irgendwie finde ich nicht ganz dran lang, wann es bei der DR was gab. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
1.) Ich kenne die 118 mit zwei rundumlaufenden Zierstreifen, mit einem umlaufenden Zierstreifen und mit Streifen nur an den Fronten ("Sparlack"). Wenn ich das richtig verstanden habe, war der Sparlack ein Ding der 1980er, also für mich zu neu. Aber wie war das mit der Anzahl der Streifen? Ist das auch eine Zeitfrage? Wenn ja, ab wann wurde umgestellt?
2.) Die hellere Farbe scheint überwiegend eher Cremeweiß gewesen zu sein, aber teilweise oder zeitweise auch "richtiges" Weiß. Wenn ich das richtig verstehe, war reines Weiß auch eher ein Ding späterer Zeit. Stimmt das so? Wenn ja, ab wann ca. wurde reines Weiß lackiert?
3.) Es gibt auch Modelle von ganz roten Loks, ohne Cremeweiß oder Weiß. Verstehe ich richtig, dass das ein Einzelstück war oder nur gaaaanz wenige Exemplare so lackiert waren, das/die Anfang der 1970er dann ins normale Schema umlackiert wurden?
4.) Aus der Gützold-Modellhistorie reime ich mir zusammen, dass die Vollsichtkanzel-059 zunächst cremeweiß-dunkelblau, dann cremeweiß-helltürkis und später cremeweiß-rot war. Passt das so? Wann waren denn die jeweiligen Farbwechsel? Die dunkelblaue Version gab's von Gützold in Ep. III und Ep. IV, also war die erste Umlackierung vermutlich nach 1970? Wann ist sie "errötet"?
5.) Man findet Fotos mit fast schwarzem Unterbau und mit Drehgestellen in deutlich hellerem Grau. War das auch eine Zeitfrage? Und falls ja, ab wann gab's das helle Grau?
Die ganzen neuzeitlichen Privatbahn-Varianten sind für mich weniger von Interesse, meine Modellbahnwelt endet ca. 1974...
Gibt's eigentlich auch ein Modell der sechsachsigen GFK-Kanzel V180 203?
So, nun ich, da es um mein "Lieblingsthema" DR V 180 geht.
Die ersten Loks der Baureihe V180.0, also die eigentlichen Loks mit 1800 PS Leistung, daher V 180, hatten ab der Serie 2 umlaufende Streifen. Eigentlich hatte ich mal wo gelesen, das es eine Art Null-Serie gab, beginnend mit der Ordnungsnummer 005. Die V 180 004 wurde in Leipzig zur Messe 1964 in der späteren Serienlackierung gezeigt. Danach (und davor) gab es einige Versuchslackierungen. So u.a. die V 180 007 und 070, wobei Diese ihre Lackierung auch über die Umzeichnung 1970 hinaus weiter getragen haben müssten. Die V 180 005, die heutige Museumsmaschine, hatte ihre jetzige Lackierungsvariante nie im Betriebsalltag getragen. Ebenso trugen die V 180.1, was dann aber schon die 2000 PS Maschinen waren, bei Ablieferung 2 umlaufende Streifen. Ob das bis zur letzten abgelieferten Lok dieser Unterbaureihe so war, kann ich jetzt nicht sagen. Von den 6 achsigen V 180 (.2-4) trug im Betriebsalltag in roter Lackierung auch nur die "201" diese beiden umlaufenden Streifen, und das ebenfalls noch über 1970 hinaus. Was übrigens die einzige echte V 180 (also mit 1800 PS) unter den 6 Achsen darstellte. Auf der Messe wurde die Lok in silberner Lackierung mit 2 umlaufenden und einen blauen Zierstreifen, ebenso wie die V 240 001 (alias 118 202) gezeigt. Die V 240 behielt noch lange diese Farbgebung und war auch offiziell von der DR erst sehr spät (1971) und nach Umbau in die Serienausführung übernommen worden. Die späten Lackierungen kamen dann nach und nach, bei Aufenthalten im RAW (W. Pieck K-M-ST.). Wobei die Lackierung meist auch einem Mangel der Zeit geschuldet waren, so u.a. diese Sparlackierung. Die 3 Vollsichtkanzel-Loks bilden gewisse Sonderfälle. Erste war die V 180 059 aus der eigentlichen 1800 PS Serie, wobei diese Lok die erste ab Werk mit 2000 PS war. Diese wurde auf der Messe deshalb auch als V 200 1001 bezeichnet und in blau/cremeweiß farbiger Lackierung gezeigt . Abgenommen wurde sie von der DR in rot/cremeweißer Lackierung. Ebenso wie die V 180 131, welche von Beginn an diese Lackierung trug und auf der Messe als V 200 117 gezeigt wurde. Die 3. 