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#1 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Solwac 10.11.2008 11:59

Bei der Planung meiner Anlage stehen der grobe Gleisplan für den Bahnhof und die Ausrichtung der beiden Schattenbahnhofsebenen darunter. Im nächsten Planungsschritt geht es jetzt um die Anordnung der Stützen im Untergrund sowie der Antriebe für Weichen und Signale. In den Schattenbahnhöfen soll Piko A-Gleis verwendet werden, im sichtbaren Teil Tillig Elite.

Da alles überlegen und testen aber langjährige Erfahrung nicht ersetzen kann, hier die Bitte um Feedback zu ein paar Punkten:

- Die Schattenbahnhöfe sollen einfach aus Unterbau (25mm Leisten, Trassenbrett (8mm), Dämmschicht (5mm) und Gleis (5mm) bestehen. In größeren Abständen liegen dann noch Querleisten, die Eingreifmöglichkeit von der Seite wird dadurch aber nicht gestört. Ist diese Rechnung von 43mm Höhe sinnvoll oder fehlt da noch was? Die Elektrik soll oberflur verlegt werden, wobei Kabel unter den Gleisen in Lücken in der Dämmschicht durchgeführt werden sollen. Die Idee dahinter ist neben der Vereinfachung beim Bau auch, dass so keine hängenden Kabel stören (beim drunterkrabbeln unter der unteren und beim Eingreifen unter der mittleren Ebene).

- Die Elektrik der oberirdischen Gleise wird unter die Trasse gepackt (klar, optische Gründe). Welchen Platz brauchen aber die Antriebe? Weichen sollten wohl mit ca. 30mm auskommen, bei Formsignalen von Viessmann sind 65mm angegeben. Auch wenn die Dicke der Trasse da miteinbezogen wird, wie viel sollte da angesetzt werden?

- Welcher Ebenenabstand (einmal zwischen den beiden Schattenbahnhöfen und einmal zwischen Schattenbahnhof und Bahnhof) ist mit den von mir genannten Größen nötig? Da nicht ständig Antriebe im Weg sind, hängt die lichte Höhe wohl nur davon ab, dass auch eine aufgebügelte Elektrolok ohne Schaden unter einem Antrieb durchfahren kann. Es soll zwar keine Oberleitung verlegt werden, aber auch mit einem Fädchen gesicherte Bügel können sich ja lösen und tun dies wenn dann im ungünstigsten Zeitpunkt.

- Da der Bahnhof mehr und difizilere Antriebe benötigt als der Schattenbahnhof, braucht es eine andere Arbeitsweise (nicht zuletzt um die Unterflurantriebe nicht mühsam von der Seite her zu justieren). Da ein vernünftiger Gleisplan natürlich nur schwer offensichtliche Segmente anbietet, hat jemand Tipps wie man da die Aufteilung Segmente plant, so dass später der Aufwand für einen Aus- und Wiedereinbau nicht zu groß ist und auch die Landschaft nicht zu sehr unter Trennfugen leidet?

Matthias

#2 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Gustav 10.11.2008 13:41

Zitat
Gepostet von Solwac
. . . Ist diese Rechnung von 43mm Höhe sinnvoll oder fehlt da noch was? . . .
- Die Elektrik der oberirdischen Gleise wird unter die Trasse gepackt (klar, optische Gründe). Welchen Platz brauchen aber die Antriebe? Weichen sollten wohl mit ca. 30mm auskommen, bei Formsignalen von Viessmann sind 65mm angegeben. Auch wenn die Dicke der Trasse da miteinbezogen wird, wie viel sollte da angesetzt werden?
. . .


Ist ja alles schön und gut. Nur das wichtigste hast Du vergessen: Daß man da mit dem Arm eines erwachsenen Mannes reingreifen können muß. Um entgleiste und verunfallte Fahrzeuge einzusammeln.
Je tiefer man bis zum hintersten Gleis reingreifen muß, um so höher muß der Abstand zwischen den Ebenen sein.
Als akzeptabel habe ich beim Eingriff vom Anlagenrand aus (Schattenbahnhof grenzt auch an den Rand) eine Höhe von 30cm erfahren.
Liegt der Eingriffsbereich nicht irgendwo am Rand, sondern irgendwo unter der Anlage, muß man unter Berücksichtigung dessen, daß man auch noch etwas sehen will, noch viel mehr Höhe erlauben.

