Moin.

Zitat von abzweigletter im Beitrag #58

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Schneewittchensarg

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Hallo Uwe,

Das ist wieder eine wunderbar schön geschriebene Folge. Ich hoffe das da noch mehr kommen wird. Das kann mir entwegen ruhig bis 2020 weitergeführt werden!

Gruß, Peter.

Hallo Leute,

erst einmal danke für Eure freundlichen Worte.

Bevor es weitergeht (oh Wunder, die nächste Folge ist geschrieben...) habe ich noch ein kleines Rätsel für Euch. Spaß muss auch dabei sein!

Ihr wisst, dass ich auf meinem Boden noch ein paar Umzugskartons habe, die wie Wundertüten, hoffentlich noch ein paar Überraschungen für mich enthalten.
Ich hatte da in den letzten Jahren schon Einiges gefunden, was ich bei der Polizei als gestohlen gemeldet hatte.

Hier nun ein Foto eines unfertigen Autos aus vergangenen Zeiten:


Der blaue Tempo Hanseat ist von Praliné/Busch und dient als Vergleich
Das hier zur Frage stehende Fahrzeug steht unansehnlich daneben.

Und dieser hier, weiter oben bereits gezeigt,



ist ja nach wie vor ungeklärt - seid Ihr schreibfaul, ober ist kein Epoche 3a-Kleinwagen-Fachmann unter Euch?
Damit es einfacher wird - ich habe beide Modelle aus dem "Wunderkarton" inzwischen vervollständigt und werde wohl bald Formen bauen dürfen:


Bis auf den Hanseat von Praliné/Busch sind es zwei noch unfertige Handmuster, graue Mäuse, die auf ihre Vollendung warten.

Also Leute - was für Fahrzeuge könnten das wohl sein?

Viel Spaß beim Recherchieren!

Gruß

Uwe Ganther

Öh:
http://www.automania.be/files/Image/BRUT...1954%207311.JPG
Na ja knapp daneben ist auch daneben ...

... and there are no burnt elbows, also it is not a Mogman.

Zu finden ist eines aber hier: (Habe ich selber gesehen!)
http://www.3wheelers.com/rumcar.html
Der 2 Buchstabe ist ein "r" und der letzte ein "h"
Damit habe ich den anderen hoffentlich nicht vorzeitig den Rätselspaß verdorben.

Dann bleibt an Dich, Uwe die Frage ob Du die Version mit F&S oder mit ILO Motor nachgebaut hast

mfG

Ludwig

Hallo Ludwig, hallo Leute,

Dein Buchstaben-Rätsel ist korrekt! Aber eine Antwort für die anderen Suchenden ist noch offen.
Wenn ich die Motorhaube öffnen würde, müsste ich eigentlich sehen, ob ein Ilo oder Fichtel&Sachs eingebaut ist. Aber dann müsste ich sicherlich ein Mikroskop verwenden, um die Aufschriften lesen zu können.

Zu der grauen Dreikantfeile hat noch niemand eine Idee?

Gruß

Uwe Ganther

Zitat von abzweigletter im Beitrag #65

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Zu der grauen Dreikantfeile hat noch niemand eine Idee?

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Hallo Ludwig Atchison, hallo Leute,

da ist ja doch ein Ep. 3a-Fachmann unter uns!

Klar ist das ein Guzzi Herkules - ein Ercole!
Bei uns in Deutschland selten - damals wie heute. Wir in Deutschland transportierten lieber mit Tempo und Goliath auf drei Rädern. Der Herkules jedoch hatte einen 500 ccm Viertakter (Einzylinder) mit 16 PS und eine Nutzlast von 1,5 Tonnen! Die sind schon mutig, die Italiener!


Hier habe ich mal versucht, ein Foto mit einem echten Ercole zu schießen. Es will mir mir nicht besser gelingen...

Unsere dreirädrigen Goliaths und Tempos waren lediglich für 0,9 Tonnen Nutzlast zugelassen, auch wenn man das im Nachkriegs-Deutschland eher weniger eng sah - man überlud sie, bis das Vorderrad abhieb.

Interessant ist, den italienischen Herkules namensmäßig in eine Reihe mit Tempo und Goliath zu stellen. Ähnlichkeiten sind rein zufällig...

Für Guzzi-Fans hier noch ein kleines Video, das Euch sicherlich Spaß macht - dreht es recht laut!

Hier klicken - Ercole

Über die Jahre gab es für diese Dreikantfeile diverse verschiedene Kabinen. Auch Zulieferer boten für die "nackichte" Version Nachrüst-Kabinen an.

