Es gab bei der Leitungsführung auch etwas "freie Interpretation". Soll heißen die Anfangs- und Endpunke einer Leitung liegen fest. Da gab es auch diverse Vorschriften, die deutschen Eisenbahnen können ja nicht ohne Überregulierung, welche die Verlegung vorschrieben. Dennoch gabe es für AWs , Rohrschlosser und Elektriker genug Spielraum für das "wie" sie die Leitungen führten. Da waren die Vorschriften noch nicht kleinlich genug gewesen. Das habe ich beim Umbau meiner Trix BR74.5 gemerkt. Keine 2 Loks waren da komplett gleich. Es gab immer irgendwo kleine Abweichungen bei der Leitungsführung und wenn nur ein S-Bogen andere Radien hatte oder ein paar cm zu früh ansetzte. Damit kommen wir zum allergrößten Fehler den der Deutsche Modellbahner überhaupt machen kann: FALSCHE LOKNUMMER!!! Man kann sich noch so viel Mühe gegeben haben, noch so intensive Recherchen betrieben haben, noch die edelsten Materialien der Edelschmieden verwendet haben, nur eine falsche Ziffer bei der Ordnungsnummer reicht schon aus und das Modell wird von den Sesselpupern in Grund und Boden verrissen. Deswegen mein Geheimtipp: Suche Dir eine Ordnungsnummer heraus von der nirgendwo ein Foto existiert. Und Du wirst auf der sicheren Seite sein.
ich habe das bedacht. Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich mir über das Schema (!) der Leitungsführung im Unklaren war. Die genaue Leitungsführung versuche ich soweit wie möglich der anzulehnen, die auf den Fotos von 38 2994 erkennbar ist. Aber ob sich ein Elektrokabel nun rechts oder links rum um eine Laterne schwingt, ist mir dann auch nicht soo wichtig. Deinen Tipp finde ich nicht so gut, denn wie will man ein Modell von einer Lok bauen, von der man keinerlei Fotos besitzt? Da würde mir dann irgendwie der Reiz fehlen. Außerdem müssten die genannten Sesselp... auch erstmal die Bilder von 38 2994 finden, die ich gefunden habe. Und daran dürften sie schonmal scheitern. Denn das einzige Foto, das man so ohne Weiteres findet, ist das bei Albert Gieseler und das zeigt die Lok bereits etwas "ausgeplündert" auf dem Abstellgleis.
Robert, den Streßfaktor beim Zusammenbau der Lok bestimmst Du selber. Ich werde mich jedenfalls jetzt entspannt zurücklehnen und mal schauen ob der Robert "den Bogen" dieser Leitung bei der 38 2994 auch richtig und korrekt trifft. Wehe wenn nicht, dann zerreiße, ach was dann zerfetze ich das fertigen Modell hier weil den "den Bogen" der speziellen Leitung nicht getroffen hat. Kann ich ja mit dem Foto beweisen.
Bei jedem Projekt muß man irgendwann einmal einen Schlußstrich ziehen wenn man es wirklich fertig stellen möchte. Soll heißen es kommt der Punkt wo man "Fünfe gerade" sein lassen muß. Ansonsten wird man an seinen eigenen Ansprüchen scheitern weil man sich unweigerlich zeitaufwendig auf Nebenschauplätzen verzettelt und daher mit dem eigentlichen Projekt nicht voran kommt.
jaja, zerfetz mal schön. Hoffentlich vergisst Du es nicht, nachdem Du die Geschichte betrachtet hast, wenn sie fertig ist...
Ich denke, man kann ein Projekt auch entspannt angehen und zu Ende bringen, wenn man sich auch um Kleinigkeiten kümmert. Man muss halt nur akzeptieren, dass es etwas länger dauert. Ich habe im Moment nicht das Gefühl, dass ich nicht fertig werde. Im Gegenteil plane ich, 38 2994 bis vielleicht ca. Mai diesen Jahres fertig zu haben...
