da der "Rohbau" meiner Anlage weitgehend fertig gestellt ist, geht es nun an die landschaftliche Gestaltung der Anlage. Bei den ersten Planungen ist mir aufgefallen, dass es einige "Ecken" geben wird, die aus den normalen Betrachterpositionen nicht einsehbar sein werden. Soll man hier auch jedes Detail gestalten, oder es wie bei den Potemkin'schen Dörfern machen: Es wird nur hergerichtet, was zu sehen ist? Wie haltet ihr es in solchen Fällen?
bei solchen Ecken schlagen in meiner Brust immer zwei Seelen. Eine davon sagt: " Es könnte ja doch von irgend jemand unter die Lupe genommen werden". Dann gibt es bei mir nur zwei Alternativen: Entweder dafür sorgen, daß es auf jeden Fall und unter allen Umständen aus jeder Perspektive definitiv uneinsehbar bleibt.... oder tatsächlich durchgestalten.
Etwas anders sehe ich es beim Thema Hintergrund. Hier bietet sich ein fließender Übergang von Vegetation zum Hintergrundbild an.
aus Rationalitätsgründen gebe ich Dir recht, die Arbeit fürs Durchgestalten uneinsehbarer Ecken ist "Verschwendung". Wenn man es nicht sieht, muß es auch nicht gestaltet sein. Andererseits macht das Ausgestalten doch Spaß.
Mein Rat daher, erst die gut einsehbaren Bereiche gestalten. Sofern später mehr Lust oder Zeit da ist, kannst Du die restlichen Echen immer noch in Angriff nehmen.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Moin, allein schon das Wissen, dass da alles durchgestaltet ist, erfüllt mich persönlich immer mit Genugtuung. ;-) Im Zweifel könnte man solche "Parzellen" ja auch herausnehmbar gestalten, dann hat man auf jeden Fall für Fotos schon mal was! Grüße vom Händie Michi
Zitat von Sausebahner im Beitrag #4Moin, allein schon das Wissen, dass da alles durchgestaltet ist, erfüllt mich persönlich immer mit Genugtuung. ;-) Michi
.... und ich dachte immer, ich wäre der einzige "Hobby-Neurotiker"
Hallo Hans, DAS gehört eindeutig in den Bereich der Psychologie. Es gibt Modellbahner denen ist das schlichteweg wurscht und es gibt solche denen bereitet das schlaflose Nächte. Und in ganz schlimmen Fällen gibt es Modellbahner denen bereitet allein schon das Wissen darum, daß auf einer fremden Anlage nicht alles durchgestaltet ist, zusätzlich zu den schlaflosen Nächten auch noch Magenkrämpfe.
Und die Entscheidung, die kann Dir keiner abnehmen, da musst Du selber durch.
Zitat von Atchison im Beitrag #6 Und in ganz schlimmen Fällen gibt es Modellbahner denen bereitet allein schon das Wissen darum, daß auf einer fremden Anlage nicht alles durchgestaltet ist, zusätzlich zu den schlaflosen Nächten auch noch Magenkrämpfe.
dann bereitet diese Szene schlaflose Nächte.
Ich musste nachsehen, weil ich vergessen hatte, ob die Brücke auf der Rückseite eine Mauerverkleidung hat: hat sie nicht. Festgestellt habe ich dies mit Verrenkungen um die Rückseite der Brücke zu ertasten, denn sie steht ca. 5cm vor dem Hintergrund. Damit kann ich leben und werde ähnliche Stellen genauso handhaben.
Also Hans, ich sehe da auf dem Foto nicht, daß da an der Brücke etwas fehlt. Und jetzt wo Du es gesagt hast, stört mich das auch nicht in meinem Schlafwohlbefinden. Eher wirft die dargestellte Epoche im Zusammenhang mit Austattungdetails rsp. Schienenfahrzeugen bei mir einige Fragen auf. Aber es ist Deine Anlage.
Hallo Hans, aber mich bringst Du um den Schlaf. Stürzt der arme Radfahrer? Kann er sich fangen? Wird er sich sehr verletzen? Fragen über Fragen mein Schlaf ist in Gefahr.
