am vergangenen Donnerstag bin ich wohlbehalten von meiner 10-tägigen Reise in meine zweite Heimat Japan zurückgekommen. Diesmal hatten wir wenig Programm geplant, ich hatte deshalb relativ viel Zeit, mich mal wieder um die Eisenbahn in diesem Land zu kümmern. Ob Ihr wollt, oder nicht, jetzt folgt ein kleiner Reisebericht, da müsst Ihr durch. Aber, es gibt viele Bilder zu sehen, es lohnt sich.
Am Pfingstsonntag sind wir mit dem Direktflug von All Nippon Airlines von München nach Tokyo Haneda los und waren dann auch schon pünktlich am Montag Nachmittag in Japan. Unser Flugzeug war ein nagelneuer Dreamliner Boeing 787-900, es war mein erster Flug auf diesem Typ, ein sehr angenehmer übrigens. Am Montag ist dann nicht mehr viel passiert, außer einem schönen Abendessen und einem ausgiebigen Umtrunk mit der lieben Verwandtschaft. Und ein Erdbeben hatten wirgleich am ersten Tag. Ich reise seit 1996 (also seit 20 Jahren) regelmäßig nach Japan, und hatte bisher noch nie das Glück, ein Erdbeben erleben zu dürfen. Interessante Erfahrung...
Am Diensstag war dann der erste freie Tag für mich. Ich beschloß, von Hachioji, wo meine Schwiegerelten wohnen, nach Yokohama zu fahren und das Hara-Modellbahnmuseum zu besuchen. Als ich dort ankam, war es geschlossen. Eigentlich dachte ich, daß Museen immer Montags zu haben. Dann halt eine Stunde Bahnhof. Hier ist recht viel los, von JR East gehen die Keihin-Tohoku-Line, die Yokohama-Line und die Shonan-Shinjuku-Line nach Yokohama, daneben noch diverse Expressverbindungen, wie z.B. der NEX (Narita Express) und einige Schnellzüge, die über die Tokaido Mainline in Richtung Süden nach Odawara (und weiter) gehen. Und es gibt mit der Keikyu-Railway eine Privatbahn, die ebenfalls den Bahnhof von Yokohama nutzt. Im Gegensatz zur JR, die eine Spurweite von 1067mm (Kapspur) aufweist, fährt die Keikyu auf Normalspur. Ich fange jetzt mal den Bilderreigen mit den Triebwagen der Keikyu Railway an. Übrigens hatte ich hier ein Deja-vu, wie beim letzten Mal vor einigen Jahren, als ich ins Hara-Museum gefahren bin, hat's geschüttet wie aus Eimern. Die ersten Bilder sind deshalb noch etwas, sage wir, feucht . Ich erspare mir die Triebwagenbauarten näher zu beschreiben, es sind alles Nahverkehrstriebwagen unterschiedlicher Baujahre, mehr weiß ich einfach nicht.
Das waren also die privaten Normalspurzüge der Keikyu-Line. Gleich nebenan hält die JR. In Japan sind alle Nahverkehrszüge der staatlichen JR "colour-coded", d.h., jede Linie hat ihre eigenen Farben. Die Yokohama-Line kommt aus Hachioji und hat die Farben hellgrün-dunkelgrün. Seit 2014 sind hier ausschließlich Triebwagen der Reihe E233 im Einsatz.
Grün-orange sind die Züge der Shonan-Shinjuku-Line, gefahren wird mit E231 und E233 Triebwagen. Die Züge haben eine beachtliche Länge von bis zu 15 Wagen, Wagen-Nr. 4 und 5 in jedem Zug sind doppelstöckige "green Cars" (so werden Wagen der 1. Klasse in Japan bezeichnet).
Recht futuristisch mutet der NEX an, der Yokohama und Tokyo mit dem internationalen Flughafen Narita verbindet.
Und nochmal eine kleine forografische Spielerei mit NEX und der alten Bahsteigüberdachung.
Nachdem die Bahnsteige langsam voller wurden, bin ich dann wieder nach Hachioji zurückgefahren.
