Zitat von leo568 im Beitrag #19Dazu muss auch einschränkend gesagt werden, dass die Stromliniendampflok davon ausgenommen waren (sorry das hatte ich versehentlich unterschlagen), weil man da an der Verkleidung aus gestalterischen wie auch aus Gründen der Unfallverhütung keine zusätzliche Lampenstütze anbringen konnte/wollte und deshalb schon fest angebaute Leuchten vorsah.
Bei weitem nicht alle Stromlinienloks hatten von Anfang an ein festes drittes Lämpchen vorne. Die drei 05er ja, die zwei 61er für den Henschel-Wegmann-Zug auch. Aber von 01.10, 03.10 und der 06 001 kenne ich historische Fotos und Filmaufnahmen vor allem ohne, mit ganz ordinärem Aufsteck-Lampenhalter wie an vielen normalen Rauchkammertüren auch.
In diesem Youtube-Filmchen über die 06 sind etliche Fotos zu sehen, auf keinem davon gibt's eine dritte Lampe oben.
Auch bei der 1996 "wiederverstromten" 01 1102 scheint die dritte Lampe nur aufgesteckt, es gibt auch viele Fotos mit nur einen Lampenhalter oben. Das werden die Restauratoren nicht aus Schabernack so gemacht haben.
Rangierlicht werden alle diese "Stromer" wohl nur selten gebraucht haben. Und 1928 gab's davon sowieso noch keine...
Hallo Andreas, die 1102 hat ein drittes Spitzenlicht (ist ja wohl vorgeschrieben). Es sieht so aus, als sei es eingesteckt. In der ersten Zeit nach dem Umbau ist die Lok auch nur mit dem Halter umhergefahren. Später bekam sie das ungefällige "Torpedorohr" welches die Frontpartie ziemlich entstellt.
das dritte Spitzenlicht ist definitiv aufgesteckt. Und es ist schon auf dem offiziellen "Rollout" aus dem Lokschuppen in Meiningen nach der Restaurierung vorhanden: Guckst du Youtube.
Es gibt auf DSO einen Faden vom zweiten Teil der ersten großen Fahrt nach der Restaurierung, am 03.03.1996 von Bebra über Göttingen, Kassel und Altenbeken nach Braunschweig. Auf einigen der Fotos von diesem Tag trägt sie die dritte Lampe, auf anderen fehlt sie hingegen. Das "Rohr" muss also schon existiert haben, aber abnehmbar gewesen sein: DSO-Faden.
Grundsätzlich ist das dritte Spitzenlicht heutzutage für Schienenfahrzeuge vorgeschrieben. Wenn man sich die Bilder ansieht, gibt oder gab es zumindest damals noch offensichtlich die Möglichkeit, das unter bestimmten Umständen wegzulassen. Vermutlich irgendeine Ausnahmeregelung für Museumsveranstaltungen.
ich wage mich einmal vorsichtig auf dieses emotionale Tretminenfeld. Nur 2 Sachen zum darüber Nachdenken; das enthält auch scharfen Sarkasmus:
- Der Ursprung die Vorschriften bezüglich Spitzensignale stammt aus einer Zeit (Epoche 1 und früher) als mit Petroleum- und Gaslampen gearbeitet wurde. Die wurden angesteckt, brannten und die hat man nicht bei jedem Fahrtrichtungswechsel gelöscht und auf der anderen Seite wieder angezündet. Elektrisch war zwar schon erfunden, aber bei der Bahn bei Dampfloks nur in homöopatischen Dosen verbreitet. Später als in den 1930er Jahren die elektrische Beleuchtung verbreitet aufkam wurden die gleichen Vorschriften beibehalten. Und dann noch, wie viele T3 sind denn vor 1945 auf elektrische Beleuchtung umgebaut worden? Da waren wohl andere Baureihen wichtiger.
- Betreffs der S 0,5 bay. (in der Schule wurde mir beigebracht Brüche zu kürzen und möglichst in Dezimalzahlen auszudrücken) und der bay. Extrawurstdirektion München mit ihren Fyrzen. Die S 0,5 ist, fotografisch nachgewiesen, in einigen Exemplaren zur Länderbahnzeit und auch noch frühen DRG Zeit mit der vollen Lamperie versehen worden. Wahrscheinlich wurde die 3. Lampe für einen kiniglichen Hofzug vorgehalten und nur angesteckt wenn Kini Lui der II. wieder auferstanden wäre. Zu Fotos von S 0,5 aus der frühen DRG Zeit, Stichwort Rheingold 1928. Man sieht auf einigen Fotos S 0,5 mit 3. Lampe. Da waren die Loks aber noch in Länderbahnfarbgebung, trugen aber schon DRG Schilder. Später nach der Umlackierung verschwand mit den bay. Extrafyrzen auch die 3. Lampe. Aber auch die Bad. IVh, die BR01 und sogar die P8 zogen manchmal ausserplanmässig den Rheingold. Alle hatten 2 Lampen. Also nicht durch die bay. Extrawürste verwirren lassen.
