vor einiger Zeit hatte ich angekündigt mir eine BR 43 aus einem Revelbausatz zu basteln und dem Fahrwerk einer Fleischmann 50. Mal abgesehen davon, das sich mein Vater sich begeistert auf das Projekt gestürzt hat und die Lok halb fertig da stand ehe ich mich versah, läuft es damit relativ gut. Vielleicht war es auch gut das mein Vater die Bastellei durchgeführt hat, sonst würde ich wahrscheinlich heute noch nur drüber reden... Leider hat sich heraus gestellt, das der verbaute Motor eine derbe Enttäuschung war. Er braucht volle Spannung um wirklich zu drehen und von allzuviel Zugkraft können wir auch nicht schwärmen. Ich habe schon in anderen Foren durch Google gelesen das dass häufiger bei diesem Modell auftritt.
Jetzt ist meine Frage ob es für die Lok einen anderen Motor gibt auf den man zurückgreifen kann, oder gar einen Hochleistungsantrieb mit besserem Anker? Normalerweise schafft es mein Vater auch den zähesten Motor wieder drehfreudig zu machen, aber an diesem verzweifelt er wirklich. Wir haben alles versucht über Reinigung bis Kohlentausch, die Lok lahmt weiter...
Was Du da schreibst ist Fleischmann-untypisch; es kann sein dass der Anker kaputt ist. Bei Fleischmann ist das seltsam, aber nichts ist unmöglich.
Hast Du kontrolliert ob das Fahrwerk ohne Motor frei läuft? Das kannst Du einfach kontrollieren indem Du das erste Zahnrad entfernst (Ringfeder abnehmen) und das Fahrwerk mit Handkraft über die Schienen rollen lässt. Wenn nicht, möglichst viele Zahnräder abnehmen und alles (!) gründlich reinigen bis das Fahrwerk ohne Hemmungen läuft.
Ein Ankerwechsel ist durchaus möglich. Fleischmann-Motore hatten früher einen dreiteiligen Anker. Heute noch immer, aber mit integrierter Schwungmasse. Besser? Da trennen sich die Meinungen. Zuverlässig (sehr zuverlässig) sind beide Varianten.
Was meinst Du mit einem Hochleistungsantrieb? Das ist ein Märklin-Konzept. Was es bedeutet? Es ist nicht mehr der alte Motor mit Scheibenkollektor und der Anker ist fünfpolig. Die Leistung dieser Motore ist nicht höher als anderer Motore gleicher Größe. Dazu verwendet Märklin verschiedene Motore. Aus eigener Produktion und von anderen Herstellern. Alle werden “Hochleistungsmotor“ genannt.
Zurück zur Fleischmannlok. Einfach Ritzel abziehen und einen neuen Anker einbauen würde ich sagen wenn das Fahrwerk in Ordnung ist und der Motor noch immer nicht gut läuft. Wenn Du jedoch etwas ganz anderes möchtest, kommt SB im frage. Die haben einen „Rundläufer“ der so im Fleischmann Fahrwerk passt oder Umbausätze wenn einen Glockenankermotor eingebaut werden soll.
das dieses Fahrverhalten für Fleischmann untypisch ist kann ich bestätigen. Ich habe beinahe nur Fleichmannloks. Warum? - Keine Ahnung aber sie finden über Ebay immer ihren Weg zu mir... Wir haben auch den Anker im Verdacht und ja der Rest des Fahrwerks wurde grundlegend auseinander genommen und untersucht. Von der Seite ist alles Ok. Wegen dem Hochleistungsantrieb: Ja den Begriff habe ich bisher nur bei Märklin gelesen, aber ich dachte vielleicht gibt es auch für Fleischmann Austauschmotoren oder zumindest Anker. Wenn ich da mal einen bekommen könnte wäre ich schon weiter...
als Ergänzung noch die Frage: Läuft die Lok denn rein analog? Oder ist ein Decoder eingebaut? Wenn nein: Welche elektronischen Bauteile habt ihr vor den Motor geschaltet?
Der Antrieb und der Motor waren als "Neu" betietelt, aber ich glaube das etwas von Anfang an mit dem Antrieb nicht stimmte. Er ist noch völlig serienmäßig, wir fahren analog!
also kein Decoder. Gut, aber welche Bauteile sind am Motor und/oder einer zusätzlichen Platine angebracht? Normalerweise finden sich dort Entstörelemente wie ein Kondensator und zwei Drosseln. So ist das glaube ich auch bei Fleischmann üblich. Sind solche Teile vorhanden?
stell' doch mal Bilder ein. Ich nehme an, dass ihr das Fahrgestell+Motor über ebay gekauft habt. Was da dann dabei war und was nicht ist ja für den Zustand irrelevant. Fahrgestell+Motor heißt ja nicht, dass das Ganze auch wirklich fahrtüchtig ist. Und wenn der Verkäufer "serienmäßig" angegeben hat; was soll das genau bedeuten? Natürlich kann alles, was vorhanden ist, serienmäßig sein. Es lohnt sich bei Problemen immer, wenn man erstmal die "Kleinigkeiten" durchcheckt. Ansonsten kann man ggbf. mit einem neuen Anker oder einem neuen Motor eine böse Überraschung erleben. Vielleicht kann auch jemand, der die ganze Fleischmann-Lok besitzt, ein Bild für Dich zum Vergleich machen.