Beim Austeigen sind mir einige Fotografen aufgefallen (das Wort "Fuzzis" mag ich nicht). Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Ich dachte, die wollten die beiden Loks fotografieren, die für die Kesselwagenzüge jeden Tag vorgesehen sind. Da hab ich auch draufgehalten. Sowohl die EF64, als auch die EF210 sind Bo'Bo'Bo' Loks der klassischen japanischen Bauart, wobei die EF64 zwischen 1964 und 1982 in Diest gestellt wurde, die EF210 aus dem Jahr 2009 stammt.
Ich hatte falsch gedacht. Es kam eine weitere EF64, und zwar eine spezielle mit Scharfenbergkupplungen (anstatt US-Klauenkupplungen) und die hatte einen alten Triebwagen im Schlepp. Vermutlich war der auf seiner letzten Reise, die Stromabnehmer waren schon abgebaut, der Zustand nicht mehr der beste.
Und wenn so etwas Besonderes kommt, dann sind auch die Fotografen nicht weit. In Japan ist die Eisenbahn recht populär!
Auch der Lokführer des gerade eingefahrenen Expresszuges "Super Azusa" schaut sich die Sache kurz an, bevor die Fahrt in die Berge nach Matsumoto weitergeht.
Das ist wirklich ein Erlebnis das mal dort zu erleben.Und ihr hattet ein Erdbeben??Da wäre ich in die Antonow und Dawai nach Hause!lach Bei den einen Bild fällt mir auf das es ziemlich uneben dort ist.Da müssen die Züge ja Schrittgeschwindigkeit fahren. Bild 9 und 11.Freue mich schon auf weitere Bilder.
Die Steigung sieht man besonders gut, weil ich da mit ziemlich viel Tele reingegangen bin. Im realen Leben kannn man da mit 120km/h drüberfahren, ohne daß Achterbahnfeeling aufkommt. Erdbeben sind in Japan relativ normal, eigentlichein Wunder, daß ich erst jetzt eins miterlebt habe. Es wart auch kein wirklich starkes, Magnitude 3, oder so. Natürlich muß man sich erstmal schützen, weil man nicht weiß, was noch nachkommt und ob vielleicht etwas von irgendwo herunterfällt. Die Häuser selbst sind so gebaut, daß sie auch größeren Beben standhalten können.
Auch ein moderner Bahnbetrieb wird ohne Diesellokomotiven nicht auskommen, man denke nur an Gleisanschlüsse zu Firmen, die feuergefährliche Güter versenden. In Japan gibt es schon auch noch Strecken, die verdieselt sind, speziell auf der dünn besiedelten Nordinsel Hokkaido.
Wenn ich mir so Bilder und Videos von Japan ansehe scheinen die in vielen Sachen um LICHTJAHRE voraus zu sein als wir im Mittelalterlichen EUROPA. Haben die auch HANDYS!!!??lach!
So, die Reise geht weiter. Am folgenden Morgen, es war schon Mittwoch, sind wir auf einen kleinen, 3-tägigen Ausflug auf die Izu-Peninsula in der Präfektur Shizuoka aufgebrochen. Die Fahrt dorthin erfolgte mit der mitlerweile bekannten Yokohama-Line nach Machida, von dort mit einem Nahverkehrszug der privaten Odakyu Railway nach Odawara. Odawara ist ein Bahnknoten an der Küste südlich von Yokohama. Von dort startet die Hakone-Tozan-Bahn ins Vulkangebiet des Hakone Nationalparks. Odawara ist auch eine Haltestelle des Tokaido Shinkansen nach Osaka.
Auch in Odawara zweigt eine ca. 10km lange Stichstrecke der Izuhakone Railway ab, die Daiyuzan Line, ursprünglich für Pilger gebaut. Heute fährt sie vornehmlich Ausflugsgäste in die Berge.
Unser Zug nach Izu-Kogen hat einfahrt, ein bereits recht betagter, aber sehr komfortabler Schnellzug der Reihe 185 aus dem Jahr 1981, der noch seine grün-beige Originallackierung trug. Schnellzüge in Japan haben vielfach Namen, die mit dem Zielort verbunden sind, unserer hieß Odoriko (Tänzerin) nach der Novelle "Tänzerin von Izu" von Yasunari Kawabata.