Edit: Bei der Wiener Stadtbahn und bei der Berliner Stadtbahn gab es in Epoche 1 ein 3-Licht Spitzensignal, aber nur bei den Stadtbahnzügen. Bei der DB wurde das 3 Spitzenlicht ab Mitte der 1950er Jahre auf Nebenbahnen gestestet und ab 1957 dann verbindlich vorgeschrieben. Es gab eine Übergangsfrist bis 1961.
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #3Nicht diagonal- sondern auf der Seite des Lokführers ist an dieser Stelle sinnvoller . Und zwar am besten Richtungsabhängig- damit man weiß, wohin sich die Lok bewegen wird.
Moin Christian,
Das Rangierlicht war leider diagonal jeweils rechts in Fahrtrichtung - und nicht richtungsabhängig. Die Laternen leuchteten beide, eine hinten, eine vorne...
Solch ein Rangierlicht hat übrigens pmt an der T 7 umgesetzt, allerdings nicht ganz richtig, ab Werk leuchten beide Lampen auf einer (Lokführer-) Seite. Kann man glücklicherweise mappen...
Erstmal allen vielen dank für die Beiträge! Mir geht es darum zu realisieren, das konstant die jeweils rechte Laterne leuchtet, one Lichtwechsel, den ich mit Gaslaternen nicht für praktikabel halte. Wahrscheinlich wäre es auch vorbildgerechter, beim normalen Spitzenlicht, keine klassischen (Modellbahn-)Lichtwechsel zu realisieren, sondern die Richtung manuell zu schalten, wenn der Zug sich tatsächlich in eine Richtung abfährt. Mir geht es um T3 bei einer Privatbahn im Jahre 1928 und um eine DRG BR 91, die vorzugsweise auf Nebenbahnen unterwegs ist. Ein roter, einseitiger Zugschluss, einzeln geschaltet, für Leerfahrten, wäre auch nice-to-have, aber ich persönlich kann da auch drauf verzichten, da wir im Fremo meist mit Zugschlusscheibe fahren.
Meine konkrete Frage war eigentlich, ob ich das an den Kabeln des MS 500 verdrahten kann, oder ob ich eine Platine/Schaltung brauche um das zu realisieren. Der Zimo MS 600 liegt schon hier, mit dem Sound für die T3, das ist also nicht mehr verhandelbar.
@Nikolaus, der MS500 hat 4 verstärkte Funktionsausgänge, wo jeder eine Laterne schalten müsste. Wäre also problemlos möglich. Fürs Rücklicht müsstest du die zwei Logikpegelausgänge verstärken, wäre dann auch möglich.
@Ludwig, zur Berliner Stadtbahn... das interessiert mich als Berliner sehr. Das muss ja zu Zeiten der noch mit Dampf bespannen Züge gewesen sein. Hast du da Bildmaterial? Gern per PM. Ich kenne da nur die Stadtbahner vom Beginn der elektrischen Beförderung. Und da hatte z. B. der ET 165 sogar nur EIN Spitzenlicht.
Zitat von Guardian71 im Beitrag #26 Das Rangierlicht war leider diagonal jeweils rechts in Fahrtrichtung - und nicht richtungsabhängig.
Hallo Mark,
wo findet man diese Info? Ich sehe das weder im Signalbuch von 1907, noch 1935. Wie in #16 erwähnt, gibt es in der 1935er Version keinerlei Hinweis im Text auf die Anbringungs-Seite der einzelnen Leuchten. Davon abgesehen dürfen auch beide Leuchten brennen. In der 1907er Vorschrift finde ich nichts zum Thema Rangierlicht.
das Thema Rangierlicht scheint hier irgendwie leicht zu eskalieren. Vorgeschrieben ist, das auch schon seit sehr vielen Jahrzehnten, ein weißes Licht vorn und hinten an den Lokomotiven. Diese eine weiße Licht musste auch nicht zwingend in Fahrtrichtung links sein. Dementsprechend auch nicht zwingend diagonal angebracht sein.
