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Hallo zusammen!
Noch ist ein bisschen Winter und ich habe noch drei vorbereitete Module im Keller stehen, die ich gerne bebauen möchte :)
Die Idee ist es, einen "Stützpunkt" einer Nebenbahn bzw. Privatbahn nachzustellen, wie zum Beispiel Schenklengsfeld von der Hersfelder Kreisbahn. Von der Größe her soll es auch in die Richtung gehen, also 2-4 parallel verlaufene Gleise / Umsetzgleis, ggf. noch eine Laderampe.
Was ich mir aber wünsche, wäre ein Bahnhof, der eine Drehscheibe hatte und am besten ein kleines BW mit Lokschuppen. Ich habe dabei erstmal an Vacha gedacht, aber der Bahnhof ist deutlich zu groß.
Fällt euch noch ein Bahnhof ein, der als Vorbild dienen könnte? :)

Hallo Wieauchimmerduheißt,
mir würde einfallen:
Geithain
Pretzsch
Wittstock/Dosse ist auch ganz interessant, dazu gibts im Netz aber keinen Gleisplan.
Grundsätzlich sollte man sich im klaren sein, warum ein Bahnhof eine Drehscheibe hatte, in der Regel, weil es ein Zugbildungs- oder Knotenbahnhof war, was dann natürlich ziemlich umfangreiche Gleisanlagen nach sich zieht. So mit bis zu 7m in der länge müsste man schon rechnen, kleinere Bahnhöfe habe ich nicht auf Lager, aber vielleicht wer anders.
Viele Grüße,
Micha
Hallo,
Zitat von MichaB im Beitrag #2
Grundsätzlich sollte man sich im klaren sein, warum ein Bahnhof eine Drehscheibe hatte, in der Regel, weil es ein Zugbildungs- oder Knotenbahnhof war
es gibt auch andere "Ausreden". Z.B. ein Kopfbahnhof am Ende einer Stichstrecke, wo sich auch mal regelmäßig größere Schlepptender-Loks hinverirrt haben. So war das z.B. in Wildbad im Nordschwarzwald, wo früher wegen des Kurort-Verkehrs sogar einige Schnellzüge von weit her ankamen, deren Schlepptenderloks dann für die Rückfahrt gewendet werden mussten. Obwohl das jetzt wirklich keine Großstadt ist...
Die berühmte Drehscheibe in Thale im Harz dürfte eine ähnliche Motivation gehabt haben. Sowas fällt für eine private Nebenbahn allerdings eher raus.
Ein weiterer Grund kann auch akuter Platzmangel gewesen sein, um lange Weichenverbindungen am Bahnhofsende zu sparen. Sowas wie in Klütz. Dann aber eher eine Segmentdrehscheibe, denn dabei ging es ja nicht ums Wenden.
Letzterer dürfte auch so ziemlich der einzige Grund gewesen sein, warum sowas auf einer Privatbahn existiert haben könnte. Auf Privatbahnen verkehrten eigentlich nie überregionale Züge, die größere Entfernungen überbrücken mussten. Daher waren hier fast ausschließlich Tenderloks und später viele Triebwagen im Einsatz, die eben nicht gewendet werden mussten. Für die kurzen Strecken ener privaten Nebenbahn reichen die Vorräte einer Tenderlok aus, und dann ist alles erheblich einfacher, schneller und günstiger im Ablauf.
Drehscheiben waren teuer im Bau und aufwändig im Unterhalt. Sowas wurde nur dort gebaut, wo es auch wirklich notwendig war. Auf einer Privatbahn wohl nur in sehr seltenen Fällen.
Ein Mini-Bw mit Lokschuppen dürfte sich früher hingegen an sehr vielen Endbahnhöfen von Stichstrecken befunden haben, auch bei privaten. Untergröningen fällt mir da spontan als Privatbahn-Beispiel ein. Jöhstadt. Waxweiler. Neuerburg, um nur einige wenige zu nennen. Sowas dürte es zu Hunderten gegeben haben.
Für ein Mini-Bw mit Lokschuppen reicht als Ausrede "Endbahnhof einer Stichstrecke" locker aus. Für eine Drehscheibe brauchst hingegen einen besseren Grund, da hat Micha schon recht... Am Ende einer privaten Nebenbahn? Eher weniger.
Viele Grüße,
Andreas

Moin!
Naja ... an einer Privatbahn könnte deren Werkstatt sein, die vielleicht auch für andere Kunden Lokomotiven wartet, repariert, ... Dann könnte ich mir schon eine Scheibe vorstellen - natürlich auch mit dem entsprechenden Drumherum (aber auch ein reizvolles Motiv, wie ich finde).
Es gab (gibt?!) doch in Bleckede das "Bleckwerk" der OHE als deren Werkstatt, die auch für andere Privatbahnen Arbeiten im Auftrag erledigt hat. Und das mit Drehscheibe ...
Grüße,
Harald

