im Buch "Schmalspurbahnarchiv" von Transpress, Ausgabe Mai 1981 habe ich eine Massskizze von einen Schienenwagen der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn gefunden. Laut Beschreibung soll der Wagen 1930 von Lindner gebaut worden sein (Stückzahl 2 für die GHE). Länge über Puffer 13100 mm, Wagenkastenlänge 12000 mm, Wagenkastenbreite 2520 mm, Drehgestellabstand 8000 mm sowie Achsabstand im Drehgestell 1400 mm sind die Abmessungen, die im vorgenannten Buch über den Wagen geschrieben stehen. Eine Massskizze von den Wagen ist im Folgenden ausgeschnitten dargestellt:
Ich habe mich nun herangemacht den Wagen nachzubauen. Als erstes Stand fest, der Achsabstand im Drehgestell von 1400 mm ist so günstig, dass man handelsübliche Drehgestelle Bauart Niesky der Spurweite TT nehmen kann. Nur die Bauform entspricht nicht ganz der Bauart, die in der Abbildung dargestellt wird. Die Seitenwangen sehen komplett anders aus und weiterhin sind statt Rollenlager Gleitachslager verbaut. So musste ich die Drehgestelle einer kompletten Überarbeitung zuführen. Die Durchbrüche wurden verspachtelt, die Schrägen angespachtelt und ausgeformt und neue Achslager aufgeklebt. Auch wurde gleich die Kupplung von unten angeklebt. Für die Befestigung am Wagenboden ist eine 2 mm Schraube vorgesehen. So musste noch die Bohrung auf 2,2 mm aufgebohrt werden. Das Ergebnis dieser Arbeiten seht ihr hier:
Nun stand das Tragwerk auf dem Plan. Die Entscheidung war schnell gefallen. Das komplette Tragwerk inklusive aller Anbauteile sollte aus Messing hergestellt werden. Dabei sollte aber die Bodenplatte nicht aus Messing sein, sondern wie die Seitenwände aus Echtholz (Furnier) oder zumindest aus Karton. Damit wird das Fahrzeug etwas leichter als sonst üblich. Um diesen Zustand auszugleichen, wurden die Drehgestellaufnahmen aus Messing 2 mm etwas breiter gestaltet, sodass das Gesamtgewicht des Wagens wieder dem eines Handelsüblichen entspricht. Die Seitenwangen und Kopfstücke des Tragwerkes bestehen aus 3 mm breiten und 0,3 mm starken Blechstreifen. Der Rest des Tragwerkes besteht aus 0,5 mm starken verkupferten Stahldraht, sodass die gewünschte Festigkeit erreicht wurde. Alle Teile wurden miteinander verlötet sowie eine passende Bremseinrichtung mit den entsprechenden Bedienelementen montiert. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurden die folgenden Fotos gemacht.
Jetzt wurde es haarig oder beim Löten sehr warm. Es mussten die Hauptrungen hergestellt, gebohrt und angelötet werden. Ausgangsmaterial dafür war 1x 1 mm Messingprofil notwendig. Weiter ging es mit den Hilfsrungen, Ösen und Verriegelungen für die Bordwände. Dabei wurde es wie schon kurz erwähnt sehr heiss an den Fingerspitzen bzw. an den Fingernägeln. Davon möchte ich lieber kein Foto zeigen, sondern nur vom Endergebnis dieser Arbeiten.
Nach Beendigung der Lötarbeiten befindet sich das Tragwerk gerade in der Spülmaschine zum Entfetten und Beseitigen aller Flussmittelreste. Es steht jetzt die Frage für mich an, wie war das Fahrzeug im Originalzustand lackiert? Komplett güterwagenbraun oder schwarz, braun und schwarz an der Rahmenkante abgesetzt oder gar grau. Vielleicht habt ihr dazu eine passende Idee? Ich bin auf Eure Meinungen dazu gespannt! |addpics|lje-4p-621c.jpg-invaddpicsinvv,lje-4q-8cf5.jpg-invaddpicsinvv,lje-4r-81f1.jpg-invaddpicsinvv,lje-4s-071d.jpg-invaddpicsinvv,lje-4t-d751.jpg-invaddpicsinvv,lje-4u-0a00.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
naja, nach meinen Kenntnissen ist die Farbe der Güterwagen der GHE eigentlich geklärt: bei der GHE -> grün und bei der NWE -> rotbraun.