Bezüglich des Zeitrahmens der Fertigstellung: Ich könnte natürlich auch einen Termin beispielsweise im nächsten Monat ansetzen und ihn dann herausschieben. Wie das heute halt so üblich ist, selbst wenn nur Konzerthäuser oder Flughäfen gebaut werden. Naja, vielleicht schaffe ich das mit dem Herausschieben trotzdem noch...
ich bin wirklich begeistert, was Du hier machst. Vor allem mit welchem Elan Du Dich hier um Details bemühst, die den meisten garnicht auffallen würden. Ich fand es auch sehr spannend, wie Du Dich die Umsetzung eines H0-Pur-Fahrwerkes angehst. Immerhin handelt es sich hier eine doch recht kleine Nische im weiten Feld der Modelleisenbahn. Sicherlich, ich hätte einiges anders angegangen. Dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht besser- nur eben anders. Gerade die Teillackierung hätte ich mir wahrscheinlich nicht gegönnt...
Meine Bemerkung zum Zeitrahmen bezog sich auf Deine Aussage:
"Ich habe im Moment nicht das Gefühl, dass ich nicht fertig werde. Im Gegenteil plane ich, 38 2994 bis vielleicht ca. Mai diesen Jahres fertig zu haben..."
Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, daß dies doch eine recht schnelle Fertigstellung bedeutet- denn so lange baust Du ja doch noch nicht an diesem doch recht aufwendigen Modell. 2008 habe ich im Sommer begonnen ein Modell der polnischen Ok22 zu entwickeln und zu bauen. Und ich kann nicht behaupten, daß ich nur annähernd so weit bin, wie Du es hier bei Deinem Modell zeigst. Dabei habe ich mir immer recht großzügige Zeitfenster zur Fertigstellung gegönnt... Aber das ist dann sicherlich ein Thema eines neuen Fadens, den ich wohl in Kürze hier starten werde.
Also wirklich ganz großes Kino, was Du hier zeigst! Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und vor allem Spaß beim Bau deiner Lok!
Gerade gestern hatte ich ein kleines Erfolgserlebnis, weil ich es endlich schaffte, Bauteile zusammenzulöten. Nämlich die Windleitblechhalter ans Windleitblech. Und ich habe es sogar geschafft, eines der Beinchen, das in der Abknickung instabil wurde, wieder festzulöten. Die Lötungen sind zwar noch nicht schön (zu viel Lötzinn) und die Halter sind auch noch nicht ganz exakt an der richtigen Stelle, aber es hält fest!
Jetzt muss ich nur mal sehen, dass ich sie auch noch schön sauber und richtig platziert angelötet bekomme (denn so wie auf dem Foto bleibt das natürlich nicht). Aber da bin ich recht guten Mutes...
Zitat von Modelleisenbahnfan im Beitrag #129Die Lötungen sind zwar noch nicht schön (zu viel Lötzinn) und die Halter sind auch noch nicht ganz exakt an der richtigen Stelle, aber es hält fest!
Hallo Robert, ich hoffe, die Brandflecken auf Deiner schönen Holzplatte sind nicht vom Windleitblech löten :-)
Du könntest versuchen, die beiden Teile vorher zu verzinnen. Man kann das Zinn ganz dünn bekommen, wenn man es in flüssigem Zustand mit einem Glasfaserradierer abkehrt. Danach kann man die Teile zusammenkleben, ohne weiteres Zinn einzusetzen. Leider braucht man dafür eine Hand für die Flamme / den Lötkolben, eine Hand für die Pinzette, die das Teil festhält, eine Hand für das Lötzinn und eine Hand für den Radierer. Also alles ganz einfach :-)
nee, nicht alle Brandflecken sind vom Windleitblech-Löten. Aber das Holz ist eine Werkbank und die Platte ist sehr dick. Also noch genügend "Fleisch" vorhanden... Die Brandflecken sind übrigens nicht die einzigen Macken, denn die Werkbank hat schon viele Jährchen auf dem Buckel. Die hatte mein einer Großvater schon vor Urzeiten angeschafft. Dafür sieht sie noch ziemlich neu aus... Prinzipiell hätte ich zum Löten auch eine Fliese, aber die ist leider etwas zu groß, sodass ich nicht praktisch mit ihr arbeiten kann.
