Hallo, ich suche noch nach einem geeigneten PWM Regler für meine Gleichstromloks. Mit dem Piko Regler 55003 bin ich nicht so recht zufrieden. Ich bin am überlegen, einen Rokuhan RC02 zu kaufen oder einen Märklin WT2391 (67025) mit einem Decoder am Gleis. Welche Variante wäre zu empfehlen? Welchen Decoder müßte ich verwenden?
Da sollte zu Anfang auch erst einmal geklärt werden, wie weit das preislich gehen darf. Ich z.B. fahre meine TT, TTe und TTf Fahrzeuge mit einem Heißwolf Regler. Auch Spur Z und H0 fahrzeuge meiner Modellbahnkumpels fuhren schon damit und hernach haben die (die Analogfahre blieben bzw. bleiben wollten) irgendwann auch so einen Regler angeschafft, weil sie sehr davon überzeugt waren. Da alle dieser Fahrzeuge völlig unterschiedliche Getriebe-Motorkombinationen mit den unterschiedlichsten mechanischen Eigenschaften haben, ist dafür nur ein Regler, der nicht flexibel genug in den Einstellungen ist, etwas überfordert. Der Heißwolf SFR2000 Regler kann für jede einzelne Lok die Einstellungen ganz speziell auf deren Bedürfnisse bereitstellen. Also entweder reine Gleichspannung, reine PWM oder PWM mit Übergang in reine Gleichspannung ab einer einstellbaren Schwelle. Dabei kann sowohl die Minimalspannung als auch die Maximalspannung eingestellt werden, die vom Regler abgegeben werden. Auch die Frequenzen der PWM lassen sich einzeln und stufenlos einstellen. Dieser Regler ist quasi der Dekoder, den Du ans Gleis hängen wolltest, kann sich aber wesentlich mehr Loks merken Ich will hier nicht Werbung für die Firma machen, aber ich meine, dass dieser Regler wohl "DER" Regler ist und so ziemlich das beste, was dem Analogfahrer derzeitig für den Preis geboten wird am Markt. Zugegeben, er ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber jeden Cent wert!
Beim Decoder am Gleis als "Reglerersatz", wie Du das angedeutet hast, besteht immer noch das "Manko", dass er nur einige wenige Einstellungen bereitstellen kann und für jede Lok erst einzeln eingestellt werden müsste und man dafür auch wieder erst eine Digitalzentrale irgend einer Art benötigt. Das käme wohl unterm Strich eventuell sogar etwas günstiger, wäre aber wesentlich unkompfortabler.
Es soll nur ein Vorschlag sein, aber solltest Du dich für so einen Regler entscheiden, wirst Du diese Entscheidung mit Sicherheit nicht bereuen.
Edit: Wenn ein Decoder als Reglerersatz ans Gleis gehängt wird, dann sind die Leitungen des Motoranschlusses ja durch bzw. über die betreffende Gleislänge bis hin zu dem betreffenden Motor der Lok wesentlich verlängert, weil das Gleis quasi auch mit zur Motorzuleitung wird und so lang ist das eigentlich überhaupt nicht angedacht. Das könnte sein, dass dies ein Decoder auch überhaupt nicht zulässt und vorher schon abschaltet wegen Überlast...
