der Threadersteller hat eine sehr interessante Frage gestellt, und die vielen Antworten zeigen ein weites Spektrum auf, wie unsere MoBa-Kollegen ihr Hobby praktizieren:
"Wo liegt eure Modellbahn innerhalb Deutschlands?"
Meine im Bau befindliche Anlage wird in der gemäßigten Klimazone in einem kleinen Flusstal einer Mittelgebirgslandschaft liegen. Das kann, muss aber nicht in Deutschland sein. Das Flusstal mit seinen Normalspur-Bahnanlagen kann auch in einer anderen Region liegen, wo Geographie, Vegetation und Technik dem gesetzten Rahmen weitgehend entsprechen: Zum Beispiel relativ nahe in Frankreich oder weit entfernt in den USA.
So kann ich unter Inkaufnahme einiger Kompromisse, die für mich aber nicht schwerwiegender als die sind, mit denen man als Modellbahner ohnehin leben muss (z.B. Kurvenradien, Masseträgheit, ...), auf meiner Anlage deutsche und auch andere europäische und z.B. nordamerikanische Dampfzüge einsetzen.
Die Ära auf meiner Anlage wird die Blütezeit und den Ausklang des Dampfzeitalters umfassen, die Jahreszeit wird in der Jahresmitte liegen.
Näheres siehe hier und in der Diskussion, die sich in den nachfolgenden Beiträgen des Threads entwickelte.
In Kürze werde ich dort eine WinTrack 3D-Simulation einstellen, die einen groben Voreindruck meiner Vorstellungen von der Geländeformation und dem darin eingebetteten Streckenverlauf vermittelt.
meine US Anlage hatte die Gegend um St. Louis zum Vorbild, was a.) daran lag, dass mir chicago zu prätenziös erschien, und b.) eine meiner beiden Lieblings US Bahngesellschaften dort verkehrten, GM&O und MP.
Zur GM&O verband mich meine Kindheit in Chicago. Die sah ich da an meinem Kinderzimmer vorbei donnern (F3A, GP30 u.A.)
Meine derzeitige Anlage liegt in Bayern, hat zwar kein konkretes Vorbild, ist aber an Berchtesgaden, Garmisch, Mittenwald angelehnt. Der Grund, ich komme aus Bayern und wollte mir in meiner Wahlheimat ein paar m2 ins Haus holen. Meine Kinder erkennen sogar unser Ferienhaus in Oberbayern klar und deutsclich auf dieser Bahn.
Zudem mag ich Süddeutsche Lokomotiven lieber als Preussische oder andere Norddeutsche Fahrzeuge.
Was kommt als Nächstes?
eine Spur N Anlage, epoche IV-V, die Gegend irgendwo zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam, Deutschland, warum, ich mag Franzósische Loks und Wagen ebenfalls sehr gern, zudem internationale Schnellzüge, und gerade die Mischung von deutschen, französischen, belgischen und holländischen Zügen hat es in sich. In HO kann ich diese Anlage auf dem zur Verfügung stehenden Platz nicht verwirklichen, in N habe ich den Plan von IVO CORDES (Veviers) ins Auge gefasst, der passt in dieser Spurweite genua in mein Zimmer.
Der Plan war schon seit Jahren in meinem Hinterkopf abgelegt
Einer der Gründe warum es Süddeutschland so oft gibt könnte sein das die Hersteller viele Gebäude und Landschaftsteile aus dem Süddeutschen Raum anbieten. Wenn man eine andere Region wählt müsste man daher mehr selbst bauen da es dort weniger Material von den Herstellern für gibt und selbst bauen immer etwas Teuer ist als Fertig teile zukaufen und auch mehr Aufwand macht also dürfte der Süddeutsche Raum Günstiger und einfacher zubauen sein vermute ich mal.
meine Anlage ist getrennt durch eine herausnehmbare Brücke und hat folgende Aufteilung:
Rechter Anlagenteil: Thema "Aufbau Ost" und beinhaltet u.a einen kombinierten Rangier- und Personenbahnhof. Die Landschaft ist überwiegend Landwirtschaftlich geprägt. Das Modellbahnzubehör wird in etwa den Zeitraum "nach der Wende" bis 2000 entsprechen.
Linker Anlagenteil: Thema Voraussichtlich "Baden-Würtemberg" und beinhaltet u.a. einen Hauptbahnhof mit Stadtanteil und Hügellandschaft. Zeitraum etwa 1990-2000.