Der italienische Name des Fahrzeugs ist Moto Guzzi Ercole. Ergooglet habe ich, dass von diesem Fahrzeug noch heute etliche im harten Alltagseinsatz stehen.

Gruß

Uwe Ganther

Zitat von abzweigletter im Beitrag #67

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... da ist ja doch ein Ep. 3a-Fachmann unter uns!

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Hallo Leute,

zuerst muss ich noch Fotos vom Goliath Goli nachliefern, was ich hermit gern tue.


Dieser Goliath stammt noch aus der Periode mit den dicken Herpa-Puschen - mit den passenderen, späteren Brekina-Rädern besitze ich keinen mehr

Folge 10:

Unter Exoten versteht man unter "Benzinfreunden" eigentlich Boliden der besonderen Art - Aston Martin, Ferrari, Lamborghini, Maserati, de Tomaso etc. waren landläufig mit diesem Sammelnamen bestückt.

Aber, es gab auch andere Exoten - hier keine Ausländer, sondern im Original seltene Fahrzeuge, die durchaus auch ziemlich klein sein konnten.

Der Meyra 200-2

Den Meyra Typ 55 kannte ich noch aus eigenen Erinnerungen, den Meyra 200-2 kannte ich so richtig eigentlich nie - außer aus alten Ausgaben der "Auto, Motor und Sport" und später aus dem Rosellen-Buch "Deutsche Kleinwagen 1945 bis ...".

Nichts desto trotz, dieses kleine Auto war in mehrfacher Hinsicht für mich schon sehr interessant. Zum Ersten hatte es nach meiner Meinung seinerzeit eine hinreißend gezeichnete Karosserie (für einen Kleinwagen). Zum Zweiten war es ein "echter" Viersitzer auf drei Rädern und zum Dritten hatte es eine Karosserie aus Kunstharz (wie der Spatz) - ich konnte es also mit dem annähernden Original-Material verkleinern.


Urmodell des Meyra 200-2 aus Keramiplast

Niemand sonst würde sicherlich auf die Idee kommen, ein dermaßen unbekanntes Fahrzeug im Modell zu bauen? Aber, warum eigentlich nicht? War denn der Meyra Typ 55 bekannter, nur weil ich ihn noch im Original kannte? Nein, bestimmt nicht! Der Meyra Typ 55 verkaufte sich nicht schlecht, warum sollte der Meyra 200-2 ein Flopp werden?


Urmodell neben Direktabguss von diesem Urmodell

Ich baute Ihn!

Der Meyra 200-2 wurde dann auch in nicht unerheblicher Stückzahl gegossen.

Der Dornier Delta

Dornier Delta ist ein Name, bei dem die meisten unter Euch sicherlich an ein Flugzeug - vielleicht an einen Jäger mit Delta-Flügeln - denken würden? Völlig bis haarscharf daneben!

Der Dornier Delta war der Prototyp eines Kleinwagens!
Der Flugzeugbauer Dornier versuchte in den 1950er-1960er Jahren, auch im Fahrzeugbau mitzumischen. Nach Kriegsende vorgemacht hatten das ja schon u. a. der bekannte Herr Messerschmitt, der auf Befehl keine Flugzeuge mehr entwerfen durfte und in Herrn Fend den richtigen Partner fand, oder auch die italienische Firma Aermacchi, die neben Jägern der Lüfte auch Dreirad-Lieferwagen baute.


Den sollte es nie geben? Doch! Aber erst später...

Zurück zum Dornier Delta:
Das Einzelstück Dornier Delta wollte ich selbst eigentlich niemals als Modell anbieten. Erst später, als ich selbst meine Herstellung von Ganther-Modellen aufgegeben hatte, brachte Eberhard Schmidt (EMS) ihn als Ganther-Modell (quasi aus Nachlass...) heraus.

Reinhard Oestmann beschäftigte sich zu dieser Zeit mit seinen Aufträgen für Oldtimer-Clubs. Besonders für den BMW-Club baute er damals einige Glas-Modelle. Auch seine sehr gut gelungene Borgward Isabella war nach meinem Wissen eine Auftragsarbeit für den Borgward-Club, für den er auch schon vorher sein Modell des Goliath Pioniers baute.

Platzhalter Goliath Pionier
Foto fehlt noch

Der (oder die?) Brütsch Mopetta/der Opelit

Eines Tages rief mich ein Kunde an - er wolle mich besuchen und meine "Produktionsstätten" besichtigen.
Das kam zwar manchmal vor - die Leute waren nun einmal neugierig - meistens konnte ich ihnen diese Idee jedoch ausreden.

