Möchte eine E116 (Roco) und BR078 (Märklin) neu beschriften (Epoche2).Habe mir hierzu schon alles besorgt und frage mich nur, wie ich die vorhandenen Aufschriften (DB und die entsprechenden Lok-Nummern) ohne großen Aufand und möglichst ohne Spuren beseitigen kann . Ich nehme an, dass die Gehäuse aus ABS angefertigt wurden. Die neuen Schildchen aus Messing möchte ich gerne mit Alleskleber befestigen. Es wurde mir hierzu eigentlich ein Klebelack empfohlen, meines Erachtens tut es aber ein Alleskleber auch, oder...? Wäre dankbar für hilfreiche Kommentare
Aus ABS sind die Gehäuse nicht. Zumindest das Roco-Gehäuse basiert auf einem PVC-Kunststoff. Erhabene Beschriftungen vorsichtig mit einem Skalpell entfernen.
Messingschilder würde ich einfach über die bisherige aufgedruckte Beschriftung drüberkleben.
Und keinesfalls mit Alleskleber. "Alleskleber" kann weder Kunststoff noch Metall kleben. Ausserdem gehört diese tropfquellende Universalpampe in die Hände von Hausfrauen, nicht aber in die von Modellbahnern und - bauern.
Messingschilder befestigt man mit 2K Kleber.
Wenn Du nicht weißt, wie der so aufgetragen wird, daß er nicht hervorquillt und wie dann das Schild paßgenau aufgesetzt wird, solltest Du das lieber gar nicht erst anfangen. Was da sonst rauskommt ist das, wo ich auf Börsen immer sage: Eine sogn. "gesuperte" Lok . . .
ZitatGepostet von Gustav ...Wenn Du nicht weißt, wie der so aufgetragen wird, daß er nicht hervorquillt und wie dann das Schild paßgenau aufgesetzt wird, solltest Du das lieber gar nicht erst anfangen. Was da sonst rauskommt ist das, wo ich auf Börsen immer sage: Eine sogn. "gesuperte" Lok . . .
Das "Problem" dabei ist, das keiner perfekt geboren wird und sich Wissen und Können erst aneignen muss. Meisten per "Versuch macht kluch". Das ist gar nicht schlimm und muss deshalb auch nicht von vornherein durch solche Sprüche vermiest werden. Im Zweifelsfall kaufen die das versuperte Teil bei dir neu. Die Empfehlung, ein Versuchsgehäuse zu verwenden, macht jedenfalls mehr Sinn.
Zum befestigen der Schilder nehme ich Sekundenkleber! Ich habe bisher nur eine E10 neu beschildert und die Schilder halten immernoch, da ist noch keines abgefallen!
Nun noch etwas hier zu: "Möchte eine E116 (Roco) und BR078 (Märklin) neu beschriften (Epoche2)."
Dazu sage ich mal nur so viel: Mit einer neu beschilderung wäre es aber nicht getan! Vorallem bei der 078 nicht!
ich erhebe mal Einspruch! Ich kann mir nicht vorstellen das Roco seine Gehäuse aus PVC bzw. PVC artigem Kunststoff herstellt kann ich mir nicht vorstellen.
Die Gehäuse sind zu "elastisch" für unmodifizertes PVC und ehrlich wenn da Weichmacher drin sind wie dies bei PVC üblich ist, holla! Dann geht Märklin mit seinen Metallgehäusen doch den besseren Weg.
Ich weis das du viel Erfahrung hast! Aber ich kanns mir als Kunststofftechniker einfach nicht vorstellen.
Zugegeben ist es schwierig bis zu gar unmöglich einen Kunststoff rein durch Optik oder Anfassen zu bestimmen. Aber wenn ich mir meine so ansehen, dann würde ich auch am ehesten auf ABS tippen:
Warum: ABS ist bezahlbar, lässt sich verarbeiten und auch relativ gut weiterverarbeiten, sprich Lackieren und Bedrucken.
Ne, also bei dem was ich auf dem Kunststoffschweißlehrgang gelernt habe, kann das kein ABS sein. ABS ist ein Kunststoff der relativ Weich und Flexibel ist. Und das mehr als normale Lokgehäuse. Weiterhin ist ABS resistend gegenüber der gängisten Lösungsmittel und lässt sich nur "verschweißen". Autostoßstangen sind z.B. aus ABS.
Für Ottonormalbürger wären hier umfangreiche Tests nötig (Spahnsprobe, Abbrandprobe, Schwimmprobe...) Um die Kunststoffsorte grob zu bestimmen.
PS: ABS schwimmt, Lokgehäuse gehen unter. Zumindest meine von Roco.
Nun habe ich mich auch noch einmal schlau gemacht und zwar in "Erste Hilfe Modellbahn", hier sind für Roco-Lokgehäuse ABS angegeben, nehme mal an, dass dies stimmt. Die zur vollständigen Umbenennung der O78 in ein Epoche-II-Gefährt benötigten Schriftzüge habe ich übrigens auch. Nun ja, will mal sehen wie weit ich damit komme,am Gehäuse müsste meines Erachtens auch ein paar Kleinigkeiten geändert werden. Muss mir das aber noch gut überlegen, schnell ist was auf Dauer ruiniert. Aber vielen Dank für eurere Informationen.