Hallo Micha, lass dich nicht vom Preis für den SFR2000 Regler abschrecken. Das Geld ist dafür sehr gut angelegt und seinen Preis wert. Mit keinem Fahrregler macht das Rangieren so viel Spaß. Wir haben auf unser analogen Vereinsanlage 6 SFR2000 Fahrregler im Einsatz, und 2 davon mit dem Automatik Baustein für einen Haltepunkt. Gruß Roland
Hallo, danke erstmal für die Antworten. Vom "Wolf" hatte ich schon gelesen, sicher ein super Teil. Ich möchte für meine "Spielbahn auf dem Sideboard" nicht so viel investieren, da könnte ich auch gleich alles auf digital umrüsten. Es geht um einen preiswerten PWM-Regler(-Ersatz). Ich habe jetzt ein Märklin Delta Fahrpult 67025 für 5 Euro ersteigert und als Decoder habe ich mir den Uhlenbrock 76320 ausgeguckt. Mal sehen, wie es funktioniert. Gruß Micha
So, ich habe nun ein paar Versuche gemacht. Der Delta-Regler mit dem Uhlenbrock 76320 ergibt einen brauchbaren PWM-Fahrregler. Der Unterschied durch die Lastregelung ist spürbar. Der Decoder sitzt vor der Pendelautomatik. Damit entfällt zwar die Anfahr-und Bremsverzögerung, was aber auf meiner kurzen Strecke sowieso sinnlos ist. Sehr gut das Anfahren in niedriger Fahrstufe ohne den sonst notwendigen Anfahrkick. Was mich stört, daß der Delta-Regler scheinbar einen stufenlosen Regler hat, der im innern aber auf einen 14-stufigen Schalter geht. Auch mit analoger Ansteuerung funktioniert die Lastregelung des Decoders, allerdings mit PWM-Ansteuerung flackern die Lichtausgänge. Da habe ich zur Kontrolle LEDs angeschlossen. Problem: In zwei Loks habe ich LEDs eingebaut, die automatisch fahrtrichtungsabhängig leuchten. Durch die für die Lastregelung entstehenden gegenpoligen EMK impulse (oder ist es die Induktionsspannung?) flackert nun die Beleuchtung der "falschen" Seite mit. Der Piko-Regler hat eine Diode am Ausgang, die diese Impulse unterdrückt. Damit funktioniert hier der Lichtwechsel problemlos. Es würde wahrscheinlich funktionieren, wenn man den Decoder in die Loks einbaut und die Beleuchtung über die entsprechenden Decoderausgänge schaltet. Wäre aber schon zuviel Aufwand für Analogbetrieb. Jetzt habe ich auch den DC-Drehzahlregler von ELV gesehen, der ebenfalls eine Lastregelung hat. Wäre statt der Decodervariante die wohl bessere Lösung gewesen. Mit einfachen PWM-Stellern wird das Fahrverhalten sicher überall gleich sein. Um meine Eingangsfrage selbst zu beantworten: Ein einfacher PWM-Regler geht schlechter als ein lastgeregelter, und da dürfte der von ELV das optimale sein (wenn man nicht wesentlich mehr Geld ausgeben will/kann)
ich hatte früher für meine analoge N-Bahn den Lauer PCC-100-32 mit Motorregelung im Einsatz. Die Fahreigenschaften waren damit sehr gut.
Aber: Wegen der Motorregelung kann immer nur 1 Lok gesteuert werden bzw. es darf nur 1 Lok auf dem aktiven Gleis = Block unterwegs sein und das wäre für die Lösung oben mit dem Decoder genauso. Auch der Heißwolf kann keine Motorregelung leisten, wenn auf dem Gleis mehr als 1 Lok und Wagen mit Beleuchtung stehen/fahren.
Deshalb ist das alles technisch keine gute Lösung und letztlich veraltet! Es gibt heute technisch keinen wirklich überzeugenden Grund für eine analoge Steuerung, auch nicht für "Faulhaber".
Stand der Technik ist 1 Decoder pro Lok (Digital) und gut ist.
Natürlich müssen das dann Decoder sein, die sich nicht bei jeder Kontaktstörung "verhaspeln".
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
die Gegen-EMK ist die Induktionsspannung vom Motor...
Deine LEDs bekommst Du möglicherweise mit Dioden in den Griff?
Als PWM-Regler mit Lastregelung käme vielleicht noch der von Gaugemaster in Frage? ("Feedback" steht für die Lastregelung.) Ist allerdings nicht geeignet für Glockenankermotoren (das trifft generell auf nicht besonders hochfrequente PWM zu) und kann nach Aussage des Herstellers Probleme mit eingebauten Decodern haben.
Freundliche Grüße
Robert
P.S.: Kaufen kann man den Gaugemaster z.B. beim elsässischen Online-Shop "micro-modele.fr" (habe ich gute Erfahrungen mit gemacht) wenn man nicht aus GB kaufen möchte, was aber auch möglich ist.
EDIT: Das von Bernhard Geschriebene muss man nicht unbedingt alles unterschreiben, ich werde dazu bald mal was verfassen, das würde hier aber vielleicht zu sehr OT werden...
