H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn! » Modellbahn - Planung, Bau und Betrieb » Gleis- und Anlagenplanung » RE: Betriebe an Anschlussgleise - mögl. vielfältig

Hallo liebe Planer und Ideenlieferanten
Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich nun mit Planungen von eigenen und hin und wieder auch von fremden Anlagen.
Mein persönliches Lieblingsthema auf Anlagen sind - nebst Nebenbahnen und Endbahnhöfen im Allgemeinen - die Anschlussgleise. Also Gleise, die zu Betrieben führen. Und dort wird etwas hin geliefert oder dort eingeladen und weg transportiert.
Doch was für Betriebe möglichen einen möglichst vielfältigen Einsatz von Güterwagen?
Ich würde gerne mal einfach eine Sammlung von möglichen Betrieben, den zu transportierenden Gütern und der eingesetzten Güterwagen machen. Und alle Wissenden mögen sich bitte beteiligen! Ggf. wird diese Liste als Ideenlieferantin ins Planungs-FAQ aufgenommen.
Damit es etwas übersichtlicher wird, schlage ich folgende Steckbriefformatierung vor:
Steckbrief von "Beispiel"
Betrieb: Hier kommt die Bezeichnung des Betriebes hin
Zulieferung:Alle Güter, die dem Betrieb zugeliefert werden (auch Nebenprodukte, z.B. zur Energiegewinnung)
Wagentypen zu:Die für die Zulieferung nötigen Wagentypen, wenn bekannt auch nach Epochen unterscheiden
Ablieferung:Alle Güter, die vom Betrieb weg geführt werden (auch Abfallprodukte!)
Wagentypen ab:Die für die Ablieferung nötigen Wagentypen, wenn bekannt auch nach Epochen unterscheiden
Epoche: ab welchem Zeitraum kommt der Betrieb vor (ggf. auch bis wann)
Besonderheiten:was man halt so über den Betrieb wissen müsste
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Vorbemerkung von tom tofte: Ergänzende Beiträge zu den einzelnen Steckbriefen und Vorschlägen habe ich nicht aufgeführt.
Da hilft nur sich die Beiträge selber durchzulesen. Sonst würde dieses Inhaltsverzeichnis auch zu unübersichtlich.
Inhaltsverzeichnis zum Thread: Betriebe an Anschlussgleise - mögl. vielfältig
Steckbrief Brauerei
Steckbrief Glashütte
Steckbrief Papier/Kartonfabrik
Steckbrief Sägewerk
Steckbrief Öl - Tanklager
Steckbrief Kettenfabrik oder Profilwerk
Steckbrief Recycling - Verladestelle
Steckbrief Landwirtschaftliche Genossenschaft
Steckbrief Container - Terminal
Steckbrief Autofabrik
Steckbrief Raffinerie
Steckbrief Kaserne
Steckbrief RoLa (rollende Landstraße)
Steckbrief Stahlwerk
Steckbrief Werft
Steckbrief Fertigbetonteile - Werk
Steckbrief Große Möbelfabrik (Küchen & Wohnmöbel)
Steckbrief Umspannwerk
Steckbrief Wagenreparturwerkstatt
Steckbrief Saline
Kalkwerks Marienhagen (bei Elze)
Steckbrief Ölmühle
Steckbrief Logistikzentrum
Ölmühle in Aschach an der Donau
Steckbrief "Bergbauzulieferbetrieb"
Landwirtschaftlicher Lagerplatz
Braunkohleabbau in der Nähe von Walburg
Brauerei Felsenkeller und die Eisenbahn
Zentrallager PKW und Transporter
Hafen - Binnenhafen
Steckbrief Zuckerfabrik
Steckbrief Bürstenfabrik
Steckbrief Eisengießerei
Steckbrief Aluminiumgießerei
Steckbrief Flüssiggaslager
Steckbrief Tonröhrenwerk
Steckbrief von Mineralbrunnen (Getränkehersteller)
Lagerplatz für Gleisbaumaterialien
Eine saubere Sache - Luhns feine Seifen (Sefenfabrik)
(Stroh-) Zellstofffabrik
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Steckbrief Brauerei
Zulieferung: Brau-Getreide, Hopfen, leere Flaschen, leere Harassen, ggf. Retour-Leergut, Kohle/Öl
Wagentypen zu: Schüttgut-Wagen für Getreide und Kohle, ged. Güterwagen für Verpackungsmaterial, Kesselwagen für Öl
Ablieferung:Bier, Braukuchen (Trester)
Wagentypen ab: Kühlwagen für Bier, grössere Brauereien besitzen auch Tankwagen. In Ep. III - (?) existier(t)en auch Kleintanks, die zu dritt oder mehr auf Flachwagen verlanden werden/wurden.
Epoche: ab Epoche I
Besonderheiten: der Bedarf an Hopfen ist sehr klein. Zum Brauen von 1000 Liter Bier reichen 600 Gramm!