Ich habe meine E41 komplett neu lackiert und beschriftet. Der Knabe, der mir die Messing-Decals verkauft hat (Name vergessen), schrieb in seiner Bedienungsanleitung, daß Klarlack vollkommen ausreicht, um die Dinger zu befestigen...
"am Gehäuse müsste meines Erachtens auch ein paar Kleinigkeiten geändert werden."
Ein paar ist gut! Die Kleinigkeiten wären hier wohl die Lampen! Das grösste Problem ist die Rauchkammertür! Die 078 trägt eine DB Einheitsrauchkammertür und diese gab es bei DRG Fahrzeugen nicht! Bei der DB Tür ist das Schild mittig angeordnet während dort bei DRG Loks die Zentralverriegelung und Griffstangen sitzen und das betriebsnr. Schild ist unterhalb angeordnet... und das zu ändern bei Märklin ist sehr aufwändig, da ist es einfacher man sucht sich ein DRG Modell! (keine Seltenheit)
Nur muss jeder selbst entscheiden... ich würde so einen Umbau nicht machen!
Ich muss mich nochmal einmischen aber man liesst in Modellbauforen oft die seltsamsten Meinungen über Kunststoffe.
ABS z.B. Setzt sich aus Acylnitirl, Butadien, und Styrol zusammen, Um diesen Kunststoff herzustellen gibt es schon verschiedene Verfahren. Die letztendlichen Eigenschaften sind abhängig von den Anteilen der Einzelnen Elemente. Was an zusätzlichen Stoffen noch drin ist weis im Detail eigentlich nur der Hersteller.
Allein von einem Hersteller gibt es hunderte Variante von ABS-Typen, Speziallmischungen wohl mal gar nicht mitgerechnet. Diese Typen können sich untereinander schon deutlich in ihren Eigenschaften unterscheiden.
Wenn eine Kunststoffprobe schwimmt, würde ich sagen scheidet ABS eher aus, da die Mischungen in der Regel eine höhere Dichte als Wasser haben. Nichts desto trotz könnte man auch ABS wohl durch Modifikationen zum schwimmen bringen.
Ein typisches Produkt aus ABS sind Galvanisierte Badarmaturen oder der berühmte LEGO Stein.
Gleiches gilt übrigens auch für andere Kunststoffe.
ABS ist nicht der einzige Kunststoff der sich für Modellbahngehäuse verwenden liesse.
Da wären noch Polystyrol oder Polycarbonat eine Wahl, Wobei ABS sicher das beste Preis-/Leistungsverhältnis hat.
Märklin hat schon mal damit geworben Makrolon Kunststoff zu verwenden das wäre ein Polycarbonat --> Materialtechnisch würde ich sagen fast das beste was man nehmen kann. Auch wenn der ein oder andere von Märklin keine hohe Meinung hat.
ich glaub ich hab jetzt genung besserwisserei von mir gegeben.
ich erhebe mal Einspruch! Ich kann mir nicht vorstellen das Roco seine Gehäuse aus PVC bzw. PVC artigem Kunststoff herstellt kann ich mir nicht vorstellen.
Gemeint war Polystyrol. Vom Material "Kunststoff" habe ich nur insofern Ahnung, daß ich weiß, daß man Nylonkunststoffe und ABS mit üblichen Klebstoffen nicht verbinden kann. Polystyrol und PVC schon. Und das trifft auf Modellbahngehäuse im allgemeinen zu, auf Drehgestelle hingegen nicht. Die sind obenrein zäher.
ZitatGepostet von Elektrofan Märklin hat schon mal damit geworben Makrolon Kunststoff zu verwenden das wäre ein Polycarbonat --> Materialtechnisch würde ich sagen fast das beste was man nehmen kann. Auch wenn der ein oder andere von Märklin keine hohe Meinung hat. . . .
Die Kunst ist ja, was man draus macht.
Wenn ich mir z.B. die SBB Leichtstahlwagen von Märklin ansehe und diese vergleiche mit den 20 Jahre älteren von Liliput/Wien, dann kann man nur sagen: einfach beschissen. Dazu kann der Kunststoff aber nichts, wohl aber die Formenbauer, die nach Vorgaben einer Entwicklungsabteilung arbeiten. Da saßen (und sitzen immer noch) die Nichtskönner.
Ich habe dort vor wenigen Jahren die Entwürfe für die Formen des RAe gesehen und durfte miterleben (und später am Modell sehen), daß man nicht einmal in der Lage war, die geschwungene Front von der Vorbildzeichnung ins Modell 1:87 zu übertragen.
da hast du in der Tat recht, für die Qualität ist letztendlich der Werkzeugbau zuständig. Um Märklins Formenbauer und Entwickler in Schutz zu nehmen. So eine Verrundung ordentlich hinzubekommen ist schon eine Kunst für sich vor allem wenn das Vorbild ja quasi feststeht.
