... weil wir das Thema DRG-Loks im preußischen Farbkleid kürzlich mal hatten, einige Bildchen:
390-2 (pr. P 10), Modell von Fleischmann aus 2000.
BR 170-1 (pr. S 10), Modell von Trix
BR 5620-29 (pr. G 82), überarbeites Modell von Fleischmann mit DSS und Bühler-Motor und Schwungmasse aus 2003. Verstehe nicht, warum Fleischmann die Normal-Varianten (deutsche Ep. III und II) nicht in dieser technischen Ausführung bringt.
BR 1310-12 (pr. S 6), vorletztes Jahre von Fleischmann in dieser Farbgebung aufgelegt.
Wie vielen jüngeren Veröffentlichungen zu entnehmen, dürfte die preußisch-olive Farbgebung weit über die Einführung der schwarz-roten Farbgebung hinaus ein alltägliches Bild gewesen sein. Insbesondere die spät gelieferten Länderbahnbauarten - hauptsächlich preußische Typen, aber auch bayerische und sächsische - der Baujahre 1921 bis 1925 werden wohl noch mehrere Jahre bis zur nächsten HU mit den grünen Farbgebungen herumgedampft sein, so dass bis mindestens 1930 oliv/schwarze Maschinen zu sehen gewesen sein müssten. Für Umsetzungen im Modell gibt es noch Raum - Rivarossis G 12 und Rocos T 141 und G 10 drängen sich geradezu auf. Und eine BR 02 in grün wäre auch nett. Ich würde anhand einiger Fotos von Herrn Bellingrodt sogar sagen, dass auch die ersten 43er eine zweifarbige Lackierung (kein Fotoanstrich!) aufwiesen....
ZitatIch würde anhand einiger Fotos von Herrn Bellingrodt sogar sagen, dass auch die ersten 43er eine zweifarbige Lackierung (kein Fotoanstrich!) aufwiesen....
Sind das Fotos auf der Strecke, oder die einzelne Lok? Ich finde zwar auch daß der 43 grün stehen würde, denke aber daß es sich doch um den Fotografieranstrich handelt.
ist die BR56 aus dem Set mit den Güterwagen, das es mal gab?
und noch eine Frage zu der Maschine. Konntest Du bei der Lok Probleme mit der Stromaufnahme feststellen?
ich habe nämlich eine BR56 aus einem anderen Set, da war ein "liegender" Motor eingebaut, und bei der Überfahrt von Weichenstraßen habe ich Probleme mit dem Sound..., der setzt immer wieder aus.
Jetzt habe ich einen BS-Antrieb eingebaut, fährt deutlich besser, aber da Problem Stromaufnahme bleibt
Die Lok war sowohl in einem Güterzugset ("frühe DRG") als auch solo erhältlich. Allerdings gab es sie nicht mit Sound ab Werk (damals noch nicht bei jedem Modell angeboten).
Die Fahreigenschaften meines Modells - incl. Stromaufnahme - lassen nichts zu wünschen übrig.
Selbstverständlich ist der Motor liegend eingebaut, es ist ein 5-poliger Bühler mit Schwungmasse. Die Stromabnahmebasis ist eigentlich lang genug (Kuppelachsen und hintere Tenderachsen). Möglicherweise hat Dein Exemplar irgendwo einen Wackelkontakt? Da könnte ein Kondensator mit reichlich Kapazität (0,1 F aufwärts) helfen, wenn man den unterbringen könnte.
ich hoffe nicht! Es sieht mir aber auch nicht danach aus. Es handelt sich ein Bild der 43 001 vom Bellingrodt in klassischer Perspektive, aufgenommen kurz nach Inbetriebnahme (Bw- und Rbd-Schilder montiert). Der Farbkontrast zwischen Führerhausdach/Rauchkammer und Langkessel/Führerhauswand/Tender ist erkennbar, aber weist keinen großen Kontrast auf. Eine Fotolackierung würde einen deutlichen Kontrast zwischen Rauchkammer und Langkessel zeigen. Das Foto muss früh aufgenommen worden sein, denn die Lok hat noch keine Windleitbleche (die 43er waren quasi "Versuchskaninchen" für alle möglichen und unmöglichen Windleitbleche), glänzt aber auch nicht mehr.
"Lokomotiven für die Reichsbahn", EK Sonderheft II/1996.
Die von Dir angesprochene T 18 ist streng genommen schon Reichsbahn, erkennbar an den Loknummern an Rauchkammertür und hinten, aber das Beschriftungssystem war ein Übergangssystem, das äußerlich dem preußischen (z.B."Hannover 8905") entspricht (Farbgebung war natürlich preußisch, aber ohne Zierlinien). Nur waren die Direktionen nicht mehr die Heimatdirektionen, sondern Gattungsbezirke (ähnlich der Güterwagen), d.h. eine Lok z.B. der Rbd Frankfurt wurde der Direktion zugeordnet, der die ganze Gattung zugeordnet war. So erhielten alle T 13 Königsberger Nummern. Das wurde aber wohl nur für Neubeschaffungen verwendet, so dass ich das unter "Preußen-spätes System" verbuchen würde. Darüber hinaus behielten die Nachfolger der anderen Länderbahnen deren jeweiliges System bei, so dass erst der bekannte Nummernplan von 1925 zu einer reichseinheitlichen Beschriftung aller Triebfahrzeuge führte.