Meine ganze Produktionsstätte war ein wenig aufgeräumter Schreibtisch mit diversen Werkzeugen, die jeder Bastler hat. Die Herstellung meiner Silikon-Kautschuk-Formen machte Reinhard Oestmann (Oest-Modell), das Gießen übernahm Eberhard Schmidt (EMS). Meine Handmuster waren aus diesem Grund "ausgelagert". Also war nicht wirklich viel zu sehen, denn - wie gesagt - ich bekam die rohen Rohgüsse (ungrundiert) von Eberhard Schmidt per Post auf Bestellung geliefert. Für Formenbau und Gießarbeiten hatte ich damals bereits keine Zeit mehr - Beruf geht vor.

Trotzdem, der Mann kam und brachte zwei kleine Automodelle mit. Die waren wirklich wunderhübsch gemacht und stellten einen Kleinschnittger F125 und eine Brütsch Mopetta (Opelit) dar. Beide Modelle waren sehr schön gelungen und der Besitzer wollte sie mir beide schenken...
Der Kleinschnittger hatte sogar rollende Räder!
Hm, eine sehr nette Geste, sicherlich ohne jeden Hintergedanken, aber einfach schenken lassen...?

Ich wusste, dass zu dieser Zeit der Reinhard Oestmann seinen Kleinschnittger in Arbeit hatte (kleine Rückblende nach oben). Ich hatte Reinhards Handmuster bereits bewundert. Dem freundlichen Modell-Fan vertraute ich das an, da Reinhard gerade zu dieser Zeit seine Neuheit bekannt geben wollte, sonst wäre das nicht möglich gewesen. Es handelte sich nur um wenige Tage.

Die kleine Mopetta war wirklich wundervoll gelungen. Da dieser Modell-Fan nicht locker ließ, einigten wir uns darauf, dass ich sein Modell als Grundlage für ein neues Ganther-Modell nehmen würde. Die Mopetta hatte ich irgendwann sowieso geplant.

Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass auch Reinhard Oestmann die Mopetta im Sinne hatte. Normalerweise sprachen wir uns immer über Neuerscheinungen locker ab, damit wir keine Dubletten entwickelten. In diesem Fall kam es anders. Aber - der Reinhard hatte die Entwicklung der Mopetta noch nicht gestartet. Von Reinhard Oestmann gab es niemals eine Mopetta.

Die Mopetta - das fremde Urmodell aus Polystyrol gebaut - war von der Grundform eigentlich weitgehend fertig. Was fehlte, waren ein paar "Kleinigkeiten", wie Frontscheibe, Kühlergrill-Einsatz, Anbaulampen (Rücklichter, Blinker) etc.

Kühlergrill? Ja, die ersten Prototypen der Brütsch Mopetta hatten einen Front-Motor und ein Kühlergrill.

Falls jener Modellbauer seine Geschichte hier wiedererkennt - er sollte sich melden, damit noch eine nachträgliche Bekanntgabe des Namens erfolgen kann! Leider hatte ich weder den Namen, noch die Adresse noch eine Telefonnummer notiert...


Der Mopetta-Prototyp von Brütsch mit Frontmotor und Kühlergrill

Spätere Mopettas, die Serien-Fahrzeuge, hatten einen seitlichen Motor mit Antrieb auf ein Hinterrad, anstatt auf das Vorderrad. Diese Serienversion der Mopetta wird mittlerweile von Saller in H0 angeboten. Auch der Kleinschnittger ist von Saller in H0 lieferbar.


Die Mopetta entwickelte sich zu einem echten Bestseller

Inzwischen war ich ziemlich müde geworden, was den Automodellbau angeht. Meine berufliche Belastung ließ keine Großserien-Kleinserien-Produktion mehr zu! Hinzu kamen private Widrigkeiten - ich hatte wirklich keine Lust mehr...

Die Mopetta war das letzte Ganther-Modell. Es war aus - für immer!

Ich war raus - ich hatte mit den Ganther-Modellen nichts mehr zu tun! Alles lief nun unter der Verantwortung von EMS.

Niemals - nie mehr wollte ich Modelle von Autos in Kleinserie produzieren - die Luft war raus...

