Habe mir letzten Dienstag - nach einer Anfahrt von 80 km über die Berge - jetzt mal das Eisenbahnmuseum in Tsuyama (in der Präfektur Okayama/Japan) angeschaut. Es nennt sich "Tsuyama Manabi no Tetsudôkan" bzw. "Tsuyama Railroad Educational Museum". In Japan ist der Großteil des Schienennetzes in Spurweite 1067mm, genannt "Kapspur", und es hat schon so manchen Ausländer erstaunt, dass trotz der schmalen Schienen die Loks und Wagen praktisch genauso breit sind wie in Deutschland, nämlich irgendwo zwischen 2,80m (alt) und 2,95m (modern). Da die Linie, die durch Tsuyama führt, noch nicht mal elektrifiziert ist, war in diesem Museum natürlich nur "Dampf und Diesel" zu erwarten. Hier ein paar Fotos von meinem Besuch:
Das Museum ist direkt neben dem Bahnhof Tsuyama im alten Betriebswerk bzw. Bahndepot mit Drehscheibe und großem Lokschuppen für 14 Loks eingerichtet. Es entpuppte sich aber dennoch als Enttäuschung: man sah von allen Loks (1 Dampflok und 12 Dieselfahrzeuge) nur die Front und man wurde "aus Sicherheitsbedenken" daran gehindert, zwischen den Loks in den Schuppen hineinzugehen, um so eine Lok auch mal von der Seite oder von hinten zu sehen. Offenbar findet nur ganz selten auch mal eine Aktion statt, wo eine Lok aus dem Schuppen heraus auf die Drehscheibe gefahren wird, damit man sie sich genauer anschauen kann. Ich hatte leider nicht das Glück, an so einem Tag gekommen zu sein. Ein Highlight unter den Loks war die Dampflok vom Typ D51, zu ihrer Zeit ein Allrounder im japanischen Schienennetz. Ein anderes Highlight war der dieselhydraulische Express-Triebzug (DMU) vom Typ KiHa 181, der einst als "Yakumo" die Strecke Okayama via Yonago und Matsue nach Izumo bedient hatte, bis sie elektrifiziert wurde. Der Abschnitt, der durch Yonago und damit auch durch die Präfektur Tottori (in der ich wohne) hindurchführt, ist bislang die einzige elektrifizierte Strecke in der ganzen Präfektur Tottori: in meiner Nähe - wie auch in Tsuyama - gibt es nur eine eingleisige und bisher nicht elektrifizierte Kapspurbahn. Und es war auch eine der nur noch in wenigen Exemplaren vorhandenen und ebenfalls dieselhydraulischen Loks vom Typ DD51 zu sehen: diese Lok-Veteranen hat die JR nach der Fukushima-Katastrophe 2011, als viele Straßen und Gleise samt Oberleitungen durch den Tsunami zerstört waren, aus Hokkaido und Kyushu zusammengerufen, um drei Wochen lang die Versorgung der Fukushima-Region mit Benzin und anderen Gütern aufrecht zu erhalten, unter Benutzung der nur teilweise elektrifizierten Banetsusai-Linie, die von Dieselloks noch befahrbar war. In diesem Museum gibt es auch zwei kleine Räume mit allgemeinen Erklärungen zu den Schienenprofilen und zur Eisenbahn allgemein, und in einem Flügel des Lokschuppens auch ein N-Spur-Diorama mit einer liebevoll gestalteten Nachbildung des Bahnhofs von Tsuyama und seiner unmittelbaren Umgebung, inklusive funktionierender Drehscheibe! Da war ich natürlich gespannt auf die angekündigte "Modellbahn-Show", wo "ein Tag" simuliert werden sollte. Zuerst wurde es "Nacht" im Raum, dann langsam hell. Dann kam tatsächlich eine Triebwagen-Einheit (also ein Wagen) aus dem Lokschuppen, fuhr auf die Drehscheibe und danach zu einem Bahnsteig im Bahnhof, und dann eine ganze Runde um die Anlage herum, wobei sich auch eine Bahnschranke Vorbild-ähnlich langsam schloss und wieder aufging. Danach ging es wieder zurück zum Bahnsteig im Bahnhof und dann wieder via Drehscheibe zurück zum selben Platz im Lokschuppen. Dann wurde es wieder Nacht. Nach nur fünf Minuten. Ende. Das ganze andere rollende Material, das auf der Anlage herumstand, bewegte sich keinen Millimeter, obwohl ich völlig sicher bin, dass in Tsuyama mehrere Züge pro Tag verkehren ;-) Ich nehme an, dass ich halt auch für eine umfangreichere "Modellbahn-Show" an einem anderen Tag hätte kommen müssen ...
