Dann mal ne Zusammenfassung der gängigsten Gleissysteme:
Erstmal möchte ich dir NICHT raten, die schlanken Wiechen der diversen Hersteller zu nehmen, dafür ist der Platz zu klein. Ideal für dich wären mittelschlanke Weichen so im 12-15° Bereich.
Piko A: Gutes Preis/Leistungsverhältnis und brauchbare Geometrie. Wenn es finanziellen Spielraum bei den Gleisen bibt, würde ich aber dennoch zu einem der anderen Systeme raten. Finger weg von den Kreuzungsweichen!
Roco Line: Gute Qualität, sehr durchdachte Geometrie. Die kürzeren 15° Weichen sehen noch akzeptabel aus. Relativ teuer aber hochwertig und sie kommen standardmäßig mit einem Handschalter, den man abnimmt, wenn man das Gleis verbaut und mit Unterflurantrieb schaltet. Daher auch für Testaufbauten und Teppichbahning geeignet.
Tillig Elite: geringfügig teurer als Roco, aber eine tolle Geometrie mit sehr vielen verschiedenen Radien bei den Weichen. Sehr schöne Bauform, aber die eleganten Weichen sind wahrscheinlich zu groß für dich und die "steilen" 15° Weichen sehen schrecklich aus. Die flexiblen Wiechen sind toll, wenn man von der Standardgeometrie weg gehen will, haben aber auch einen Bastelaufwand.
Peko Code 75: "Leichtes" Gleis, sehr gut geeignet für Nebenbahnen. Es gibt aber keine Standardelemente wie Geraden und Bogenstücke, man macht alles mit Flexgleisen, was zwar mehr Aufwand ist und manche abschreckt, aber in Wahrheit sit es sogar ein Vorteil, weil man nicht so leicht der Versuchung verfällt, in den Raster der Hersteller zu verfallen und das Ergebnis damit harmonischer wirkt. Manche stören sich auch an der englischen Bauweise der Weichen. Die kurzen Weichen haben einen recht hohen Abzweigradius und einen kleinen Winkel und sehen dadurch recht gut aus. Das ganze hat natürlich auch seinen Preis.
Roco GeoLine: Bettungsgleis, aber schreckliche Geometrie mit sehr hohen Gleisabständen (sieht bei einer zweigleisigen Strecke echt sch***e aus) und steilen Weichen. Vorteil: Beim Kauf einer Startpackung erhält man Gleise UND ein absolut brauchbares Digitalset UND hochwertiges Rollmaterial.
Fleischmann Profi: schreckliche Geometrie, und kommt nicht mal mit einer Bettung, sondern lediglich einem Schotterband als Unterlage. Alles andere als Profi.
Trix: Das Gleisbett sieht m. M. nach schöner aus als das von Roco und es gibt schlanke Weichen, die aber wahrscheinlich zuviel Platz für dich wegnehmen. Ansosnten: großer Gleisabstand und die steilen Weichen sind sehr steil. Schlanke Kreuzungsweichen gibt es nicht.
Meine Empfehlung wäre daher Roco Line, Tillig oder Peko Code 75.
vielen,vielen Dank für Eure tollen Ausführungen! Das nenne ich kompetente Hilfe!
Jetzt muß ich mich nur noch für das richtige Gleis entscheiden.Ich hatte vor,mir ein digitales Startset von Roco zu kaufen,schon wegen der Steuerung.Wenn aber das beigelegte Gleis weniger gut ist,sollte ich vielleicht nur die Steuerung bei Ebay erstehen und Schienen und Fahrzeuge extra kaufen oder was meint Ihr? Mein gröstes Problem ist aber der Bau einer Anlage,denn da habe ich 0 - Ahnung.
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Wenn dir ein Zug aus einem Roco Startset gefällt, schlag zu! Mit dem GeoLine Gleis kann man dann ein paar Runden am Teppich drehen, bis die Anlage betriebsfähig ist und später kriegens die Kinder oder du verhökerst es auf ebay.
Wenn es bei den Startsets nichts brauchbares für dich gibt, dass ist ebay natürlich eine Option.
