H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn! » Modellbahn - Planung, Bau und Betrieb » Gleis- und Anlagenplanung » Gleisplan-Entwicklung zum lauten Mitdenken

Da ich noch immer an der Gleisplanentwicklung für meine H0e-Anlage herum studiere, lade ich euch alle ganz herzlich zum lauten Mitdenken ein. Weil ich eine saubere Auslegeordnung haben wollte, habe ich mir erlaubt einen neuen Thread zu eröffnen.
Worum geht's? Ich möchte eine Endstation bauen. Die fiktive Sternburger Kleinbahn (Name noch offen) wollte einst die Höhenzüge ihres Ursprungstales überwinden und schuf zu diesem Zweck eine Unterwegsstation, wo Schub- oder Vorspannloks hätten beigestellt werden können.
Was bisher geschah:
Phase 1 - Zustand um 1908
Die Strecke wurde bereits etwas verlängert, ein Prellbock verhindert aber ungewollte Ausflüge. Der Lokschuppen wurde im Rahmen des Stationsbaus bereits erstellt, damit man zügig weiter arbeiten könnte.
Phase 2 - Zustand um 1910
Das zunehmende Frachtvolumen forderte eine Ladestrasse, um den Güterschuppen und die Laderampe etwas zu entlasten.
Phase 3 - Zustand um 1913
Die Landwirtschaftliche Genossenschaft als Zusammenschluss aller Bauern in der Umgebung wünschte sich zum rationelleren Versand ihrer Produkte sowie für kostengünstigere Anlieferungen einen Gleisanschluss für ihr Wirtschaftsgebäude.
Phase 4 - Zustand um 1926
Während und nach dem Ersten Weltkrieg gingen Passagier- wie auch Frachtaufkommen deutlich zurück, doch nun verlangt die wieder zunehmende Wagen- und Zugsdichte nach einem weiteren Gleis zum Auf- und Abstellen der Güterwagen. Gleichzeitig wurde die Anbindung des Lokschuppens angepasst.
Nun wird es etwas schwieriger: Für die nächsten Entwicklungsschritte habe ich verschiedene Ideen bzw. Skizzen.
Phase 5 - Zustand um 1951
Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg ist in vollem Gange und auch für unser kleines Tal sieht die Zukunft etwas rosiger aus. Ein nahe gelegener Steinbruch liefert Baustoffe (und evtl. auch Zement) für verschiedene Städte in der weiteren Umgebung. Für das Beladen der Flachwagen ist nun ein deutlich längeres Freiladegleis nötig.
Variante 5.1
Variante 5.2
Variante 5.3
Phase 6 - Zustand um 1957
Die Wirtschaft brummt und die Kleinbahn mag (noch!) mit dem Strassenverkehr mithalten. Im Personenverkehr transportiert man viele Schüler, Ausflügler, ältere Leute, Arbeiter. Auch im Güterverkehr vermag man noch mitzuhalten, wenn auch langsam die Konkurrenz der LKW übermächtig wird.
Das Abstellgleis neben dem Lokschuppen dient als Abstellgleis für Bau- und Bahndienstfahrzeuge, so ist z.B ein Klimaschneepflug abgestellt, aber auch einige Wagen für den Unterhalt.
Variante 6.1
Variante 6.2
Variante 6.3
Zur Variante 6.2 gibt es noch eine "Light-Variante":
Variante 6.2a
Was meint ihr? Welche Entwicklung gefällt euch am besten? Weiss, grün, blau? Oder sollte ich noch in eine andere Richtung denken bzw. skizzieren?
Hallo Mark,
für mich wäre es 6.2a. Mit einer kleinen Änderung am oberen Abstellgleis (Ladestrasse?). Ich würde es mit einer zusätzlichen Weiche als Ziehgleis ausbauen und das Abzweigende Gleis als Anschlussgleis zum Steinbruch/Zementwerk in die linke obere Ecke führen.
An 6.1 stört mich die Kreuzung links oben. Man muss aus dem Ladegleis immer am Bahnsteiggleis ausziehen. Wenn dort ein Personenzug steht behindert das die Rangiertätigkeiten.
An 6.3 halte ich das "Umfahrgleis links oben nicht für sinnvoll. Wagen kann man da nicht unbedingt abstellen. Da ist dann das Rangieren zum Ladegleis wieder blockiert.
Ob 6.2 oder 6.2a würde ich vom Wagenaufkommen des Gleisanschlusses abhängig machen. Wenn viele Wagen zusammenkommen lassen auf dem Gleis nach 6.2 die Wagen sammeln.
Allerdings wirkt 6.2a kleinbahniger und schlanker. Es laufen auch nicht so viele Gleise Parallel. Kleinbahnen waren ja auch meist finaziell eingeschränkt, was sich dann auch in den Gleisanlagen widerspiegelte.
Soweit erst einmel meine Gedanken. Mal schauen was uns noch einfällt. (alter Architektektenwitz: "Mir ist da gerade was eingefallen")
Grüsse aus dem hohen Norden
Frank