Schöne Anlage kann man mehr davon sehen?
Gruß Frankie
Avatar Info: Beide Fahrzeuge habe ich so im Original gefahren.
Zitat von Atchison im Beitrag #8 Eher wirft die dargestellte Epoche im Zusammenhang mit Austattungdetails rsp. Schienenfahrzeugen bei mir einige Fragen auf.
das bringt mich nun um den Schlaf. Die Epoche soll der Übergang von 3 auf 4 sein. Die Lok hat bereits neue Computernummern. Die Autos sind etwas alt und sonst? Es sind oft die Kleinigkeiten, die man zeitlich nicht genau einordnet.
Zitat von Rockabilly Hobo im Beitrag #9 Schöne Anlage kann man mehr davon sehen?
Das ist nur ein kleines fertiges Stück von dieser.
Hallo Hans, das wäre was ich persönlich als etwas störend empfinden würde: - Die 215; wenn es statt dessen eine BR62 wäre und die Anlage so um 1954 spielt, wäre alles im grünen Bereich - Der Plastikglanz von dem Büssing LKW - Wenn es Epoche 4 sein soll, dann wäre ein Büssing 8000 schon längst nicht mehr auf der Straße zu finden, das waren 50er Jahre Fahrzeuge und spätetens die Seebohm-Gesetze hätten ihm den Garaus gemacht - Das gilt auch für den Lanz Glühkopfbulldog, seit Mitte der 60er standen sie zu Hunderten auf den Schrottplätzen der Landmaschinenhändler weil sie keiner mehr haben wollte und auch keiner mehr damit schaffen wollte. Die Oldtimerei, wie Wir sie Heute kennen, gab es damals noch nicht und so wurde alles was alt war weggeschmissen und verschrottet. Was da erhalten blieb entging oft nur durch Zufall und Vergessen der Vernichtung. Ausserdem als Faustregel, ab der Epoche 4 hatte die Traktoren alle einen Schutzbügel, die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft verlangte dies.
So weit meine Vorschläge. Das sind alles Sachen welche man schon aus mehr als 2m Entfernung sieht. Aber wie schon erwähnt, das ist Deine Anlage und ich habe keine schlaflosen Nächte.
.... je mehr Details man aus der Epoche kennt, desto mehr fallen solche Dinge natülich auf, da hast Du völlig Recht.
Ich persönlich würde versuchen, die Anlage direkt in die Epoche 4 zu übertragen. Dann könnte auch der Büssing nach einer Behandlung mit etwas Mattlack wieder im Rennen sein (soweit die Europa-Aufweichung der Seebohm-Gesetze da schon gegriffen und das Fahrzeug so lange auf einem Hinterhof abgestellt überlebt hat). Den Lanz würde ich (- falls er bleiben soll) "abrocken" und einfach einem verarmten, widerspenstigen Bauer zuordnen, welcher wegen der Bügel gerade Ärger mit der Berufsgenossenschaft hat. Als Gag liese sich in die Szene dann sogar ein "Kontrolletti" einbauen.
Auch eine ausschließliche Ausstattung mit Dingen, die in einer bestimmten Epoche gerade aktuell waren, könnten eine Szenerie etwas an Glaubwürdigkeit leiden lassen. Einige Sachen aus vorangegangenen Epochen haben mitunter recht lange und hartnäckig übrlebt. Und genau die sind dann oft das gestalterische "Salz in der Suppe". Man denke nur allein schon an die schwarzen Bahnhofsuhren, die sogar noch den Siebzigern noch relativ häufig anzutreffen waren.
Gehört jetzt eigentlich nicht hier her, fällt mir in diesem Zusammenhang aber gerade ein: Mussten mit Einzug der Computernummern alte Loks, die z.B noch "V"-Bezeichnungen trugen, "zwangsumnummerierte" werden...... oder betraf die Änderung nur Neubauten ?
Hallo Patrik, Du kennst doch unsere Deutsche Bundes-Vorschriftenbahn? Eine Vorschrift ist dazu da umgesetzt zu werden, auch wenn der Betrieb darunter leidet.