Danke für die Antworten. Mit Induktionsspannung meinte ich die Impulse, die beim Umschalten von Fahr- in Meßzyklus entstehen. Sind auf dem Oszi ziemlich hohe Nadelimpulse. Habe deswegen schon eine 22V Supressordiode an den Decoder gemacht. Sicher gibt es noch einige Fahrregler mit Lastregelung, aber alles noch zu teuer. Das Teil von ELV kostet als Bausatz 25 Euro. Aber ich werde es erstmal so mit dem Decoder belassen. Gruß, Micha gelernter Reichsbahn-Lokelektriker (V60, V100, V180)
Das ist die Induktionsspannung der Ankerspulen 1. Beim Umschalten des Kollektors 2. Durch Ausschalten des Ausgangs des Decoders (Impulspause bei gesperrtem Ausgang). Muss m.E. in der Höhe durch geeignete Maßnahmen begrenzt werden, kann sonst die Elektronik grillen. 3. Führt ohne Gegenmaßnahmen je nach Drehzahl zum flackernden Glimmen der LEDs
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Verständnifrage: Die EMK-Spannung ist gegenpolig? Ich kann also keine Freilaufdiode parallel zum Motor schalten (ist beim Piko-Regler vorhanden). Habe das mal versucht, da ruckelt der Motor nur noch. Kann man den Entstörkondensator größer machen? Manchmal liest man ja, daß bei Decodern gar keiner dran sein soll. Sollten die Decoder nicht einen Überspannungsschutz besitzen? Leider kann ich zu den ICs auf dem Decoder nichts finden. RP548G und 2x RP543E
Ja, muss auch so sein, weil sie dem Stromfluss durch den Motor entgegenwirkt => Hoher Anlaufstrom der mit zunehmder Drehzahl zurückgeht: Versorgungsspannung - Gegen-EMK = Wirksame Motorspannung.
Aber: Gegen-EMK bitte nicht mit den Impulsen auf dem Oszi verwechseln, die durch die zwangsweise Unterbrechung des Stromflusses durch die Spulen entsteht (Induktionsspitzen)
Es geht um diese Spitzen und die kann man nicht per Diode ausbügeln, weil dann die messbare Gegen-EMK auf die Durchlassspannung der Diode festgelegt ist.
Hierfür verwendet man Überspannungsschutzdiode (Suppressor-Diode)
Kondensatoren wären auch eine Möglichkeit, aber nicht zu groß, weil sonst wieder die Regelung spinnt. Der Kondensator sollte den Spulen im Abschaltmoment die Möglichkeit geben, den Strom noch ein wenig fließen zu lassen, damit die Induktionsspannung nicht zu hoch wird. Natürlich darf der Kondensator auch nicht die Decoder-Impulse glattbügeln -> Regelung und Belastung der Decoder-Ausgangsstufe mit Blindstrom.
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Ich habe jetzt festgestellt, daß nur eine Lok (Piko V100) diese Nadelimpulse erzeugt, zumindest bei Betrieb mit dem Piko-Regler. Könnte vielleicht mit der Konstruktion dieser Lok zusammenhängen, da keine Kabel von den Radschleifern zum Motor gehen, alles nur uber die Rahmenteile. Mal reingeschaut, es ist kein Kondensator drin. Werde mal einen einbauen, wie es dann aussieht.
das wars! Ein C 22nF eingebaut und die Spitzen sind weg! Manches ist so einfach und man kommt trotzdem nicht drauf.
Leider bringt es mit Decoder nichts, da sind die Impulse immer noch da und somit auch das Lichtproblem.
naj ja, dann die Supressor Diode (kostet so gut wie nichts)
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Hatte ich oben schon geschrieben, ist eine 22V drin! Die Impulse scheinen aber nicht das Problem zu sein, kommen wohl durch das Umschalten des Decoders, sondern die EMK-Spannung. Diese kann man zwar durch eine Freilaufdiode blockieren, dann hüpft die Lok aber nur noch.
Supressor Diode ist keine Freilaufdiode. Aber: Die Nadelimpulse werden damit nur in der Höhe begrenzt, aber nicht unterdrückt.
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ich rede von zwei verschiedenen Dingen. es ist eine P6KE22CA Supressordiode am Decoderausgang, Als Freilaufdiode habe ich probeweise eine 1N4007 drüber geklemmt. Geht natürlich nur in einer Fahrtrichtung.
Die könnte für Nadelimpulse zu langsam sein -> besser Schottky Dioden
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