Nachdem ich irgendwann auch Wagenladugen voller Stroh brauche, habe ich mich mal durchgewühlt und bin bei Stummi auf eine schöne Strohladung gestoßen. Auf meine Bitte hin, kam auch eine bebliderte Bauanleitung vom User UPBB4012.
Hihi, das Thema war das Vorletzte in diesem Unterforum. Die Vorletzten werden die Ersten sein. Zumindest erstmal.
Also, gebastelt habe ich eine Wagenladung Stroh, das Vorbild kann man hier sehen: Bildlink.
Das Resultat sieht dann so aus:
Na, hier haben die Jungs es beim drüberziehen der Plane wohl ein wenig eilig gehabt.
Das ist ein Unterbau aus Pappkartong, der ist mit Tamiya XF-59 Desert Yellow bemalt. Dann habe ich mit dem Pinsel unverdünnten Weißleim (PVA) aufgetragen und Stroh draufgestreut und festgedrückt. Das Stroh habe ich übrigens ca. 5 Minuten in einer Schale mit dem Langhaarschneider bearbeitet, damit es von seinen 4,5mm runterkommt. Nach dem Trocknen des Weißleims habe ich mehr Stroh aufgestreut, mit verdünntem Weißleim besprüht und auch wieder angedrückt. Die plane ist eine Lage eines Tempotaschentuchs. Ich habe mit Weißleim verdünnt (ca. 1:3 - 1:4) und entspannt und mit ein paar Tropfen Acrylfarben aus der Tube gefärbt. Die PLane auf die Ladung gelegt, mit dem Weißleim beträufelt und in Form gebracht. An ein paar Stellen haben ich gefärbten Kleber ans Stroh gebracht, die habe ich dann nach dem Trocknen mit Pulverfarben ausgebessert.
Ganz fertig ist das noch nicht, ich könnte noch Abspanngurte aus Zwirn ankleben und ein zweite Plane über die missratene Stelle kleben, wo die Jungs so geschludert haben. Außerdem kann ich unten bei den Ladebordwänden noch bissl Stoh aufkleben.
Soweit. Ich baue mindestens noch eine weitere Ladung Stroh nach dieser Methode, die wird dann besser. Besser aussehen und die Entstehung mit Bildern dokumentiert. Aber bei meiner Geschwindigkeit kann das noch eine klitzkleine Weile dauern.
Ich habe jetzt noch kurz hin und her überlegt, ob ich mein Gebastel hier zeigen soll, aber ich dachte, ich stelle es einfach mal vor. Meinungen, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind sehr willkommen.
Hallo, soll es Lose geladene Ware darstellen? Bin mir nicht sicher ob das funktioniert, also heutzutage geht's nicht, da wäre es vorher in Ballen gepackt worden. Mfg
Zitat von essibauer im Beitrag #3Hallo, soll es Lose geladene Ware darstellen? Bin mir nicht sicher ob das funktioniert, also heutzutage geht's nicht, da wäre es vorher in Ballen gepackt worden.
Lose wäre das Be- und Entladen sehr mühselig und zeitaufwändig. Zwischen den Rungen würde bei loser Schüttung beim Transport jede Menge Material rausfallen, das Stroh wäre beim Transport kaum auf dem Wagen zu halten.
Ich würde außerdem sagen, dass es sich auch auf dem bereits oben verlinkten Vorbildfoto ziemlich eindeutig um gestapelte, rechteckige Strohballen handelt. Man sieht ja die entsprechenden Kanten, die immer auf der gleichen Höhe liegen. Das wäre bei einer losen Schüttung nicht der Fall.
Ich wollte erst ein "Das ist doch viel zu hoch!" in die Runde werfen … gottseidank habe ich dann erst das Vorbildfoto angeschaut.
Allerdings glaube ich auch, dass es sich um rechteckige Ballen handelt.