Alter, wo einen das Leben hinverschlägt. Vom Allgäu nach Japan, das ist sicher nicht der nächste Weg...
Herzlichen Dank für den schönen Bildbericht. Vor allem das Zusammenziehen von Dieselloks um Fukushima zur Versorgung der Bevölkerung finde ich interessant.
Viele Grüße und
Kyo tsukete!
Jörg
P. S. Es ist über 20 Jahre her, dass ich in Japan war, ob meine paar Brocken Japanisch Sinn machen, bezweifle ich.
Hatte gestern schon mal geantwortet, aber meine Antwort ist offenbar gelöscht worden, weil ich einen externen Link - den auf den Artikel von Asahi Shimbun - angegeben hatte. Habe den Ablehnungshinweis danach übersehen, also hier noch einmal meine Antwort, anders formuliert:
Wenn du das über das Zusammenziehen der Dieselloks genauer lesen möchtest, dann empfehle ich dir diesen Artikel von Asahi Shimbun (keine Angst, er ist auf englisch): du kannst ihn finden, wenn du nach "VOX POPULI DD51" googelst, sein genauer Titel ist "VOX POPULI: Diesel train that helped supply disaster-struck areas is retiring". Der Artikel ging über eine dieser Loks, weil diese im Frühjahr 2021 ausrangiert wurde.
Übrigens, die von mir in Tsuyama fotografierte DD51 1187 ist allerdings auch eine Berühmtheit, aber eine andere. Einerseits hat sie auch schon mal den Privatzug des japanischen Kaisers ziehen dürfen, war im Übrigen lange als Zugmaschine für den Schlafwagenzug "Izumo" (Tokyo - Izumo) eingesetzt. Und sie war auch die Lok, die 1986 den Unglückszug gezogen hat, dessen (weitgehend leere) Personenwagen beim Überfahren einer hohen Brücke am Japanischen Meer durch starken Seitenwind (>90 km/h) umgekippt und zum größten Teil abgerissen wurden und von der Brücke stürzten, auf darunter befindliche Gebäude, was einige Todesopfer forderte ... die schwere Diesellok blieb dank ihres Gewichts allerdings auf den Schienen. Das ist im englischen Wikipedia unter "Amarube Viaduct" nachzulesen. Auch ich war einige Male auf dieser Eisenbahnlinie unterwegs (untertags, nicht im Schlafwagen) - sowohl vor als auch nach dem Unglück. Nach dem Unglück musste der Zug dann immer vor der Brücke anhalten und der Schaffner stieg aus, um an einem Windmesser die Windstärke zu kontrollieren (auch wenn kaum Wind war) - und wenn der Wind zu stark war, musste der Zug dann stehenbleiben und warten, bis die Windstärke wieder abnahm, egal wie lange das dauerte. Später (2010) hat man die ehemals atemberaubende Stahlhochbrücke durch eine besser gegen Seitenwind geschützte Betonkonstruktion ersetzt. Na, jetzt hoffe ich, dass meine Antwort ohne die "externen Links" diesmal durchkommt.
Und "kyo tsukete" müsste "ki o tsukete" heißen, aber das wird nur gesagt, wenn eine potenziell gefährliche Situation konkret bevorsteht. Wenn es allgemein und im Hinblick auf die Gesundheit benutzt werden soll, würde "o-karada ni ki o tsukete" besser passen (= passen Sie auf Ihren Körper auf).
Mit einem herzlichen Gruß aus der japanischen, nur kapspurigen und nicht-elektrifizierten Provinz
Nach dem Artikel werde ich mal googeln, danke für den Hinweis.
Ich glaube Links darf man erst nach dem 5. Beitrag im Forum setzen.
