Hallo alle zusammen.

Ich habe in meinem Bestand eine H0-24 von Gützold. Diese stand ca. 25 Jahre im Keller. Die Achsen sind verrostet, das Gestänge z.T. lose, aber die Beleuchtung funktioniert. Grundsätzlich will die Lok fahren, kann es aber nicht.
Ich wollte von euch wissen, ob und wie diese seltene Lok noch gerettet werden kann.

Die Lok ist wohl auch verharzt. SR 24 hilft da sicherlich. Nur beim Gestänge wird man wohl Teile brauchen.

Hallo,

was heißt "grundsätzlich will die Lok fahren...." Summt der Motor? Oder leuchtet vorne nur was?
Bau mal den Motor aus: Läßt er sich mit der Hand drehen? Wie sehen die Schleifkohlen aus? Wie sieht der Kollektor aus? Wie sehen die Stromabnehmer aus, wie die Laufflächen der Räder? Möglicherweise klemmt auch das Gestänge.... Fragen über Fragen
Bei der Gelegenheit das Getriebe säubern mit Feuerzeugbenzin und frisches Ölen.

Selten .... ich hab sie auch (auseinandergebaut in einer Schachtel), war früher die günstigste Dampflok in der DDR, in der Bucht sind wohl eher wenig zu sehen....

Gruß
Micha

Tach Micha,

"Grundsätzlich will die Lok fahren..." Vorne leuchtet noch was, aber es summt nur bei niedriger Spannung. Die Kohlen wurden schon erneuert. Das Gestänge ist, bis auf, dass die Räder sich drehen, beweglich, an der mittleren Triebachse aber nur gesteckt. Die Lok stand mal nass, d.h. die Achsen sind eingerostet. Ich hab die Lok auch schonmal auseinandergeschraubt, gereinigt und wieder zusammengeschraubt. Der Anker ist jedoch an den Seiten verklebt, ich kam aber nicht ran.
Wie rätst du mir nun weiter?

Gruß Clemens

Hi Clemens,

an den Anker kommt man bei diesem Motor äußerst einfach ran --> Sprengring, Schnecke, Schraube...
Falls Du Deinem Schätzgen aber was Gutes tun willst, schau mal hier. Ich kenne den Anbieter nicht..!

Motor

Ein Schienenpotential bekommt die Lok via Blechrahmen und -`Kupplung` vom Tender. Ich hatte seinerzeit mittels isoliertem Radschleifer Marke Eigenbau
auch die andere Seite der 3 Tenderachsen zur Stromaufnahme herangezogen. Dann nahm ich Rendelband (gibt es das heute eigentlich noch?) und
klebte es auf die 3. Kuppelachse. So zog die lütte 24-er sogar einen 4 teiligen Doppelstockzug mit kurzem Gepäckwagen - lang ist`s her...

Laß die schicke Lok nicht verkommen, hauch ihr ein zweites Leben ein

Thomas, ich weiß zwar nicht, was du für eine Lok hast, aber meine Gützold 24er hat am Tender isolierte Achsen, da kommt kein Strom an den Blechrahmen. Abgenommen wird an der ersten und 3. angetriebenen Achse. Ich hab noch einen älteren Motor drin als der in deinem Link. Das was da isolieren soll ist aus Pertinax.
Ja, im Gegensatz zur BR110 von Gützold lohnt sich die BR24 wieder flottzumachen. Bei der Diesellok ist an den Drehgestellen alles irgendwie labberig...

@Clemens, meine 24 ist zum Teil auseinandergenommen in einer Schachtel, die ist irgendwann mal dran zum restaurieren. Es gibt im Moment wichtigeres.
Motor herausgeschraubt (Schraube von unten) und mal die Litzen von Modellbahntrafo rangehalten (da wo die Kohlen sind)? Läuft der Motor?
Wenn der draußen ist, kannst du ja mal am großen Ritzel drehen, ob das Getriebe leichtgängig ist oder was klemmt.
Ansonsten: Ankerplatte abbauen (bei mir sind das 2 Bechstreifen, die man herauszieht, Ankerplatte herausnehmen und die Kontaktbahnen am Anker ansehen: Verbrannt? verölt? Ist da vielleicht sogar eine Windung durch (könnte das Summen erklären)?
Oder den Motor in Thomas' Link kaufen, der wird dann einfach anstelle des alten mit der Schraube befestigt.

Bei mir leuchtet nix mehr - rausgebaut und Löcher verschlossen. Dafür hab ich jetzt die eine noch drangebliebene (Weinert?)Laterne abgebrochen, aber ich hab hier irgendwo mal eine Anleitung zum Selbstbau solcher Laternen aus LED's gesehen, ist aber schon eine ganze Weile her....