Ich würde für die zweite Ladung versuchen, einen Kern aus Styrodur zu bauen und die "Struktur" der gestapelten Ballen irgendwie einzuritzen oder -drücken. Wie viel man später davon n och sieht, ist eine andere Frage … eventuell nach Auftragen des Strohs nochmal drücken …
Moin, Ballen ja, aber durchaus nicht so kompakt gepresst wie heute. Oft, aber nicht immer, war an die stationäre Dreschmaschine eine Ballenpresse angeschlossen. Allgemein war das Stroh in früheren Epochen länger.
Hier wäre in H0 von einer Ballenstruktur wohl nicht mehr allzu viel zu sehen. Also Seitlich. Oben MUSS die Decke drüber.
Je nach Zeitalter; Die lose Verladung kam durchaus auch vor. Da es um einen Rungenwagen der Verbansbauart geht, hätte ich Epochenbedingt keine Probleme damit. Der Mechanisierungsgrad in der Landwirtschaft war gerade bei den damals in meiner Gegend (westlicher Hintertaunus) weit verbreiteten Kleinstbauern nicht allzu hoch. Erster Traktor im Dorf ca. 1951... Kühe (nicht Pferde) längst verlorener Rassen waren das zur Verfügung stehende Zug-/Arbeitsmittel. Hierbei regionale Unterschiede beachten. Sowohl beim Fortschritt, als auch bei der Rindersorte.
Bei den Modellbahnfroklern ist dankenswerterweise die alte "Epoche 2" Seite von Herrn Noßke aufrufbar. Auszug aus der hier zu findenden DRG Dienstvorschrift.
§ 30 Heu, Stroh, Tabak, Baumwolle, Baumrinde und dergleichen (1) Heu, Stroh, Tabak, Baumwolle, Baumrinde u dgl sollen, wenn möglich, auf Wagen mit hohen Wänden oder hohen Rungen verladen werden.
(2) Das Ladegut (lose, gepreßt oder in Ballen) ist durch Niederbinden so zu sichern, daß entweder Puffer zu Puffer kreuzweise zwei Hanfseile gespannt werden oder daß mindestens ein Seil in der Längsachse des Wagens und mindestens zwei Seile quer zur Längsachse des Wagen gespannt werden (abb 50 und 51). Die Hanfseile müssen sämtlich mindestens einen Durchmesser von 3,4 mm und eine Reißfestigkeit von 120 kg haben. (3) Ist das Ladegut lose, so kann auch ein Heubaum verwendet werden. Er muß auf die Ladung niedergezogen und an beiden Enden mit Seilen an den Puffern oder anderen Stellen sicher befestigt sein.
(4) Bei Verladung in Balken muß die oberste noch an den Rungen anliegende Ballenreihe von ihnen mindestens bis zur halben Ballenhöhe gefaßt sein.
(5) Werden Ballen über die Seitenwände oder Rungen in der Höhe hinaus geladen, so müssen die Ballenreihen oberhalb der Wände oder der Rungen um etwa 10 cm von den Wänden oder Rungen zurückgesetzt werden. Bei Wagen ohne Wände oder ohne hölzerne Rungen ist den äußeren Ballen der untersten Schichten durch Unterlegen von Heu oder Strohpolstern eine Neigung nach innen zu geben; voin der vierten oder fünften Schicht an sind die äußeren Ballen um etwa 10 cm zurückzusetzen.
(6) Draht darf zum Festbinden der Ladung nicht verwendet werden.
(7) Wegen der Schutzdecken für leicht feuerfangende Güter vgl. § 9. ...
Dürfte vom Grundsatz her ähnlich fortgeführt worden sein.
Also, auf den Vorbildbildern habe ich nicht wirklich Ballen erkennen können. Aber klar, es sind Ballen und wenn man sie sehen könnte, wäre das schon nett. Ich habe halt noch keine Möglichkeit gefunden, bei der für mich Aufwand und Ergebnis zusammen passt. Ganz ehrlich: so toll die einzelnen Ballen aussehen, ich bräuchte mindestens 100 mit den Maßen 10mm x 5mm x4mm, auch wenn ich innen einen Kern aus Styrodur o.ä. verwende. Und wenn ich für einen davon 10 Minuten brauche, dann bin ich nicht bereit dazu.