1. Staffel:
Goggomobil T250 - 1955
Spatz 200 - 1955
Lloyd LS 300 (Kombi) - 1950
Lloyd LK 300 (Kasten) - 1951
Tempo E200 (kleine Tiefpritsche) - 1936
Tempo Wiking Kombi - 1953
Goliath Goli Kasten - 1956
Meyra Typ 55 - 1953
Meyra 200-2 - 1955
(Dornier Delta - 1955)
Brütsch Mopetta - 1956

Dies war es dann mit den von mir hergestellten Modellen - (zumindest in der 1. Staffel...). Der Dornier Delta wurde von mir nie offiziell angeboten.

Fortsetzung 11 folgt

Hallo Uwe Ganther,
habe ich das richtig verstanden, dass der Kleinstwagen (2. Buchstabe ein "r", letzter Buchstabe ein "h") noch nicht erraten wurde? Ein Original steht im PS-Speicher (Automuseum) in Einbeck. Habe ich mir vor kurzem angesehen. Den Allwetterroller kannte ich aber schon vom Kleinwagenmuseum in Engstingen in der Schwäbischen Alb. Zundapp hatte seinerzeit erwogen, dieses Auto allen Ernstes anstelle des Janus zu bauen, und der Janus war ja auch schon ulkig genug.
Grüsse an alle

Hallo zusammen,
hier ein kleiner Nachtrag zu meiner letzten Notiz: 3 Bilder vom Allwetterroller. So hatte der Erbauer sein Modell genannt, wohl in weiser Erkenntnis, dass er kein "richtiges" Auto gebaut hatte. Der Name des Herrn ist so elegant wie die Erscheinung dieses liebenswerten Fahrzeugs. Ich hatte das Glück, schon 2 Exemplare anzutreffen, obwohl nur in sehr kleiner Stückzahl gebaut, wie gesagt, einmal hier in Einbeck und vormals in Engstingen. Ich weiss aber nicht, ob er noch in Engstingen steht, das Museum wurde offenbar umgestaltet. Soweit ich mich erinnere hatte der in Engstingen eine klassische Historie hinter sich: gefunden im Garten in Einzelteilen, als Spielzeug mißbraucht und dann mühevoll unter Suchen von fehlenden Teilen endlich restauriert!
Frage noch zu meiner letzten Notiz: Gibt es eigentlich einen Janus als Modell??
Bis dann viele Grüsse an alle|addpics|8ig-2-65d9.jpg,8ig-3-f098.jpg,8ig-4-f19d.jpg|/addpics|

Hallo Hanstein, hallo Leute,

der Ludwig Atchison hat ja eindeutig klargemacht, dass er den Kroboth Allwetterroller erkannt hat.

Danke, dass Du uns einige Fotos des Vorbildes zeigen konntest. Ich selbst habe den Kroboth im Original erstmalig im Rollermobil- und Kleinwagenmuseum Störy gesehen. Leider ist dieses schöne Automuseum heute Geschichte. Legendär sind (oder waren) die dortigen Kleinwagentreffen, an denen ich in den 1980ern selbst aktiv teilgenommen habe.

Den Zündapp Janus bekommst Du heute als Großserienprodukt von Herpa. Auch von Saller ist ein Kleinserienmodell im Angebot. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass der Reinhard Oestmann diesen auch gebaut hat. Den wirst Du aber nur noch durch Zufall - vielleicht über Ebay erhalten können.

Jahrzehntelang wurden Rollermobile und Kleinstwagen von den großen Herstellern ignoriert.
Siku ist da sicherlich eine rühmliche Ausnahme, aber die bauten ja leider im falschen Maßstab. Ich glaube, dass es ein Verdienst der kleinen Hersteller war, dass die Winzlinge heute durch die Großen in die Erinnerung Vieler zurück gerufen werden.
Trotzdem - es ist alles nur Geschäft.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Leute,

nun geht es aber Schlag auf Schlag mit meinem Fortsetzungs-Roman! Eigentlich hätte ich diese Folge auch mit nach 10. nehmen können, aber es war ein wirklicher Einschnitt - das Ende von Ganther-Modell in Folge 10 - deshalb habe ich den Rest in diese Folge 11 ausgelagert.

Deshalb hier nun die nur kurze

Fortsetzung 11:
Wir schrieben inzwischen das Jahr 1983. Meine Modellbau-Aktivitäten in Sachen Modellautos waren auf dem Nullpunkt angekommen. Nach der Mopetta sollte nun kein weiteres Ganther-Modell mehr das Licht der Welt erblicken.