Die späten Lieferungen der T 18 (bis 1924) wären auch ein heißer Kandidat für preußische Farbgebung mit Reichsbahnbeschriftung.
Wie ist das eigentlich bei den Bayern? Die Gruppenverwaltung Bayern hatte ja bis in die frühen Dreißiger Jahre einige Freiheiten. Galt dies auch für die Farbgebung? Bis wann gab es neue Loks in bairisch-grün? Ab wann wurden die alten umlackiert?
Wie ist das eigentlich bei den Bayern? Die Gruppenverwaltung Bayern hatte ja bis in die frühen Dreißiger Jahre einige Freiheiten. Galt dies auch für die Farbgebung? Ja
Bis wann gab es neue Loks in bairisch-grün? Erstmal: welche BR kamen dafür in Frage?
G 3/4H (54.15-17), G 4/5H (56.9-11) und R 4/4 (92.20) wurden noch zur Länderbahn-Zeit 1919 (Bay.Sts.B.) nachgebaut - bayrischer Anstrich sicher.
Zur Zeit der Reichseisenbahnen und der DRG wurden folgende bayrische Baureihen (nach)gebaut:
S 3/6 (18.5),P 3/5H (38.4), G 3/4H (54.15-17), G 5/5 (57.5), Pt 3/6 (77.1), R 3/3 (89.8), R 4/4 (92.20), Gt 2x4/4 (96.0), GtL 4/4 (98.8-9). Mit Ausnahme der S 3/6 (1930) und der GtL 4/4 (1927) endeten die Lieferungen der Nachbauten 1925.
Belegt ist, dass Maffei die 18 528 im März 1928 noch in bayrisch grün anlieferte, die 18 529 wurde am 25.07.1930 in schwarz/rot abgeliefert. Für mich bedeutet dies, dass alle Neulieferungen vor 1928 eben nach den bayrischen Anstrichvorschriften in bayrisch grün erfolgten. Unsicher bin ich mir im Zeitraum zwischen März 1928 und Juli 1930, da ich hier keine gesicherten Belege habe - leider fallen genau in diesen Zeitraum ein Teil der Lieferungen der 98.10 (1929-1933). Brawa könnte also mit seiner "grünen" 98.10 richtig liegen - muß aber nicht. Die ab 1934 umgebauten 98.11 waren sicher schon schwarz/rot.
Ab wann wurden die alten umlackiert? Wenn Neulieferungen bis 1928 noch in bayrisch grün waren, setzten Umlackierungen auch erst zu diesem Zeitpunkt bei einer Hauptuntersuchung ein.
da hier gerade auch über bayerisches Grün geschrieben wurde - hatte dies mit dem württemberger Grün Ähnlichkeit oder gab es dort auch Unterschiede? Ich hatte vor ein paar Tagen Glück, eine württembergische ADh für kleines Geld zu ergattern, wobei mir ihr Farbkleid nicht soooo gut gefällt.
Vielleicht ist es aber auch einfach nicht original?
Geht jetzt evtl. ein bisschen OT, da ja hier preußische Farbgebung Thema ist, wenn erlaubt, stelle ich auch ein Bild dazu ein.
Zum Thema württembergische Farbgebung gibt es einen sehr interessanten Artikel von Dirk Wenzel, zu finden auf der Seite von Aristoteles Held. Ein "württembergisches Grün" ist demnach überhaupt nicht belegt, wahrscheinlicher ist wohl ein schwarzgrau. Brawa scheint ja interessanterweise auf Dirk Wenzels Vorschlag, sowohl eine grüne als auch eine schwarze Variante von ihren Württembergern zu fertigen, eingegangen zu sein. Jedenfalls bei T 5, Fc und T 3. Ob es von der ADh eine schwarze Variante gab, weiß ich nicht, aber auf hafenbahnhof.de gibt es ja ein paar Beispiele, wie eine solche aussähe.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wenn man sich die Bilder so ansieht, dann ist es doch irgendwie schade, daß sich die DRG für schwarz/rot entschieden hat.
Viele Grüße, Steffen
Edit: Da war der Nils wohl etwas schneller als ich, und Brawas ADh ist natürlich nur eine AD.
Sieht für mich aus wie die ADh von Model Loco (link, link), zumal es meines Wissens die Heißdampfausführung von Brawa nicht gab und auch den dreiachsigen Tender nicht.
Nichtsdestotrotz eine schöne Maschine, erst recht, wenn Du Dich wirklich zum Umlackieren in Mattschwarz entscheiden solltest.
