ich berichte hier über den Bau einer einfachen eingleisigen Brücke im Selbstbau und fange ganz unüblich mal mit dem Ergebnis an. Die Baubeschreibung folgt dann in weiteren Beiträgen. Zu den verwendeten Materialien: Silikonformen für die Mauern und den mittleren Strützpfeiler sowie für die mit Nieten versehenen Blechnachbildungen. Zwei Kunststoffplatten, eine Leiste aus Kiefernholz als zentraler Träger.
So sieht es im Moment aus:
weiter geht es bald mit den Details zum Bau den positiven und negativen Erfahrungen mit den verwendeten Materialien.
Hier nun die erste Ergänzung zum Baubereicht, der Mittelpfeiler.
Idee: Herstellung aus kleinen Gipsmodulen mittel Silikonform
Arbeitsweise: Ein dünner Streifen Kunststoff wird mit einem Ziegelmuster so graviert, dass man diesen wie ein Armband zu einem endlos Strang zusammenkleben kann. Dabei habe ich auch darauf geachtet, dass keine Mauerfuge auf Mauerfuge endet wenn man diese stapelt. Am Anfang und Ende des Streifens wurde dieser so gestaltet, dass der Streifen ineinander verzahnt werden kann. Graviert wurde mittels einer kleinen CNC Maschine. Aus einem gleich hohen Kunststoffblock wurde die innere Füllung gefräst. Hergestellt wurden 2 gleiche Teile mit jeweils einer Rundung am Ende. Das ganze wird dann auf eine Grundplatte geklebt. Die innere Füllung spannt das Kunststoffband, in der Mitte bleiben ein paar Millimeter Spielraum die anschließend verspachtelt werden.
Das ganze mit Silikon abgeformt und dann 4 Module aus einer Keramikgussmasse hergestellt.
Wichtig: Exakt gleich dicke Module erhält man wenn man beim Gießen eine Platte auf die Silikonform legt und die überschüssige Masse herausquellen läßt - nur mit einem Spachtel abziehen bringt hier nicht die gewünschte Genauigkeit.
Die Module werden dann sehr sorgfältig ausgerichtet und verklebt.
Negativ: Die Methode stößt miit ihrere Genauigkeit an ihre Grenzen, liegen keine exakt rechten Winkel vor müssen die abgeformten Teile noch vorsichtig geschliffen werden. Auch das Ausrichten muss sehr sorgfältig auf ebener Fläche mit einem Anschlag für rechte Winkel erfolgen, sonst sieht man später die Übergänge von Modul zu Modul.
Na ja ich bin kein Statiker hab es also nicht nachgerechnet! Die Brücke hat auch noch nicht den Weg auf die Anlage gefunden, es ging mehr darum die Methode zu testen und vom optischen Eindruck ist es noch stimmig.
Hallo, so langsam sollte ich den Baubericht mal zu Ende bringen deshalb hier die Fotos und Beschreibungen zum 2. Teil den "Nietenblechen"
Auch diese Teile sind aus einer (winzigen) Silikonform und aus Keramikgießmasse gegossen.
Zunächst aber die Herstellung der Urform in der es auch um Erfahrungen geht wie man "Nieten" prägen und solche Blechstreben hertstellen kann. Ich habe hierzu zwei dünne Kunststoff L-Profile verwendet und diese von hinten mit einem spitzen Prägewerkzeug bearbeitet. 1. Versuch Abstände der Nieten am PC gezeichnet, ausgedruckt, ausgeschnitten und den dünnen Papierstreifen auf das Profil geklebt. Dann an jedem Punkt mit spitzen Werkzeug das L-Profil eingedrückt aber nicht durchgestochen - Abstände klappt gut, Einstechtiefe nicht! Nieten wurden unregelmäßig. Abhilfe vieleicht ein Werkzeug mit Tiefenanschlag konstruieren? 2. Versuch die vorhandene CNC Fräse manuell gesteuert und einen kleinen Dorn in regelmäßigen Abständen in immer genau gleicher Tiefe eingedrückt - klappt ganz gut die Präzision ist gut reproduzierbar trotzdem mühsam wenn man manuell Punkt für Punkt abarbeitet.
Die beiden geprägten L-Profile zusammengestellt und mit ganz wenig Lösemittel verschweißt.
Jetzt hat man praktisch ein T-Profil welches auf eine Grundplatte geklebt und mittels Silikon abgeformt wird.
Dann gießen mit Keramikgießmasse, wobei gießen wohl nicht der richtige Ausdruck ist ein paar Tropfen und die Form ist voll!
Erfahrungen:
Die Methode und das Material ist für derartig kleine Teile grenzwertig da fast 50% der Gießlinge fehlerhaft waren und Löcher hatten. Aber zum Schluß hatte ich eine entsprechende Zahl an teilen, die vor dem Einbau noch sauber verschliffen wurden.