6 achsige V 180 war dann die "203", welche ebenfalls mit Vollsichtkanzel ausgestattet war. Auf der Messe in Leipzig wurde auch Diese in einer blau/cremeweißen Farbgebung mit 2 umlaufenden Streifen gezeigt. Den bekannten Bildern nach war es eigentlich mehr weiß in der Literatur steht aber auch cremeweiß dazu. Als V 240 203 lief sie noch zu Test- und Vorführfahrten in Jugoslawien mit dieser Farbgebung. Von der DR wurde sie als V 180 203 in rot /cremeweiß mit nur einem umlaufenden Streifen übernommen und der VES (M) Halle zugeteilt. Dort änderte sich die Lackierung auch ein wenig. Nämlich erst mit Latz, dann später ohne. In dieser Lackierung ging sie dann auch zum Bw Zittau und blieb bis zu ihrem Umbau etwa 1978 infolge eines Rangierunfalls, mehr oder weniger verdeckt, so. Die V 180.0 erhielten übrigens auch nach ihrem Umbau auf höhere Motorleistung nie diese Lüftungsgitter anstelle der äußeren Maschinenraumfenster. Die V 180 059 unterschied sich in ihrer Gestaltung des Daches und Führerstandes zudem auch noch gegenüber den V 180 131 und V 180 203. So gibt es z.T. auch noch weiter Besonderheiten in kleinen Details. Bis zu Lok mit der Ordnungsnummer "024", waren die Haltegriffe an der Front quer, im Gegensatz zur späteren senkrechten Ausführung, angebracht. All dieses Wissen meiner seits basiert nur auf Quellen wie dem EK Buch "Die Baureihe V 180" und dem Studium unzähliger Bilder aus dem Netz.
Von Gützold bzw. dem späteren EMB Zwickau (nie Bestandteil des Kombinates Piko) gab es nun folgende "Vollsicht" Varianten. Erste war blau/elfenbein als V 180 059, was eigentlich falsch ist, interessierte zu damaliger Zeit aber niemand. Später dann in Rot und auch als 118 059-5. Dann gab es auch noch eine blaue als 118 059-5. All diese Varianten war noch "falscher", da sich zu dieser (Lackierungs-)zeit schon die Form der Frontscheiben am Original geändert hatten. Die hellweiß/türkise Farbgebung war eine Fantasievariante der "Macher" in der DDR, entwickelt für den Export, ist aber noch sehr gesucht. Die gab es meines Wissen nach so auch nur in einem Set mit Piko Modernisierungswagen. Nach der Wende wurde als erstes die V 200 1001 in blau/elfenbein mit neuem Fahrwerk aufgelegt, wobei die Türausführung(en), als auch bei den späteren "131" und "203" falsch dargestellt sind (oben waren Diese am Original gerade und nicht rund wie bei allen V 180.0). Dann kam eine Ausführung als V 180 131, in richtiger Farbgebung, allerdings völlig falscher Darstellung. Es könnte auch sein, das die Auslieferung anders herum war, also zuerst die "131" ausgeliefert wurde. Als nächste kam dann die V 180 059 in roter 2 streifiger Lackierung. Bei der V 180 203 wurde dann endlich das Dach und die Führerstands Gestaltung richtig umgesetzt, nur blieb es bei den den falschen Türen. In der gleichen Ausführung wurde kurz darauf auch die Ep.IV Variante, also als 118 203-9, ebenfalls mit VES Zeichen nachgelegt. Unter dem "grünen" Gützold, gab es dann noch die 118 131-6, aber eben "nur" mit falschen Türen aber Lüftungsgittern anstelle der äußeren Maschinenraumfenster.
Der Vollständigkeit halber muß noch gesagt werden, das Piko mehrere Vollsicht 118er in richtiger Gestaltung im Angebot hat und hatte.