Ich erinnere mich auch an die Melodie, die der Müllwagen in Imazato (Osaka) spielte, damit man wusste, dass er kommt. Und an den "Abbiegeassistenten" der LKW, der z.B. sagte "Ich biege links ab. Bitte bleiben Sie zurück". Das war so etwa: "Hidari gawa e gozaimasu. Gochui kudasai." Oder so ähnlich. Nihontic. Abbiegeassistent mal anders...
Über weitere Berichte und Bilder der japanischen Eisenbahn würde ich mich sehr freuen.
Hallo und vielen Dank für den Bericht aus dem Land der roten Sonne. Hier in Deutschland erscheint das Schienensystem in Japan wie aus einer anderen Welt. Kap-Spur und Regelspur in einem friedlichen Nebeneinander. Die die Schnellverbindungen ergänzenden Nebenlinien, verdieselt und/oder elektrifiziert bilden ein dichtes Netz, aber die japanische Provinz hat auch viele Stilllegungen erlebt. Wer einen Sat-Anschluss besitzt sollte einmal nach dem Sender NHK suchen. Dort wird in englischer Sprache über das Leben in Japan berichtet. Für uns ist der Donnerstag wichtig. Donnerstags wird wöchentlich in einer halbstündigen Magazin Sendung über Neuigkeiten aus der Bahnwelt Japans berichtet. Manchmal etwas gewöhnungsbedürftig aber dem Leben und Verhalten der Menschen in Japan geschuldet. Einfach mal anschauen, Donnerstag 21:30
Das mit dem 5. Beitrag habe ich auch übersehen, aber so wie es aussieht, wird das Limit für mich ja bald aufgehoben sein ...
Der Satz des Abbiege-Assistenten dürfte "Hidari-gawa e magarimasu. Go-chūi kudasai." geheißen haben (magaru = abbiegen, also "ich biege nach links ab, Vorsicht!"). Lustig, dass man so etwas lange erinnert - in Japan geht es halt immer ein wenig fürsorglicher zu als in Deutschland. Daher hier auch so gut wie kein Protest gegen das Masken-Tragen und Sich-Impfen-Lassen. Und das Ergebnis: wir haben in unserer Präfektur derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von null - schon seit drei Wochen!
Hallo Rainer, danke für die Rückmeldung und den Hinweis zur NHK-Sendung! Diese kann mein Sat-Empfänger zwar leider nicht empfangen, da müsste er schon im Weltraum um die Erde bzw. Ecke herum in Richtung Astra horchen können ... aber ich werde nachforschen, ob diese Sendung auch hier ausgestrahlt wird, vielleicht zu einer anderen Sendezeit. Was eigentlich wahrscheinlich ist, aber ich habe bisher noch nie nach so etwas gesucht ...
Zitat von Algoviano im Beitrag #6Lustig, dass man so etwas lange erinnert
manche Sachen brennen sich einem regelrecht ins Hirn. Ich kann kein Tschechisch und konnte es auch nie, es ist fast 20 Jahre her, dass ich das letzte mal dort war, aber die Ansagen in der Prager Metro kann ich dir heute noch flüssig vorbeten. Einfach so oft gehört, die werde ich wohl nie wieder vergessen...
Ukončete (prosím) výstup a nástup dveře se zavírají - und dann, nach dem Schließen der Türen - Příští stanica (Stationsname, z.B. Malostranská oder Muzeum oder was auch immer)
Das freundlichere "bitte" (prosím) wurde erst nach der Wende eingefügt. Von meiner ersten Prag-Tour mit der Schule 1984 kenne ich's noch ohne.