Andererseits wollte ich aber auch, dass meine Modelle weiterhin dem interessierten Modell-Liebhaber angeboten wurden. Eberhard Schmidt (EMS), der ja ursprünglich - gemeinsam mit Reinhard Oestmann - der Schuldige am Start der Ganther-Modellproduktion gewesen war, übernahm sämtliche, bis dahin produzierten Urmodelle - ich überließ sie ihm zur weiteren Verwendung mit allen Rechten. Lediglich der Name "Ganther-Modell" musste weiterhin geführt werden.

Mit diesem Schritt hatte ich keine Möglichkeit mehr, von meinen Modellen weitere Exemplare herzustellen, da nun auch die Urmodelle bei EMS waren. Neue Negativformen konnte ich nun nicht mehr herstellen. Logistisch war die Übergabe an EMS für mich kein Problem, da meine Urmodelle ja bei Reinhard Oestmann waren, der die Negativformen für mich gebaut hatte. EMS und Oest-Modell arbeiteten ja nach wie vor weiter zusammen und der Reinhard Oestmann baute sicherlich neue Formen für EMS, wenn es notwendig wurde. Silikon-Kautschuk-Formen verschleißen, reißen ein...
Die Urmodelle können manchmal durch das Abformen leiden, so dass Reparaturen notwendig werden. Auch die Reparaturen wurden von Reinhard Oestmann gemacht.

Eberhard Schmidt/EMS entwickelte aus einigen meiner Alt-Modelle noch weitere Varianten. Er lag mir schon früher damit in den Ohren - aber da hatte ich ja meinen eigenen Willen gehabt.
So gab es dann den Lloyd Leukoplastbomber als PKW LP300, als Coupé LC300 und mein Tempo Wiking wurde auch als Pritschenwagen und als Kastenwagen angeboten - alles als Ganther-Modell - und von mir abgesegnet.


Handmuster und Direktabguß (noch nicht überarbeitet) von meinem Dornier Delta - Eberhard Schmidt überarbeitete einen Abguß und brachte ihn dann als Ganther-Modell-Neuheit 1984.

Mein Dornier Delta, den ich eigentlich niemals in Serie bringen wollte (den Grund dafür verstehe ich heute nicht mehr), wurde ebenfalls von EMS als Ganther-Modell in den Katalog übernommen und überarbeitet hergestellt.

Ab 1983 nach meinem Ausstieg wurden zusätzlich folgende

EMS-Ganther-Modelle
Dornier Delta - 1955
Lloyd LP300 Limousine - 1951
Lloyd LC300 Coupé - 1951
Tempo Wiking Karpfenmaul Kasten - 1953
Tempo Wiking Karpfenmaul Kabine z. B. für Pritsche - 1953

von EMS angeboten.
Von diesen Modellen besitze ich leider weder Originale noch Fotos.
Wer kann mit Fotos aushelfen?

Der außerdem von EMS erhältliche Lloyd LP400 Ganzstahl (1955) war kein Ganther-Modell. Genau genommen war es ein Abguß des alten unverglasten, aber sehr gut gelungenen Wiking-Modells. Er wurde auch immer als EMS-Modell, niemals als Ganther-Modell angeboten.

Wie bereits gesagt, war Eberhard Schmidt (EMS) von mir autorisiert, meine Modelle weiterhin zu vermarkten und auch daraus neue Varianten zu entwickeln.

Die ungefragten Kopien von Lion jedoch waren von mir nicht autorisiert. Ich hatte damals allerdings nur ein kurzes Gespräch mit dem Inhaber von Lion zu diesem Thema. Für einen unerfreulichen Rechtsstreit hatte ich weder Lust noch Zeit.

Andere Hersteller kopierten ungefragt mein Goggomobil und den Goliath Goli und brachten diese als N-Modell heraus.

Für EMS baute ich in den Jahren 1980-83 auch andere H0-Modelle, die von EMS unter seinem eigenem Namen angeboten wurden.

Fortsetzung 12 folgt!

Hallo Uwe,
erstmal danke für meine Infos zum Kroboth und vor allem die Info zum Janus von Herpa. Eigentlich ist 1:87 nicht meine Domaine, eher 1:43, und in diesem Bereich habe ich mich auch schon einmal als Mini-Hersteller versucht. Doch dazu später mehr. Deine Firmen-Geschichte finde ich natürlich auch sehr spannend. Ein grosser Teil der Ganther- und der Oestmann-Modelle habe einfach einen Charme, den die Großserienhersteller nicht 'hinkriegen.
Das Modell des Dornier Delta ist natürlich auch ausserordentlich interessant. Immerhin ist es der Vorläufer und das Vorbild, da haben wir ihn wieder: des Zündapp Janus! Sogar das Original existiert ja noch, ich weiss aber leider im Moment nicht, wo es untergebracht oder ev. sogar ausgestellt ist.
Frage zum Schluss: Was macht Herr Eberhard Schmitt heute? Einen Dornier Delta hätte ich gerne.
Grüsse an alle und freue mich auf weitere Infos