Zitat

- Da der Bahnhof mehr und difizilere Antriebe benötigt als der Schattenbahnhof, braucht es eine andere Arbeitsweise (nicht zuletzt um die Unterflurantriebe nicht mühsam von der Seite her zu justieren). Da ein vernünftiger Gleisplan natürlich nur schwer offensichtliche Segmente anbietet, hat jemand Tipps wie man da die Aufteilung Segmente plant, so dass später der Aufwand für einen Aus- und Wiedereinbau nicht zu groß ist und auch die Landschaft nicht zu sehr unter Trennfugen leidet?



Ich habe dazu folgende Bauweise gewählt: auf den Schattenbahnhof mit Gewindestangen Stahl-Winkelprofile aufgeständert. Darauf liegen 16mm Spanplatten von max. 2m Länge, die den darüberliegenden gestalteten Teil tragen. Diese Platten werden mit nur zwei bis drei Schrauben im Stahlrahmen gegen Verschiebung gesichert, nach Lösen der Schrauben kann der ganze Teil herausgehoben werden. Irgendwo auf Tisch oder Böcke kopfüber gelagert werden, sodaß man sehr bequem an Elektrik und Weichenantriebn arbeiten kann.

#3 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Solwac 10.11.2008 13:49

30cm? Was für Arme hast Du?

Wenn ich meinen Arm so ansehe, dann reichen 12cm Höhe bis locker über den Ellenbogen aus. Da kann dann auch die Hand um ein Fahrzeug geschlossen werden...

Und zu den Segmenten: Wie machst Du es da mit den Rändern wegen der Optik, der Elektrik (Vielfachstecker?) und wie weit werden Signale, Bahnhofslampen, Bäumchen usw. bei so einer Lagerung über Kopf beeinträchtigt?

Matthias

#4 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Gustav 10.11.2008 14:06

Zitat
. . .Wenn ich meinen Arm so ansehe, dann reichen 12cm Höhe bis locker über den Ellenbogen aus. Da kann dann auch die Hand um ein Fahrzeug geschlossen werden...


Nein, die reichen nie und nimmer.
1. Mußt Du über stehende Züge drübergreifen können, wenn 5 Gleise weiter "was passiert" ist.
2. Und an den Teilen obendrüber (Weichenantriebe) will man auch nicht hängenbleiben wollen.

Zitat
. . .
Und zu den Segmenten: Wie machst Du es da mit den Rändern wegen der Optik, der Elektrik (Vielfachstecker?) und wie weit werden Signale, Bahnhofslampen, Bäumchen usw. bei so einer Lagerung über Kopf beeinträchtigt?
. . .


Na ja, da muß man schon höllisch aufpassen. Und grundsätzlich zu zweit arbeiten.
Richtig, ich verwende überall Vielfachstecker. Und zwar Steckkartenverbinder 25-polig.

#5 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Solwac 10.11.2008 14:16

Zitat
Gepostet von Gustav
1. Mußt Du über stehende Züge drübergreifen können, wenn 5 Gleise weiter "was passiert" ist.

Zur Not müssen die Züge halt etwas Platz machen. Der zur Verfügung stehende Platz läßt sich in der Höhe nicht verändern, nur so günstig wie möglich ausnutzen.

Zitat
Gepostet von Gustav
2. Und an den Teilen obendrüber (Weichenantriebe) will man auch nicht hängenbleiben wollen.

Du hast meinen Eingangsbeitrag schon gelesen? Genau um Erfahrungen zu dem Thema geht es mir ja. Deswegen soll ja auch nur eine Ebene von den Unterflurantrieben beeinflusst werden.

Matthias

#6 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Gustav 10.11.2008 14:25

Zitat
. . .nur so günstig wie möglich ausnutzen



Ja, das wollen wir alle. Aber irgendwo ist Schluß mit letztlich immer faulen Kompromissen.

Für meine Anlage gilt ein Grundsatz (von mehreren): Jedes Stück Gleis ist bequem mit mindestens einer Hand erreichbar. Völlig egal, wo es liegt.

Nicht ganz klar ist mir, warum Du glaubst, auf einen derart geringen Abstand angewiesen zu sein. Nach unten hat man üblicherweise immer Platz.

#7 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Solwac 10.11.2008 14:37

Ich weiß nicht, woher Du die Annahme nimmst, welcher Ebenenabstand von mir geplant wird.

