Morsche! Hier möchte ich an zwei Beispielen einmal zeigen wie ich es gemacht habe. Das sind keine fix und fertigen Bauanleitungen, sondern eher Anregungen und Ideengeber zum selber Gedanken machen.
Fleischmann Eilzugwagen: Die Überlegung war die Kabel von den Stromabnehmern an den Drehgestellen möglichlichst unauffällig zu den Leuchtmitteln unter dem Wagendach zu führen. Dafür bieten sich die Wasch- und Toilettenräume an. Hier stellen die Ballastgewichte in Form von Blechplatten ein gewisses Hindernis dar, aber mit einer Ständerbohrmaschine kommt man durch. Hier wird nur angerissen, für den eigentlichen Bohrvorgang wird die Blechplatte entnommen.
Nach dem Bohren ist sorgfältig zu entgraten. Lohn der Mühe, die Kabel können jetzt direkt von den Drehgestellen durch die Toiletten bis unter das dach verlegt werden.
Die Stromabnahme von den Drehgestellen. Die Stromabnehmer sind individuelle Drahtbiegearbeiten mit 0,3mm Bronzedraht. Mir war eine flackerfreie Stromabnahme wichtig, daher Abnahme von allen 8 Rädern. Der Anpreßdruck sollte so eingestellt werden, daß die Räder noch leichtgängig laufen, aber die Stromabnahme gleichzeitig zuverlässig ist. Probieren geht hier über Studieren.
Unter dem Dach sieht das dann so aus. Die Lichtleiste kommt von der Rolle. 5m mit insgesamt 300 warm weißen LEDs haben mal so 10 Öcken gekostet. Es sind auch schon Vorwiderstände für 12V darauf angebracht. Alle paar cm lässt sich eine 3er Gruppe mitsamt ihren Vorwiderstand einfach abschneiden. Der selbstklebende Lichtsteifen lässt sich so individuell der Wagenlänge anpassen. Wie man sieht habe ich hier noch ein paar Extra-Vorwiderstände angelötet. Nur mit dem schon vorhandenen Vorwiderstand sind die LEDs viel zu hell, der Wagen leuchtet dann wie voll verstrahlt. Ausserdem sind die Spannungen der einschlägigen Digitalzentralen alle durchweg höher als 12V. Allein schon deshalb ist eine Dimmung der LEDs angebracht. Wie weit herunter gedimmt wird ist Geschmackssache und damit User definiert. Hier will ich Glühlampenlicht darstelllen und daher 3 zusätzliche Vorwiderstände an jedem Ende. Das sind hier etwa 2,4 Kohm zusätzlich, aber wie gesagt das muß jeder für sich selber austesten. Was man aber unbedingt machen sollte, ist die Inneneinrichtung wenigstens mit etwas Farbe zu behandeln. So wie sie vom Hersteller kommt, sieht sie wirklich grauslich aus und sollte besser im Dunkeln bleiben. Fehlen jetzt nur noch Figuren.
Ein Roco 4yg aus den 70er Jahren.
Auch eine individuell angefertigte Stromabnahme. Die Anfertigung solcher zuverlässigen 8-Rad Stromabnahmen scheint mir wohl das Hauptproblem für viele darzustellen. Ich bin hier auf die Lösung mit dem Bronzedraht gekommen. Er ist hart, aber nicht zu hart und man kann seine Federspannung einstellen. Bei dem 4yg sieht es unter dem Dach genau so aus wie bei dem Eilzugwagen, auch hier musste die quittengelbe Inneneinrichtung farblich behandelt werden.
Hier habe ich den Farbton Golden White gewählt der dem Glühlampenlicht vergangener Epochen in etwa entspricht. Wer die modenen Epochen bevorzugt sollte bei der Farbtonauswahl eher zu Sunny White greifen, das kommt den Neonröhren ähnlicher.
Moin Ludwig, das ist ja eine Sauerei, daß Fleischmann unter der Toilette noch das Beschwerungsblech hat - bei den Roco's hatte ich das zuletzt in der Mitte gesehen. Durch die Toilette durchbohren habe ich mir auch schon überlegt, ich mag nicht diese Stäbe, die man durch die Einrichtung stecken soll.
Schön gemacht mit der farblichen Behandlung! Und die Stromabnahme sieht gut aus - mit Elko reichen bei mir auch die 4-Punkt, aber ich mache das mit Aderendhülsen. Gitarrensaiten sollen auch gut für Deine Methode gehen, habe ich gelesen.
deine Stromabnehmer sind sehr schön filigran und unauffällig, das gefällt mir. Wie hast du den Federdraht genau befestigt, damit er auch dort bleibt wo er soll? Steckt er in Bohrungen und/oder ist er angeklebt? Die Wageninnenräume behandle ich auch immer farblich, weil`s einfach besser aussieht, finde ich.
Wenn man genau hinschaut wird man wid man 2 kleine 0,5mm Bohrungen erkennen. Der Schleifer beginnt als "U" Gebilde mit langen Schenkeln. Unten ist das U nicht rund, sondern rechteckig. Wobei die Abwinkelungen im Abstand der beiden Bohrungen sind. Das U wird dann von unten durchgesteckt und von oben werden die Schenkel dann wiederum um 90° abgewinkelt. Damit sitzt das Teil schon einmal fest und hält ohne Kleben. Weitere eingefügte Knicke, Abwinkelungen oder Bögen führen den Draht dann dahin wo er kontaktieren soll. Die Räder hinten sind isoliert und hier soll der Schleifer von der Rückseite der Radscheiben den Strom abnehmen. Die Räder vorne sind nicht isoliert und hier schleift der Draht dann auf den Achsen zwecks Reibungsverminderung. Daher die unterschiedliche Form der beiden Schleifer. Manchmal können die Schleifer auch merkwürdige Formen annehmen, das ergibt sich aber aus den jeweilgen Einbaulage und Gegebenheiten weil z.B. irgend etwas umgangen werden muß. Liegt der Schleifer dann an wo er soll, eckt auch nirgendwo an oder behindert den Ausschlag des Drehgestells, so werden die überstehenden Enden abgeknipst. Beim 4yg eine ähnliche Lösung, nur daß sie auf der Oberseite des Halters ist.
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12.09.2015 20:41 (zuletzt bearbeitet: 12.09.2015 20:42)
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