Meine Lötungen wären vermutlich besser geworden, wenn ich nicht versucht hätte, noch etwas Zinn zwischen Halter und Windleitblech laufen zu lassen. Mein Vorgehen war: 1. Verzinnen des Halters: Halter in die "dritte Hand", Lötkolben von unten ranhalten, Lötzinn von oben und dünn verlaufen lassen. 2. Wegbürsten des freigewordenen Flussmittels vom Halter (mit Hilfe einer Messingbürste im Proxxon). 3. Halter auf dem Windleitblech platzieren und Lötkolben draufhalten. Bis hierhin war eigentlich alles Bestens. Nur jetzt kam ich auf die Idee, dass ich noch etwas Lötzinn zwischen Halter und Windleitblech laufen lassen könnte. Und dadurch kam es zu dem auf dem Bild zu sehenden Zustand. Wenn ich den Schritt beim nächsten Mal weglasse, wird die ganze Sache bestimmt besser. Hoffentlich komme ich heute noch dazu...
Hallo Robert, die Verlötung der Windleitbleche hast Du Dir unnötig schwer gemacht. Hier von mir ein Vorschlag: Für die Verlötung solch feiner, aber auch für großflächige Teile verwende ich die ganz normale Fittingslotpaste aus dem Baumarkt. Damit wirst Du Dein Leben lang alle Bausätze verlöten können. Dazu wird die Paste dünn auf das Blechteil verstrichen... danach das Teril anwärmen, bis das Lot fließt. Nach dem Abkühlen die größeren "Batzen" mit einem Glasfaserpinsel ausradieren- das ebenfalls verzinnte Teil auflegen (ggf sichern) und vorsichtig erwärmen. Hinterher wieder verputzen, und fertig! Für das Tendergehäuse meiner Ok22 habe ich die geätzen Teile vom Ätzlack befreit (so das das blanke Blech vorliegt) und dann mit der Glanzverzinnung von Saemann verzinnt. Für das Verlöten hat es dann ausgereicht- ein kleines Stück Lotdraht (hier habe ich das ganz einfache Elektroniklot mit Flußmittelseele verwendet) an die Lötstelle zu legen und zu erwärmen. Mit etwas Geschick sind die Lötnähte fast unsichtbar...
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #132Nach dem Abkühlen die größeren "Batzen" mit einem Glasfaserpinsel ausradieren- das ebenfalls verzinnte Teil auflegen (ggf sichern) und vorsichtig erwärmen.
Christian, meinst du hier mit größeren "Batzen" das Flussmittel oder das Lot? Der Grund für meine Frage ist der: Gelegentlich würde ich gern überschüssiges Lot entfernen. Wenn da ein Glasfaserradierer geeignet sein sollte, dann würde ich mir diesen Tip gerne merken.
vielen Dank für den Tipp. Aber ich habe das noch nicht ganz verstanden. Also Du schlägst vor, statt Lötzinn die Fittingslotpaste nehmen? Und welche "Kugelgröße" ist geeignet? Hier bei Wiki steht, dass die Lotpaste über die Kugelgröße der Zinnkügelchen definiert ist.
ein bisschen besser wurde es zwischenzeitlich mit dem Löten schon, hier mal ein Bild vom zweiten Windleitblech: Perfekt ist die Geschichte noch nicht. Aber ich bin mir (und 38 2994 ) natürlich schuldig, dass ich es versuche, so perfekt wie möglich zu machen. Dazu probiere ich weiter und denke auch noch an die Tipps, die ich bisher schon bekommen habe (Lotpaste oder Lot ohne Flussmittelkern + Phosphorsäure).
Zitat von Modelleisenbahnfan im Beitrag #135ein bisschen besser wurde es zwischenzeitlich mit dem Löten schon, hier mal ein Bild vom zweiten Windleitblech:
Hallo Robert, auch von mir noch ein paar Kommentare :-)
Lotpaste ist praktisch, ABER: Das Zeug, das man im Baumarkt bekommt, ist bleifre Sn95Ag5i, d.h. der Schmelzpunkt liegt bei 221-245°C. Bleihaltiges Lot Sn62Pb36Ag2, das in Deutschland durch die RoHS Richtlinien nicht mehr kommerziell verwendet werden darf, hat dagegen einen Schmelzpunkt von 179-179°C. Der Unterschied macht sich gewaltig bemerkbar. Vielleicht hat Christian noch einen Topf mit bleihaltigem Lot, im Baumarkt bekommt man das aber schon lange nicht mehr. Auch bei Weinert bekommt man nur Sn97Cu3. Beim Elektronikversender Deiner Wahl (z.B. Reichelt) kann man immer noch bleihaltiges Lot kaufen, auch in Pastenform.
Ich verwende auch die Methode Christians, d.h. erst verzinnen und dann die Teile ohne weiteres Lot zusammenheften.
Hier sind mal zwei Bilder, wie ich vorgehe. zuerst mit etwas Lötzinn verzinnen: Wie man sieht, ist das Lötzinn recht dick aufgebracht, aber das Bild täuscht. Die Löcher links unten haben 1mm Durchmesser.
Ich bürste das Zinn mit dem Glasfaserradierer ab, aber ich lasse das Zinn nicht vorher abkühlen, sondern kehre das flüssige Zinn ab. Dazu stelle ich die Fasern des Radierers sehr lang ein, so dass das Teil wie ein hitzefester Pinsel wirkt.
Das sieht dann so aus. Die Zinnschicht ist jetzt hauchdünn. Wenn Du das zweite Teil , das ebenfalls verzinnt sein muss, an die richtige Stelle positionierst, brauchst Du beide nur noch mal über den Schmelzpunkt erwärmen. Das Lot im Spalt füllt den Zwischenraum gleichmässig und dünn aus.
Vorsicht, viele Leute glauben, dass man mit Lötzinn Spalte füllen kann. Das gibt leider sehr instabile Verbindungen. Eine perfekte Lötstelle ist wenige 10µm dick.
Ich habe vor längerer Zeit mal was zum Thema löten geschrieben. Vielleicht ist es interessant.
schönen Bastelabend, ich werde mich jetzt der Kesselausrüstung meiner BR82 zuwenden ...
Hallo Junx, ich verwende wie schon geschrieben, Lotpaste aus dem Baumarkt. Metallurgisch Sn97Cu3. Die läßt sich einwandfrei verarebeiten- muß lediglich dünn aufgebracht werden. Ich verwende sie aber auch zum flächigen Verlöten von Blechen. Dazu werden die Teile dann mit der Heißluftpistole erwärmt, damit sie sich nicht verziehen. Beim flächigen Verlöten spritzt es dann manchmal, daß die gefürchteten "Batzen" entstehen. Und genau diese habe ich oben gemeint. Flußmittel wird sofort nach dem Löten mit kaltem Wasser abgewaschen. Dazu tauche ich die Teile in einen kleinen Topf mit Wasser. Hinterher werden die Teile kurz mit der Heißluftpistole getrocknet.
Die Ätzteile des Ok22 Tenders habe ich erstmals chemisch verzinnt. Dazu habe ich die Glanzverzinnung von Saemann verwendet. Diese bildet eine schöne gleichmäßig dünne Schicht. Zudem werden keine Konturen verschwemmt. Gelötet wird dann, in dem ich ein kleines Stückchen Lotdraht auf / an die Lotstelle lege und erwärme. Eine Flußmittelzugabe ist meist nicht mehr notwendig. So entstehen dann auch keine unschönen, meist mühevoll abzuwaschenden Reste.
Soweit meine Gedanken, ich werde mich jetzt meinem Tender widmen...
Mal noch eine andere Frage: Wenn man irgendwo einen Kratzer, eine Macke oder so hat - also am Modell meine ich -, könnt ihr mir dafür eine Spachtelmasse, einen Filler oder so etwas in der Art empfehlen? Sollte halt für Weißmetall und Messing sein, ich weiß nicht, ob es da eine spezielle Materialabhängigkeit gibt. Mit Stabilit Express wird die Oberfläche nicht so gut. Und allzuviel nachschleifen geht nicht, denn sonst hat man sofort die danebenliegenden Nieten weg.
Würde mich sehr freuen, wenn jemand dazu etwas wüsste.
Schöne Tipps und Wissen über Lötmaterial ist hier zusammengekommen. Da habe ich auch wieder was gelernt. Als Spachtelmasse habe ich im Laufe der Zeit verschiedene Sachen probiert. Aber ich bin immer wieder zu Revell Plasto zurück gekommen. Aber das ist nur ein persönliches Empfinden. Anderes könnte genauso gut gehen.
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Bau der 38 2994 auf Basis Weinert
10.03.2016 16:29 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2016 22:22)
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Danke!
) natürlich schuldig, dass ich es versuche, so perfekt wie möglich zu machen.
