Heute möchte ich euch zeigen, wie es mit der Roco-110 aus diesem Thread: klick! weiterging.
Um das Thema RP-25 für mich weiter zu vertiefen, habe ich mir die Roco-V100 der DR dazu ausgesucht. Da es sich um eine Drehgestell-Lok handelt, waren hier die wenigsten Schwierigkeiten zu erwarten.
Dabei hatte ich die Optionen "selber machen" oder halt einen fertigen Radsatz zum Tauschen käuflich erwerben. Obwohl letzterer im Vergleich zu Dampfloktauschradsätzen noch verhältnismäßig preiswert ist, war es mir zum einfach mal ausprobieren doch zu viel Geld. Auf Haftreifen lege ich keinen Wert, also selber machen.
Was man dazu braucht: Nicht viel. Nämlich einen Abzieher, einen Meßschieber sowie im Durchmesser passende isolierte Radscheiben. Diese gewinnt man von entsprechenden doppelt isolierten Wagenrädern in RP25 von den üblichen Verdächtigen wie Luck oder Thomschke. Dabei ist auf passenden Achsdurchmesser zu achten, im Falle der V100 kein Problem.
Mit dem Abzieher zieht man von den originalen Antriebsachsen die Radscheiben ab und presst mit ihm die Neuen auch gleich wieder auf.
Das ganze sieht dann so aus: Links neu, rechts alt. EIn Unterschied ist schon erkennbar.
Dabei ist zu beachtenn, daß die Isolierbuchsen der Roco-Räder einen dickeren Bund haben als die Waggonradscheiben. Also sind vor dem Aufpressen der Räder noch entsprechende Distanzringe (ca. 0,5mm breit) aus Kunststoff auf die Achsen aufzuschieben, um das seitliche Spiel der Radsätze einzuschränken.
Hervorragend geeignet sind dazu (selbstverständlich unbenutzte) Ohrenstäbchen.
Und hier das Ergebnis im eingebauten Zustand:
Wichtig: vor dem Einbau unbedingt Spurkranzinnenmaß nach NEM kontrollieren und einstellen!
Und nochmal mit Vergleichslok mit original-Radsätzen:
Abschließend muß ich sagen, daß sich dieser kleine Umbau sehr gelohnt hat. Abgesehen von den niedrigeren Spurkränzen sind die Radsätze qualitativ besser brüniert als die Roco-Räder (bei meiner fast neuen 110 löste sich die Brünierung fleckenartig auf), auch ist der Rundlauf der gedrehten RP-25-Räder - trotz des manuellen Aufziehens ohne Zentriervorrichtung - besser. Das liegt m. E. daran, daß die von Roco verwendeten Räder wie die "Metall"-Radsätze von Piko aus DDR-Zeiten aufgebaut sind, also Kunststoff-Kern mit Metallradreifen statt Metallrad mit kleiner Isolierbuchse.
Auf die geschilderte Art und Weise lassen sich sicher noch weitere Modelle wie z.B. die Piko 118er umrüsten, was ich zur gegebenen Zeit nachholen werde.
ich habe in mein neues Modell der BR 711 RP-fine Räder von Weinert eingebaut. Im Modell von Neff waren das noch "normale" NEM-Räder. Das Modell gewinnt durch diesen Umbau gewaltig. Ich werde dazu in Kürze einige Bilder einstellen. Noch schöner wären ja H0-pur Räder, aber die passen nicht durch die handeslsüblichen Weichen.
Mit fine-Radsätzen werde ich auch noch mal einen Test wagen. Mit den Rp25-110-Rädern bin ich ansonsten zufrieden, da sie mit dem verwendeten Gleismaterial keine Probleme machen und trotzdem schon besser aussehen. Die Piko-118 in der sechsachsigen Ausführung werde ich in jedem Fall noch umrüsten, so hundertprozentig rund läuft meine auch nicht. Obwohl die Fahreigenschaften in Relation zum Preis ansonsten in Ordnung gehen, von der analog überhöhten Endgeschwindigkeit einmal abgesehen.
Meine 112 von Brawa habe ich mit Radsätzen von Holger Gräler ausgestattet. Leider sieht man von den feinen Rädern auf Grund der Drehgestelle nicht viel. Das Beste daran ist aber der damit verbundene Umstieg auf Neusilberräder; die Kontaktprobleme dieser Lok waren damit von jetzt auf gleich verschwunden. Gleich gutes Kontaktverhalten zeigt die umgerüstete 106 (Piko) und auch die seit Jahren vorhandenen 106 (Gützold) und 100 (Brawa), diese zudem noch mit Pendelachse.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Apropos Stromabnahme: ich schrieb weiter oben von einer besseren Brünierung der neuen Radsätze. Das ist so natürlich nicht richtig. Die RP-25 Räder sind vernickelt. Ich meine, daß die Stromabnahme jetzt auch besser ist als vorher.