Angekommen in Izu-Kogen noch schnell den einfahrenden Local der Reihe 8000 der Izu-Kyuko-Line in Wellblechbauweise mitgenommen und die Abstellgruppe auch noch.
Schweifen wir mal kurz ab von der Bahn, in Izu-Kogen gibt es einen Vulkan, den Mt. Omuro. Er ist unnatürlich grün, das liegt am frischen Grasbewuchs. Daß dieser immer schön aussieht, wird der komplette Berg jedes Frühjahr abgefackelt, damit sich wieder schönes frisches Gras bilden kann.
Der Vulkan ist lange erloschen, man kann mit einer Sesselbahn rauffahren und auf dem Rundweg einmal um die Caldera herumgehen (zweimal geht auch, wenn man will.....). Der Ausblick ist beeindruckend. Übrigens wird der Omuro-san gerne wegen seiner ebenmäßigen Form als der kleine Bruder des Fuji bezeichnet. Auf dem Rundweg begegnet man diesen Statuen, die vor langer Zeit für ein neunjähriges, schwangeres Mädchen aufgestellt wurden, damit das Baby trotz der Jugend der Mutter eine gute Zukunft haben möge. Ja, auch damals gab es schon seltsame Sachen.
Am Nachmittag wollten wir dann für eine Nacht auf die Insel Hashimoto fahren. Schnell noch ein Erinnerungsbild des Bahnhofsnamen. Hier sind die Namen neben Kanji und Hiragana auch noch in Koreanisch angeschrieben, was den touristischen Wert der Gegend unterstreicht.
Unser Zug war der "Black Ship Train", ein Izu-Kyuko-Line Triebwagen der Reihe Resort 21. Hinter dem Fahrer sieht man die Kinobestuhlung und die riesige Frontscheibe für einen guten Ausblick auf die schöne Landschaft-
Innen ist eine Sitzreihe längs zur Fahrtrichtung eingebaut, damit man die Sicht auf die Küste genießen kann. Mir hat der Zug sehr gut gefallen.
Auf dem Weg zum Schiff, wir waren inzwischen in Ito angekommen, habe ich für alle LKW-Freunde, also auch mich, diesen Hino fotografiert. Westliche LKW-Marken sind in Japan fast gänzlich unbekannt, einen Volvo habe ich gesehen.
Die Überfahrt war recht stürmisch und hat viel Spaß gemacht.
Beim Abendessen im Restaurant konnte man dann den Fuji in der Ferne im Abendlicht sehen, was für ein schöner Berg...
Am nächsten Morgen gings dann wieder zurück nach Hachioji. Mit dem Schiff nach Atami, dan mit der Shonan-Shinjuku nach Odawara, weiter mit der privaten Odakyu Line bis Mashida, und die letzten paar Kilometer wie auf der Hinfahrt mit der Yokohama Line der JR East. Einen hab ich noch, den folgenden Triebwagen habe ich in Odawara erwischt.
Die Fortsetzung folgt heute Abend, voraussichtlich! Ich habe noch viele Bilder.
So einen LKW habe ich in NOWOSIBIRSK gesehen. Da fahren sehr viel Asiatische LKW s rum. Dank der "GRÜNEN PLAKETTE".Das war 2009. Das muß wirklich schön sein in Japan.Danke für die BILDER. Das ist ein Augenschmaus!!
Hallo Martin, schöner Reisebericht, gefällt mir gut. Fein, daß man mal bissl was aus einem recht fernen Land erfährt. Einige Züge dort, sehen zumindest für mich, doch gewöhnungsbedürftig aus. Aber daß Du auf Erdbeben scharf bist, na ja, also ich muß es nicht haben, das von 2010 das hat gereicht und da bin ich gerade noch so davongekommen, nur weil ich paar Minuten früher von der Arbeit los bin, ansonnsten wäre Ende gewesen. Sicherlich ist in Japan alles darauf ausgelegt, aber es kann auch mal was schief gehen. Gruß Carsten
HO 2 Leiter, DR Ep.IV, IB - COM, melden und schalten mit Uhlenbrock, bleibe bei TC9 Gold, Piko A,
was heißt "scharf auf Erdbeben", das bin ich natürlich nicht. Andererseits ist es einfach eine Erfahrung. So etwas, wie das große Tohoku-Beben von 2011 mit Magnitude über 9 muß ich nicht haben. Die Bilder mit dem Tsunami haben wir ja noch alle im Kopf. Aber das kommt ja nur alle Jubeljahre mal vor. Und da ist es auch in Japan nicht mehr sicher. Ich war 2004 kurz vor dem großen Andamanen-Beben in Thailand auf Kho Phi Phi, war sehr schwer anzusehen, wie dieses kleine Paradies völlig zerstört wurde.