Komischerweise habe ich die Ansagen der Moskauer Metro, mit der ich im Leben sehr viel häufiger gefahren bin (war vor Corona beruflich mehrmals im Jahr dort), nicht so präsent. Obwohl die eigentlich einfacher sind, ich sogar ein paar Brocken Russisch kann und das viel weniger lange her ist als Prag; ist aber irgendwie nicht ganz so eingängig. Musste echt erst nachsehen, aber das Internet weiß sowas ja zum Glück: Осторожно, двери закрываются, следующая станция (Astarozhna, dvery zakryvayutsya, sleduyushchaya stantsiya ... (nächste Station, z.B. Arbatskaya)
das mit dem Gedächtnis ist so eine Sache: früher habe ich mich auch mit Leichtigkeit an viele solche Sachen erinnert, aber inzwischen ist mein Gedächtnis schneller alt geworden als ich (?) und da ich auch schon lange nicht mehr mit der Eisenbahn gefahren bin, habe ich den genauen Wortlaut der japanischen Zug-Ansagen glatt vergessen. Obwohl ich sie bestimmt tausendmal gehört habe. Nach der Bedankung, dass man mit dieser Linie fährt, den Hinweisen auf die Umsteigemöglichkeiten und auf welcher Seite die Türen aufgehen (manchmal auch, wohin man sich dann wenden soll), kam aber unweigerlich in Eisenbahn, S-Bahn, Straßenbahn und Bus immer die Erinnerung, dass man nichts im Fahrzeug liegen lassen bzw. vergessen soll ("... wasuremono nai yō ni ..."). Anfangs kam ich mir oft wie ein kleines Kind behandelt vor, aber dann habe ich mich daran gewöhnt.
Der Grund für meine derzeitige Eisenbahn-Abstinenz ist ganz simpel: früher wurden meine Fahrtkosten bei meinen Japan-Besuchen von meinem Arbeitgeber bezahlt, wenn ich dienstlich in Japan unterwegs war, und von mir, wenn ich privat in Japan unterwegs war - aber dafür hatte ich mir dann immer einen "Japan Rail Pass" gekauft. Von einer solchen Netzkarte (der Japan Rail Pass ist so eine Art Bayern-Ticket für das gesamte JR-Linien-Netz) kann ich hier nur noch träumen: seit ich vor fünf Jahren ein "Permanent Resident" in Japan geworden bin, steht mir diese preiswerte Alternative nicht mehr zur Verfügung und die hiesigen Bahnpreise sind deftig. Da spare ich mir doch lieber mein Geld und fahre mit meinem Auto, wenn es irgendwie geht.
Auch heute habe ich mit meinem Auto einen Ausflug unternommen, und zwar gen Westen nach Yonago: durch diese Stadt führt die nun elektrifizierte Linie Okayama - Izumo: diese kommt von Süden und biegt dann in Yonago nach Westen in Richtung Izumo ab. Die dortige Kurve der Bahnlinie ist daher der zu mir nächstgelegene Punkt, wo ich eine echte Oberleitung (mit 1500 V Gleichstrom) sehen kann. Kaum kam ich dort an, kam auch schon ein elektrischer "Yakumo" (Baureihe 381) aus Okayama auf mich zugerauscht. Er fährt bis zu 120 km/h. Seinen Diesel-Vorgänger könnt ihr in meinem Museums-Beitrag #1 sehen. Hier seht ihr also die Gegenwart "in Aktion":
Und so sieht der aktuelle "Yakumo" am hinteren Ende aus - genauso wie vorne. Es ist wie sein Vorgänger ein Wendezug, der nur seine Lampen umschaltet, wenn sich der Triebfahrzeugführer ans andere Ende setzt. Der Drahtverhau in der Luft ist normal in Japan.
Wem die Geschwindigkeit 120 km/h langsam vorkommt, der sei daran erinnert, dass in Japan auf normalen Straßen maximal 60 km/h erlaubt sind, in Ortschaften und in kurvigen Straßen deutlich weniger. In sog. Autostraßen sind es manchmal 70 km/h, in mehrspurigen Abschnitten teilweise auch 80 km/h, und diese sind oft mautpflichtig. Nur in den immer mautpflichtigen "Hochgeschwindigkeits-Autobahnen" (von denen ich jetzt Hunderte von Kilometern entfernt wohne), sind auch mal 100 km/h erlaubt. Es ist allerdings so, dass eine Menge Leute ca. 10 km/h schneller fahren als erlaubt, aber darüber wird es eng und ist nicht zu empfehlen.
Irgendwann werde ich mir wohl mal einen Tag Zeit nehmen und alle Züge fotografieren, die auf dieser Linie durchkommen, aber bis jetzt bin ich noch nicht dazugekommen. Es könnte noch Monate dauern, bis es soweit ist, also bitte Geduld ...
Als bekennender Japanfreund der auch ein paar Freunde dort hat, bleibe ich natürlich gern dran an deinen Bildern aus Japan.
