Woraus macht ihr das Ladegut Zuckerrüben? Zuerst eine grobe Form aus Styrodur, aber was kommt dann drauf? An verschiedenen Stellen habe ich gelesen, dass sich diverse Kleesamen ganz gut eignen. Oder gibt es da noch bessere Varianten?
lg 4010-freak
Die Reihe 4010 (1965-2008). Der wahrscheinlich schönste Triebzug der Welt.
Hm... Die Oberfläche der Anis-Körner hat mit der von Zuckerrüben aber nicht viel gemeinsam...
Ich denke, dass die Kleesamen von den genannten Varianten noch am besten ausschauen. Aber ich habe noch eine blöde Frage, die zwar trivial erscheint, aber für mich nicht beantwortbar ist: Ich bin farbenfehlsichtig und kann nicht feststellen, ob die Farbe der Kleesamen bereits der Farbe von Zuckerrüben entspricht oder ob ich die Samen farblich nachbehandeln müsste...
Die Reihe 4010 (1965-2008). Der wahrscheinlich schönste Triebzug der Welt.
ich hatte zuerst auch Klee- / Luzernesamen verwendet; mir hatten sie von der Form her auch besser gefallen aber vor allen Dingen fand ich den Glanz nicht schön. Die Farbe der Samen könnte für Zuckerrüben passen, ich habe sie farblich nicht behandelt weil ich sie in loser Schüttung verwendet habe. Wenn man Kleesamen als festes Ladegut verwendet kann man die Farbe und den Glanzgrad ja ändern. Rein von der Farbe her finde ich Anis besser passend und es erinnert mich eher an Zuckerrüben mit viel anhaftendem Dreck. Die Aniskörner habe ich nicht farblich behandelt. Aber das ist wohl, wie viele andere Sachen auch, reine Geschmackssache.
auch wenn das Thema bereits einige Zeit zurückliegt, möchte ich dieses noch einmal aufgreifen und meinen Senf (oder in diesem Fall eben keinen Senf) dazugeben:
Die besten Ergebnisse habe ich bisher mit Couscous gemacht. Gemischt mit etwas feinster Erde und dem berühmten Wasser-Weißleim-Gemisch kommt dieser den Zuckerrüben schon erstaunlich nahe. Gewöhnungsbedürftig ist die etwas feinere, dafür aber realistischere "Körnung" im Vergleich zu Sesam- und Senfkörnern. Sollte der Couscous zu viele Feinanteile haben, können diese ggfs. abgesiebt werden.
Im Spätherbst beginnt auch bei mir die neue (Miniatur-)Rübenkampagne. Dann werde ich versuchen, ein paar Bilder beizusteuern.
unbedingt solltest du einige Bilder zeigen! Die Couscous-Idee scheint mir ganz brauchbar zu sein. Quillt der Couscous nicht auf, wenn du ihn mit HWS vermischt?
Hallo 4010freak, hast Du schon mal Koriander probiert? Habe mal den ersten Wagen probehalber mit meinem üblichen Ladungsunterbau (Styrodur o.ä., Unterseite mit Auswuchtgewichten (Geschenk meiner Autowerkstatt) auf NEM Norm gebracht und oben Koriander festgeklebt. Weissleim scheint schneller zu trocknen als der Koriander quillt. Gruß rudolf
Couscous habe ich letzte Woche auch probiert, Farblich hat es mir gut gefallen, mit Pulverfarben etc. behandelt, war schön ungleichmäßig. Aber leider nur bis zum Festkleben, danach war der ganze "Brei" durch den Weizen doch wie angetaut, und wurde gestern Abend feierlich von den Holzträgern demontiert und entsorgt. Werde nun als nächstes mal Richtung Amarath probieren. Gruß Jens
Hi, der Ansatz war doch schon ganz gut. Aber wo steht geschrieben, dass es wässriger Weissleim sein muss? Nimm doch farblosen Mattlack zum verkleben, der enthält kein Wasser und nix quillt auf. Versuch macht kluch!
Hallo, als Nachtrag zu Beitrag 11 noch ein Bild. Die Nachbildung der Rübenladung besteht aus Koriander, mit Pastellkreide (Jaxell umbra) überpudert. Die Größe der Korianderkörner erscheint etwas groß, ist aber mit Durchmessern um 4 mm etwa im Bereich 1:87 der neuen Superzüchtung mit 40 cm Durchmesser. ;-)
Gruss Rudolf
rudolf
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Dreieinhalb Jahre nach der Erstellung des Threads hab ich nun endlich herzeigbare Ergebnisse. Gut Ding braucht Weile…
Neben (nicht ganz billigen) Fertigprodukten gibt es für Rübenladungen im Maßstab 1:87 im Internet zahlreiche Vorschläge zum Selbstbau aus Naturmaterialen. Ein oft genanntes Basismaterial ist Hirse, aber diese Körner sind für meinen Geschmack zu rund und gleichmäßig. Auch Senfkörner, Sesam oder Anis treffen die typische längliche und unregelmäßige Form der Rüben meiner Meinung nach nicht sonderlich gut. Kleine Weintraubenkerne schauen schon recht vielversprechend aus, aber um einen langen Ganzzug zu füllen, müsste man schon eine ordentliche Menge Weintrauben verspeisen Den besten Kompromiss stellen in meinen Augen Kleesamen dar. Im folgenden Bild sind derartige Eigenbau-Rübenladungen zu sehen:
Ich habe mir verschiedene Kleesamen beim Reformhaus besorgt. Bei Landwirtschafts-Großmärkten bekommt man sicherlich bessere Kilo-Preise, aber einerseits habe ich ein Reformhaus quasi ums Eck und andererseits erscheint mir die Packungsgröße beim Reformhaus eher dem Modellbahn-Bedarf zu entsprechen als ein 15-Kilo-Sack vom Großmarkt.