Im Moment versuche ich mit dem zu basteln, was ich hier habe. Leider gehört da auch kein Styrodur dazu... Styropor habe ich, da müsste ich mir einen Heißdraht basteln und Trittschalldämmung hätte ich auch noch...
Na, mal sehen. Fürs erste kann ich die Firma Josef Maria Oellers Nachf. mit Stroh beliefern.
Wenn noch jemand Ideen hat, immer her damit! Kommt Zeit, kommt schöneres Stroh.
Man könnte auf den Monoblock ein paar Streifen dünnen Karton aufkleben, welche die Ballenschichten simulieren, wenn man das auch noch mehrlagig in verschiedenen Längen macht, kann man auch innerhalb einer Schicht unregelmässige Konturen erzeugen und so etwas hervorstehende oder nach hinten versetzte Ballen vortäuschen. Das wäre jetzt zu Deinem Erstansatz nur ein kleiner Zwischenschritt.
Bei den "Vorbildern" handelt es sich sicher nicht um die heute bekannten, maschinell gepressten und gebundenen Ballen, sonder von Hand lose zusammen gesuchte Heuhaufen, die mit Bindfäden zusammen gehalten werden. Über dem Ochsenkarren kann man noch den letzten nach oben gebrachten "Ballen" erkennen aber so exakt wie die heutigen sieht der nicht aus :-)) Etwas Fantasie dürfen wir uns ja bewahren.
Jürgen
Trix express, wenn es mal wieder schnell gehen soll :-))
Der Fine Turf von Woodland Scenics het mir als Bodendecker auf verschiedenen Anlagen schon immer gefallen. Daher wollte ich gerne mal etwas damit machen. Und jetzt fiel mir ein, dass ich eigentlich mal versuchen könnte, wie die Strohladung aussieht, wenn ich sie außer mit Grasfasern zusätzlich mit Fine Turf gestalte.
Außerdem habe ich auf meinen "Grundkörper" einen Streifen 2mm Trittschalldämmung geklebt und nach dem Trocknen die Ballenkontur eingeschnitten - Haralds und Ralfs Tipp mit meinen Mitteln;-)
Und so sieht das dann aus:
Die Plane ist nicht komplett durchgefärbt, das vernachlässigen wir einfach, immerhin ist die mir im 5ten Versuch auch nicht oder kaum zerissen. Schnupfen darf hier jetzt keiner mehr bekommen, bis ich beim Einkaufen war.
Überraschenderweise habe ich die Bastelei auch in zwei drei Bildern dokumentiert, also bei Interesse kann ich die gern zeigen.
Mir gefällt das Ergebnis viel besser als das erste. ich denke das ist ein guter Weg. Mal sehen, wann ich noch weiter über. Es gibt so viele Baustellen in der Zellstofffabrik...
Guten Morgen erstmal (ist's schon Zeit fuer den 1. Kaffee des Tages oder ist's eher der Absacker?!),
das schaut doch mal gut aus, du! Gefaellt mir! Aber sach' mal, Jörg, wofuer braucht der J. M. Oehler das Stroh? Ich dachte, der will mit seinem Betrieb viel Heu machen, nicht Stroh verbrauchen?! Und was ist nochmal die epochale Einordnung?
Zitat von PhilippM im Beitrag #7Der Mechanisierungsgrad in der Landwirtschaft war gerade bei den damals in meiner Gegend (westlicher Hintertaunus) weit verbreiteten Kleinstbauern nicht allzu hoch. Erster Traktor im Dorf ca. 1951... Kühe (nicht Pferde) längst verlorener Rassen waren das zur Verfügung stehende Zug-/Arbeitsmittel.
Kenne ich aus Erzaehlungen aus 1. Hand fuer das bayrische Voralpenland in den 50ern auch so, allerdings mit Pferden als Zugtier. Und Maehdrescher wie die vor nicht allzu langer Zeit auf den MoBa-Markt gebrachten Maschinen von Lanz (als Lasercut-Bausaetze) gab's damals auch noch! Die Heuballenentwicklung ueber die Jahrzehnte ist ueberraschend interessant und z.B. auf Wikipedia nachzulesen. Aber sofern Jörg keine Rundballen verlaedt, kann er eigentlich nicht viel falsch machen.