Hallo Jendris, zur ML ADh muss ich ja nichts mehr sagen, die Kollegen haben Dich ja schon an die "richtige Adresse" verwiesen.
Aber zum von der K.Bay.Sts.B. verwendeten Grün:
Es entspricht keinem RAL-Farbton.
Es gibt die Möglichkeit den Orginalfarbton abzugreifen. In Nürnberger Verkehrsmuseum (an den Begriff DB-Museum gewöhn' ich mich nie) existiert der sog. Modellsaal, eine Sammlung authentischer 1/10 Modelle von Fahrzeugen der K.Bay.Sts.B.. Die ersten dieser Modelle stammen aus den 1880er Jahren und wurden für die Landesgewerbeausstellung in Nürnberg von den Centralwerkstätten in Nürnberg, München und Regensburg gefertigt.
Soweit mir erklärt wurde, waren die Modelle die Abschlußarbeiten der jeweiligen Ausbildungsjahrgänge - das Material stellte dazu die jeweilige Centralwerkstatt. Woher werden die Lehrlinge dann wohl die Farbe zum Lackieren der Modelle genommen haben? Na aus dem selben "Großen Topf" aus dem die Farbe für die überholten Orginale herkam. Zudem wurden die 1/10 Modelle immer pfleglich behandelt, der Modellsaal war nie sehr hell, deswegen sind auch fast alle im Orginalzustand.
Vor etlichen Jahren habe ich mir mal etliche der Schaukästen öffnen lassen, um mit dem Farbfächer "Maß zu nehmen".
Das Ergebnis: Die Farbtöne sind nicht 100% einheitlich (manches Grün ist etwas mehr gelblich, andere mehr bläulich). Etwas anderes hätte mich auch gewundert. Der "Farbstich" hat nichts mit dem Baudatum des Modells zu tun - also kein Ausbleicheffekt - eher mit der Centralwerkstätte - es ist aber kein 100%iger Trend.
Wie kommt man an die Farben wenn man nicht nach Nürnberg fahren will? Die Idee mit dem Farbfächer hatten offensichtlich auch einige Modellbahnhersteller - nehmt also entweder einen alten Trix Güterwagen (die ohne KKK) oder Modelle von Bavaria oder Micro-Metakit. Was die gefertigt haben liegt alles im Rahmen der im Modellsaal vorhandenen "Farbspanne".
Bavaria hatte sogar ein "Bayrisch Grün" im Verkauf, allerdings eine reine Nitro-Farbe, die mir bei den RaiMo Plastik Modellen Probleme machte. Bei Farben von Micro-Metakit ist es genauso - nur mit Spezialverdünner mischbar - und nur auf Metallmodellen zu verwenden, Kunststoff kann angegriffen werden - zudem ist die Verarbeitung nur mit extrem guter Absaugung zu empfehlen - selbst damit ist der Bittermandelgeruch immer noch tagelang in der Nase. Ich habe stattdessen einen guten Farbenhändler aus meiner Gegend mit ein paar meiner Modelle "heimgesucht" und mir eine Farbe auf Kunstharzbasis mischen lassen. Farbton etwa in der Mitte des Spektrums, mit etwas Gelb oder Blau kann ich es an vorhandene Modelle anpassen.
ZitatUglei schrieb: Brawa scheint ja interessanterweise auf Dirk Wenzels Vorschlag, sowohl eine grüne als auch eine schwarze Variante von ihren Württembergern zu fertigen, eingegangen zu sein. Jedenfalls bei T 5, Fc und T 3. Ob es von der ADh eine schwarze Variante gab, weiß ich nicht, aber auf hafenbahnhof.de gibt es ja ein paar Beispiele, wie eine solche aussähe.
Brawa ist in der Tat der einzige Modellbahnhersteller, der sich der dunkelschwarzgrauen Wurttemberger - zumindest versuchsweise - angenommen hat. Leider nicht bei allen Typen. Gerade von der AD (und von der auch interessanten Hh) gibt es in Epoche I nur die grüne Ausführung. Bei beiden verwundert dies etwas, da die Modelle nun lange genug auf dem Markt sind. Möglicherweise macht aber auch ein Teil der durch andere württembergische Hersteller hellgrün vorgeprägten Modellbahner den wissenschaftlichen "Schwenk" auf dunkelschwarzgrau nicht mit.
Fleischmann hat sich ja unlängst bei der württembergischen Ausführung der T 93 auch wieder zu "moosgrün" verleiten lassen. Obschon mich bei der Versionsflut bein der T 93 und der T 3 in den letzten Jahre auch eine "dull black" nicht wundern würde.
Btw, eine ADh bzw. den wü 3 T 15,5 hat brawa bislang nicht entwickelt.
ZitatJendris Michalski schrieb: Vielleicht ist es aber auch einfach nicht original?
Das von Dir gezeigte grün entspricht recht genau dem sonst von den Herstellern bei grünen württembergischen Loks verwendeten. Gelegentlich wird es als "moosgrün" verwendet.