Allerdings wundert es mich, dass Du eine Druckluftbremse darstellst, wenn es ein Modell des Fahrzeug der GHE werden soll. Die GHE hatte wie die NWE und die SHE eine Saugluftbremse.
vielen Dank für Deine Hinweise! Ich habe die Druckluftbremse mal sofort ausgebaut und durch eine Saugluftbremse ersetzt. Auch habe ich die Grösse des Luft- bzw. Vakuumbehälters verändert. Ebenso sind die Drehgestelle mittlerweile schon schwarz geworden. Hier nun die Fotos dazu:
im Prinzip ist das jetzt richtig, zwei Bemerkungen sei mir allerdings noch gestattet: Einen Lösezug in dieser Bauform gibt es m.E. nicht bei der Saugluftbremse, zumindest nicht damals im Harz. Hier gab es ein Belüftungsventil, welches den Sonderbehälter und die obere Kammer des Bremszylinders belüftet hat. Auch ist mir die heutige Bauform des Lastwechsels so noch nicht auf Bildern aufgefallen. Ich denke, das die Einstellung des Lastwechsels manuell über das Bremsgestänge vorgenommen wurde.
Noch ein Tip: Bei Hädl gibt es seit diesem Jahr wunderbare Speichenradsätze für TT. Die sind zwar mit ca. EUR 4,00 pro Radsatz nicht ganz billig, machen aber auch bei H0m-Schmalspurwagen viel her.
vielen herzlichen Dank für Deine "Bemerkungen". Diese sind immer willkommen! Die Lösezüge sind schnell ausgelötet, genauso wie der Lastwechsel. Mal sehen, ob ich heute nach dazu komme die Arbeiten zu erledigen. Anschließend geht das Teil noch einmal in die Spülmaschine ...
So, jetzt wurde das Fahrzeug zweifarbig lackiert sowie wurden Bremsschläuche und Bindeösen angebracht. Nun fehlen noch Bodenplatte, Seiten- und Stirnwände aus 0,3 mm Furnierholz sowie eventuell eine geeignete Beschriftung. Hinweise und Ergänzungen sind willkommen. Die Sache mit den Radsätzen (Hinweis von "Kesselwärter") muss ich mir noch überlegen.
Das was man erkennen kann, sieht gar nicht mal so übel aus. Aber irgendwas stimmt mit den Bildern nicht: In der Vorschau sind sie richtig ausgerichtet, wenn man sie durch draufklicken vergrößert, sind sie jedoch um 180° gedreht...
Gruß, Christoph
Wir werden nackt, hungrig, nass und dreckig geboren - danach wird das Leben schlimmer!
vielen Dank für Deinen Hinweis. Jedesmal wenn ich "Auto" beim Hochladen der Bilder wähle, bleibt der Effekt erhalten. Ich habe die Bilder jetzt mal manuell die Größe bestimmt. Da werden sie auch in der richtigen Ausrichtung angezeigt. Müsste jetzt so gehen. Das eine Bild, was unscharf war, habe ich gleich weggelassen.
tut mir lei8d, keine Ahnung woran das liegt. Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee und kann mir einen Hinweis geben, wie man das ändern kann. Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Hallo Stefan Hast Du die Fotos mit dem Smartphon gemacht? Dann ist die "Default-Orientation" des Bildes auf dem Kopf. Je nach Smartphon und Betriebssystem macht es einen Unterschied, ob Du das Ding so verwendest, dass die Bedienelemente Rechts oder Links sind. Ich schau mir das meistens erstmal auf dem PC an und drehe das Foto dann wenn notwendig. Das kann unter Windows z.B. die "Pain" App, die bei Windows dabei ist.
danke; der Wagen, nach einem Vorbld bei der NWE, ist schon etwas älter und ein Umbau aus dem Oberteil eines G 10 von Piko. Heute würde ich ihn neu aufbauen.
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H0m SS-Flachwagen der GHE
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06.10.2019 16:20
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