Im Nebenraum baue ich mir einen Fiddle-Yard als Abstellbahnhof auf. Hier gibt es dann nur Gleise, die auf einer verschiebbaren Grundplatte aufgebaut sind. Keine Landschaft.
Fahrzeuge: Was gefällt. Überwiegend Fahrzeugkombinationen in diesem Epochenbereichen (DR, DB, DB-AG, Privat) . Auch einige "Nostalgiezüge" für Sonderfahrten gibt es. Ich versuche aber jeden Zug weitestgehend Realitätskonform zusammenzustellen (klappt aber nicht immer).
also mein Sammelthema und hoffentlich später mal eine feste Anlage ist in NRW angesiedelt.
Mir schwebt da eine Collage interessanter Plätze in und um Köln vor, sodass Großstadt/Vorstadt, DB/Privatbahn, Containerbahnhof/Hafenanlagen, leere Felder/dichte Stadtbebauung alle miteinander kombiniert werden.
Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich überhaupt kein Fan von Schwarzwald/Alpen- Idylle. Finde das zwar alles sehr schön anzuschauen, meiner Meinung nach, ist das (abgebildete) Leben aber nunmal kein Ponyhof und die Fachwerkbauweise überholt.
Auch wenn ich mit dieser Meinung vielleicht oft alleine dastehe, so denke ich doch, dass es dieser Aspekt ist, der das Hobby Modellbahn letztendlich (neben dem Aufkommen der PC-Welt) zu einem "Hobby für Großväter" gemacht hat und der Grund dafür ist, dass die meisten jungen Modellbahner eher die Ausnahme als die nächste Generation bilden.
Meine Aussagen seien aber als mein eigener Eindruck aufzufassen und bitte nicht als negative Bewertung zu interpretieren.
Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich überhaupt kein Fan von Schwarzwald/Alpen- Idylle. Finde das zwar alles sehr schön anzuschauen, meiner Meinung nach, ist das (abgebildete) Leben aber nunmal kein Ponyhof und die Fachwerkbauweise überholt.
Hatte letztens jemand gesehen der eine Bayrische klein Stadt nach gebaut hatte in der Heutigen Zeit alles ganz viele Fachwerkshäuser usw aber ich hatte mal 2 Jahre in der echten Stadt dort gelebt und in echt gibt es da kaum mehr Fachwerkshäuser sondern Moderne Bürohäuser usw Glaspaläste usw.
ZitatGepostet von themaby . . . Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich überhaupt kein Fan von Schwarzwald/Alpen- Idylle. Finde das zwar alles sehr schön anzuschauen, meiner Meinung nach, ist das (abgebildete) Leben aber nunmal kein Ponyhof und die Fachwerkbauweise überholt.
Auch wenn ich mit dieser Meinung vielleicht oft alleine dastehe, . . .
Nein, mit der Meinung stehst Du nicht allein da. Mit der Einschränkung, daß das Problem nicht die Alpen sind, sondern die von den Modellbahnern verwendeten Ausstattungsdetails. Inklusive Fachwerkhäusern oder dem, was man so dafür hält.
Ich bin genauso der Meinung, daß ein Anlage eine Realität widerspiegeln sollte, um Modell zu sein. Und meine Anlage ist in den Alpen in der Südschweiz im Wallis angesiedelt.
Es gibt im großen und ganzen kein einziges Gebäude der Modellbahn- und Zubehörhersteller, das man da verwenden kann.
Diese Fachwerkidylle kotzt mich regelmäßig auch an. Es ist ein Zugeständnis an die Geschmacklosigkeit der Masse. Da werden männliche Puppenstuben gebaut, aber keine Modellstädte/-dörfer usw.
Ich hatte darüber Anfang der 90er Jahre schon Gespräche mit dem seinerzeitigen Chef von Faller, Herrn Koentop. Mit Kirmes und Fachwerk wurde seinerzeit Geld verient. Das halbwegs vorbildliche Modelle nur Randgruppen interessieren, zeigt das Schicksal der Fa. Pola, die dann in Faller aufging. Einiges davon ist bis heute im Programm, die Masse der Modelle ist weg, weil unwirtschaftlich.