Nun habe ich bei der Eisenbahnstiftung, https://eisenbahnstiftung.de/bildergalerie , etwas im Bilderfundus gestöbert. Zum Erstaunen der Fachwelt hier, wird vermutlich auf einigen Bildern dieses Rangierlicht wohl falsch geführt. Diese Bilder sind alle aus den Epochen 2 und 3 der DRG, DR und DB.
Als weiteres Fallbeispiel dient das allseits bekannte ASF der DR. Hier lieferte die Industrie alle ASF mit nur einem Licht jeweils in Fahrtrichtung rechts an die DR. Haben da die verantwortlichen bei der DR alle geschlafen und nicht das "falsche" Rangierlicht moniert?
wie ich schon geschrieben habe. Die meisten Loks im Rangierdienst hatten nur eine Laterne je Fahrtrichtung und die war nur bei Dunkelheit beleuchtet (falls eine Lichtmaschine vorhanden war, verbrauchte diese ja Dampf). Ich kenne auch Nachkriegsbilder von Günter Meyer, wo auf ehemaligen Privatbahnen im Streckendienst nur eine Laterne an der Lok war, die dann beim Fahrtrichtunswechsel umgesteckt wurde.
Zitat von 600mm im Beitrag #30Vorgeschrieben ist, das auch schon seit sehr vielen Jahrzehnten, ein weißes Licht vorn und hinten an den Lokomotiven. Diese eine weiße Licht musste auch nicht zwingend in Fahrtrichtung links sein. Dementsprechend auch nicht zwingend diagonal angebracht sein.
Moin,
die Signalordnungen sind beim Rangierlicht recht flexibel. Vorgeschrieben ist nur mindestens eine Laterne je Fahrzeugseite, nicht welche. Das heißt, nur links in Fahrrichtung, nur rechts, gemischt oder beide waren auch in Ordnung. Ich denke, der Hintergrund war, dass bei Rangierfahrten und deren häufig wechselnde Fahrtrichtung stets beide Fahrzeugseiten beleuchtet waren, denn die Loks hatten noch keinen automatischen Lichtwechsel...
Die Signalordnung von 1935 zeigt eine Abbildung, auf der das Rangiersignal in Fahrtrichtung links ist, schreibt aber ausdrücklich "eine weißleuchtende Laterne".
Hinsichtlich der Position habe ich mich auch an Bildern orientiert - nach meiner Beobachtung fand man öfter in Fahrzeugrichtung rechts, d.h. in der Draufsicht links als andersherum. Im Modell ist man daher frei, typischer ist m.E. aber Fahrtrichtung rechts.
Zitat von Guardian71 im Beitrag #32[quote=600mm|p3927474] ..., typischer ist m.E. aber Fahrtrichtung rechts.
Was typischer Weise gemacht wurde, lässt sich an Hand von Fotos kaum feststellen. Den ein wesentliches Kriterium für die Wahl links oder rechts des Rangierlichtes ist die Rangierseite die im Normalfall überall festgelegt ist.
Zitat von Guardian71 im Beitrag #32Ich denke, der Hintergrund war, dass bei Rangierfahrten und deren häufig wechselnde Fahrtrichtung stets beide Fahrzeugseiten beleuchtet waren, denn die Loks hatten noch keinen automatischen Lichtwechsel...
Ich denke, der Hintergrund war, dass das Personal, das über die Gleise lief, sehen konnte, dass möglicherweise ein Zug in seine Richtung kam und Vorsicht abgebracht war.
Zitat von Wolfgang Maus im Beitrag #38Auch heutzutage haben Lokomotiven und Triebwagen keinen automatischen Lichtwechsel. So etwas gibt es nur bei der Modelleisenbahn.
GANZ dünnes Eis. Wenn ich in "meinem" 427/428/429 den Schalter auf Automatik stelle, was der Regelfall ist, dann wechselt das Spitzen- und Schlusslicht AUTOMATISCH. Klingt komisch, ist aber so! 😉
Zitat von Achim Detjen im Beitrag #39Wenn ich in "meinem" 427/428/429 den Schalter auf Automatik stelle, was der Regelfall ist, dann wechselt das Spitzen- und Schlusslicht AUTOMATISCH. Klingt komisch, ist aber so! 😉
Tja, auch die Bahn ist im Jahr 2023 angekommen.
Bei den Modellbahnern wird's wohl noch ein halbes Jahrhundert dauern.
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Reichsbahn-Rangierlicht Schaltung
09.10.2023 23:32 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2023 23:38)
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