Martin , da haben sie aber schon sehr viel gesehen. Respekt.Aber Japan mal an zusehen das würde mi8ch auch mal reizen. Nur was kostet so eine 14 Tätige Reise??
alles klar, Martin, wir hatten hier seinerzeit "nur" 7,8 und das war schon, na ja..... da möcht ich 9 + garnicht erleben. Das Problem war aber mehr, daß es dann nicht aufgehöhrt hat. Es gab rund 400 kleine Nachbeben. Dein Körper wird dann so sensibel, daß ich noch Monate später, sobald sich meine Frau zu mir auf Sofa gesetzt hat, es ein unerwartetes Geräusch gegeben hat, oder jemend ne Tür laut geschlossen hat, ich aufgesprungen bin weil ich dachte es ist wieder ein Beben. Das aber mal nur nebenbei, jetzt zeig doch noch weiter Bilder, bitte. Gruß Carsten
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Was kostet eine 14-Tage Reise nach Japan? Kann man so nicht beantworten. Kommt drauf an, was man machen will. Preise für Pauschalreisen bekommt man bei Reiseunternehmen. Wir haben Verwandtschaft in Japan, da ist es nicht so teuer, weil uns die Unterkunft und das Essen nichts kosten. Wir buchen grundsätzlich den günstigsten Flug (nur nicht bei irgendwelchen Russen, Aeroflot und Konsorten, die sind Schei..), egal ob Umsteigeverbindung oder direkt. Diesmal war's Lufthansa/ANA, vergangenes Jahr Air China, davor Air France oder KLM. Flüge Kosten zwischen 600 und 800€, wenn man frühzeitig bucht. Übernachtungen und Verpflegung sind relativ teuer. Zum Herumfahren empfiehlt sich die Bahn, für Ausländer gibt es den Japan Rail Pass, den man vor der Reise kaufen muß. Längere Strecken könnte man mit japanischen Lowcost-Airlines auch fliegen (Jetstar, Solaseed Airlines, Peach Air, Vanilla Air, Skymark Airlines....). Mit Englisch kommt man weitgehend gut zurecht, auf dem Land eher weniger gut, als in den Städten. Zum Autofahren braucht man eine japanische Umschrift des deutschen Führerscheins, die man aber nur bekommt, wenn man in Japan eine Adresse vorweisen kann (ich hab so einen Führerschein....). Allerdings ist das Autofahren gewöhnungsbedürftig, Navis sprechen japanisch oder Englisch, die Autos sind rechtsgesteuert (Linksverkehr) und die Verkehrszeichen sind z.T. nur in japanisch beschriftet. Autobahnen sind gebührenpflichtig, Spritpreise ungefähr wie bei uns.
Danke da fahre ich lieber nach HAUSE!! lol.Da bezahle ich ein 10 tel und habe 8 bzw 10 Tage alles was ich brauche. Naja ist auch ein anderes Land.Also willkommen zu HAUSE
Jedesmal, wenn ich nach Japan komme, liegt irgendwas zum Thema Eisenbahn auf dem Tisch. Ja, man kennt mich. Diesmal war es ein Zeitungsartikel, der den Bahnhof Tabata als Paradies für Eisenbahnfreunde beschrieb. Mich machte das neugierig. Tabata ist ein Bahnhof an der Yamanote-Line, das ist die S-Bahn Ringlinie, die einmal um die Innenstadt von Tokyo herumläuft. Direkt neben der Yamanote-Line verläuft an dieser Stelle noch eine Shinkansen-Schnellfahrstrecke und eine Strecke, auf der Güterverkehr abgewickelt wird. Dann gibt es noch eine große Abstellgruppe für Vororttriebwagen und eine zweite Abstellgruppe mit Betriebswerk für E-Loks und Dieselloks. Bis vor wenigen Monaten wurden hier die aus Tokyo abgehenden Schlafwagenzüge (Blue Trains und Cassiopeia) vorbereitet, die aber momentan nicht verkehren.Da sollte doch was zu holen sein. Auf Google Maps sieht das so aus (am besten, amn schaltet die Kartenansicht auf Satellitenbild um):
Ich bin dann mal hingefahren, um mir das anzusehen. Wenn man sich dort ein paar Stunden rumtreibt, dürfte man einiges zu sehen bekommen, fotografisch ist Tabata aber ein Flop. Zumindest war's das für mich, weil ich vielleicht auch die richtigen Stellen in diesem riesigen Gelände nicht kenne. Es gibt eine Brücke von der S-Bahnstation über die Gütergleise. Die hat recht hohe Wände, aber auch einige Glasscheiben mit Blick auf die Gleise. Bei Kindern ist das der Hit, dementsprechend sehen auch die Scheiben aus.