Zitat von kartusche im Beitrag #9Man könnte auf den Monoblock ein paar Streifen dünnen Karton aufkleben, welche die Ballenschichten simulieren, wenn man das auch noch mehrlagig in verschiedenen Längen macht, kann man auch innerhalb einer Schicht unregelmässige Konturen erzeugen und so etwas hervorstehende oder nach hinten versetzte Ballen vortäuschen. Das wäre jetzt zu Deinem Erstansatz nur ein kleiner Zwischenschritt.
Na, da war einer schneller als ich! Ich wuerde die Streifen aus Daemmaterial machen, um bei einem Rohstoff zu bleiben, aber ansonsten wuerde ich's im Prinzip genauso machen.
Zitat von Lernkern im Beitrag #11Überraschenderweise habe ich die Bastelei auch in zwei drei Bildern dokumentiert, also bei Interesse kann ich die gern zeigen.
Joa, also bezüglich der Epoche: Die Zellstofffabrik Josef Maria Oellers (das ist wichtig, das sind meine Großeltern mütterlicherseits, die sind aus der Gegend und Maria war zwar meine Oma, war aber dort am Niederrhein auch ein recht gängiger Männervorname) produziert ihren Zellstoff in den 60er-Jahren, also Epoche 3, da passen dann sogar meine Rungenwagen.
Der Bedarf an Kleinballen in meiner Fabrik berechnet sich so: in dieser Zeit hatten Kleinballen eine Größe von etwa 100x50x40cm, also 12x6x4mm in H0. Einer davon wiegt etwa 10-30kg, ich nehme mal ein Mittel von 20kg an. Wenn ich das alles richtig recherchiert habe. Und wenn ich richtig gerechnet habe, dann passen auf einen R10 oder R20, wie ich sie von Roco und Brawa habe, etwa 250 Ballen oder um die 5000kg Stroh. Bei sechs Wagenladungen am Tag verarbeitet meine Fabrik also etwa 30 Tonnen Stroh und kommt damit auf einen Zellstoffausstoß von ungefährt 25 Tonnen. Täglich. Das passt etwa gerade so in drei G-Wagen (Gr20). Soweit zu meinen Recherchen und Berechnungnen.
Auch wie man die Kochlauge für den Strohaufschluss herstellt und was man dazu braucht, habe ich recherchiert und kann ich gern darlegen. Ist nämlich ganz einfach: Man braucht Wasser, Kalkstein und Schwefelkies. Den Kalkstein füllt man in den Laugenturm. Den Schwefelkies röstet man. Die dabei entstehenden Schwefelgase leitet man von unten in den Laugenturm. Von oben berieselt man die Kalksteine und das Schwefelgas mit Wasser. So entsteht die Lauge. In einer 30%igen Lösung dieser Lauge kocht man das auf 4cm Länge geschnipselte Stroh für ungefähr 8 Stunden. Dann sind die Fasern aufgeschlossen und man kann mit der Zellstoffherstellung beginnen.
Warum Stroh? Nun, in Düren gab es tatsächlich eine Zellstofffabrik Schoeller, die von der Dürener Eisenbahn AG beliefert wurde. Die trug wohl den Beinamen "Strohfabrik", denn sie produzierte ihren Zellstoff aus Stroh. Die Wagen im Vorbilbild oben von der Jülicher Kreisbahn sind sehr wahrscheinlich auf dem Weg in die Zellstofffabrik Schoeller - wohin sie dann letztendlich mit der DEAG auf Rollwagen gebracht wurden.
Soviel dazu. Und jetzt zu meiner Wagenladung:
1. Den Grundkörper zusammennageln. 2. 1-2mm starken Hartschaum in der geforderten Strohballenbreite aufkleben. Bei mir sind vier Schichten aus Kleinballen (100x50x40cm) sichtbar. Das sind in H0 etwa 12x6x4mm. Vier Lagen davon machen eine Höhe von 16mm. 3. In den aufgeklebten Hartschaum habe ich die Strohballen angezeichnet und eingeschnitten.