Du solltest dich als erstes von den "Platten" verabschieden, und erst recht von dem doch recht schweren und schlecht zu bearbeitenden MDF. Am besten nimmt man für die Trassenbrettchen und das Bahnhofsbrett Multiplex (Birke besser als Pappel).
Am besten (wegen Leichtigkeit, Verzugsfestigkeit und Erreichbarkeit von unterirdischen Dingen) und flexibelsten ist die offene Rahmenbauweise. Einen Rahmen mußt du sowieso bauen, auch bei einer Plattenanlage, damit sich die Plattte nicht verzieht und damit du unter der Anlage Platz für das nötige Zeugs hast wie z.B. die ganze Verkabelung, Weichenantriebe usw.
Bei der offenen Rahmenbauweise werden nur die Trassen und Gebäudestandorte aus Holz gebaut. Der Rest wird später mit der "Landschaftshaut" abgedeckt. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten: als sehr dünne Haut aus Fliegengitter mit Pappachee und dünner Gipsschicht aufbauen oder aus "Vollmaterial" wie Styrodur schnitzen usw. Dadurch bleibt das ganze recht leicht und man ist mit der Landschaft wesentlich flexibler und kann solche Details wie Entwässerungsgräben, Tümpel, Unterführungen, usw. usw. usw. gestalten (versuch mal in die MDF-Platte einen Entwässerungsgraben zu schnitzen). Das einzige, das auf eine "Platte" kommt, sind die Gleisanlagen von Bahnhöfen, BWs, Güterbahnhof, also überall da, wo es große Gleisfelder gibt. Die Grundplatten werden aber so zurecht gesägt, daß sie wirklich nur das unmittelbare Gleisfeld (incl. Gebäuden) abdecken.
Das ist alles leichter als es sich anhört. Grundvorraussetzung ist natürlich ein genauer Plan, also nicht nur Gleisplan, sondern incl. der Gebäude und groben Landschaftsverlauf.
Zum Thema Startset, wenn du beim Händler kaufst frag ihn doch mal ob er das Gleis nicht austauscht, also "mit Bettung" gegen "ohne Bettung". Manche machen das, manche auch nicht.
ich werde mich wohl für das Peco Gleis entscheiden.Hättest Du vielleicht noch einen Tip,wo ich das günstig bestellen kann,wäre nett.Gibt es bei diesem Gleis noch was besonderes zu beachten?
Das fällt mir aber sehr schwer,mich von den vorhandenen Platten zu verabschieden. Gibt es da denn keine Videos,die den Aufbau von Modellbahnanlagen schrittweise darstellen?Ich glaube,ich muß das erst selbst sehen,bevor ich mit den von Dir beschriebenen Baumaßnahmen beginnen kann. Leider kenne ich auch niemanden aus meinem Bekanntenkreis,der sich mit dem Thema Modellbahn auskennt.
( ein echer Vorname wäre nett ein "ejh Du" finde ich doof ...;-) )
Ich verwende zwar "technisch" PECO Weichen beim Planen ( ich verwende WinTrack ) - schwenke aber - wenn es um Gleise geht immer auf Roco ohne Bettung - gerade wegen des "Rasters".
Kurven verlege ich auf der Anlage mittels einer gelaserten Schablone die sich an den ROCO Radien orientiert.
Ganz ohne "vorgefertigte" Geometrie finde ich "mühsam".
Für Peco habe ich mich entschieden weil da RP25 und NEM Radsätze drüber laufen.
Hier mein Plan! [[File:f54859t317316p3506100n1.|none|auto]]
Erläuterung: Eine einfache Spitzkehre die in den Schattenbahnhof geht. Das Bw ist ein kleines, mit Dieseltankstelle und Schiebebühne. Es spielt im Zentralen Deutschland!