Für das Eisenbahnmuseum ist das natürlich etwas mager, ich meine es ist sicherlich nicht so groß wie das in Kyoto oder Osaka, aber allein die Modellshow ist jetzt nicht so berauschend. Ich meine klar das man da nicht mit den selben Erwartungen ran geht wie bspw. in Osaka... Dafür finde ich deine Fotos klasse. Ja das mit dem "Drahtverhau" über der Erde in Japan kenne ich. Das ist ja im Endeffekt den Erdbeben geschuldet um die Stromversorgung zügig wieder herstellen zu können. Zum Thema "Japan Railway Journal" auf NHK World. Über Satelit wirst du es in Japan nicht empfangen können, aber über das Internet, das machen ein paar meiner japanischen Freunde auch so. Einfach mal in der Yahoo Suche "NHK World Stream" eingeben, dann solltest du einen Link finden über den du schauen kannst.
Viele Grüße in das Land der aufgehenden Sonne Matthias
Mit freundlichen Grüßen vom Exilthüringer (Im Herzen für immer Erfurter).
Hallo Matthias, danke für dein Feedback und für den Hinweis zum "Japan Railway Journal" - habe mir gerade den interessanten Beitrag über JR Freight angeschaut!
Daher hier noch ein Foto von mir, vom 10. Dezember, diesmal von einer EF64 vor einem Güterzug in der Hôki-Daisen Station, die auf ihr Zeitfenster zum Weiterfahren wartet. Sie steht unmittelbar vor dem Anfang der 90-Grad-Kurve nach Süden, wo die Hakubi-Strecke dann über Niimi nach Okayama weitergeht. Würde sie hier geradeaus (nach Osten) auf der San'in-Hauptlinie weiterfahren, stünde sie schon nach gut 100 Metern ohne Strom da - das wäre aber die Richtung zu mir ... bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis auch "meine" Strecke elektrifiziert wird.
Und Grüße zurück dorthin, wo die Sonne untergeht ... Elmar
Gerne, gerne. Ich finde es immer interessant was im JRJ so kommt.
Ein schönes Foto von der EF64. Gefällt mir die Aufnahme. Was die Elektrifizierung angeht, so bin ich mir fast sicher das bei dir früher Strom hängt als bei mir vor der Tür. Denn der Dieselstern Mühldorf bzw. die Hauptstrecken (München-) Markt Schwaben-Mühldorf und Mühldorf-Freilassing sollen ja schon seit 30 Jahren elektrifiziert werden, insofern denke ich das man da in Japan schneller ist, oder halt irgendwann Hybridfahrzeuge einsetzt.
Viele Grüße und メリークリスマス Matthias
Mit freundlichen Grüßen vom Exilthüringer (Im Herzen für immer Erfurter).
ich steuer mal eine Schwesterlok der gezeigten EF64 bei, die EF64 1031, nur ein paar Nummern weiter. Die hat als Besonderheit eine Scharfenbergkupplung, damit sie, wie im Bild, ausgediente Triebwagen irgendwohin bringen kann. Aufgenommen 2016 in meiner zweiten Heimatstadt Hachioji an der Chuo Mainline.
danke für das schöne Foto der EF64 ! Hier kann man die Front dieser 96-Tonnen-E-Lok (Bo'Bo'Bo') gut sehen, während auf meinem Foto nur die Seite zu sehen war.
Es hat mich gefreut, ein paar deiner Beiträge zu lesen, und ich war auch verblüfft, einige Parallelen zwischen uns zu entdecken, zum Beispiel habe ich 1972-1975 als Student in der von dir beschriebenen Landsberger Straße gewohnt, allerdings kurz vor dem "Knie", so dass bei mir keine Straßenbahn vorbeikam.
Da du dich in Hachiōji auskennst, werde ich dir das Vorbild des nebenstehenden Zugmodells nicht erklären müssen (sorry, es ist mir schon klar, dass der Anblick so eines "Spielzeugs" die Augen der mitlesenden eingefleischten Modellbahner schmerzt, aber als Gruss an Martin sei mir dieses Bild bitte verziehen. Näheres zu diesen "Spielzeugen" findet sich in meinem Beitrag in der Rubrik Modellbahn Allgemeines). Fotos vom zugehörigen Vorbild kann ich wegen meiner jetzigen geographischen Entfernung zu dieser Linie leider nicht bieten.