Wobei die Formenbauer in diesem Bereich auch nur so gut sind wie das was sie aus der Entwicklungsabeteilung bekommen.
Aber um festzustellen Roco beherrscht den Kunststoff-werkzeugbau schon etwas besser als Märklin. Hier noch ein Hinweis für alle Fans der Schraube im Gehäuse, für Kunststoff ist eine Schnappverbindugn immer noch das Beste, das wusste schon Lima, die wie ich finde konstruktiv total unterschätzt sind. Mit einem guten Gehäusematerial kann da nix schiefgehen.
Polystyrol als Gehäusewerkstoff kann heute auch schon eine gute Qualität erreichen. Und Polystyrol lässt sich er gut verkleben.
Das die Drehgestelle aus "Nylonkunststoffen" sind habe ich auch immer vermutet, diese sind dann in der Tat quasi nicht zu kleben. Unter Nylon verbirgt sich eins sog. Polyamid qausi der Technische Kunststoff schlechthin.
Näher steige ich jetzt nicht ein den Beitrag habe ich schon genug geentert. Kunststoffe sind ein weites Gebiet und voller Überaschungen, des wegen mag ich meinen Job.
Zitathapela schrieb: Die zur vollständigen Umbenennung der O78 in ein Epoche-II-Gefährt benötigten Schriftzüge habe ich übrigens auch. Nun ja, will mal sehen wie weit ich damit komme,am Gehäuse müsste meines Erachtens auch ein paar Kleinigkeiten geändert werden. Muss mir das aber noch gut überlegen, schnell ist was auf Dauer ruiniert.
Wenn Du Epoche IV - Fahrzeuge in die Epoche IIb (Messingschilder) "versetzen" möchtest, gibt es - abgesehen von den Bauartänderungen folgendes zu beachten.
BR E 16
Die E 16 müsste neu lackiert werden; die E-Loks waren nicht grün, sondern braun (bis ca. 1930), dann blaugrau (RAL 7018 oder 7031)
Die Stromabnehmer waren silber mit roten Gelenken, ganz rot geht aber auch. Am besten gleich die richtigen als ET von roco bestellen, dann stimmt auch die Bauart.
Die nach dem Kriege verschlossenen Stirntüren könnte man nachritzen - oder aber einfach hinnehmen und sich vorstellen, dass der Umbau eben schon erfolgt war.
Schilderteilung der Beschriftung: die Beschriftung der DRG-Loks kommt zwischen die beiden rechten Seitenwand-fenster, nicht zwischen die mittleren Fenster wie bei der DB.
Insgesamt einfacher: Lok verticken, Ep. II - Version (ro 63620) gebraucht beschaffen. Das ist das modernisierte E 16 - Modell mit Metallrädern und DSS.
BR 78
Die Schildereinteilung auf dem Führerhaus der 78 ist anders als in der Ep. III/IV. Das Direktionsschild gehört mittig unter die Betriebsnummer, nicht in die Ecke oberhalb des Bw-Schildes.
Der Kohlenkasten-Aufsatz müsste eigentlich weg, bei der DRG war meist nur ein niederer Kohlenkasten mit Klappen montiert. Kann man aber drüber hinwegsehen.
Etwaige Indusi-Teile (Magnet!) müssen verschwinden, wenn diese am Ep. IV - Modell nachgebildet sind.
Mit einem Dreilicht-Spitzensignal kann man notfalls leben. Allerdings sollte die obere Laterne stillgelegt werden; die wurde nur für Fahrten gegen die Zugrichtung (Zg 7)benötigt, normal waren die beiden unteren Laternen an (Zg 1).
Die Hochspannungs-Warnzeichen nach DB-Norm (roter Blitz auf weißem Feld) dürften nicht vorbnildgerecht sein. Sofern die dargestellte Lok überhaupt in einer Gegend herumfuhr, in der Oberleitungsbetrieb vorhanden war, müssten weiße Blitze auf schwarz von unten nach oben (sog. "bayerische Blitze", diese wurden aber auch im mitteldeutschen und schlesischen Netz auf die Dampfloks aufgebracht).
Die allermeisten 78er waren jeoch in den Ballungsgebieten Hamburg, Rhein-Ruhr, Berlin, Frankfurt usw. eingesetzt. Und dort gab's keine Oberleitungen. Einzig die im Halle-Leipzig-Magdeburger Raum, in Schlesien und die paar in Bayern eingesetzten Maschinen dürften die. o.g. Hochspannungs-Warnblitze aufgewiesen haben.
Der zentrale Rauchkammerverschluss wurde bereits angesprochen.
Letztlich bietet es sich an, das Modell neu zu lackieren, zumal dann auch die Rauchkammertür und ggf. die Lage der Pumpen geändert werden kann. Oder gleich gegen GFN 4077 tauschen.