Steckbrief Glashütte
Zulieferung: Rohstoffe sind; Quarzsand, Kalk, Soda, Altglas sowie diverse Chemikalien zum Einstellen der Glaseigenschaften. Für die Glaserzeugung sind hohe Temperaturen notwendig, diese können mit Öl oder Gas erzeugt werden, wobei letzteres bevorzugt wird. Fertige Flaschen werden in Paletten abtrnsportiert, diese samt Kartonschale und Plstikfolie muss natürlich auch geliefert werden.
Wagentypen zu: Flüssigchemikalien Gas und Öl kommt natürlich im Kesselwagen, Altglas und Quarzsand im Schüttgutwagen vom Typ Fcs oder Fals oder Selbstentladewagen vom Typ T(dgs) Staubgutwagen (Typ U) bringen den Kalk, gedeckte Güterwagen. z. B. Schiebewandwagen vom Typ Hbbillns liefern die Verpackung.
Ablieferung:Fertige Paletten mit Glasflaschen.
Wagentypen ab:alle Arten von gedckten Güterwagen, heute Scheibewandwagen, z. B. Hbbillns
Betriebsstellen: Siloanlagen für die Rohstoffe Kalk, Soda und Sand, Sortier- und Mischanlage, Schmelzofen, Heizwerk, Walz- Blas- oder Gießanlage, Lagerhaus, Heizmitteltanks
Epoche: ab Epoche I
Besonderheiten:Wichtigster Rohstoff in der Erzeugung von Glasbehältern ist mittlerweile Altglas, Glasflaschen bestehen zum Teil aus bis zu 90% Altglas, da dies als Rohstoff an sich schon billiger ist, und zusätzlich der Energieverbrauch geringer ist. Von Roco gab es sogar mal ein Set von drei Altglaswagen mit entsprechender Aufschrift (Bunt- und Weißglas getrennt)
Edit vom Mod: Formatierung
[ Editiert von Moderator markstutz am 15.01.08 8:24 ]
[ Editiert von hazus am 15.01.08 12:28 ]
Hallo,
ich kann noch nicht genau alle Punkte ausführlich dazu beschreiben, aber ich will ja auch den Anschluss einer Papierfabrik bauen. Kann vielleicht jemand so einen Steckbrief zu einer Papierfabrik machen?
Rohstoffe sind Chemikalien, Füllstoffe (teilweise auch in flüssiger Form), Altpapier/Zellstoff oder Stammholz, und abtransportiert wird natürlich das fertige Papier. Die benötigten Waggons kann ich mir auch denken, aber viel mehr weiß ich auch über Papierfabriks nicht (ab wann? Besonderheiten zur Produktion (und Menge der Materialien))....
Vielleicht weiß jemand mehr, sodass er einen kompletten Steckbrief machen könnte

Hallo Jan
Das ist doch nicht so schwierig! Einfach mal im Lexikon nachschlagen oder dann über eine Internetseite (Wikipedia wäre da mein Favorit) sich schlau machen. Und dann würde ich vorschlagen, kannst du diesen von dir gewünschten Steckbrief gleich selber schreiben.