Jani97
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Hallo Jan, die Idee ist nicht schlecht, nur in der Groesse wuerde ich auc abspecken. Kein BW mit Schiebebuehne, sondern maximum ein staendiger Ls mit Behandlungsgleis. Der Bahnhof braucht eine Umsaetzmoeglichkeit. Der Bahnhof muss nicht groß sein, damit noch ein wenig Strecke sichtbar ist und genug Gleislaenge zum Abtauchen vorhanden ist. Gruesse Wolfgang
Hallo Wolfgang, hier ein Entwurf auf Basis von Jan Die Steigungen sind unter 3%. Ich habe diesen Plan mit Piko A Gleis gemacht. Das ist nur eine Idee müsste noch ausgefeilt werden.
OT: Sorry Jan, aber wie willst du Umsetzen wenn vorm GS Güterwagen stehn? der ist ja direkt vor der Weiche. Das langeschwarze Gleis okay, Frei-Ladegleis das an einer Rampe endet, aber der GS sollte mehr nach rechts also ende unteres Gleis.
Es geht ja was mit der Idee. Den GS nach Rechts bis hinter die Weiche schieben. Das zusätzliche scwarze Gleis von Jan als Freiladegleis mit Rampe und gegenueber das Bahnhofsgebaeude mit einem Gleis fuer Ls und schon bekommt der Bahnhof ein Gesicht. Die Bruecke koennte man weglassen und den Tunnel vorziehen, dann koennte man am unteren Ende , in der Kurve , noch einen Anschluss setzen.
Zitat Gibt es da denn keine Videos,die den Aufbau von Modellbahnanlagen schrittweise darstellen?Ich glaube,ich muß das erst selbst sehen,bevor ich mit den von Dir beschriebenen Baumaßnahmen beginnen kann.
So schwer ist das gar nicht. Videolinks habe ich jetzt keine parat, aber es gibt hier genügend Bauthreads, wo auch der Unterbau in Bildern gezeigt wird. Und Gleisplansoftware wie Wintrack spuckt dir auch die zu deinem Gleisplan passenden Rahmenbauteile aus. Mit den Maßen kannst du dann zum Baumarkt gehen und dir die Sperrholzbretter zurechtsägen lassen. Anschließend brauchst du es dann nur noch nach dem Plan in deinem Gleisplanprogramm zusammenschrauben und kleben. Damit wäre dann dein Grundrahmen fertig. Für die Trassen kann man dann einfach eine Sperrholzplatte in Anlagenteilstückgröße nehmen und darauf den ausgedruchten Gleisplan aufkleben. Anschließend sägt man mit einer Stichsäge einfach entlang des Gleises die Trassen aus (etwas breiter als das Gleis). Mit dieser Methode hast du zwar sehr viel mehr Verschnitt, aber gerade für Neueinsteiger ist es auch sehr vie einfacher und übersichtlicher. Die ausgesägten Trassen können dann mit Holzklötzchen auf die passende Höhe aufgeständert werden (Rampen, Brücken, Unterführungen, Abtauchen in den Schattenbahnhof usw.).
Um dir mal einen ungefähren Eindruck zu geben, wie sowas aussehen kann, habe ich mal ein Bild von meinem Grundrahmen der BW-Etage drangehängt:
Die Trassen sind später unterirdisch (Kehrschleife und Schmalspurschattenbahnhof) und nur das vorderste Gleis wird sichtbar sein (Haltepunkt am BW, dort wo das Pergamentpapier liegt; im Link unten siehst du dann, wie es heute mit der darüber liegenden BW-"Platte" aussieht).
Mein Grundrahmen ist aber nicht gerade typisch, da es sich um eine Regalanlage handelt. Die Leisten alleine würden sich im Laufe der Zeit durchbiegen (deshalb die Stahlträger). Normalerweise verwendet man daher für den Rahmen, je nach Anlagengröße, 10 - 20 mm dicke Multiplex- oder Tischlerplatte, 10 cm breit. Diese werden dann hochkant zum Rahmen zusammengefügt; mit Zwischenstreben, so daß ein Raster wie auf meinem Foto entsteht, mit max. 50 cm Rasterbreite. So bekommst du dann ein verwindungsstabiles, 10 cm hohes Grundgerüst, auf/an dem dann alles weitere (Trassen, Stützen für aufgeständerte Trassen usw.) angeschraubt/geklebt werden kann.