ich schließe mich inhaltlich voll ffm an. 6.2(a) je nach Verkehrsaufkommen
Hallo,
mein Favorit wäre 6.1-light.
Die Kreuzung würde einen passenden Anschluss an einen in der linken Ecke anzudeutenden Steinbruch hergeben. Der Platz lässt aber wohl eher eine Andeutung zu, die ein etwas größeres Werk erahnen lässt. Alternativ könnte man eine Schüttrampe für die Beladung von LKW aus vorsehen.
Ob des Umfanges der Transportleistung wäre auch ein Rollbock-/Rollwagenverkehr anzunehmen, um ein aufwändiges Umladen am Übergang zur Regelspur zu vermeiden.
Der eigentliche Betriebsmittelpunkt der Bahn wäre vermutlich der Anschlussbahnhof zur Regelspur, so dass hier keine weiteren Gleis zum Abstellen von Reservewagen etc. erforderlich sein sollten, als ohnehin dargestellt.
Gruß
echoo

Es fehlt der letzte Entwicklungsschritt!
Aus dem durchgehenden Gleis kommen alle weichen raus bzw werden tot gelegt, und der Bahnhof wird vernagelt!

Danke für eure Hinweise.
@ Frank: der Steinbruch ist "zu klein", um mit einem teuren Gleisanschluss angefahren zu werden. Die Sache mit dem Zement möchte ich umkehren - er wird geliefert. Ob ich dazu aber Normalspurwagen auf Rollböcken oder Schmalspurwagen verwenden will, weiss ich noch nicht.
@ echoo: mit Schüttrampe hast du mich auf eine Idee gebracht. Es gibt da ein Vorbild, das sich sicher adaptieren lässt:
Meinst du so etwas? Natürlich weniger hoch, weil schmalspurig usw.
@ ptlbahn: darum hört die Geschichte ja irgendwann in den 50er/60er-Jahren auf. Ich möchte mir das Ende ersparen, weil sonst müsste ich ja nichts mehr bauen...
Genau so etwas meine ich, das sollte auch in die Ecke passen.
Weniger hoch wird es aber nur, wenn in Schmalspurwagen abgekippt wird, bei Rollbock-/Rollwagenverkehr würde es eher höher, hängt sicher von einer Transport-Wirtschaftlichkeitsberechnung ab, zumal wenn ich irgentwo nochmal umladen muss.
echoo

Oder zum Kiesverlad könnte auch so etwas dienen:
Dieses ulkige Fahrzeug dient zwar zum umgekehrten Umlad von einem Schienen- auf ein Strassenfahrzeug, aber irgendwie würde es ja auch anders rum funktionieren.
Oder dann halt klassisch mit einem Förderband. Damit wäre die "Quelle" des Ladegutes nicht darzustellen & es wäre sicher etwas für's Auge.

Ich habe mal versucht, einige Ideen&Tipps eurerseits mit ein paar Skizzen meinerseits zu verbinden...
Der Güterschuppen und das EG sind durch eine Verlängerung des GS-Gleises nach rechts gerückt. Durch das länger gewordene Gleis habe ich die Möglichkeit, die Ladestrasse als Ausziehgleis vom GS-Gleis aus zu bauen. Ebenfalls im verlängerten Gleis befindet sich die Gleiswaage (grau).
Am Ende der Ladestrasse wäre eine Sturzrampe denkbar oder eine Kiesverlade-Vorrichtung mit Förderband (Zulieferung von ausserhalb der Anlage).
Die Landwirtschaftliche Genossenschaft musste un den Innenbereich des Bogens links "umziehen" - ein eigenes Gleis bekommen sie trotzdem.
Die Nutzlänge des Hausgleises beträgt rund 800 mm, das Aufstellgleis ist 670 mm lang.
Mein Favorit wäre immer noch die Variante mit der Kreuzung zum Anschluss der Kies-/Steinverladung.
Der Rest des Gleises zum GSch sollte ansonsten als Freiladegleis für den Bedarf außerhalb der BHG ausreichend sein.
Bei der jetzigen Situation muss man mit jedem zu beladenen Wagen in das obere Gleis und dann zurück, ziemlich umständlich, wenn man mal annimmt, dass ein ordentliches Ladeaufkommen verfrachtet werden soll. Zudem muss jetzt bei jeder Rangierfahrt mit allem (also auch der Lok) über die Waage gefahren werden, ob die das vertragen würde... (Auf wievielen Schmalspurbahnhöfen gab es eigentlich eine Gleiswaage?)
Auch die Anordnung der BHG zwischen Strecken- und Anschlussgleis halte ich für unglücklich.
Da behindere ich doch die Bedienung meiner Kunden, die wohl mit Pferdefuhrwerken und Autos kommen werden und jedesmal übers Gleis müssen, wenn sie hinten nicht wenden können.
Der hintere Bereich könnte eher als temporäre Lagerfläche für Massengüter genutzt werden, so diese denn anfallen.
echoo