4. Mit Tamiya XF-59 Desert Yellow bemalt. 2x. Das deckt nicht ganz den Kuli, macht aber nix.
5. Mit Weißleim (PVA) eingepinselt und mit Woodland Scenics Fine Turf Yellow Grass bestreut. Das Zeug mit dem Zahnstocher in die Ritzen gedrückt. 6. Mit demselben Turf bestreut und dann den Turf mit einem Pinsel trocken in die Ritzen gestrichen, dann mit verdünntem Weißleim (1PVA:4-5Wasser) besprüht. 7. Die einzelnen Ballen mit verdünntem PVA (1PVA:1Wasser) betupft und dann Grasfasern Stroh (ca.2mm) bestreut. Gleich nochmal der feine Turf dazugestreut und mit der dünnen Mischung besprüht.
Den "Rohling" im letzten Bild habe ich dann "obenrum", also da, wo doe Plane drüberliegt auch noch mit GRasfasern bestreut, weil das Tempo sonst zu eckig anlag und deutlich zu sehen war, das da drunter kein Stroh sein kann. Davon habe ich aber kein Bild mehr gemacht.
Die dünne Weißleim-Wasser-Mischung hat so Schotterkleberkonsistenz (Tropfen Spüli nicht vergessen). Die dicke ist etwas dicker als Emaillefarbe aus dem Döschen. Sie tropft, läuft aber nicht.
Naja, und das Endergebnis habt ihr ja oben schon gesehen.
Zitat von Lernkern im Beitrag #14Bei sechs Wagenladungen am Tag verarbeitet meine Fabrik also etwa 30 Tonnen Stroh und kommt damit auf einen Zellstoffausstoß von ungefährt 25 Tonnen.
die Ausbeute bei der Zellstoffherstellung liegt je nach Verfahren und Ausgangsmaterial üblicherweise so zwischen 40 und 50%, maximal 60%. 30 Tonnen Stroh ergäben also maximal 18 Tonnen Zellstoff, normalerweise weniger.
Es gibt natürlich noch Holzstoff, die rein mechanische Holzschliff- und TMP-Herstellung, sowie die halb mechanische, halb chemische CTMP-Herstellung, da ist die Ausbeute höher. Das ist dann kein Zellstoff, Holzstoff macht man nicht aus Stroh und deinen Laugenturm bräuchtest du dafür auch nicht. Holz- und Zellstoff werden aber häufig parallel in denselben Fabriken hergestellt.
Zitat von Lernkern im Beitrag #14Täglich. Das passt etwa gerade so in drei G-Wagen (Gr20). Soweit zu meinen Recherchen und Berechnungnen.
Da geht es im wirklichen Leben um ganz andere Mengen. Da kannst du locker eine Null dranhängen und es wäre immer noch eine sehr kleine Zellstofffabrik. Mit 20 oder 25 Tonnen Tageskapazität hat man sich vielleicht 1890 noch beschäftigt, 1960 dürfte das lange vorbei gewesen sein. Heutzutage sprichst du da typischerweise von Kapazitäten ab ca. 1.000 t aufwärts - pro Tag.
Besorg' dir lieber noch ein paar zusätzliche Rungenwagen.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #1530 Tonnen Stroh ergäben also maximal 18 Tonnen Zellstoff, normalerweise weniger.
Stimmt. Da hatte ich falsche Zahlen im Kopf. Bei Stroh landet man je nach Strohart zwischen 40% und 46%.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #15Es gibt natürlich noch Holzstoff, die rein mechanische Holzschliff- und TMP-Herstellung, sowie die halb mechanische, halb chemische CTMP-Herstellung, da ist die Ausbeute höher. Das ist dann kein Zellstoff, Holzstoff macht man nicht aus Stroh und deinen Laugenturm bräuchtest du dafür auch nicht. Holz- und Zellstoff werden aber häufig parallel in denselben Fabriken hergestellt.