Und Automodelle als Dekoration auf gut gestalteten Anlagen ist immer ein gewisses empfindliches Element. Als Beispiel in einem anderen Zusammenhang; wenn man alte Photos datieren will sind darauf abgebildete Autos ein wichtiger Anhaltspunkt. Kann man das Fahrzeugmodell identifizieren hat man schon einmal einen gewissen Zeitrahmen. Ich versuche das einmal am Beispiel Opel Rekord P2 darzustellen. Hierum geht es: https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Rekord_P2 Der früheste Zeitpunkt der Aufnahme ist dann das erste Baujahr, hier 8/1960. Das betreffende Foto kann also nicht früher als August 1960 entstanden sein. Die letzten P2 Rekord sind 2/1963 gebaut worden und dürften schätzungsweise bis Ende April 1963 an den Mann gebracht worden sein. Um jetzt eine obere Datiwerung des Fotos zu bekommen, muß man die Lebensdauer eines Autos im täglichen Gebrauch mit einkalkulieren. Täglicher Gebrauch heißt, man traf diese Autos noch im alltäglichen Straßenbild an. Damals setzte man 10 Jahre als durchschnittliche Lebendauer eines PKW an. Meistens rosteten die Autos aber schon vorher durch. Sprüche aus der damaligen Zeit: "Haltbarkeit siehe Bodenblech" und "Bis der TÜV uns scheidet". Wie schon erwähnt Oldtimerei war noch kein Thema, wenn ein Fahrzeug nicht mehr brauchbar war wurde es weg geworfen. Man kann davon ausgehen, daß die letzten Opel Rekord P2 so um 1973 aus dem Straßenbild verschwunden sind, eben die 10 Jahre Lebendauer der letzten gebauten Modelle dieses Typs. Dadurch kommt man auf einen Eingrezungszeitraum des Fotos von 1960 - 1973. Irgendwo in diese Zeitraum von 13 Jahren muß das Photo also gemacht worden sein. Hat man mehrere Automarken und -Modelle auf dem Foto ist die Chance größer den Zeitraum anhand von Autotypen noch weiter einzugrenzen.
Bei Fernverkehrs LKW war die Lebensdauer noch kürzer. Bei LKW ging man damals von einer Lebensdauer von etwa 300000km aus. Im Fernverkehr wurden die schnell innerhalb weniger Jahre erreicht. Dann war der Laster verschlissen, die anstehenden Reparaturen in ihrer Summe wirtschaftlich nicht mehr gerechtfertigt, fort mit dem alten Zeug und es musste ein neuer LKW her. Die Büssing 8000er waren eben ausgesprochene Fernverkehrs LKW und nur dort wirtschaftlich einzusetzen. Niemand gab sich mehr mit einem verschlissenen Fernverkehrs LKW ab und setzte den noch auf der Strasse ein. Schrottplatz war die Realität und nur die ganz wenigen Exemplare welche irgendwo auf einem Grundstück abgestellt, vergessen und überwuchert wurden hatte das Glück ein paar Jahrzehnte später wiederentdeckt zuwerden und ein 2. Leben als restauriertes historisches Oldtimerfahrzeug zu beginnen.
Beim Käfer sage ich nichts, da kann Ermel wass zu sagen.
Die BMW Isetta war allerdings noch in den 1970er Jahren im Straßenbild anzutreffen. Hier waren es die Inhaber des alten Führerschein der Klasse 4, dem sog. Angstführerschein weil man hier nur eine theoretische Prüfung ablegen musste. Diese alte Klasse 4 brechtigte den Inhabern auch PKW mit einem Hubraum von nicht mehr als 250ccm zu fahren. Daher wurden alte Goggomobile, Isettas und dergleichen von diesen Leuten gepflegt und gehegt weil es keinen Ersatz in Form von Neufahrzeugen dafür gab.
So können sich zeitgenössische Gegebenheiten auch auf die Anlagengestaltung niederschlagen. Sorry daß ich hier etwas weiter ausgeholt habe.