Nachdem Ihr mir bei meiner Gleismaterialauswahl schon so gut geholfen habt (danke dafür), eine Frage zum eventuellen Gleisplan. Meine Grundidee steht soweit, an einigen Stellen will ich es noch ,rund, haben. Aber nun zum eigentlichen Thema:
Es (soll) ein Umfahrungsgleis geben von welchem ein Ausziehgleis abgeht, welches am Ende das Dampf BW bedient. Als die Jahrzehnte vergingen wurde das Ausziehgleis verlängert und eine kleine Dieseltanke und einständigem. Dieselloklokschuppen gebaut. Das Verkehrsaufkommen wuchs und so entschloss man sich die einfache Weiche gegen eine DKW zu ersetzen und man baute soweit es die Geislängen zuliesen parallel zur Einfahrt BW und parallel zum Ausziehgleis noch Abstellgleise.
So die Grundidee. Ich möchte also im Rangierbetrieb die BW Zufahrt kreuzen. Ist das ganze Vorbildgerecht oder mache ich gedanklich einen groben Schnitzer?
eine einfache Planskizze, auch mit der Hand gezeichnet, könnte eine gute Hilfe sein, um es besser nachvolziehen zu können, was du meinst.
In den frühen Epochen diente das Umfahrgleis aber auch dazu, das BW leicht und schnell, getrennt vom übrigen Bahnverkehr zu erreichen.
Die Lage des BWs sollte so gewählt werden, daß Ausfahrgleise der Abfahrseite eines Bahnhofs schnell erreicht werden konnten.
Das Schutzweichengleis als Ausziehgleis zu verwenden wurde durchaus gemacht, ebenfalls die Durchkreuzung des BW Zufahrts- bzw. Ausfahrtsgleises, z. B. in kleineren Endbahnhöfen oder sonstigen Bahnstationen.
Schönen Gruß,
Ingo
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
zwei Dinge lese ich hier immer wieder im Forum. Das eine ist das, angeblich Kreuzungsweichen viel zu teuer in Anschaffung und Unterhalt gewesen wären und man deshalb gerade bei Nebenbahnen doch bitte weniger verplanen möge. Sicherlich nicht prinzipiell verkehrt, aber es gibt reichlich Beispiele für einfache oder auch doppelte Kreuzungsweichen auf Bahnhöfen deutscher Nebenbahnen. Nur würde ich die Story (wenn man denn überhaupt eine braucht), warum da eine EKW/DKW verbaut ist, andersherum aufziehen: als die Bahn gebaut wurde, wurde eine eingeplant, und jetzt liegt sie halt immer noch dort.
Das andere, was es häufig bei Modellbahngleisplänen zu sehen gibt, ist das Verplanen einen "Hosenträgers", weil der im Bahnhofsbereich so schön Platz spart. Tut er ja auch:
Aber mal ehrlich, wie oft gibt's das auf deutschen Nebenbahnhöfen zu sehen? Mein Plädoyer: mehr EKW/DKWs, weniger Hosenträger! Dann klappt's auch mit dem Nachbarn...
Ricky Fitz
P.S. ...und eine Gleisplanskizze wäre echt hilfreich!
keine Frage, Hosenträger gab's und gibt's (danke für die Links!). Ich verstehe bloß immer die Logik nicht, nach der bei Planungen im Forum oft weniger EKW/DKW (selten!) gefordert und gleichzeitig mehr Hosenträger (reichlich selten!) verplant werden.
Zitat von Ricky Fitz im Beitrag #7Ich verstehe bloß immer die Logik nicht, nach der bei Planungen im Forum oft weniger EKW/DKW (selten!) gefordert und gleichzeitig mehr Hosenträger (reichlich selten!) verplant werden.
muss man auch nicht verstehen. Die weitverbreitete EKW/DKW-Phobie entbehrt für ältere Epochen meiner Meinung nach jeder Grundlage. Damals gab's Kreuzungsweichen sehr viel häufiger als heute.
Die wurden dann später häufig ausgebaut und in EW "aufgelöst", so die Gleisverbindung überhaupt noch gebraucht wurde. Aber bis in die 1970er gab's reichlich Kreuzungsweichen, vor allem, wenn die Platzverhältisse eng waren, wie im Gebirge.
Bei uns im Schwarzwald-Kleinstädtchen gab's an einem Anschließer für die Holzverladung mindestens eine DKW. In meiner Kinderzeit bereits aufgelassen und zugewachsen, aber die Gleise lagen noch und auch die Weichenlaternen waren noch vorhanden. Wir haben dort viel gespielt. Die Gütergleise am kleinen "Hauptbahnhof" waren ebenfalls über eine DKW angeschlossen, davon gibt's ein schönes Bild auf Eisenbahnstiftung.de (der Güterschuppen befindet sich hier im Rücken des Fotografen). Sind also schon mal mindestens zwei in einem kleineren Ort.