Gruß
Micha

@Micha, Deine isolierten Achsen sind offenbar die originalen aus Plastik. Ich verbaute damals solche von der Firma `Schicht` aus einem Drehgestellwagen, wie sie z.B. in den Doppelstockzugeinheiten Verwendung fanden - eben eine Radscheibe isoliert.

Dennoch denke ich nicht, daß Clemens mit seinem `in die Jahre gekommenden` Material glücklich wird. Selbst wenn er es geschenkt bekommen hat. Mal sehen wie lange er uns an seinem Großprojekt teilhaben läßt, interessant ist es (für mich) alle Mal!

Hallo Thomas,

wenn ich die BR24 mit der V200 von Gützold vergleiche: bei der BR24 ist (fast) alles aus Metall, muß also nur gereinigt und neu geölt werden.
Bei meiner V200 ist der Plastikrahmen gebrochen, geklebt worden und wieder gebrochen und eine anständige Motorhalterung ist auch nicht zu erkennen (außer der wurde durch eine Schraube von unten gehalten; nur der Rahmen hält nix mehr). Die V200 ist wohl wirklich was für die Tonne... und meine sieht böser aus als die hier im Forum zur Diskussion stehende V200...

Ach so: im Gegensatz zu den Zinkdruckguß-Loks anderer Hersteller kann die BR24 keine Zinkpest bekommen. Der eventuelle Rost ist oberflächlich und kann mit einer Drahtbürste entfent werden, Schmirgelpapier geht auch.

@Clemens: nicht aufgeben!

Gruß
Micha

Hallo Clemens,
grundsätzlich kannst Du bis hin zum Motor an der 24 (wie übrigens auch bei einer V100 und anderen Loks von Gützold) alles zerlegen. Dann gründlich säubern, dezent ölen und fetten und wieder zusammen bauen. Bei den Radsätzen ist dann darauf zu achten, das die Zapfen für die Kurbelbolzen- bzw. Gegenkurbelaufnahme alle in einer Reihe stehen. Des Weitern vorher (schon vor dem Zerlegen) prüfen ob die Gegenkurbeln und Zapfen noch fest in den Rädern sitzen. Die Zapfen können gegebenfalls mit einem Tropfen sekundenkleber im Rad eingegklebt werden bei den Gegenkurbeln ist das nicht anzuraten. Ist das nicht der Fall gegebenenfalls die Achsen untereinander tauschen oder auf Börsen oder durch eine Suche hier im Forum neue-"Alte" Achsen suchen. (Ich hätte da eventuell noch was.) Möglicherweise noch die Kohlebürsten vom Motor erneuern, wobei mir bis heute in meiner langjährigen Reparaturtätigkeit erst eine einzige Lok untergekommen ist, wo diese wirklich abgenutzt waren. Wenn dann waren diese meist verölt!
bei sorgfälltiger Arbeit sollte die Lok wieder zur vollsten Zufriedenheit laufen.

P.S. Vielleicht kannst Du in Zukunft bei Deinen speziellen Anfragen immer mal detailliertere Bilder einstellen und nicht nur eines von jeweils schrägt vorn.
Du kannst gern um Hilfe bitten, in der Regel bin ich Dienstags in DD arbeiten.

Ach noch was. Deine beiden "Freds" gehören eigentlich in Wartung und Reparaturen.

Hallo Steffen.

Ich habe das Getriebe mit Kettenöl fürs Fahrrad eingeölt. Jetzt bleibt nur noch ein Problem: Die Zapfen rechts am Gestänge sind nur eingesteckt und gehen nach jeder Umdrehung wieder raus. Was kann man da nun machen?

Hallo Clemens,

mit "Fred" meine ich Thread. Hier bist Du in "Fahrzeugumbauten und Eigenbauten", für diesen Art Thread bist Du aber "Wartung und Reparatur" besser aufgehoben, da bekommst Du schneller geholfen. Bitte in Zukunft vorher besser überlegen nur so als Tip.

So zu Deinem Problem. Was ich meinte mit den Rädern geht gar nicht so einfach bei dieser alten Ausführung, da die Achsen fest im Rahmen gelagert sind. Wie Du nun die Gegenkurbel fest bekommst kann ich jetzt auch nicht sagen, ich habe in solchen Fällen die Räder getauscht. Ich kann Dir nur anbieten direkt zu helfen. In der Regel bin ich jeden Dienstag dienstlich in Dresden. Ich würde die Lok da mitnehmen und die dann wieder zurück bringen.
Auf dem Bild sehe ich ohnehin ein weiteres Problem, die Räder (Kurbelzapfen) stehen nicht synchron, was zum klemmen des Getriebes in Verbindung mit der Steuerung führt. In wie weit jetzt Fahrradkettenöl das richtige ist, vermag ich nicht zu sagen. Es muß auf alle Fälle harzfrei sein. Für die Moba ist Feinmechanikeröl immer das Beste außerdem gibt es von verschiedenen Herstellern Getriebefette für Modellbahn. Siehe hier und hier.