muss natürlich heissen "Deine Infos" und nicht "meine Infos" am Anfang

Hallo Hanstein, hallo Leute,

um 2005 herum betrieb Eberhard Schmidt noch seine Seite "ems-modellbau.de" mit dem digitalisierten Katalog und zusätzlichen Fotos von Modellen.

Die Seite ist irgendwann sang und klanglos verschwunden.

Seitdem habe ich von ihm nichts mehr gehört.

Der Dornier Delta war schon ein Meilenstein in der Entwicklung von Rollermobilen. Neben einem soliden Fahrwerk mit guten Fahreigenschaften hatte er einen Mittelmotor zwischen den Rückenlehnen der Vorder- und Rücksitzbank. Konstruiert wurde der Delta übrigens vom Ingenieur Hymer (Klickt es?) - später Wohnmobile.

Zwischen den Rückenlehnen? Ja, denn beim Delta saßen die Fahrgäste auf der Rücksitzbank nicht in Fahrtrichtung, sondern genossen freien Blick auf die Fahrbahn - allerdings nach hinten heraus. Das war schon gewöhnungsbedürftig - damals wie heute. Viele fahren ja auch nicht gern rückwärts im Eisenbahnzug.

Er kann als Konzeptstudie für den Zündapp Janus gelten. Zündapp übernahm dieses Konzept von Dornier.

Der Janus hatte das gleiche technische Konzept: Mittelmotor zwischen den Rücksitzlehnen der Vorder- und Rückbank und Fahrgastbank mit Blick nach hinten.

Ich erinnere mich daran, dass es immer etwas seltsam war, wenn man auf der Straße einen voll besetzten Janus vor sich hatte. Das sorgte oft für grinsende Gesichter und verlegendes Winken.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

schöner Thread mit schönen Geschichten!
Bei mir ganz in der Nähe gibt es dieses Museum: http://www.louwmanmuseum.nl/ Da gibt es auch einige Kleinwagen, aber hier habe ich viele für mich unbekannten Marken und Modelle kennengelernt. Danke!

Deine Geschichte ist es wert in ein Buch verfasst zu werden. Idee?

Freundlicher Gruβ,
Max

Hallo Max,

für ein richtiges Buch braucht es sehr viel Vorbereitung - und - einen Verleger.

Ich glaube, das die Kosten den Erlös übersteigen würden, denn das Interesse daran wird - so glaube ich - nicht sehr groß sein.

Danke!

Gruß

Uwe Ganther

Zitat von abzweigletter im Beitrag #75

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... Ich erinnere mich daran, dass es immer etwas seltsam war, wenn man auf der Straße einen voll besetzten Janus vor sich hatte. Das sorgte oft für grinsende Gesichter und verlegendes Winken. ...

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Hallo zusammen,
der Schupo hätte aber merken müssen, dass es keine roten Scheinwerfer gibt. Hier anbei zur Vervollständigung ein Foto von vorn und hinten. Apropos "Zündapp": Wer hat gewusst, dass Zündapp im Jahre 1933 einen Schnelllieferwagen gebaut hat? In Serie oder ist es nur ein Prototyp? Zeitungsartikel ebenfalls anbei.

Zum Thema Buchveröffentlichung: Als Buchbroschüre mit 132 Seiten und 240 Abbildungen im Selbstverlag ca. € 3.000,-- in einer Auflage von 1.000 Exemplaren. Wäre für ca. € 10,00 sicher verkäuflich. Man könnte ja alles 'reinbringen, auch die Margarine-Autos und so. Die Fotos von den Originalen kann ich zum Teil liefern.

Man könnte das Buch ja nennen: "Auto- und Kleinwagen- Exoten im 1:87-Maßstab", oder: "Die Alternativen zum 1:87-Platzhirsch" (Wiking). Aber den zweiten Titel darf man sicher nicht....

Grüsse an alle|addpics|8ig-9-4a54.jpg,8ig-a-3626.jpg,8ig-b-a6eb.jpg|/addpics|

Zitat von hanstein im Beitrag #79

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... der Schupo hätte aber merken müssen, dass es keine roten Scheinwerfer gibt.

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