Klar, man sollte nicht unbedingt 10 Stück davon in einen kleinen Nebenbahn-Bahnhof packen, aber mal eine oder auch zwei davon kann man schon bringen, wenn das Anlagenthema in den Epochen I bis frühe IV liegt. So furchtbar selten war das jetzt echt nicht.
Eine Skizze folgt noch, insgesamt möcht ich 2 DKW verbauen. Eine in besagter Zufahrt BW und eine soll im Rangierbereich Gleisanschlüsse Ladegleise und Anschließer sein.
Zitat von Dienstfahrt 76 im Beitrag #1So die Grundidee. Ich möchte also im Rangierbetrieb die BW Zufahrt kreuzen. Ist das ganze Vorbildgerecht oder mache ich gedanklich einen groben Schnitzer?
Moin Dienstfahrt,
Einfach gesagt, bauen kannst Du erst mal alles, so lang es zweckmäßig ist und einen möglichst sicheren und reibungslosen Ablauf gewährleistet. Wobei hier die Betonung auf sicher liegt. Man sollte es jedoch vermeiden, dass Streckengleise einen direkten und unmittelbaren Zugang zum BW haben. Heißt einfach, nicht das der Schnellzug urplötzlich auf der Drehscheibe steht.
BW´s sollten immer so angelegt werden, es wurde schon erwähnt, das die Hin und Rückfahrten zügig erfolgen können. Bei deiner Planung solltest Du daher bedenken, dass DKW und EKW jede Menge Platz sparen. Kommt jetzt natürlich auch auf den Platz an den Du hast und was noch so geplant wird.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #8Die weitverbreitete EKW/DKW-Phobie entbehrt für ältere Epochen meiner Meinung nach jeder Grundlage. Damals gab\'s Kreuzungsweichen sehr viel häufiger als heute.
@Andreas, selbst in jüngeren Zeiten gibt es Bahnhöfe die mit DKW und EKW nur so zugepflastert sind (90ger Jahre Dresden Hbf), weil sonst die ganzen Verbindungen gar nicht gewährleistet wären.
Zitat von Dieseldonner im Beitrag #10@Andreas, selbst in jüngeren Zeiten gibt es Bahnhöfe die mit DKW und EKW nur so zugepflastert sind (90ger Jahre Dresden Hbf), weil sonst die ganzen Verbindungen gar nicht gewährleistet wären.
natürlich, das wollte ich auch gar nicht in Abrede stellen. Im hochkomplexen Gleisvorfeld eines großen Bahnhofs sind die Dinger selbstverständlich auch heute noch zu finden - bei der Vielzahl der notwendigen Verbindungen und den beengten Platzverhältnissen in einer Großstadt lässt sich das auch kaum vermeiden. Selbst hier im eigentlich recht übersichtlichen Bielefelder Hbf, ohne allzu wilde Zuführung von zig Strecken, gibt's welche (vor allem am ehemaligen Bw und an der Abzweigung zur Strecke nach Bielefeld-Ost - Lage - Lemgo / Detmold).
Richtig ist aber auch, dass das heute bei der Neugestaltung einen Nebenbahn-Bahnhofs kaum mehr verwendet werden wird. Erstens brauchen die mangels Güterverkehr heute sehr viel weniger Gleise und damit auch viel weniger Verbindungen, und die macht man dann eben, wenn der Platz vorhanden ist, lieber mit Einzelweichen. In der Epoche III und frühen Epoche IV, als es dort noch reichlich Güterverkehr gab, sah das auch auf dem Land noch anders aus. Da gab's auch auf kleinen Bahnhöfen häufiger mal Kreuzungsweichen.
Mein Bahnhof, so er denn je gebaut wird, bekommt nach aktueller Planung jedenfalls auch eine DKW und eine EKW. Anders bekomme ich die notwendigen Verbindungen auf dem beschränkten Platzangebot auch gar nicht hin.
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #12EKW und DKW waren teure Gleiselemente, die sich (private) Bahngesellschaften nur selten "gegönnt" haben. Eine DKW bringt gegenüber einem Hosenträger nur den Vorteil der kürzeren Baulänge und nur zwei Antriebe
Wie schon in anderen Beteiligungen gesagt wurde, man sollte erst einmal wissen, was plant die Dienstfahrt überhaupt. Wenn ich das so grob überschaue, wird es kein kleiner Bahnhof. Denn mit Umfahrung und BW, Streckenkreuzungen und Rangiertätigkeiten, dann sollte das auch alles seine Berechtigung haben.
Und wie Du schon richtig bemerkt hast, waren diese Elemente nicht nur etwas teurer, sondern auch wartungsintensiver.
Zitat von Dieseldonner im Beitrag #13Wenn ich das so grob überschaue, wird es kein kleiner Bahnhof.
Jein. Im ursprünglichen Beitrag stand, glaube ich, etwas von Kreisverkehr auf 1,20 m x 2,0 m. da geht zwischen den Kurven nicht mehr als 1 m bis 1,20 m an gerader Strecke...