Aber zurück zum japanischen Vorbild: hier ein Foto (von 2014) von einem 130 km/h schnellen "JR Super Hakuto" - einem dieselhydraulischen Triebzug (B'B') der HOT-7000-Serie, mit Neige-Technik. HOT ist eine Anspielung auf Hyōgo - Okayama - Tottori, das sind die drei "Ken-Präfekturen", die der Zug üblicherweise befährt (Kyōto und Osaka sind etwas anderes, nämlich "Fu-Präfekturen"). "Hot" ist dieser Zug aber auch in anderer Hinsicht: er gehört nämlich nicht der JR, sondern der privaten "Chizu Express Company" - er wird auf den Gleisen der JR aber als JR-Zug betrieben. Das heißt, er startet in Kyōto und Osaka als JR-Zug und kommt auch als JR-Zug am Ziel in Tottori und in Kurayoshi an, aber dazwischen benutzt er in den Bergen (von Kamigōri bis Chizu) für ca. 56 Kilometer Gleise (und Tunnel) dieser Privatlinie, und da wechselt dann das ganze Zugpersonal und dann kommt ein Schaffner dieser Nicht-JR-Gesellschaft vorbei und lässt sich die Tickets zeigen: normal bei der JR gekaufte Tickets beinhalten bereits den 2000-Yen-Anteil für das einmalige Durchfahren der privaten Teilstrecke, Benutzer des Japan Rail Passes und anderer Nur-JR-Tickets werden dann allerdings zur Kasse gebeten! Zahlungsunwillige Japan-Rail-Pass-Benutzer müssen aussteigen, bevor der Zug weiterfährt ... habe das vor Jahren auch schon selbst erlebt (das Zuzahlen, nicht das Aussteigen), und es läuft auch heute noch so.
Gruß aus der (derzeit) Corona-freien Präfektur Tottori und Allen ein frohes Weihnachtsfest ! Elmar
tja, die Reihe 201 auf der Chuo habe ich im Laufe der Jahre lieben gelernt. Meine letzte Begegnung hatte ich am 22. Januar 2010, als ich zufällig einen 201er als Special Rapid nach Tokyo besteigen durfte. Mit entsprechender Beschilderung in Kasten an der Front.
Im Oktober 2010 war dann Schluß mit diesen Zügen in und um Tokyo. Heute gibt es diese Baureihe nur nich auf ein paar Linien um Osaka (JR West).
Hallo Martin, das ist ja ein sehr schönes Front-Foto von einem "Chūō-Tokkai", herzlichen Dank! (für die Mitlesenden: Chūō-Tokkai 中央特快= Abk. für "Chūō-tokubetsu-kaisoku = Zentrum-Sonder-Schnell [-Zug])
Dein Foto weckt direkt nostalgische Gefühle ... in meinen Tokioter Zeiten war ich immer sehr auf die hellgrüne Yamanote fixiert und habe die orange Chūō-Linie nur ganz selten benutzt, eher schon mal die hellblaue Keihin-Linie. Als ich 1976/77 das erstemal nach Japan kam, nach Meguro-ku, gab es bei der Yamanote-Linie nur die komplett hellgrüne 103-Serie. Als ich dann 1986-1991 wieder in Japan gewohnt habe, in Ōta-ku, bin ich immer mit der Asakusa-Linie (U-Bahn) nach Gotanda gefahren, und von dort aus dann weiter mit der Yamanote (mein Lieblingsziel war Akihabara ). Damals habe ich miterlebt, wie die 103-Serie durch die 205-Serie ersetzt wurde, und die Züge dann nur noch hellgrüne Streifen hatten.
Und als ich dann 2000-2003 wieder in Japan gelebt habe, in Chiba-ken, und jede Woche mindestens einmal dienstlich mit der Jōban-Linie nach Ueno, und ab da wieder mit der Yamanote fahren musste, habe ich wiederum miterlebt, wie neben der 205-Serie auch Züge der E231-Serie auftauchten (siehe das Puchidensha-Spielzeugmodell links). Leider habe ich aus diesen alten Zeiten (in denen ich noch weitgehend analog und nur wenig fotografiert habe), praktisch keine Eisenbahn-Fotos.