OK, ich versuche mal echoos Kritik umzusetzen und verpflanze das BHG (Bäuerliche Handelsgenossenschaft = DDR?) nach oben links.
So ist das wohl eher unrealistisch - zwei parallele Anschlussgleise.
Diese Variante wäre eine Notlösung, aber wenn der Verkehr zur BHG und zur Sturzbühne nur etwas zunehmen, ist man betrieblich schon sehr stark behindert.
Mit einer umgekehrten Gleisanbindung könnte die obige Problematik entschärft werden - aber dann wird der Zugang zum GS und zur Gleiswaage sehr mühsam. Entweder Gleiswaage verpflanzen oder Plan verwerfen.
Nun sind die beiden Anschlüsse - BHG und GS - getrennt erreichbar. Aber so nimmt das optische Gesamtvolumen der Gleisanlagen wieder zu...
Bei den Versionen geht m.M.n. die Idee des Verladeanschlusses verloren. Auch andere Betriebsvorgänge werden eher behindert.
Auch geht im Gesamteindruck die Großzügigkeit verloren, ein Gleisanschluss, auf den gerade mal 1,5 Wagen passen, wirkt recht gekünstelt.
Ich habe mal eine Version gezeichnet, die, denke ich, vom ursprünglichen Entwurf die wesentlichen Teile beinhaltet und nicht ganz so beengt wirkt.
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Betrieblich wäre das mittlere Gleis das Bahnsteiggleis, wobei man bei Schmalspurbahnen ja nicht unbedingt von Bahnsteig im S-Bahn-Sinn sprechen kann.
Die bescheidene Menge an Stückgut wird am Hausgleis direkt in den GSch verladen, der dafür eine kleine ausklappbare Rampe besitzt, da das Lichtraumprofil ggf. für den Rollbock-/Rollwagenverkehr zur Bedienung der links oben angeordneten Kies-/Steinverladung reichen muss.
Die BHG (oder ein anderen geeigneter Betrieb wie Kartonfabrik/Textilfabrik mit GGw-Wagenbedienung) liegt links unten mit eigenem Anschluss.
Das zusätzliche Gleis am Lokschuppen ist auf die andere Seite gewechselt und dient der Abstellung von Reservewagen sowie zur Bedienung des Kohlebansens (nicht eingezeichnet).
Damit hätte man auch noch die Möglichkeit, den Lokschuppen vielleicht zweiständig auszubauen.
Das nach oben wegführende Gleis mit der breiten Fläche dazwischen dient als Freiladegleis, um den "umfangreichen" Freiladebedarf (zur Erntezeit o.ä.) abzufangen. Dazu könnte bei Bedarf auch das untere eigentlich dem Lokumsetzen dienende Gleis mitgenutzt werden.
Bei umfangreichem Güter- und Personenverkehr wäre ein viertes Gleis nicht schlecht, würde aber auf der zur Verfügung stehenden Fläche evt. überladen wirken.
Dann wäre man auch fast wieder bei Oberrittersgrün: http://www.poehlwassertalbahn.de/bahnhoe...ruen/index.html.
Gruß
echoo

Hallo echoo
Vielen Dank für deine umfangreichen Ideen und Erläuterungen! Ich habe die nächsten zwei Nächte Dienst und kann mir da sicher noch ein paar Gedanken mehr zu deinen Erklärungen machen.
Oberrittersgrün - sieht sehr lecker aus, ich habe das Buch bei meinem Händler bestellt!