Hallo Zusammen,
Zitat von Lokführer01 im Beitrag #3Zitat von MichaB im Beitrag #2
Wittstock/Dosse ist auch ganz interessant, dazu gibts im Netz aber keinen Gleisplan.
Wikipedia ---> Bahnhof Wittstock (Dosse) ---> Weblinks ---> Gleisplan (pdf)
Hättest du ja auch mal verlinken können:
Wittstock / Dosse
Wenn man links die Abstellgruppe / Anschließer weglässt, ist der Bahnhof auf 5-6m möglich, je nach Gleissystem. Ich habe den mal mit Weinert gezeichnet, da bin ich bei 8m gelandet.
Ein MuseumsBW wäre auch noch eine Ausrede......
Gruß,
Micha
Guten Morgen zusammen,
vielen Dank schon mal für euren bisherigen Input :)
Zitat von cauchy im Beitrag #5
Es gab (gibt?!) doch in Bleckede das "Bleckwerk" der OHE als deren Werkstatt, die auch für andere Privatbahnen Arbeiten im Auftrag erledigt hat. Und das mit Drehscheibe ...
Das geht doch schonmal in die richtige Richtung, danke!
Zitat von MichaB im Beitrag #2
Geithain
Pretzsch
Wittstock/Dosse ist auch ganz interessant, dazu gibts im Netz aber keinen Gleisplan.
Danke, auf Wittstock und Pretzsch werde ich heute Abend mal einen genaueren Blick werfen :)
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #4
Drehscheiben waren teuer im Bau und aufwändig im Unterhalt. Sowas wurde nur dort gebaut, wo es auch wirklich notwendig war. Auf einer Privatbahn wohl nur in sehr seltenen Fällen.
Ich bin noch fündig geworden, denn in der Grafschaft Bentheim gab es bei der Bentheimer Eisenbahn gleich zwei Drehscheiben.
Die eine war bis vor einigen Jahren in Neuenhaus verbaut. Inzwischen ist das ehemalige BW abgerissen und die Drehscheibe soll wohl in Nordhorn im Museumsgelände wieder eingebaut werden.
Darüber hinaus gab es im Bahnhof Laarwald bis 1961 eine 16m Drehscheibe. Ein Bild von der Drehscheibe konnte ich bis jetzt nicht finden, nur einen halben Gleisplan vom Bahnhof:
https://www.graf-mec.de/index.php?page=projekt-klukkerthafen
Die Länge der Gleise gekürzt würde das schon fast passen. Ich bin trotzdem weiterhin offen für weitere Vorschläge. :)
Hallo,
der kleinste Bahnhof mit Drehscheibe, den ich kenne ist Buchholz (Hunsrück).
Da die angrenzende Steilstrecke (rechts auf dem Gleisplan) immer andere Loks benötigte, wurden die Züge bis zum Aufkommen der Vt98 planmäßig umgespannt.
Gleisplan von 1948:

Moin Kollegen,
Handskizze des Travemünder Strandbahnhofs von 1898 bis 1912
Gefahren wurde in gemischten Zügen mit Güterbeförderung, normalerweise nur mit Personenwagen der 2. und 3. Klasse aber auf der Lübeck Travemünder Eisenbahn auch mit Wagen der 1. Wagenklasse, sowie Post-, Schlaf- und Salonwagen im Seebadverkehr zur Badesaison.
Schönen Gruß,
Ingo
Hallo zusammen,
es gibt im Bahnhof Düren eine Drehscheibe direkt am Bahnhofsgebäude. Sie ist mittlerweile restauriert worden und wird im Regelbetrieb nicht genutzt.
Aurich hatte auch eine Drehscheibe.

Hallo,
sieh dir doch mal den Bahnhof Bayerisch Eisenstein an. Seit ich mal dort war bin ich sehr beeindruckt. 2 Drehscheiben - über die erste erfolgt die Zufahrt zu unterschiedlich langen Gleisen des Ringlokschuppens und zur 2 Drehscheibe (handbedient) als Zugang für die Werkstatt.
Gruß Bernd
Hallo Bernd,
Zitat von Dampflokfan im Beitrag #12
sieh dir doch mal den Bahnhof Bayerisch Eisenstein an.
Bayrisch Eisenstein ist aber schon ein Super-Sonder-Spezialfall, das ist dir schon klar, oder? Nicht gerade der übliche "Endbahnhof einer Nebenstrecke".
Das war mal als Grenzbahnhof für die kürzeste Verbindung München-Prag konzipiert. Immer schon Staatsgrenz. Beim Bau noch zwischen dem Königreich Bayern und dem Kaierreich Östereich-Ungarn. Daher natürlich auch mit Bw für Lokwechsel und so. Erlangte allerdings nie die Bedeutung, die ihm mal zugedacht war.
Im kalten Krieg verlief der Eiserne Vorhang dann mitten durch das Empfangsgebäude (das nur auf der deutschen Seite noch als solches genutzt wurde, von der tschechischen Seite wurde der Bahnhof nicht mehr angefahren, da war nur noch tschechisches Militär zur Grenzsicherung). Ich war in den frühen 1980ern mal dort, das war ziemlich grotesk und einigermaßen gruselig, mit dem Stacheldraht mitten durch die Empfangshalle... Man steht in einer Bahnhofshalle und die andere Seite der Halle ist unerreichbarer als die Antarktis...
Viele Grüße
Andreas