Edit: In den 70er Jahren änderte sich das cremeweiß in weiß, während das Rot sich erst in den 80ern geändert haben soll. Die Drehgestelle wurden, wie auch bei anderen Diesel- und E-Lok Baureihen ab den 70ern lichtgrau lackiert um Rahmen- bzw. Haarrisse besser erkennen zu können. Für Dich würde das bedeuten, das für deinen Einsatzzeitraum nur Loks mit schwarzen Drehgestellen in Frage kommen. Was gleichfalls auf die "neurot"/weiße Lackierung zutrifft, welche erst nach 1974 eingeführt wurde.
DR Ep.III und IV, Pilz Standard und Tillig Elite, Digikeijs DR5000, DR4088/LN CS, DR4033, DR4018, WDec04b, Zimo, ESU, Kres FlexDec, I-Train Plus; TCB , Programmer: ESU, MXULFA, Lenz, D&H Schaut mal hier rein: Modellbau Club Jahnsbach Offizieller Sponsor der Modellbahnproduzierenden Industrie
Zitat von 50erfan im Beitrag #4 Ebenso trugen die V 180.1, was dann aber schon die 2000 PS Maschinen waren, bei Ablieferung 2 umlaufende Streifen. Ob das bis zur letzten abgelieferten Lok dieser Unterbaureihe so war, kann ich jetzt nicht sagen.
Definitiv nicht, denn um die V180 150 kamen einige Loks mit nur einem Streifen aus dem Werk. Allerdings war der Streifen breiter. Tillig hatte diese Variante mal in TT gebracht.
Edith: auf der Suche nach Bilder bin ich auf V180 145 in dieser Variante gestossen und auf V180 152, die wieder den Doppelstreifen besaß
erst mal vielen Dank für die Antworten, hilft schon mal weiter. Besonders die sehr ausführliche Antwort von Steffen.
Zitat von 50erfan im Beitrag #4So, nun ich, da es um mein "Lieblingsthema" DR V 180 geht.
Ich hätte ja bei einem "50erfan" ein anderes Lieblingsthema vermutet...
Also die 4-achsigen .0 ursprünglich mit zwei, später dann mit einem Streifen? Die ebenfalls vierachsigen .1 mit dem stärkeren Motor größtenteils ebenso, aber einige bereits ab Werk mit einem Streifen? Und die jüngeren sechsachsigen .2-4 ab Werk alle ab Werk mit einem Streifen, mit Ausnahme der 201?
Zitat von 50erfan im Beitrag #4In den 70er Jahren änderte sich das cremeweiß in weiß, während das Rot sich erst in den 80ern geändert haben soll. Die Drehgestelle wurden, wie auch bei anderen Diesel- und E-Lok Baureihen ab den 70ern lichtgrau lackiert um Rahmen- bzw. Haarrisse besser erkennen zu können.
Weißt du es evtl. noch etwas genauer als "in den 70er Jahren"? Eher Anfang, Mitte oder Ende der 70er? Vielleicht sogar eine Jahreszahl, ab wann das erste mal weiß für den Lack und grau für die Drehgestelle bei den 118ern verwendet wurde?
Zitat von 50erfan im Beitrag #4Für Dich würde das bedeuten, das für deinen Einsatzzeitraum nur Loks mit schwarzen Drehgestellen in Frage kommen. Was gleichfalls auf die "neurot"/weiße Lackierung zutrifft, welche erst nach 1974 eingeführt wurde.
Hört sich ja erstmal nach Mitte oder Ende der 70er für weiß und grau an...
Momentan habe ich drei; alle drei sind cremeweiß-rot und mit schwarzen Drehgestellen: - V180 172; zwei Streifen (Piko 59566) - V180 227; ein Streifen (Piko 59587-5) - 118 059-5; Vollsichtkanzel, ein Streifen (Piko 52578)
Könnte also noch eine vierachsige und eine sechsachsige ohne Vollsichtkanzel für frühe Epoche IV brauchen. Gerne auch farblich etwas anders als die vorhandenen, aber wenn's zeitlich nicht passt, dann eben nicht. Cremeweiß-rot ist ja auch hübsch.
leider kann ich den Zeitraum der "Farbumstellung nicht weiter eingrenzen. Ich hab ja auf das EK Buch verwiesen, und da steht eben nur "in den 70er Jahren" . Die ".0" sollten noch alle mit 2 Streifen ausgeliefert worden sein. Was DR105067 geschrieben hat bezieht sich auf die ".1" sprich die 2000 PS Version. Die beiden "V 180" passen, da es sich bei der "172" um eine .1 handelt und die "227" die 6a Ausführung ist. Ebenso wie die 118 059-5, so wurde sie von Gera in den Norden (ich glaube Halberstadt) 1974 abgegeben.