Ich bin dann erst mal runter zum BW, um zu sehen, was so herumsteht. Von weitem sah das schon mal ganz gut aus, ein paar blaue und rote Loks.... Eingezäunt!
Ohne Leiter ist da fast nichts zu machen. Ich habe es an verschiedenen Stellen durch den Zaun und an einem Einfahrtstor probiert, die Qualität der Bilder, zumal im fast direkten Gegenlicht ist nicht wirklich prickelnd. Die paar blauen Loks entpuppten sich als eine Ansammlung von EF65, leider war keine einzige EF66 dabei.
Zwei fünfachsige DE10 Dieselloks standen ebenfalls im BW, leider mit Mast im Weg, was in Japan dauernd vorkommt.
Ich bin dann wieder hoch auf die Brücke, habe mich auf eine Bank gestellt und den einfahrenden Güterzug, gezogen von einer Doppellok der Reihe EH500 festzuhalten. Leider sind in Japan nicht nur Masten, sondern auch immer irgendwelche Kabel im Weg.
Der Shinkansen ist nicht besser, entweder hinter Gittern, oder in einem Betontrog, wobei ich das erste Bild schon aus irgendeinem Grund sehr interessant finde, vielleicht wegen der grünen Farbe im Großstadtgrau.
Vergessen wir mal den Hochgeschwindigkeitszug im Vordergrund. Der Turm auf dem Bild ist der New Tokyo Tower und ein neues Wahrzeichen der Stadt. Eigentlich sollte er den alten, roten ersetzen. Der bleibt aber nach Bürgerprotesten stehen.
Bin dann wieder zurückgefahren, Zeit zum Abendessen. Am Bahnhof Hachioji ist immer was los, gerade hat die Hybridlok HD300 eine Fuhre Kesselwagen bereitgestellt, die am Abend von einer EF210 abgefahren werden.
Der Tag war aus der Sicht unseres Hobbies wenig befriedigend. Aber, es gibt ja Fortsetzungen!
Das ist ja wirklich enorm was die da bauen. In Tokio scheint es aber nicht viel Platz zu geben. Sieht alles vollgebaut aus. Aber die Bilder sind echt fantastisch!!!!!
Vor ein paar Wochen hatte ich mich im Auslandsforum bei DSO erkundigt, ob irgendwer vielleicht gute Fotostellen im Raum Tokyo kennt. Mir wurde ein Feld in der Nähe der Ortschaft Hasuda genannt, wo sich immer Fotografen tummeln. Ich habe mir dann noch vor der Reise einen Google Maps Ausdruck der Gegend gemacht. Und ich habe mit meinen besten Eisenbahnfotos aus Deutschland und von einigen früheren Reisen ein Fotobuch erstellt und das dann mitgenommen.