Brücke ohne Vorbild? Ich hoffe mal nicht...........
Vielmehr denke ich, dass du dir schon entsprechende Fotos und Vorbilder angeschaut hast.
Was mich irritiert ist die Höhe der Gleise. Aufgrund eigender Recherchen zu einer Stahlträgerbrücke sind mir zwei Bauarten geläufig: 1. Stahlträgerbrücke ohne Schotterbett, d.h. die Gleise sind direkt mit dem Stahlteil der Brücke verbunden 2. Stahlträgerbrücke mit durchgehendem Schotterbett, auch Trogbrücke genannt
In deinem Fall ist es die zweite Variante, die du nachbaust. Bei Trogbrücken liegt das Schotterbetter aber unterhalb der Oberkante des Brückenträgers. Dies zumindest aus meiner Erinnerung heraus. Da ich mich aber mit Trogbrücken in Stahlbauweise nicht befasst habe, habe ich diese Sache auch nicht weiter verfolgt. Sollte ich jetzt was falsches behauptet haben, so korrigiere mich bitte.
Ansonsten sieht die Brücke sehr gut aus und die gezeigten Möglichkeiten der Nachbildung der Kleinigkeiten sind sehr interessant.
ein richtiges Vorbildfoto hatte ich nicht, eher ein paar Abbildungen von Brücken schon im Masstab 1:87. Was die Höhe der Schienen/Schwellenlage angeht muss ich dir Recht geben - ich hatte mich beim Einschottern auch schon gefragt ob das so zulässig wäre der Schotter kann hier ja ganz leicht von der Brücke runterfallen. Also daher müßte mindestens eine Aufkantung in Schwellenhöhe noch installiert werden oder aber gleich die Schwellenlage in das Brückenbauwerk integriert und entsprechend tiefer gelegt werden. Daher Danke für den Hinweis!
Jetzt zum 3. Teil den Brückenköpfen, diese wurden auch mittels Silikonform aus einer einfachen Mauerform hergestellt. Im Prinzip recht simpel wird aus einer Mauerform ein Segment herausgetrennt, die Höhe des Ausschnittes ist durch die Höhe des Mittelpfeilers ja vorgegeben und die restliche Höhe durch den Aufbau des Brückenkörpers (zuzüglich kleiner Lagerimmitationen):
Die Anpassung an die Landschaft ist dann auch ganz einfach:
Die Lücke wird dann durch einen kleinen Block ausgefüllt, der mit 3 Mauerteilen aus der gleichen Silikonform gefüllt wird:
Diie 3 Mauerteile werden zugesägt und mit einem Tellerschleifer auf exakt 45 Grad geschliffen. Aufgeklebt werden die Teile auf einen exakt rechtwinkeligen Block aus Holz oder hier Styropoor. Der oben sichtbare Teil wird verspachtelt. Von diesen Block und Brückenkopf werden natürlich 2 Teile hergestellt - da der kleine Block wegen der nötigen Präzision entsprechnde Zeit benötigt hat habe ich diesen wieder mittels Silikonform kopiert. Man kann aber auch preiswerter in Handarbeit die beiden Blöcke herstellen.
Der Block schaut etwa 2 cm aus der Mauerform hervor und die Brücke liegt nicht direkt auf sondern auf etwa 1,5mm dicken Kunststoffprofile als Lagerimmitation:
So das wäres es für Heute, der Rest ist Farbgebung und dazu berichte ich auch noch kurz.
Schon angemerkt wurde der Punkt, dass die Schwellen nicht einfach aufliegen sollten, sondern tiefer im Brückenträger integriert werden sollten. Eine zusätliche Aufkantung in Schwellenhöhe könnte auch Abhilfe schaffen.
Mittels Airbrush wurde eine Grundierung in Grau (Model Air Base Grey von Vallejo) aufgespritzt:
Danach in Grün (RAL 6011 Model Air Pale Green von Vallejo)
Das sind Farben auf Wasserbasis und dabei zeigt sich dann der Nachteil bei Verwendung von Holz auf den Bildern sind eindeutig aufgeraute Stellen zu sehen.
Man könnte hier das beste daraus machen und diese Stellen für den Rostauftrag nutzen, hierfür wurde ganz wenig Model Air Light Rust von Vallejo verwendet. Möchte man den Träger aber richtig glatt haben sollte besser auf Holz verzichtet werden
Das sieht richtig gut aus. Auf Grund der Größe nehme ich mal an das es für eine kleine Nebenstrecke gebaut ist. So von Ort A nach B. Da bin ich jetzt gerade am überlegen. So ne kleine Brücke wär ja was für meine kleine Anlage!!
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Brücke ohne Vorbild
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21.09.2014 13:15
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