Viele Grüße Steffen
DR Ep.III und IV, Pilz Standard und Tillig Elite, Digikeijs DR5000, DR4088/LN CS, DR4033, DR4018, WDec04b, Zimo, ESU, Kres FlexDec, I-Train Plus; TCB , Programmer: ESU, MXULFA, Lenz, D&H Schaut mal hier rein: Modellbau Club Jahnsbach Offizieller Sponsor der Modellbahnproduzierenden Industrie
was mich bei den grauen Drehgestellen verwirrt hat, ist, dass es diese bei den DR-Loks aus der Sowjetunion anscheinend schon früh(er?) gab.
Ich habe hier z.B. eine V200 Taigatrommel aus Epoche III mit Revisionsdatum 08.1967, die hat recht hellgraue Drehgestelle. Daher hatte ich gemutmaßt, damit könnte die Reichsbahn schon früh angefangen haben... Aber ich habe von der DR-Historie wenig Ahnung, war bisher nicht so mein Thema.
Zitat von 50erfan im Beitrag #7Was DR105067 geschrieben hat bezieht sich auf die ".1" sprich die 2000 PS Version.
was mich bei den grauen Drehgestellen verwirrt hat, ist, dass es diese bei den DR-Loks aus der Sowjetunion anscheinend schon früh(er?) gab.
Ich habe hier z.B. eine V200 Taigatrommel aus Epoche III mit Revisionsdatum 08.1967, die hat recht hellgraue Drehgestelle. Daher hatte ich gemutmaßt, damit könnte die Reichsbahn schon früh angefangen haben...
Warum das bei den Russen so wa, habe ich keine Ahnung. Die V 75, welche von den Tschchen kam hatte nur schwarze Drehgestelle bei der DR.
Viele Grüße Steffen
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die Umlackierung von zwei auf einen Zierstreifen soll im Zeitraum von 1969 bis 1973 erfolgt sein. Die lichtgraue Lackierung der Drehgestelle erfolgte wohl frühestens ab Ende der 1970er Jahre. Vermutlich im zeitlichen Zusammenhang mit dem Umbau auf Griffstangen unter den Frontfenstern und Tritten über den Pufferbohlen, die auch in diesem Zeitraum begann. Wie schon richtig geschrieben wurde, kann wohl als typisch gelten (bis auf Ausnahmen): bis 1970: (wenn) zwei Zierstreifen und schwarze Drehgestelle 1970-1980 ein Zierstreifen und schwarze Drehgestelle ab 1980 ein Zierstreifen, graue Drehgestelle und Griffstangen ab 1985 z.T. Sparlack
ich denke die DR hat die grauen Drehgestelle, nicht nur bei dieser Baureihe, Mitte der 1970er Jahre eingeführt. Der MEB schreib mal von Neulackierungen ab 1978. Immerhin hatten 118 008 und 070 bereits 1973 graue Drehgestelle im Zusammenhang mit einer Testlackierung erhalten.
Zitat von FSB im Beitrag #10 ab 1985 z.T. Sparlack
Wirklich erst 1985? Hab das EK-Buch nicht zur Hand, kann da mal Jemand nachsehen? Für die BR119 steht 1984 für Sparlack drin und ich weiss ganz sicher, dass das nicht stimmt und die erste 119 1983 Sparlack bekommen hat.
Zitat von FSB im Beitrag #10 ab 1985 z.T. Sparlack
Wirklich erst 1985? Hab das EK-Buch nicht zur Hand, kann da mal Jemand nachsehen? Für die BR119 steht 1984 für Sparlack drin und ich weiss ganz sicher, dass das nicht stimmt und die erste 119 1983 Sparlack bekommen hat.
Hallo, ich habe mal ein paar Bilder durchgeschaut. Hier http://www.volkers-eisenbahnseite.de/ findet sich z.B. die 118 554 mit Sparlackierung und Datum 12.08.1983 im Einsatz.
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Frage zu Lackvarianten V180/118 DR
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04.03.2023 00:51
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