Ich vermute, das es sich bei dem Fahrwerk um eine Unfalllok handelte, die einem Händler wohl mal aus der Hand gefallen ist und dabei zerstört wurde... Bilder kann ich machen, mal sehen ob das heute noch was wird... Ihr hört von mir!
Du meinst dass es um eine Unfalllok handelt? Bist Du absolut sicher dass keine der Achsen krumm ist und klemmt? Und dreht die Ankerwelle frei in den Lagern? Das ist auch einfach zu kontrollieren wenn das erste Zahnrad abgenommen wurde. Mit der Hand probieren und dann Strom direkt an den Bürstenhülsen geben. Wie dreht der Motor dann?
Der seit 1958 eingebaute Rundmotor war schon immer leistungsstark. Es gibt von Fleischmann für diesen Motore Austauschanker mit Schwungmasse. Die passen direkt im alten Motor. Da wird einen neuen Ritzel mitgeliefert. (Man geht davon aus dass der alte Ritzel mit einem Seitenschneider entfernt wird.)
Ich habe zwei 50er. Mit dem alten Motor und mit dem Schwungmassemotor. Eine Zusatzplatine gibt es nicht. Meine ältesten Fleischmannloks sind fast 60 Jahre alt und nie sah ich einen kaputten Drossel oder Kondensator. Sowieso sind Fleischmannloks nicht verschleiß- und kaum kaputtbar. Ein Bild wird, wie Robert schrieb, helfen um zu sehen ob etwas eingebaut ist was da nicht gehört.
Hallo Falk, Du schreibst: "Ich habe beinahe nur Fleichmannloks." Dann nimm doch Testweise einen Anker aus einer Deiner anderen Loks. Wenn die Lok dann läuft weißt Du welches Ersatzteil Du brauchst.
Gruß Frankie
Avatar Info: Beide Fahrzeuge habe ich so im Original gefahren.
sorry für die lange Funkstille, aber ich hatte etwas zu tun und hab nicht an die Fotos gedacht. Jetzt habe ich aber welche für euch. Zu sehen ist der aktuelle Baustand, es ist relativ schwierig aus einem Revellbausatz und einem Fahrgestell sowas zusammen zu bauen, aber mein Vater hats dann doch hinbekommen...
Hier ist auch der Motor zu sehen. Anbauteile haben wir keine entfernt, aber ich glaube auch nicht das es daran liegt. Ich denke der Anker hat einen Treffer...
Gibt schlimmeres.... Für die Funktion des Motors sind Drossel und Kondensator unerheblich. Diese sind nur dazu da, das Bürstenfeuer zu löschen, damit der Radioempfang nicht gestört wird. Laufen muss die Kiste auch ohne den Teilen.
Mein Tipp: Motorritzel abziehen, Lagerschild des Motors abnehmen, und mal den Anker ausbauen und begutachten. Ggf. Foto davon machen. Mehr gibts danach...
ZitatDiese sind nur dazu da, das Bürstenfeuer zu löschen, damit der Radioempfang nicht gestört wird
Hallo,
da ich das im Forum immer mal wieder lese, ein Kommentar: Diese "Entstörglieder", zumindest die Spulen, sind auch bei Digitalbetrieb nicht völlig überflüssig.
Kondensatoren nach Lok/Motor-Masse (Gehäuse) müssen entfernt werden, die Spulen hingegen nicht.
Im Gegenteil: Märklin schreibt die Spulen für seine Loks u.a. bei Umbauten definitv vor. Zweck ist weniger die Rundfunk-Entstörung, sondern der Schutz der Decoder-Ausgangsstufen vor Überspannungen aus dem Umschalten der Rotor-Induktiviäten (Spulen), die das Bürstenfeuer verursachen. Da der Fleischmann-Rundmotor von der Bauform her dem Märklin-Rundmotor ähnlich ist, dürfte die Aussage für beide Hersteller gelten.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Analog und Digital / Epoche +/- IIIb / H0 "DC" und früher "AC " / DC Gleissystem Roco Line / früher N-Spur / ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus / Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder / TrainController 8 Gold / Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio