Hallo Patrick, im entsprechenden Beitrag bei DSO wurde ja auch erwähnt, dass es nur 2 gab und die in der Schweiz, weil während des Krieges Importkohle knapp war (Strom gabs von den Wasserkraftwerken genug) und der Kessel so mit einer Art Tauchsieder geheizt wurde.
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #1Eine Dampflok mit Stromabnehmer auf dem Dach ?..... Habt Ihr so etwas schon einmal gesehen ? So etwas gab es scheinbar tatsächlich:
So etwas gibt es immer noch und Du kannst es Dir auch anschauen. Steht in der Energiefabrik Knappenrode.
ich habe mich sowieso schon immer gefragt, warum noch niemand auf die Idee kam eine elektrische Dampflok zu bauen. Heizen des Wassers per Induktion oder so... Null Emissionen und schaut trotzdem gut aus.
ich meinte natürlich genauso viel "Null Emissionen" wie Elektrofahrzeuge halt auch. Dass Strom nicht auf Bäumen wächst, weiß ich. Bei mir kommt er aus dem Schaltnetzteil...
Freundliche Grüße eines vehementen Atomkraftgegners
Die beiden Schweizer Loks liefen tatsächlich emmissionsfrei, weil der Strom für die Tauchsieder mittels Wasserkraft hergestellt wurde. Ok, die Erhitzung des Wassers in der Lok war alles andere als ein Musterbeispiel für Effizienz. Aber die Kohleeinsparung von 100% bei 0 Emmission war schon genial. Die Lösung war ohnehin nur für die Dauer des Krieges gedacht, weshalb man die etwas schlechtere Effizienz unter den gegebenen Verhältnissen durchaus als Erfolg werten kann.
Zitat von LKB im Beitrag #9Die beiden Schweizer Loks liefen tatsächlich emmissionsfrei
Ursprünglich waren es vier, aber zwei davon kamen fast nie zum Einsatz, weil das dazugehörige Personal aus der italienischen Schweiz dauernd am Streiken war.
Die Emissionsfreiheit der restlichen beiden hat auch aber nur mit knirsch funktioniert, weil man seinerzeit unter dem verfügbaren Restpersonal verzweifelt Nichtraucher aussuchen musste. Ihr müsst wissen: damals haben so ziemlich sämtliche Schweizer männlichen Geschlechts Pfeife geraucht, was dem angestrebten Emissionsgrad wenig entgegen kam. Fündig wurde man dann in der französischsprachigen Schweiz, aber nur, weil man sich hat täuschen lassen. In Echt waren die Baguettes dieser Mitarbeiter nämlich getarnte Gauloises, welche man getrost in der Pfeife rauchen kann/konnte.
Als das dann aufflog, ist man ganz geschmeidig wieder zur üblichen Kohlebefeuerung übergegangen. Das war der Schweiz natürlich alles ein bissi peinlich, und damit niemand was sieht, haben die sich mit reichlich Berg umgeben, und sprechen seither komisch, damit niemand was verraten/verstehen kann.
etwas zum geschichtlichen Hintergrund, warum in der Schweiz auchsiederloks eingesetzt wurden: Auf grund des 2. Weltkrieges waren die Nachbarländer der Schweiz dem Deutschen reich zugehörig bzw. dessen verbündete. Die Schweiz befand sich in der mißlichen Lage Kohle importieren zu müssen, das geschah bisher aus Deutschland, wurde aber kriegsbedingt eingestellt. Damit hatte die Schweiz ein Problem. Es wurden zwar von der Schweizer Handelsflotte Kohlelieferungen aus anderen weiter entfernten Ländern in Italien oder Frankreich angelandet, in den dortigen Häfen war dann aber auch vorrübergehen Transportende der Kohlelieferungen, denn die Kriegsführenden Nationen, die die Schweiz umgaben, ließen keine zivilen Kohletransporte zur Schweiz durch, auch wurde deren Kohle nie beschlagnehmt sondern verblieb in den Seehäfen auf Halde. In der Schweiz mußte man ungewöhnliche, neue Wege gehen und kam auf die Idee mit den Tauchsiederloks, da aber auch der Neubau von elektrischen Lokomotiven, kriegsbedingt wegen der Materialknappheit zu verzögerungen führte, entschied man sich, Dampflokomotiven, elektrisch zu beheizen. Das führte dann zwangsläufig zu einer nahezu kompletten Elektrifizierung des schweizer Bahnnetzes und zum Neubau weiterer Wasserkraftwerke. Das "Tigerli" (Beitrag #1) ist als fahr- und einsatzfähige Museumsmaschine im Schweizer Verkehrsmuseum in Luzern erhalten geblieben.
@ Robert,
100 % Emissionsfrei schreibt sich die DB AG auch auf die eigenen "Fahnen" ihrer Bahnstromkraftwerke, weil dort ja nur Ökostrom produziert wird. Vorsicht, die Tücke dieser Definintion liegt im Detail verborgen und ist physikalisch nur eine "juristische" Trickserei. Man muß sich den Begriff Kraftwerk etwas genauer betrachten: Ein Kraftwerk stellt aus einer vorhandenen "Kraft", elektrischen Strom her. Dieses geschieht mit Generatoren, die eine mechanische Kraft in Elektrizität umwandeln. Wo jetzt diese mechanische Kraft herkommt ist "juristisch" gesehen egal. Eine mechanische Kraft kann durch Turbinen, Kolbendampfmaschinen, Windrädern oder sonstwie hergestellt werden. Für das Quaitätsprodukt "Ökostrom" ist es absolut egal, wie die mechanische Kraft erzeugt wird, und sei es, daß umweltfreundliche Kohle dafür thermisch verwertet wird. Die DB AG hat ihre betriebseigenen Kohlekraftwerke, "juristisch" zerlegt und Teilbereiche, die Generatorenanlagen, als Kraftwerk bezeichnet, die die vorhandene mechanische Kaft in Elektrizität umwandeln. Um nicht schlecht in der Oköbilanz dazustehen, wurden die Kohlekraftwerke an ein Subunternehmen ausgegliedert, so daß die DB AG mittlerweile, "juristisch", keine eigenen Kohlekraftwerke mehr besitzt. Ein Besuch am "Tag der Offenen Tür" im Frankfurter ehemaigen Bahnkraftwerk im Westhafen offenbart viele neue Einsichten und juristische "Spitzfindigkeiten!"
Schönen Gruß, Yonah (Ingo) O.M.E.G. & SAR - Grootfonteinbahn Epoche I in H0e u. DCC Otavi - Otavifontein - Asis - Guchab - Schlangenthal - Grootfontein
das ist ja mal eine lustige Trickserei! In dem Fall würde ich vorschlagen, dass man eine wesentlich effektivere Stromgewinnung hätte, wenn die Generatoren durch die Muskelkraft der vielen tricksenden Juristen der Deutschen Bahn angetrieben würde.
Freundliche Grüße
Robert
P.S.: Wenigstens wurde das Dampflokverbot in Deutschland aufgehoben. Das wäre sonst ja auch echt das Allerletzte. Emissionsfrei ist schön und gut (wenn es auch stimmen würde!), aber ein paar nette Dampfloks hübschen das Bild dann doch nochmal erheblich auf.
Umformerwerke der Bahn, welche aus Netzstrom mit 50 Hz, Bahnstrom mit 15 KV 16 2/3 Hz erzeugen, sind kein großes Geheimnis wie das am einfachsten geschieht. Ein Motor, der aus der Energie des öffentlichen Netzes versorgt wird, treibt einen Generator an, der Bahnstrom erzeugt. Diese Umformerwerke jetzt als "Kraftwerk" zu bezeichnen, ist noch solch ein kluger "Schachzug", den eigenen Betrieb "ökologisch" schönzureden. Da in diesem Fall, die Elektrizität aus dem öffentichen Netz stammt, ist man ja kein Stromerzeuger im "klassischen Sinne" sondern industrieller "Stromkunde", der die gekaufe, elektriche Energie nutzt, eigenen Bahnstrom zu 100 % Emissionsfrei zu erzeugen.
In Lübeck betreiben die Stadtwerke ein Expansionskraftwerk auch zu 100 % Emissionsfrei, bezogen auf den Standort, dort treiben aber Gasfernleitungen (Pipelines) die Turbinen an, womit angeschlossenen Generatoren öffentlicher Netzsrom erzeugt wird. Das Gas aus den Fernleitungen kommt mit einem höheren Gasdruck an, als wie es für das innerdeutsche oder für das städtische Gasleitungsnetz notwendig wäre. Normalerweise könnte man Druckminderer an den Übergängen der Gasnetze installieren oder aber zur Druckabsenkung auch Turbinenanlagen einsetzen, welche dann eine mechanische Kraft erzeugen, die zur Stromgewinnung genutzt werden kann. Wo aber der höhere Gasdruck erzeugt wird, damit das Erdgas nach Deutschland geliefert wird, spielt für die Ökobilanz des Epansionskraftwerks keine Rolle.
Daß das Dampflokverbot in Deutschland aufgehoben wurde finde ich auch OK, die DB AG äßt sich aber neue "Spitzfindigkeien" einfallen, den Eisenbahnvereinen das Geschäft zu vermiesen. In diesem Zusammenhang stelle ich mir die Frage ob Dänemark eine andere Spurbreite als wir in Deutschland verwendet, weswegen die Genehmigung vor fast zwei Jahren verwehrt wurde, daß dänische Museums-Dampflokomotiven, welche zum "Dampf Rundum" nach Flensburg fahren sollten, angeblich nicht die selbe Spurbreite hätten? Der Kappelner Eisenbahnverein brachte jedenfalls seine dänische Dampflok mit zum Flensburger "Dampf Rundum!"
Schönen Gruß, Yonah (Ingo) O.M.E.G. & SAR - Grootfonteinbahn Epoche I in H0e u. DCC Otavi - Otavifontein - Asis - Guchab - Schlangenthal - Grootfontein
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Allgemeine Foren
»
Vorbild - Eisenbahnfuhrpark
»
Dampflok mit Strohmabnehmer
Thema drucken
26.03.2015 19:11
So etwas gab es scheinbar tatsächlich: 
Antworten
das ist ja mal eine lustige Trickserei! In dem Fall würde ich vorschlagen, dass man eine wesentlich effektivere Stromgewinnung hätte, wenn die Generatoren durch die Muskelkraft der vielen tricksenden Juristen der Deutschen Bahn angetrieben würde.