ZitatDenn mit Umfahrung und BW, Streckenkreuzungen und Rangiertätigkeiten, dann sollte das auch alles seine Berechtigung haben.
All das kann man wollen (und machen), aber bei dem Platz wird's schwer.
ist schon interessant, wie lange man hier so diskutieren kann, ohne dass vom Threadöffner mal eine Skizze vorgelegt wird. Das ist so ziemlich das Gleiche, wie wenn ein von Geburt an Blinder von Farbe spricht. Die Beschreibung in #1 ist für mich jedenfalls nicht wirklich verständlich.
Gruß Leo
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.
erstens ist der TE neu im Hobby und ist sich vielleicht der Bedeutung einer Skizze nicht so bewusst, zweitens hat er gesagt, er reicht sie nach, und drittens haben wir im Forum ja kein Problem damit, fröhlich losgelöst von Sinn und Zweck vor uns hinzudiskutieren, geradeso als wär's ein Stammtisch.😉
Hasel ist ein faszinierender Bahnhof. Aber welche Funktion hatte denn der Hosenträger in Hasel? Ein Wagen konnte an der Laderampe nur abgestellt werden, wenn der Zug aus Schopfheim kam; am Güterschuppen war dies nur möglich wenn der Zug aus Richtung Säckingen kam? Oder übersehe ich etwas?
Zitat von hjs2600 im Beitrag #6Moin an die Dienstfahrt 76,
wie Ingo schon schrieb, eine Skizze wäre hilfreich.
@Ricky Fitz: Auf der Wehratalbahn waren Hosenträger eher die Rege als die Ausnahme:
Extrembeispiel ist der Bahnhof Hasel. Nur ein Hosenträger im Hauptgleis und sonst keine weiteren Weichen.
Wehr mit zwei Hosenträgern und Öfflingen mit einem Hosenträger sind weitere Beispiele an dieser Strecke
Zitat von jlf_cleaner im Beitrag #17Hasel ist ein faszinierender Bahnhof.
jepp. Der ist so minimalistisch, dass ich mal hoffte, den auch bei meinen beschränkten Platzverhältnissen halbwegs maßstabsgerecht nachbauen zu können. Da hätte ich dann aber auf beiden Seiten direkt hinter dem Ausfahrsignal in den Tunnel gemusst, um noch die Kurve in einen Schattenbahnhof zu kriegen. Dem Vorbild entspricht das aber nur auf einer Seite...
Zitat von jlf_cleaner im Beitrag #17Aber welche Funktion hatte denn der Hosenträger in Hasel? Ein Wagen konnte an der Laderampe nur abgestellt werden, wenn der Zug aus Schopfheim kam; am Güterschuppen war dies nur möglich wenn der Zug aus Richtung Säckingen kam? Oder übersehe ich etwas?
Laderampe und Güterschuppen waren in Hasel am gleichen, kurzen Gleisstumpf. Wenn du über das Streckengleis hinweg auf den Hosenträger, das EG mit angebautem Güterschuppen und daran anschließender Rampe schaust, am Stumpf rechts vom Hosenträger. Links, auf der anderen Seite des Hosenträgers, war keine Rampe, das war nur ein Rangiergleis – dort stand auch das Lademaß.
Aus Richtung Säckingen kommend, hätte eine ziehende Lok also sowohl Güterschuppen als auch Rampe durch einfaches Zurückdrücken erreichen können, aus Richtung Schopfheim kommend weder Güterschuppen noch Rampe.
Da bleibt also nur Bewegung von Hand, wie Hans-Jürgen schrieb, oder die Lok vom nächstgelegenen Bahnhof aus schieben lassen. Der Hosenträger hatte nur den Sinn, in beiden Richtungen einen Wagen vom Streckengleis wegbewegen zu können, damit die Strecke frei ist und die Lok wieder nach Hause kann, bevor der Wagen beladen ist.
Auf die kurzen Gleisstümpfe passten ohnehin max. 2 kurze Güterwagen, so viel gab's da also gar nicht zu bewegen.
Vielen Dank, @hsj2600 und @Zwei-Takt! Die Quelle lese ich mir durch, aber ich habe noch mehr Fragen zu Hasel. Ist es okay hier weiter zu diskutieren oder sprengt das den eigentlichen Thread?
Tatsächlich sehe ich nun bei genauerem Betrachten, dass die Laderampe gar nicht so lang ist und über den südlichen Teil des Stumpfgleises bedient werden kann. Das ist ja noch weniger intuitiv - da der Großteil der Fracht von und nach Basel über Schopfheim gekommen sein wird, musste der ausgestellte Wagen jedes Mal von Hand auf das Ladegleis geschoben werden??
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Ausziehgleis BW mit Doppelkeuzungsweiche so Vorbildgerecht?
14.09.2023 12:20 (zuletzt bearbeitet: 14.09.2023 12:22)
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Anders bekomme ich die notwendigen Verbindungen auf dem beschränkten Platzangebot auch gar nicht hin.
