Hallo!
Ich habe dieses Forum erst kürzlich entdeckt, als ich auf Suche nach einer Lösung für mein Problem war.
Vielleicht erscheint dieses Problem für eingefleischte Modellbahner als etwas lächerlich, da ich aber in Sachen Modellbahntechnik noch recht unerfahren bin, erst seit ein paar Jahren für diese Miniaturbahnen Interesse gefunden habe und ich mich erst seit kurzem miit dem Thema Modellbahntechnik befasse möchte ich gerne hier mir Rat einholen.
Nun zu meinem Problem:
Meine ca. 30 Jahre alte analoge Dampflok fährt nicht mehr oder nur sehr stockend rückwärts. Vorwärts ist kein Problem.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen!
LG Lenny

Moin Lenny und willkommen im Club,

solche Loks wollen und brauchen sehr viel und liebevolle Pflege, ich denke da wirken ein paar Tropfen FeinmechanikÖl an der richtigen Stelle wahre Wunder,immer nur einen Tropfen. Also Lager der Treibradsätze links und rechts vom Zahnrad und die Getriebezwischenräder, und die Rotorenlager Motor, aber nicht auf die Kohlebürsten! Selbige auchmal prüfen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich die ,,üblichen Wartungsarbeiten" erst neulich durchgeführt habe.
Ein ähnliches Problem hatte ich nämlich schon vor längerer Zeit mit der selben Lok, bloß fuhr sie damals nicht mehr vorwärts. Nachdem ich sie dann etwas geölt habe, hat alles wieder super geklappt.
Ja, die Lok hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und wurde auch schon von meinem Vater etliche Male damals genutzt, bin nämlich erst ein sehr junger Eisenbahner...

Hi Lenny, wir begrüßen dich!

Keiner wird dich hier auslachen, es wird hier geholfen und mehr oder minder gute Ratschläge verteilt...
Was mein Vorredner schrieb ist teils richtig, verlangt allerdings schon einiges an Wissen zu Materie.

Grundsätzlich hört sich deine Fehlerbeschreibung nicht nach einem Ölproblem an! Was Rotorenlager sind wird dir gleich becki nochmal erklären und Kohlebürsten sollten für dich doch eher fremd sein...?!

Wenn eine Lok in einer Richtung gut und in die Andere eher schlecht fährt, sind es zumeist abgefahrene oder verbogene Radstromkontakte (Radschleifer).
Vielleicht könntest du deine Lok beschreiben, welche Baureihe (die Zahlen am Führerhaus) und von welchem Hersteller die ist. Am Besten ist natürlich ein oder
zwei Bilder.
Bevor hier weiter in die Glaskugel geguckt wird, solltest du uns ein wenig mehr zum Problem zeigen oder beschreiben - nur zu!

Naja, Kohlebürsten sind mir schon bekannt...
Es ist eine Märklin Lok,
DR. Br 81 (003)
Zahlen am Führerhaus???
seitlich??? Da weiß ich nur, dass dort halt Beschriftungen wie die Gestängebauart, Bremse usw. steht.
Also ich habe die Lok wie immer vor meinen schönen Donnerbüchsenzug rangiert und bin ganz normal langsam angefahren, nach ein paar Längen blieb sie dann stehen. Ich habe ein bischen mehr den Regeler aufgedreht, ging aber trotzdem nicht weiter, nach dem Umschalten von rüchwärts auf vorwärts fuhr sie und nach nochmaligen Umschalten in andere Richtung fuhr sie wieder ein paar Längen und dan war wieder Schluss. Gebrummt hat sie dabei übrigens nicht, Licht hat geleuchtet.

Moin Lenny,
na da tippe ich ganz stark auf abgenutzte Motor-Kohle-Bürsten oder der FRU, ich kenne das Innenleben deiner Lok nicht. ein Bild vom Motor wäre hilfreich.

na siehst du Lenny,
mit dieser exaten Fehlerbeschreibung kommen wir doch schon etwas weiter.
Demnach hat die Lok Strom, fährt aber nicht weiter. Hier solltest du dir dann doch die Kohlebürsten ansehen. Gut möglich, daß diese schräg abgenutzt sind (ist eigentlich korrekt, da ein Verschleißartikel) und eben nur in eine Richtung eine gute Verbundung zum Kommutator (das Ding wo die Kohlebürsten gegedrücken - nachzulesen bei WiKi) hat. Die Bürsten tauschen wird nur für eine sehr begrenzte Zeit Besserung schaffen. Besser hier gleich Ersatz einbauen.

Das mit der Beschriftung, ich kenne Loks von Märklin nicht, schon garkeine die so alt ist. In der Regel steht die Baureihenbezeichnung tatsächlich an den Seiten des Führerhauses...

Hallo Lenny,

so ein Teil habe ich auch mit Märklin Relais als Fahrtrichtungsumschalter (FRU).

Vom Fehlerbild her (Ruckeln bei Rückwärtsfahrt) schaltet der FRU noch richtig. Oder leuchten die Lampen beim Ruckeln grell auf?

Bei so einer älteren Lok dürfte der Motorkollektor verdreckt sein, vielleicht sogar mit Ölschmiere zugesetzt weil man es zu gut gemeint hat,

Ich würde die Lok öffnen und vorausgesetzt man hat einen Lötkolben, das Motorschild abnehmen, Zuvor die Bürsten (1xKohle, 1x Kupfergeflecht) mitsamt deren Federn (!) rausnehmen und dann den Rotor rausnehmen, das geht bei Märklin einfach.

Ja und dann den Kollektor sauber machen, v.a. die Rillen zwischen den Kollektorlamellen. Dabei auch auf "gewandertes" Kupfer der Lamellen achten und ggfs. entfernen.

Dazu: Ist der Motor viel und vorwiegend nur in 1 Richtung gelaufen, so hat das unvermeidbare Bürstenfeuer in Drehrichtung "Nasen" an den Lamellen gebildet, die bis zum Fast-Kurzschluss gehen können.

Das ist aber leider noch nicht alles: Märklin berühmt seine "Wechselstrombahn" mit Kontaktsicherheit, was für neue Modelle zutreffen kann. Alte Loks können eine schlechte "Massestromabnahmen" durch verharzte Öle an den Achsen entwickelt, habe ich selbst z.B. bei meiner BR 89 gehabt.

Hier hilft nur ein "Reinigungsbad" weiter, um die Achsen und deren Führungen wieder sauber zu bekommen, Ausbauen geht ohne Abziehen zumindest einer Räderseite ja nicht.

Danke!
Dann werde ich mich mal ran wagen...
LG Lenny