Hättest du denn auch ein Front-Foto von einem echten Yamanote-Zug? Egal, welche Serie? Viele Grüße, Elmar
ein paar Yamanote E231 habe ich gefunden. die folgenden sind von 2013, fotografiert am Neujahrstag in Harajuku. Eigentlich wollte ich in den Meiji-Schrein. Aber die Idee hatten ungefähr 1.5 Millionen andere auch, ich habe in der kilometerlangen Warteschlange aufgegeben und bin wieder runter zum Bahnhof.
Heute sind wohl die E231 auch schon wieder Geschichte. Vom besagten Triebwagen der Reihe 103 habe ich ein nur in Japan verkauftes und heute sehr seltenes Startset von Lima.
herzlichen Dank auch für diese Fotos von meiner geliebten Yamanote-Linie mit der hellgrünen Farbe, die etwa seit der Olympiade 1964 in Tokio alle Yamanote-Züge kennzeichnet. Wenn ich gewusst hätte, dass es mal ein HO-Modell der Yamanote von Lima gegeben hat, hätte ich es früher bestimmt sofort gekauft ... jetzt bräuchte es allerdings schon ein maßstabsgerechtes HOm-Modell, um mich in Versuchung zu führen.
Übrigens, auf deinem zweiten Foto sieht man pinke Verzierungen auf dem Yamanote-Zug, aber das Bild ist nicht scharf genug, als dass ich das rosa Schild vorne entziffern könnte. Weißt du, was es mit der pinken Verzierung auf sich hatte? Ist das vielleicht ein Rush-Hour-Zug, der weitgehend für Frauen reserviert war?
Da ich früher unbedingt ein Modell der 103-Serie haben wollte, habe ich mir irgendwann einen N-Spur-Set von Katō gekauft, obwohl ich gar kein N-Spur-Modellbahner bin. Mein Set ist allerdings nicht "uguisu-iro" (= Grasmücken-farben) wie die Yamanote-Züge, sondern neujapanisch "emerarudo-guriin" (= Smaragd-grün): diese Züge fuhren auf der Jōban-Linie von Ueno aus nach Toride oder zweigten in Abiko nach Narita ab - und ich habe damals (2000-2003) in Abiko gewohnt. Übrigens habe ich mal im tiefsten Winter im Tennōdai-Bahnhof auf diesen Zug gewartet und er hatte etwa 10 Minuten Verspätung: die Lautsprecher-Durchsagen mit genauen Informationen nebst Entschuldigungen zur Verspätung nahmen überhaupt kein Ende mehr, und dann kam auch noch ein Bahnangestellter zu uns frierenden Passagieren auf den Bahnsteig, mit einem Tablett voller Pappbecher mit heißem grünem Tee! Ich habe schon viele Länder bereist, aber so etwas habe ich bisher nur in Japan erlebt. Bei der Münchner S-Bahn musste man froh sein, wenn im Winter zehn Minuten nach der nicht erfolgten Ankunft des Zuges erstmals eine Lautsprecher-Durchsage erfolgte, so dass man wenigstens danach ungefähr wusste, wie lange man voraussichtlich noch auf dem kalten Bahnsteig ausharren musste.
Hier in der San'in-Gegend hat es übrigens gestern ordentlich geschneit, bei uns "nur" etwa 40-50cm Pappschnee, andernorts noch deutlich mehr ... war zusammen mit meiner japanischen Frau feste am Schneeschippen, bis unser Auto wieder flott war. Der Zugverkehr ist hier allerdings auch heute noch eingestellt.
Ich wünsche dir und allen MoBa-Kollegen ein geruhsames Jahresende und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
der Zug mit den pinkfarbenen Flecken war ein Werbeträger für einen Anime namens "Love Life". Ich kann mich erinnern, daß ich damals etwas erstaunt war. Aussenwerbung an japanischen Zügen ist ungewöhnlich.
lass mal den folgenden Link durch den Übersetzer laufen, vielleicht findest Du den gewünschten Triebwagen. Die englische Wiki-Seite gibt leider nicht viel her.
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Eisenbahnmuseum Tsuyama/Japan
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09.12.2021 18:48
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