Zwei Tage nach dem Flop von Tabata und einem weiteren, nächtlichen Erdbeben saß ich frühmorgens in einem Zug der Chuo-Line nach Nishi-Kokubunji. Vor dort gings mit der Musashini Line weiter, ab Omya noch drei Stationen mit der Shonan-Shinjuku-Line bis Hasuda. Vom Bahnhof muß man irgendwie einen guten Kilometer entlang der Bahn nach Süden, dann kommt ein großes Reisfeld. Und das sah so aus:
Ich bin dann am kleinen Transporter vorbei marschiert und habe mich am hinteren Bildrand neben ein paar anderen Fotografen breitgemacht.Und dann ging die Show los. Hinter uns war ein kleiner Bahnübergang, der uns zuverlässig mit seinem Gebimmel die Züge angekündigt hat. In Japan wird am Bahnübergang mitteils eines roten Pfeils noch die Richtung angezeigt, aus der der nächste Zug kommen wird.
Allgegenwärtig waren die langen Triebwagen der Shonan-Shinjuku-Line, immer waren die Wagen 4 und 5 doppelstöckigen "Green Cars".
Dann folgte ein schöner, güldener "Spacia" der privaten Tobu Railway. Drei dieser Züge sind mit JR Sicherungssystemen ausgestattet und dürfen daher auf Strecken der Japan Railways verkehren.
Der erste Containerzug in Richtung Tokyo wurde von der 8-achsigen Doppellok EH500-74 gezogen.
Die ältere EF65 2084 kam aus der Gegenrichtung, mit einem recht "zahnluckerten" Zug (bayrisch für nur teilweise beladen, mit "Zahnlücken").
Dann eine südwärts fahrende EF65 2090 mit zwei leeren Container-Flachwagen.
Und ein "alter Bekannter" tauchte auf, unser Zug "Tänzerin von Izu", mit dem wir ein paar Tage vorher gefahren sind.
EF81 95 in der attraktiven, roten "Rainbow-Lackierung" nebst großer Reihenbezeichnung auf der Seitenwand als Lz.
Die EH500-8 trug noch eine ältere Lackierungsvariante.
Der Folgende Zug ist ein Einzelstück. Die Reihe 209 MUE-Train (MUltipurpose-Experimental-Train) entstand aus einem Triebwagen der Keihin-Tohoku-Line und ist ein Erprobungsträger für neue Technologien.
EH500-66 mit Containerzug
Sehr schön sind die Triebwagen der Reihe 253 geworden, sie waren früher als NEX (Narita-Express) unterwegs und fahren heute nach gründlicher Aufarbeitung und mit neuer Lackierung u.a. nach Nikko, ein sehr beliebtes Ausflugsziel.
EF210-142 mit einem Kesselwagenzug in Richtung Norden.
Hier was ganz Buntes, genaueres zu diesem Zug habe ich noch nicht gefunden. Ich trags noch nach.
EH500-54, man sieht, diese Strecke ist sehr dominiert von dieser Baureihe!
Dann hieß es schon wieder Abschiednehmen. Der Bauer rückte mit seinem Traktor an, um sich um seinen jungen Reis zu kümmern, und ich bin langsam in Richtung Bahnhof marschiert.
Als ich an einem Bahnübergang vorbeikam, ging gerade die Schranke runter, der Kesselwagenzug mit einer EF65 hab ich dann noch mitgenommen.
Auf der Rückfahrt entstanden noch zwei Bilder von Triebwagen auf der Musashino-Line.
Zum Abschluß noch ein Bild meiner Mitstreiter. Der Herr im weißen Hemd war so nett und hat mich immer auf interessante Züge vorgewarnt. Viele Grüße auf diesem Weg nach Japan, es hat viel Spaß gemacht.
Das Fotobuch mitzubringen war ein voller Erfolg. Es erleichtert den Kontakt mit einheimischen Eisenbahnfreunden ungemein und macht Spaß, etwas aus der eigenen Heimat zu zeigen.
Vielen Dank für die Impressionen aus Japan Martin. Ist nett anzusehen, was dort so für Züge fahren. Teilweise richtig futuristisch, gefällt mir eigentlich ganz gut. Zumindest im Vergleich zu den teilweise hier fahrenden Zügen, die doch irgendwie recht konservativ ausschauen. Ich hatte mich schon auf den Regio Shark gefreut, der ja zumindest etwas anders ausschaut, aber ob der jemals hier fahren wird? Nachdem die Oberpfalzbahn vom Vertrag zurück getreten ist weiß ich nicht ob die DB dies nicht auch tun wird. Die Probleme werden ja sicherlich die selben sein.