Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #17 o.k., das war mir neu, aber topla und du habt wohl recht, dass bei elektrisch gestellten Weichen nicht zwingend etwas beim Auffahren kaputt geht. Habe was zu Weichenauffahrtasten (WAT) gefunden, mit der eine Weiche nach dem Auffahren wieder in eine definierte Stellung gebracht werden kann.
Auch Weichen, die von mechanischen Stellwerken gestellt werden, gehen beim Auffahren nicht zwangsläufig kaputt. Da gibt es dann anstelle einer WAT einen Einrückhebel.
Was sich mir momentan nicht erschließt: Bei der elektrisch ortsgestellten Weiche muss vor der Bedienung der WAT erst mal überprüft werden, ob irgendwas beschädigt ist. Und im Stellwerk drücken die den WAT-Knopf einfach so? Oder müssen die da erst einen zur Überprüfung hinschicken? Kann dazu jemand mehr sagen? Ich habe da nichts Erhellendes gefunden. Nur, dass das Bedienen der WAT-Taste dokumentationspflichtig sei und darum ein Zähler dran ist.
Ortsgestellte Weichen sind aber schon eine Sonderbauform in der Ansteuerung. Aus eigenem Erleben: Nach dem Auffahren einer Weiche eines elektromechanischen Stellwerks (die wurde kurz vor uns bei einer Rangierfahrt umgestellt) und dem Räumen der Weiche Führerstandswechsel gemacht und zugeschaut, wie der Stellwerker die Weiche mehrfach hintereinander umgelegt hat. Optisch in Ordnung und der Stellwerker war es auch zufrieden. Da war die Eisenbahn aber auch noch ein Ganzes - ob dabei alle existierenden Vorschriften befolgt wurden, weiß ich nicht, war ja nur Mitwirkender.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #17In der Fahrdienstvorschrift 408.0601 steht jedenfalls ausdrücklich: "Weichen dürfen nicht aufgefahren werden. Wenn dies doch geschehen ist...". Ausnahme natürlich wieder mal die Rückfallweichen, die ja genau dafür gemacht und konstruiert sind.
Jo, erlaubt ist es nicht, darf also betrieblich außer bei Rückfallweichen nicht der Regelzustand werden, kann aber passieren und ist ohne großes Buhei zu beheben.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Zitat von topla im Beitrag #21Ortsgestellte Weichen sind aber schon eine Sonderbauform in der Ansteuerung.
inwiefern? Weil da keine zusätzlichen Überwachungen drin sind? Letztlich bewegt ja auch dort ein Antrieb - ob nun elektrisch oder per Muskelkraft - über eine Stellstange mit Verschluss (so vorhanden) die Zungen. Vom eigentlichen Bewegungsablauf ist ja schnuppe, ober der Stellmotor sein Kommando jetzt aus 3m oder aus 3000m Entfernung bekommt.
Zitat von topla im Beitrag #21Aus eigenem Erleben: Nach dem Auffahren einer Weiche eines elektromechanischen Stellwerks (die wurde kurz vor uns bei einer Rangierfahrt umgestellt) und dem Räumen der Weiche Führerstandswechsel gemacht und zugeschaut, wie der Stellwerker die Weiche mehrfach hintereinander umgelegt hat. Optisch in Ordnung und der Stellwerker war es auch zufrieden. Da war die Eisenbahn aber auch noch ein Ganzes - ob dabei alle existierenden Vorschriften befolgt wurden, weiß ich nicht, war ja nur Mitwirkender.
In diesem Fall also Kontrolle vor Ort, wie auch in der Vorschrift zu den ortsgestellten Weichen festgeschrieben. Ist das immer so? Muss das so sein?
In deinem zweiten Link - jetzt auch beide funktional - wird der Unterschied zwischen "Auffahren" (vom Herzstück / stumpfen Ende) und "Aufschneiden" (vom spitzen Ende) her thematisiert. Das war und ist so auch mein Kenntnisstand, aber dafür habe ich mal in einer anderen Diskussion hier richtig Haue von einigen "Experten" bekommen. Wie offiziell ist das denn? Deckt sich jddenfalls auch mit dem Sprachgebrauch in dem oben verlinkten Video von dem Polen und in den verlinkten Vorschriften.
Daß das Auffahren von Weichen möglich ist, ist ja bekannt. Aber daß dazu derart geringe Kräfte ausreichen war mir auch neu. Die fehlenden Spitzenverschlüsse spielen sicherlich hier auch noch eine Rolle
Es sind doch recht interessante Infos hier aufgepoppt. Ich war ja bis dato auch der Meinung das ein "Auffahren der Weiche" nicht ohne Schaden abläuft. Da werde ich jetzt die kommende Woche mal mit einer Person sprechen müssen die es aus beruflichen Gründen wissen mus. Wie gesagt, nochmals besten Dank für die Antworten.