Ich sehe die 12cm lichten Raum als die Notwendigkeit für die Hand. einzelne Weichen- und Signalantriebe stören dabei nicht, um die kann herumgegriffen werden (ich will da ja keinen Wald haben). Die Antriebe müssen sich dafür aber an den Stromabnehmern orientieren.

Was die Höhenstaffelung angeht: Jeder Zentimeter mehr würde die nötigen Rampen verlängern und den Raum unter der Anlage reduzieren. Und zumindest an zwei Punkten wird es sich nicht vermeiden lassen, dass ich unter die Anlage krabbeln kann.

Matthias

#8 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von puls200 10.11.2008 14:55

Meine Schattenbahnhofsebene liegt 16cm tiefer. Die Tiefe der Segmente ist (nur) 30cm aber ich habe schon jetzt auch das Gefühl daß das vielleicht auf Dauer zu knapp ist. Wenn ein Unglück "ganz hinten" passiert kann es langwierig werden. Ich will doch Betrieb machen und nicht Wagen für Wagen rausfriemeln um an den Unfallort zu kommen. Und es *wird* passieren..

#9 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von fmm 10.11.2008 15:05

Moin,

auch ich gebe Gustav recht.
Das beste Material in den Untergrund um soviel Stress wie möglich zu vermeiden.
Und die Ebenen soweit wie möglich voneinander weg, die 30cm von Gustav kommen aus der Praxis, oder wie er schreibt "er hat Sie erfahren".
Bei 12cm um Weichen- und/oder Signalantrieben in einem dunklen Loch herumgreifen? Laut Murphy bleibt man dort entweder mit den Klamotten hängen oder reisst sich die Arme auf.
Und wenn Du noch unterkriechen musst dann erhöhe doch die gesamte sichtbare Fläche/Anlage um 20 oder 30cm, dann hast Du auch mehr Platz nach unten.

#10 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Solwac 10.11.2008 15:11

Zitat
Gepostet von fmm
Und wenn Du noch unterkriechen musst dann erhöhe doch die gesamte sichtbare Fläche/Anlage um 20 oder 30cm, dann hast Du auch mehr Platz nach unten.

Wenn du die Dachschräge höher baust...

Matthias

P.S. Es wäre hilfreich, wenn auf die von mir geschriebenen Punkte eingegangen werden würde. 30cm Abstand lässt sich nicht machen und wenn ich mir Anlagen auf Messen oder in Zeitschriften ansehe, dann klappt das da auch mit weniger. Gerade wenn es knapper wird, dann sind Erfahrungen aber besonders hilfreich und darum geht es mir.

#11 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Riverrhine 10.11.2008 15:45

Matthias,

bedenke bitte auch, daß man mit der Zeit auch älter wird und die Bewegungsmöglichkeiten mit zunehmenden Alter abnehmen, da ist jetzt frühzeitig mehr kalkulierter Eingriffsplatz, sehr lobenswert.

Bei einem Segmaent meines Projektes wurde eine Tunnelstrecke eingeplant, die am vorderen Rand des Segmentes verläuft, der Tunnel wurde seitlich offen, mit einem mit Klettband zu verschließenden Vorhang gestaltet, die Eingriffshöhe in diesem Tunnel beträgt etwa 15 cm, da ich aber vom Segment Hintergrung aus agiere ist die Landschaft so gestaltet, daß mir bis 30 oder 40 cm Höhe zur verfügung stehen um an den hinteren Teil bequem ranzukommen, glücklicherweise muß ich dort nicht über mehrer Gleise greifen, sonst hätte ich die Höhe der Überbauung noch höher gestalten müssen.

Jeden jetz zusätzlichen Eingriffsplatz den du jetzt mit einplanst, wirst du in 15 oder 20 Jahren dankbar sein, ihn mit ausgeführt zu haben, dies begründet sich auf die eigene Erfahrung, die ich als Jugendlicher, damals, nicht einsehen wollte.

#12 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Eckard 10.11.2008 16:57

Schließe mich meinen Vorrednern mal an: Es kommt meist dümmer als man denkt.

Einer unserer amerikanischen Kollegen (Joe Fugate's Siskiyou Line) rät z. B. strikt zu offenen "Schattenbahnhöfen", seit er schon mal dort die eine oder andere Weiche austauschen musste.