Steckbrief Papier/Kartonfabrik
Zulieferung: Rohstoffe sind Hauptsächlich Holzschnitzel, Altpapier und so etwas wie Leim (genaue Bezeichnung nicht bekannt).
Lagerung für diese Materialien offen am Gelände, ''Leim'' in größeren Tanks.
Auch die Beheizung ist wichtig w.O. Öl, Gas.
Beispiel M&M in der Steiermark, Anlieferung auch per Lkw!
Wagen: Sowohl gedeckte (Altpapier, Neuware) als auch offene Wagen (Hackschnitzel) Chemie meist per Lkw angeliefert.
Ablauf: Die Rohstoffe als auch die Neuware werden sowohl via Bahn als auch per Lkw Angeliefert und Ausgeliefert.
Verpackungsmaterial ist meist wieder Papier oder Schweißfolie (meist nur bei Palettenware).
Epoche: Ich kann nur IV und V angeben da ich keine Vergleiche zu früher habe.
Besonderheiten: In den mir bekannten Papier/Kartonfabriken sind meist riesige Hackschnitzel und Altpapierlager integriert die mit Radladern und Quetsch/Drückstaplern an die Förderbänder bzw direkt an die Fabriksteile der Produktion geleited werden.
Es existieren auch maßive Druckleitungen von den Chemiekessel zu den Produktionsanlagen.
Ein wichtiger Teil der Fabriksanlage ist der ''Kocher'' wo die Hackschnitzelpampe aufgekocht wird.
M&M ist keine sehr große Fabrik doch müßte man im Maßstab 1:87 mindesten 1,5 m²!!!!!!! einberechnen, um so halbwegs an die Realität heranzukommen, da fast alle Papierfabriken einen sehr starken ''Mischverkehr'' von Bahn und Lkw aufweisen, der eben seinen Platz braucht!
Bei Großfabriken sind oft auch gleich Holzverarbeitende (Parkett,Pressspanplatten usw) Betriebe in direkter Nachbarschaft da die Holzschnitzel somit gleich weiterverarbeited werden können dadurch kämen noch gigantische Holzlager dazu!
Hoffe das geht so?? und hilft ein bißchen weiter?
Edit vom Mod: Formatierung
[ Editiert von Moderator markstutz am 15.01.08 8:26 ]

Steckbrief Sägewerk
Zulieferung: Stammholz (Rundholz)
Wagentypen zu: Rungenwagen
Ablieferung: Schnittholz, Sägespäne- und Mehl (für Spanplattenproduktion), Hackschnitzel (für Papierfabriken)
Wagentypen ab: Flachwagen (auch Rungenwagen) für Schnittholz, Hochbordwagen für Abfallprodukte (mit Plane!)
Epoche: ab Epoche I
Besonderheiten: -

Ist des eigentlich für das FAQ gedacht? Wenn nicht, würd sich gut drin machen!
Hallo,
@ ificouldiwould:
Danke für die Papierfabrik-Beschreibung! Weiß jemand, wo genau (Stadt) diese Fabrik M&M liegt, damit ich mir das vielleicht mal bei Google Maps angucken kann?

Mayr-Melnhof hat mehrere Standorte, auch in .de!

Zitat
Gepostet von ificouldiwould
Steckbrief Papier/Kartonfabrik:
[b]Zulieferung
und so etwas wie Leim (genaue Bezeichnung nicht bekannt).
... der Leim wird teilweise aus Getreide hergestellt.
(Ich komme aus der Papierverarbeitung!)
Chemische Hilfsmittel fehlen auch noch:
Fixiermittel, Dispergiermittel, Flockungsmittel, Schleimbekämpfungsmittel, Entschäumer, ...
Gruss Sebastian
[ Editiert von Seba1078 am 14.01.08 21:55 ]