Seit Sa 14.00 Uhr ist (Dank Döc und DHL) der normale Fahrbetrieb wieder aufgenommen worden. Erfreulicherweise meldete der Gleisbautrupp das SBR 01 in ca. einem Monat betriebsbereit ist. Und nochmals sorry das ich wohl für meine Frage die falsche Sparte erwischt habe. Vielleicht kann der Moderator ja meinen Fehler berichtigen
vielleicht wären hier noch einige Seiten aus dem Jüdel-Katalog von 1903 interessant, die die zwei von Jüdel angebotenen auffahrbaren Spitzenverschlüsse zeigen (danke für den Hinweis auf die hier laufende Diskussion an den, der mir diesen Katalog einfach so geschenkt hat). Den Link auf meinen Blogeintrag auf stellwerke.blogspot.de mit einer Büroklammern-Bastelei und einigen Videos eines Hakenverschlusses (oder "Hakenschlosses", wie es früher hieß), hat ja schon wer oben unter #18 gepostet.
Hm ... da ich hier kaum poste, darf ich noch keine Links auf externe Bilder posten. Ich habe die Bilder daher am Ende meines Blogpostings ergänzt; gerne die Bilder hier direkt verlinken, wenn wer das mag ...
Zitat von cauchy im Beitrag #10 Bei mir entgleisen Fahrzeuge beim Aufschneiden, beim Auffahren gibt es keinen Kurzschluss ... weil das Herzstück mit einem frog juicer polarisiert wird.
Bei mir ist das genau so. Schon cool der Frog Juicer. Und als ich hier angefangen habe zu lesen, dachte ich zuerst, dass das auch noch vorbildgerecht ist, dass die Züge entgleisen. Jetzt bin ichmir wiedernicjt mejr so sicher... :-)
[quote="cauchy"|p3937851]Und als ich hier angefangen habe zu lesen, dachte ich zuerst, dass das auch noch vorbildgerecht ist, dass die Züge entgleisen. Jetzt bin ichmir wiedernicjt mejr so sicher... :-)
kannst du aber. Denn "isso".
Beim Aufschneiden (also vom spitzen Ende her) entgleist der Zug immer. Zwangsläufig, ausnahmslos. Kann auch gar nicht anders sein, denn dann gibt es keine definierte Spur mehr. Die beiden (Backen-) Schienen, auf denen dann die Räder dann laufen, gehen ja immer weiter auseinander und irgendwann fällt das Rad auf mindestens einer Seite eben davon runter, weil die Schienen weiter auseinander sind als die Räder.
Bei Auffahren (also vom stumpfen Ende her) passiert das hingegen im Allgemeinen nicht. Da drücken die Spurkränze der Fahrzeuge die Weichenzunge in die passende Lage. Außer das Fahrzeug ist zu leicht dafür und wird nach oben rausgehebelt – das dürfte der Grund sein, warum Kleinwagen Rückfallweichen nicht auffahren dürfen.
Darum muss auch immer in Auffahrrichtung geräumt werden muss - würde wieder in die Herkunftsrichtung zurückgefahren werden, könnten die Spurkränze wegen undefinierter Stellung der Zunge auf beiden Seiten zwischen Zunge und Backenschienen gelangen, die Situation wäre wie beim Aufschneiden; dann fehlt wieder die Spurführung und das Fahrzeug entgleist zwangsläufig.
Schau' dir das oben verlinkte Video von dem Polen mit der einzelnen Achse an, dann wird das sofort klar.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #28Beim Aufschneiden (also vom spitzen Ende her) entgleist der Zug immer
... wobei das davon abhängt, ob man die offizielle oder die umgangssprachliche Definition von "Entgleisen" nimmt. Nach der zweiten passiert's nicht immer - es gibt eine ganze Reihe von Fällen, wo sich die Wagen wieder eingleisen, nachdem die Räder mit den Spurkränzen über die Schienenköpfe fahren (siehe entsprechende Unfallberichte der diversen Unfallsuntersuchungskommissionen, von der Schweiz über Österreich bis in die USA). Nach der offiziellen Definition sind das natürlich alles Entgleisungen, auch wenn kein zu behebender Schaden an Fahrzeugen und Gleisen aufgetreten ist.
Sorry, das mit dem Aufschneiden (von der spitzen Seite her) verstehe ich jetzt nicht! Da ist doch die Fahrt immer vordefiniert, links oder rechts lang, wie kann man die denn dann aufschneiden??
Gruss Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
Sorry, das mit dem Aufschneiden (von der spitzen Seite her) verstehe ich jetzt nicht! Da ist doch die Fahrt immer vordefiniert, links oder rechts lang, wie kann man die denn dann aufschneiden??
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Ja, danke! So ist es natürlich logisch. Geht also nur wenn man erst auffährt dann zurück aufschneidet! Im normalen Betrieb sollte die Weichenzunge ja wohl immer anliegen?!
Ralf
... en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath...
Sollte, ja, das ist die richtige Formulierung. Geht aber eben auch mal was an der Weiche kaputt, oder ein defektes Fahrzeug (herunterhängende Teile, Radsatzwellenbruch) schlägt den Spitzenverschluss auf und letzten Endes gibt es auch Fehlbedienungen (Umstellen zur Unzeit hieß das mal so schön).
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
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Aufschneiden der Weichen
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05.05.2024 14:52
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Wie offiziell ist das denn? Deckt sich jddenfalls auch mit dem Sprachgebrauch in dem oben verlinkten Video von dem Polen und in den verlinkten Vorschriften.