Die Herstellung einer Rübenladung beginnt mit dem Zurechtschneiden eines Styrodur-Klotzes. Anschließend werden die typischen Schüttkegel grob modelliert und mit brauner Farbe bemalt, damit es durch kleine Lücken in der Rübenschicht später nicht babyblau durchschimmert.
Manche Anleitungen raten, den Styrodurklotz nun im Wagen zu platzieren und mit dem Festkleben der eigentlichen Ladung zu beginnen. Nachdem ich meine Wagen nicht mit Kleber versauen mag und die Ladungen abnehmbar sein sollen, kommt zwischen den Wagen und den Styrodureinsatz ein großzügig dimensioniertes Stück Frischhaltefolie. Der Styrodurklotz wird mit Weißleim eingepinselt und mit den Kleesamen, eventuell mit etwas Erde vermischt, bestreut.
Dann werden die "Rüben" etwas zurechtgerückt und mit einem Gemisch aus Wasser, Weißleim und Spülmittel befestigt. Nachdem jetzt sicher die Frage "in welchem Mischverhältnis?" auftaucht: Ich habe nicht nachgemessen und es wird sicherlich auch vom verwendeten Leim abhängen, aber mit einem Verhältnis von ungefähr zwei Teilen Wasser und einem Teil Leim macht man vermutlich nichts falsch. Das Spülmittel dient nur zur Beseitigung der Oberflächenspannung (damit sich das Gemisch besser im Schüttmaterial verteilt) – da reicht ein kleiner Tropfen.
Nach ein paar Stunden kann das Ladegut aus dem Wagen entfernt werden und zur vollständigen Trocknung aufgebockt gelagert werden.
Zuletzt wird der Einsatz umgedreht um nicht festgeklebte Körner abzuschütteln. Kahle Stellen können leicht mit etwas Streumaterial und Wasser-Leim-Gemisch repariert werden. Und dann die ganze Prozedur mehrmals wiederholen, denn ein Rübenwagen kommt selten allein
Endlich muss mein Rübenzug nicht mehr als Leerzug durch die Gegend fahren.
vor vier Wochen hat es mich auch gepackt und ich habe endlich für meine knapp 50 Klein/M&D-Rübenwagen passende Einsätze gebastelt. Nachdem mich sowohl Hirse, Sesam als auch Alfalfa nicht wirklich überzeugt haben, verwendete ich Couscous. Dieser passt von der Größe und den leichten Unrerelmäßigkeiten sehr gut zu Zuckerrüben. Hirse fand ich zu rund, Sesam zu gleichmäßig und Bockshornklee-Samen sind viel zu groß. Die Rüben hätten ja fast Riesenkürbis-ähnliche Ausmaße.
Der erste Versuch die Ladung mit der bekannten Weißleim-Methode "einzuschottern" ging gründlich schief! Der Couscous quoll auf und die Ladung war komplett unbrauchbar. Also nochmal von vorne. Dieses Mal pinselte ich das vorher nicht eingefärbte Styrodur satt mit Weißleim ein und streute den Couscous darauf. Nach dem Einsetzen in die E-Wagen wurden alle Ladeguteinsätze mit getrockneter Erde eingedreckt. Allerdings hat dies eine gewissen Grenze und ich wünsche mir noch ein wenig mehr dunkelbraunen Schnutz. Ich werde vermutlich zur Airbrush greifen und Wagen und Einsätze mit Vallejo-Farben (z.B. lederbraun) weiter verschmutzen.
Zuerst werden die Einsätze möglichst abwechslungsreich aus Styrodur geschnitzt:
Ein Einsatz wird im Wagen auf Maß gebracht:
Bepinseln und Bestreuen der Einsätze mit dem Couscous:
Auch zwei Wagen in Epoche 3 für den bahnhof Wöllstein bekamen Rüben ab (noch ohne Erdschmutz):
Ein Einsatz aus der Nähe mit dem ersten dezenten Erdboden versehen:
Die Wagenschlange in der Übersicht:
Der Zug in voller Pracht:
Abschließend sei noch zu sagen, dass die Radsätze von Klein teilweise eine total miese Qualität haben (inkl. Plastikrädern) und diese alsbald durch RP25-Räder von Thomschke o.Ä. ersetzt werden.
Hallo, ich habe Rapskerne aus den kleineren Schotten als Rübenimitat verwendet. Die Rapskerne haben recht unterschiedliche Formen, quellen nicht auf und passen für meinen Geschmack recht gut. Sie lassen sich auch problemlos mit Farbe behandeln. Nachteil: sie sind nur im Frühjahr anzutreffen und es macht etwas Arbeit, die Kerne aus den Schoten zu puhlen.