ZitatGepostet von BNSF Railways . . . Hatte letztens jemand gesehen der eine Bayrische klein Stadt nach gebaut hatte in der Heutigen Zeit alles ganz viele Fachwerkshäuser usw aber ich hatte mal 2 Jahre in der echten Stadt dort gelebt und in echt gibt es da kaum mehr Fachwerkshäuser sondern Moderne Bürohäuser usw Glaspaläste usw.
In Ober- und Niederbayern gibt es auch keine Fachwerkhäuser, bestenfalls in bayr. Schwaben und natürlich in Franken.
Voralpenland, Hochgebirge und Fachwerk, da lachen ja die Hühner.
Warum bitte, sollte man da Fachwerk bauen?
Fachwerk ist schließlich kein modebehafteter Baustil, sondern in vielen Gegenden eine bautechnische Notwendigkeit gewesen. Hat also etwas mit dem verfügbaren Baumaterial zu tun und nichts mit Geschmack und Mode.
Wenn wir in die Planung gehen, wird es Baden-Württemberg sein, Nebenbahn, Epoche III/IV - noch letzte Dampfloks, aber schon viel E. Konnte aus meinem Kinderzimmerfenster früher die Loks hinter der Kirche vorbeifahren sehen und hab noch die improvisierten Haltepunkte im Kopf, die wir als Schüler mangels Bus nachmittags oder Samstags anlaufen mußten... 2 km von der Schule weg, keine 20 Minuten Zeit, Schienenbus mit verstellbaren Sitzreihen usw....
Nix gegen Fachwerk, in meiner "Schulstadt" steht bis heute viel davon rum. Hat einen historischen Kern, der inzwischen liebevoll saniert wurde. Wobei wir - auch nach den Dio-Wettbewerben - inzwischen eher beim Selbstbau gelandet sind. Wenn man richtig guckt, gibt es fertige Gebäude für alles zu kaufen. Kommt halt nur nicht immer so "echt" rüber. Aber mit entsprechender Modifikation, viel Zeit und viel Farbe und richtig dünnen Pinseln kann man schon einiges richten.
Jetzt noch das Dio... und wahrscheinlich noch eines und noch eines... die Anlage rennt nicht weg
ZitatGepostet von themaby . . . Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich überhaupt kein Fan von Schwarzwald/Alpen- Idylle. Finde das zwar alles sehr schön anzuschauen, meiner Meinung nach, ist das (abgebildete) Leben aber nunmal kein Ponyhof und die Fachwerkbauweise überholt.
Auch wenn ich mit dieser Meinung vielleicht oft alleine dastehe, . . .
Nein, mit der Meinung stehst Du nicht allein da. Es gibt im großen und ganzen kein einziges Gebäude der Modellbahn- und Zubehörhersteller, das man da verwenden kann.
Diese Fachwerkidylle kotzt mich regelmäßig auch an. Es ist ein Zugeständnis an die Geschmacklosigkeit der Masse. Da werden männliche Puppenstuben gebaut, aber keine Modellstädte/-dörfer usw.
Gibt es den kaum altanativen als die Fachwerksfirma Faller?
Mein Vorbild ist Grünau im Almtal in Oberösterreich.
Die Alternative zu Faller ist Vollmer, Kibri, Auhagen, div. Kleinserienhersteller und am besten natürlich der Selbstbau. Mit der Lasertechnik kommt man relativ günstig und schnell an sein Wunschvorbild. Man braucht nur Bilder oder noch besser Pläne vom entsprechenden Gebäude.
LG Mario
Fremo Rp25 Code 88 Epoche I und III Österreich und Bayern
Ich hab hier auch so gut wie nichts von Faller! Meinem Thema kommt z.B. Auhagen eher entgegen, und mit diesem ganzen Kirmeskitsch u.a., kann ich sowieso nichts anfangen!
Das ist hier wie im richtigen Leben: weniger ist mehr!
Gruß Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
bin ich der einzige, der eine Anlage nach Berliner Motiven plant oder betreibt? Wundert mich fast ein bisschen, da hier doch nach meiner Beobachtung so einige "Reichsbahner" unterwegs sind.
Ich plane den Nachbau einer konkreten Situation in Berlin, allerdings etwas gerafft und verdichtet, um das ganze auf handlichen Modulen umzusetzen.
Epoche 4 (80er Jahre bis zur Nummernreform 1992), vier Gleise (zwei S-Bahn- und zwei Fernbahngleise). Auf der Fernbahn vor allem Dieseltraktion, ein bisschen Dampf. Und natürlich die Gleichstrom-S-Bahn