Zitat von Industriebahner im Beitrag #4Die Piko-118 in der sechsachsigen Ausführung werde ich in jedem Fall noch umrüsten
Hallo in die Runde!
Das in diesem Thread beschriebene habe ich mit Thomschke-Radsätzen mit sehr guten Erfahrungen auch an meinen Roco V100 umgesetzt. Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass die neuen Radsätzen wirklich präzise auf die Achse aufgepresst werden. Ansonsten läuft der Radsatz nachher nicht rund, denn die Isolierbuchsen haben recht weichen Kunststoff. Bei ca. 40ct pro isolierter Radscheibe (ja, Thomschke liefert auch einzelne Radscheiben! - einfach nachfragen), kann man aber mal eine verhunzte Aufpressung verkraften.
Das Problem mit der Piko 118: Sie hat Achsen mit 2,5mm Durchmesser, Roco im Allgemeinen nur 2,0mm. Daher funktierniert Roco mit Thomschke Radsätzen super, für Piko müssten (leider teurere) Alternativen her. Oder kennt jemand RP25 Radsätze mit 2,5mm-Achsen?
an das Problem mit den dickeren Achsen habe ich auch schon gedacht. Ein Teil des Problems nimmt uns Piko ab, da auf der isolierten Seite der Radsätze der Achsstummel im Durchmesser kleiner ist als auf der nicht isolierten. Das könnten 2mm sein, ich habe es aber noch nicht vermessen.
Am unproblematischsten dürfte das Abdrehen der Endachsen auf 2mm sein - sofern Piko keine Achsen aus gehärtetem Material verwendet (was ich ehrlich gesagt auch nicht glaube. Das ist auch mit "Küchentischwerkzeug" noch machbar.
Alternativ lassen sich auch die Buchsen der Luck-Räder leicht aufbohren, sie sind 3mm im Durchmesser. Allerdings ist hier die Gefahr einer außermittigen und nicht fluchtenden Bohrung sehr groß, sofern man nicht auf einer Drehbank ausbohren kann.
Ich denke, ich werde die Achsen abdrehen - das habe ich zur Isolation eines Märklin-Vorlaufradsatzes schon mal gemacht.
danke für den Hinweis mit dem Abrehen! Eine Achse um 0,5...1 mm abzudrehen funktioniert natürlich auch mit einfachem Werkzeug. Dann sind es für die Piko 118 natürlich deutlich geringere Materialkosten. Super Sache! Da werde ich mich in nächster Zeit mal an die Arbeit machen :)
Beste Grüße Karim
Hinweis: Nicht wundern, dass mein vorheriger Beitrag unter "benkarim87" lief (inzwischen gelöscht), musste kurzzeitig ein aralleles Account betrieben. Dank unseres hilfsbereiten Admins hab ich jetzt wieder mein altes Konto.
Zitat von Industriebahner im Beitrag #8Am unproblematischsten dürfte das Abdrehen der Endachsen auf 2mm sein - sofern Piko keine Achsen aus gehärtetem Material verwendet (was ich ehrlich gesagt auch nicht glaube. Das ist auch mit "Küchentischwerkzeug" noch machbar.
Mit welchem? Würde einer von euch das mal hier dokumentieren, wenn ihr euch dran macht? Das wäre klasse!
Ich werde den Umbau in jedem Falle dokumentieren. Da ich aber Zugriff auf eine Drehbank habe, ist die Küchentisch-Variante hinfällig. Wobei man als Umbau-Interessent so etwas auch in der Dreherei des Vertrauens gegen einen 10er in die Kaffeekasse erledigen lassen kann.
Als kleine Anregung habe ich das folgende Video gefunden. Wobei der hier behandelte Rundstahl noch um einiges dicker als 3mm ist und es so auch nicht gleich eine riesige Standbohrmaschine wie hier sein müsste. Also könnte es beim Küchentisch bleiben :)
Zitat von Industriebahner im Beitrag #8Am unproblematischsten dürfte das Abdrehen der Endachsen auf 2mm sein - sofern Piko keine Achsen aus gehärtetem Material verwendet (was ich ehrlich gesagt auch nicht glaube. Das ist auch mit "Küchentischwerkzeug" noch machbar.
Mit welchem?
Also, welches Werkzeug nimmt man da, um am Küchentisch Achsen abzudrehen?