Steckbrief Öl - Tanklager:
Zulieferung
Anlieferung der Rohstoffe Rohöl, Öl, Benzine, Gasöle (Diesel), Chemische Zusatzstoffe, Leerfässer als auch größere Kunststoff Behälter.
Per Bahn, Schiff (wenn mögl.) und Lkw.
Wagen
In Kesselwagen von 2 - 4 Achsen.
Chemie noch häufig in 2-Achsern, Benzine & Co in den neueren Knickkesselwagen.
Diverse Chemie auch via Lkw.
Ablauf
z.B. Tanklager Lobau; Anlieferung von ca 10 Wagen auf zwei Gleise (Benzine, Gasöle) zu je 5 Wagen.
Die Wagen werden direkt in die Großtanks via Anschlußleitung und Pumpen entladen.
Anschlüsse direkt am Gleis.(Lok meist 2070 der ÖBB sehr schönes Modell von Trix)
Öle werden in Fässer gepumpt und via Lkw Ausgeliefert, auch andere aus Rohöl erzeugte Chemische Produkte möglich.
Von den Tanks bestehen Leitungen zu den Lkw Füllbühnen (Modelle von Kibri [Toploading])wo die TKW's laden.
Werkstätten, auch kleinere Chemiproduzierende Anlagen, div. Öl-Lagerhallen, Lkw Verladung, Verwaltung, alles im Lager.
Epoche
Mir bekannt ab II, besser III, IV, V!
Besonderheiten
Bei einem Tanklager kann man sich mit der Beschränkung, von Tankgröße und Menge behelfen, da es auch sehr kleine gibt, auch die Menge der Füllbühnen könnte man auf eine reduzieren wodurch der Platzbedarf auf einer MoBa sich in Grenzen hält. (konkret ca. 60 cm² auf unserer Anlage)
Edit vom Mod: Formatierung
[ Editiert von Moderator markstutz am 15.01.08 8:28 ]

@ hazus: Ja!!! Das ist die ureigenste Absicht dieses Themas.
Natürlich müsste man da genügend detaillierte Infos haben, z.B. auch zu Ent- und Verlademethoden. Vielleicht können aufmerksame Mitleser fehlende Infos ergänzen? Danke!

@ hazus.
Ist mir bekannt aber ich kenne nur die Fabrik in der Steiermark und von der schrieb ich auch (Standort im Posting angegeben!)!!!

@seba.
Danke für die Ergänzung, aber so genaue Infos kriegt man als ''Neugierdsnase'' halt wärend einer Std.Laden/Entladen nicht umbedingt raus !

@jan.
Gib bei Google einfach den Firmennamen ein, bei Ihren Homepage hast Du eine schöne Luftaufnahme des Stammwerkes in der Steiermark.

Zu der Papierfabrik: Hier fehlt noch Papierholz ,also Stämme ca 2-2,5m lang wie Grubenholz.
Steckbrief Kettenfabrik oder Profilwerk:
Anlieferung: Blechrollen, Stahlstangen, Drahtspulen, Säure, Wasserstoff, Acetylen, Sauerstoff Stahlblöcke, Gips, Motoren, Kabel, Strahlsand, Holzbohlen, Sperrholztafeln, Holztafeln, Kalk, Ölbindemittel, Putzlappen, Werkzeuge, Sackmaterial
Fahrzeuge: Schwerlastwagen, Geschlossene Wagen, Tankwagen inerte Gase, Tankwagen, Säurewagen, Flachwagen, Rungenwagen
Lieferung: Ketten, Profile, Säure, leere Haspeln von Kabel, Stahlschrott, Holzmüll, Sägespäne, Restmüll
Fahrzeuge: Schwerlastwagen, Geschlossene Wagen, Tankwagen inerte Gase, Tankwagen, Säurewagen, Flachwagen, Rungenwagen, offene Güterwagen
Ab Epoche I, besser II
Edit vom Mod: Formatierung
[ Editiert von Moderator markstutz am 15.01.08 8:30 ]

... hier noch eine Grafik zum Thema Papierfabrik:
(1) Altpapierlagerhalle: 70m x 131m x 14m hoch
(2) Altpapieraufbereitung
(3) Rollenschneider und Papiermaschine: 324m x 68m x 30m hoch
(4) Papierlager: 116m x 106m x 12m hoch
Gruss Sebastian

Ich erlaube mir, bei den einzelnen Steckbriefen die Formatierung noch etwas zu ändern.

Zitat
Ist mir bekannt aber ich kenne nur die Fabrik in der Steiermark und von der schrieb ich auch (Standort im Posting angegeben!)!!!
wollte dich nicht belehren, aber jan hat gefragt, wo mm seinen standort hat und ich dachte, vielleicht interessieren ihn besonders die deutschen standorte, z. B. als vorlage für seine Anlage
[ Editiert von hazus am 15.01.08 0:28 ]