Aha. Ich mache aber keinen Holzstoff sondern Strohstoff. Weil das bei meinem Vorbild eben auch so war. Dass ich bei der Größe meiner Fabrik keinen Laugenturm bräuchte sondern im wirklichen Leben - wie du so schön sagst - die Lauge zukaufen würde, ist mir auch klar. Und egal ist es mir außerdem. Es hätte ja so eine Konstruktion, wie ich sie nachbilden möchte, in den 1960ern sicher nicht mehr gegeben. Ich möchte gern einen Laugenturm bauen, also mache ich das. Wenn du dich damit gut auskennst, dann wäre mir jede Hilfe bei der hölzernen Gerüstkonstruktion willkommen. Am besten in Form einer Zeichnung oder eines guten Fotos.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #15Da geht es im wirklichen Leben um ganz andere Mengen.
Auch das ist mir klar und auch das ist mir egal. Wir sind Gott sei Dank bei der Modellbahn und da mache ich mir die Fabrik, wie sie mir gefällt. Wenn jemand "vom Fach" sie am Ende erkennen würde, dann wäre das für mich schon toll. Wenn du mir dabei helfen kannst, dann gern.
Zitat von Lernkern im Beitrag #16Dass ich bei der Größe meiner Fabrik keinen Laugenturm bräuchte sondern im wirklichen Leben - wie du so schön sagst - die Lauge zukaufen würde, ist mir auch klar.
Das habe ich gar nicht gemeint. Gemeint war, dass man für die Holzstoff-Herstellung keine Lauge bräuchte und damit natürlich auch keinen Laugenturm.
Zitat von Lernkern im Beitrag #16Ich möchte gern einen Laugenturm bauen, also mache ich das.
Das ist ja auch vollkommen o.k., will ich dir gar nicht ausreden. Wäre es meine Bahn und wäre der Platz dazu vorhanden, würde ich persönlich es halt durchaus ein, zwei Nummern größer planen, damit es realistischer wirkt. Wenn du das nicht willst oder aus Platzgründen gar nicht kannst, ist das auch in Ordnung.
Zitat von Lernkern im Beitrag #16Wenn du dich damit gut auskennst, dann wäre mir jede Hilfe bei der hölzernen Gerüstkonstruktion willkommen. Am besten in Form einer Zeichnung oder eines guten Fotos.
Ich hatte im Studium und im Beruf immer wieder mit Holzstoff-/Zellstoff- sowie Papier-/Kartonherstellung zu tun, war aber für mich immer etwas am Rande. Ich komme aus dem Druckbereich. Wir haben das mit der Rohstoffherstellung im Studium damals natürlich alles ausgiebig durchgekaut. Aber da ging es, von der Anwenderseite her kommend, mehr um die Verfahren und um die Chemie und um deren Einfluss auf das Endprodukt als um die Konstruktion von bestimmten Anlagenteilen. Daher kann ich dir mit Zeichnungen oder sowas leider nicht dienen. Da bräuchtest du eher einen Bauingenieur. Oder einen, der tatsächlich mal in so einer Fabrik gearbeitet hat.
Kennst du https://www.alt-alfeld.de/gewerbebetriebe/s-z/die-alte-zellulose/das-werk-im-betrieb/? Da gibt's ein Foto, wo man die Konstruktion des hölzernen Turms einigermaßen detailliert sieht, aber leider nicht im Ganzen, ist rechts am Bildrand abgeschnitten. Auf dem Bild darunter sieht man dann das Ganze, aber nicht viele Details. Vielleicht hilft's dir ja trotzdem weiter.
Klar, Andreas, die Alt-Alfeld-Seite kenne ich natürlich. Die hat mir schon viel geholfen.
Zitat von cauchy im Beitrag #12 Mir gefällt's ... wenn Du mir Deine Adresse gibst, shcicke ich Dir ein paar Taschentücher
Ich find's immer noch genial, wie wuchtig der "Strohberg" wirkt ...
Grüße, Harald
Harald, ich alter Dödel, habe mich vor lauter Lauge noch gar nicht für dein Lob bedankt. Das freut mich natürlich sehr! Und ja, die Wagen sind schon recht hoch beladen, gell? Stroh ist halt doch nicht sooo schwer...
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01.05.2016 10:37
Antworten
Oder einen, der tatsächlich mal in so einer Fabrik gearbeitet hat.