Schöne Woche,
Eckard

#13 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von xv_htv 10.11.2008 17:27

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Du wolltest Erfahrungen aus der Praxis und die hast Du bekommen. Leider gefallen sie Dir nicht.
Du koenntest noch fragen: Was wuerdet ihr mit 35cm Maximalplatz machen? Darauf wuerden Obenstehende sicher antworten "nur eine Sbf-Ebene".

Du kannst aber natuerlich auch Deine eigenen Erfahrungen machen. Mein Tip: Gestalte die mittlere Sbf-Ebene leicht rausreissbar!

Spiele mal den Austausch der hintersten Weiche durch..
Kannst Du mal den Sbf im fliegenden Aufbau simulieren, d.h. Tapeziertafeln auf 17cm Abstand, Gleisbild fliegend drauf und eigene Erfahrungen sammeln?

Unser kleiner Sbf hat 30cm Hoehe, ich wuerde aber keinen verdeckten Sbf mehr bauen. Lieber eine richtige Wagenabstellanlage auf der Platte.

VG Nils

#14 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von MrBlue 10.11.2008 18:11

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Hallo zusammen,

Wieso eigentlich nicht einen Schattenbahnhof als "Schublade" bauen...?

Servus
Berni

#15 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Riverrhine 10.11.2008 18:22

Zitat
Gepostet von MrBlue
Hallo zusammen,

Wieso eigentlich nicht einen Schattenbahnhof als "Schublade" bauen...?

Servus
Berni




Besser noch vieleicht die Weichenharfe auch als Schublade, dann ist das mit dem möglichen Austausch überhaupt kein Problem mehr.

#16 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Martin Dunkl 10.11.2008 18:29

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Hallo Berni!

Die Schubladenide ist originell, aber diese Lade müßte ja riesig sein (Zuglänge!) undmüsste dementsprechend extrem masiv gebaut werden. Auch das Anbringen von Stützen für die darüber liegende Ebene wäre schwierig.

Ich habe 30 cm Abstand zwischen Schattenbahnhof und oberer Ebene, bei einer Tiefe von 100 cm. Wenn im hintersten Gleis ein Zug einzugleisen ist, werfe ich meistens einen davor stehenden Zug um (Ich würde keinen so tiefen Schattenbahnhof mehr bauen...)

Die obere Ebene habe ich als abnehmbare Segmente ausgeführt, wenn einmal eine Weiche im Schattenbahnhof zu wechseln ist und, um die Unterseite der oberen Ebene gut verkabeln zu können. genaue Monatgeberichte auf meiner Website!

#17 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von MrBlue 10.11.2008 20:40

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Servus Martin,

Also ich bin ja IT'ler und da wird viel mit Braindumps gearbeitet. Diese Idee habe ich einfach mal so in den Raum geworfen, ob es eine praxisgerechte Umsetzung dafür gibt - keine Ahnung.
Vorstellen könnte ich mir, dass der Schattenbahnhof in mehrere Module zerlegt wird (Ikea läßt grüßen). Die Übergänge sind vielleicht auch gleichzeitig als Trennstellen nutzbar. Wobei die Schublade nicht unbedingt rollend gelagert werden muss. Viel wichtiger ist eine gute Arretierung und Passgenauigkeit.

Der Bildbericht auf deiner Homepage ist schon Pflicht.

Grüße nach Wien,
Berni

#18 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Iwans Tschtschtsch 10.11.2008 20:47

Ich hab das so gelöst:



Sollte bei mir etwas sein, dann kann ich die beiden mittleren Segmente, also die Gleise 3/4 und 5/6 jeweils herausnehmen und zur Seite legen. Dann hab ich in der Mitte einen ausreichend großen Korridor, in den ich quer locker reinpasse (solange ich meinen Schokoladenkonsum im Griff habe). Das sieht dann so aus:



Des weiteren habe ich ein Rollbrett, mit dem komm ich bequem überall unter die Anlage...

#19 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Martin Dunkl 10.11.2008 21:08

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Berni: danke fürs Kompliment!
Iwan-Martin: clever!

#20 RE: Ebenenabstand zwischen Bahnhof und Schattenbahnhof von Solwac 12.11.2008 16:20

Hm, gibt es außer dem 730ten Hinweis, dass 30cm Ebenenabstand besser sind als weniger noch Kommentare zu meinen anderen Punkten?

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