Hallo, mit Vacha warst du schon auf der richtigen Spur ;)
Kaltennordheim hatte eine kleine Scheibe + Rechtechtschuppen + 4 Gleise + Güteranlage. Der Bahnhof ist weder zu lang, noch sonderlich breit. Hier ein grob passender Plan https://images-na.ssl-images-amazon.com/...51STKF+dM0L.jpg
Hier gibt es eine brauchbare Bilderserie übner den Bahnhof https://www.drehscheibe-online.de/foren/...711#msg-8821711 und auch ein Video https://www.youtube.com/watch?v=XtTxmgAGXs0 Nur schon ohne Scheibe.

Moin,
Zeven/Süd der WZTE (jetzt EVB) wäre ein schönes Thema.
Viele Grüße,
Carsten
Vielen Dank an euch alle! :)
Zitat von Erzgebirgsnebenbahner im Beitrag #14
Hallo, mit Vacha warst du schon auf der richtigen Spur ;)
Kaltennordheim hatte eine kleine Scheibe + Rechtechtschuppen + 4 Gleise + Güteranlage. Der Bahnhof ist weder zu lang, noch sonderlich breit. Hier ein grob passender Plan https://images-na.ssl-images-amazon.com/...51STKF+dM0L.jpg
Hier gibt es eine brauchbare Bilderserie übner den Bahnhof https://www.drehscheibe-online.de/foren/...711#msg-8821711 und auch ein Video https://www.youtube.com/watch?v=XtTxmgAGXs0 Nur schon ohne Scheibe.
Wusste ich gar nicht, obwohl das hier gar nicht so weit entfernt ist. Da werde ich auf jeden Fall einen genaueren Blick drauf werden und mal versuchen, ein paar weitere Informationen zu ergattern. Laut vergessene-bahnen war es eine 16 Meter Scheibe.
Zitat von Kleinbahner im Beitrag #15
Moin,
Zeven/Süd der WZTE (jetzt EVB) wäre ein schönes Thema.
Tatsächlich auch ganz interessant, gerade die Positionierung vom Schuppen.
Zitat von Dampflokfan im Beitrag #12
Bayerisch Eisenstein
... ist doch etwas viel vom guten.
Über Aurich finde ich nicht wirklich Material und Düren ist etwas groß.
Was ich gerade noch gefunden habe:
Der Bahnhof Rehna
Ansonsten:
Triptis hatte eine Drehscheibe und einen kleinen Ringlokschuppen mitten im Abzweig, auf Google Earth Bildern von 2010 steht er noch.
In Heringsdorf gab es auch eine Drehscheibe mit Schuppen und in Bad Lobenstein sowie in Georgenthal im Thüringer Wald mit einem Ringlokschuppen.
Interessant könnte auch Isny sein, leider finde ich da keinen kompletten Gleisplan und auch nur wenige Bilder.
Und im südlichen Thüringen sollte ich glaube noch ein bisschen stöbern, denn Stadtilm, Ziegenrück und Probstzella hatten auch Drehscheiben... :)
Noch habe ich mich nicht entschieden und auch keinen wirklichen Favoriten...
Clausthal-Zellerfeld und Altenau im Oberharz sowie die Hütte in Frankenscharrnhütte hatten auch je eine Dtehscheibe. Auch in Bad Grund gab's eine Drehscheibe mit anschließender Erzbeladung ;.

Zitat von VT2.09-Fan im Beitrag #16
Vielen Dank an euch alle! :)Zitat von Dampflokfan im Beitrag #12
Bayerisch Eisenstein
... ist doch etwas viel vom guten.
[...] sowie in Georgenthal im Thüringer Wald mit einem Ringlokschuppen. [...] und Probstzella hatten auch Drehscheiben...
Servus, spannendes Thema! Ich verstehe, dass Bayrisch Eisenstein dir zu groß ist, aber Probstzella und Georgenthal ist auch nicht gerade Nebenbahn.🙂
Nebenbei, sowohl Rauenstein (Thür.) als auch Schliersee (Bay.) hatten Drehscheiben. Beide dienen als Spitzkehren. Bayrischzell (Bay.) hatte auch eine Drehscheibe.
Ricky

Hallo,
ist jetzt vielleicht etwas spät, aber hoffentlich nicht zu spät...
Ich würde den Bahnhof Walsrode in Niedersachsen vorschlagen, zwischen Hannover und Hamburg. Es gab eine kleine Lokstation, die zum BW Soltau gehörte. Auf Plänen von 1909 ist eine Drehscheibe am kleinen Lokschuppen (2-ständig), Plan 1942: 3-ständig mit Angabe des Durchmessers 16,2 , Plan 1945: wieder 2-ständig, aber noch mit Drehscheibe, und im Plan von 1959 wurde die Drehscheibe durch eine Weiche ersetzt.
Gruß
Kai
Probstzella hatte aber nur eine Segmentdrehscheibe...