht war die Eigenherstellung der hölzernen oder eisernen Räder jedoch bereits zu aufwendig.

Nach meiner Meinung war Gummibereitung für diese Maschine in der Praxis sogar ein Nachteil. Dreschkästen werden nur saisonal in Betrieb genommen. Ansonsten stehen sie irgendwo in der Scheune, unter eine Remise oder sogar eingemottet im Freien unter einer Plane. Gummibereifung verliert Luft. Für die aktuelle Saison mussten die Räder also jedesmal aufgepumpt werden.

Am besten eigneten sie sich sicherlich als Ersatzbereifung für Gummiwagen oder die Vorderräder der Trecker, falls es die gleiche Größe war. Aber das Auswechseln macht durch die Achsaufhängung (außen) Schwierigkeiten, da die Räder sich nicht einfach abziehen lassen. Ob man bei Trenkamp wohl an eine Steckachse gedacht hatte?

Gruß

Uwe Ganther

PS: Falls von Interesse, so zeige ich weitere historische Fotos zu diesem Thema - ich habe noch eine ganze Reihe (auch Einsätze)

Hallo Leute,

erst einmal wieder zurück zum Thema Melioration, dass wir ja oben schon einmal hatten.



Auch auf diesem Foto wird Moor-Kultivierung vorgenommen. Allerdings kann ich nicht sagen, welche Aufgabe diese auf Raupen fahrende Bretterbude zu erfüllen hat. Vielleicht ist unter Euch ein Fachmann?

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

Du wirst hier eher fündig: http://www.wikiwand.com/de/Torfstich
Stichwort: Bunkmaschine
Danach kamen die Torfbagger zum Abbau und die Feldbahnen zum Abtransports des gewonnenen Torfes.

mfG

Ludwig