@ Martin: das Problem mit dem Aufsteigen kenne ich von Hornby. Vor langer Zeit zeigte ich diese Lok mit diesem Fahrwerk:
Die Lok läuft weich und leise, muβ jedoch sehr vorsichtig angefahren werden, vor allem wenn das angetriebene Drehgestell vorne ist. Die Hornby Waggons mit Metalldrehgestelle waren damals zwar sehr detailliert, liefen aber relativ schwer.
Dieser Niederländer hat mit Ausnahme von einigen Plan D Waggons (Roco) keine NS-Modelle. Daher kenne ich die Reihe 1200 nicht. Meine Lima-Modelle mit G-Motor sind zwei SBB Ae 3/6 Loks und eine V188 mit zwei G-Motore. Diese Loks, ich zeigte sie (auch vor langer Zeit) in diesem Thread, haben keine Drehgestelle. Sie sind sehr zuverlässig und brauchen sich, wenn es um Fahreigenschaften geht, im Vergleich zu Zeitgenossen aus Deutschland nicht zu verstecken.
zur Vervollständigung, hier noch der "hängende" G-Motor am besagten französischen TEE RGP825. Deutlich erkennt man die Befestigungsschraube am halbrunden Bügel, der sich über den Motor spannt.
sieht merkwürdig aus. Aber das aufsteigen machte meine Märklin/Hamo Ae 6/6 (8350) auch. Die überbreite Lok konnte mit einem schweren Zug nur gut anfahren wenn das angetriebene Drehgestell hinten war. Die wurde schnell wieder verkauft…
Von dieser Lok gab es über Jahrzehnte viele Modelle. Es gab die Lok von Sakura in Guβ mit messing Steuerung und Luftpumpe, In Guβ von Varney und Bowser, in Messing von Gem, in Kunststoff von Revell, Rivarossi und Mehano. Es ist die C16 der Baltimore & Ohio Railroad. Vier Stück wurden 1912 von Baldwin gebaut. Zwei Stück wurden 1926 umgebaut, bekamen einen Tender und wurden zu C16a.
1951 waren alle Loks ausgemustert.
Hier zeige ich zwei Rivarossi loks. Beide Loks haben den bekannten, unverwüstlichen Kugellagermotor. Langsam fahren ist damit jedoch unmöglich. Die erste, unbeschriftete und vereinfachte Lok war für den USA-Markt gemeint. Die Lok wurde so ab 1954-1955 geliefert: http://www.rivarossi-memory.it/Riva_Loco...voluzione_2.htm und ist ziemlich selten, denn Zinkpest zerstörte viele Exemplare. Bei dieser Ausführung waren Beschwerungsgewicht und Zylinder aus einem Stück Zinkdruckguβ, das Fahrwerk aus Kunststoff. Ich hatte Glück; meine zeigt keine Spur von Pest.
Die zweite Lok ist die “Normalausführung“. 55 Jahre alt. Die Zylinder sind aus Kunststoff, das Fahrwerk aus Metallblech.
Die Mehano-Lok habe ich auch. Das Gehäuse sieht das Rivarossi-Gehäuse zum Verwechseln ähnlich. Inklusive alle Detailfehler. Das Fahrwerk, die Räder und die Steuerung sind jedoch viel besser. Die Lok läuft sehr leise und auch langsam. Gekauft habe ich meine, in falsche Southern-grüne Farbe, nur für das Fahrwerk. Das soll eines Tages unter meine Rivarossi C16a gebaut werden; gute Fahreigenschaften sind mir wichtiger als Authentizität.
Aus heutiger Sicht keine richtige Modelle, aber ich mag die alte Dinge.
in Italien haben sie mir erzählt, daß Rivarossi wohl nie eine eigene Kunststoffspritzgussfertigung (schönes Wort, und so lang) hatte. Alle Kunststoffteile wurden von Zulieferern gefertigt, u.a. ein sehr großer Teil von Mehanotehnika in Izola. Das erklärt auch, warum sich viele Mehano und RR-Modelle so ähnlich sehen, bzw. in den 90ern viel RR (IHC) "Made in Slovenia" auf den Schachteln stehen hatte. Als Rivarossi dann Mitte der 90er Jahre in Schwierigkeiten geriet, fand man keinen mehr, der Kunsstoffteile zuliefern wollte, weil zu viele Rechnungen unbezahlt blieben. Das erklärt dann wieder im Gegenzug die schon fast mafiöse Übernahme vom damals noch sehr gesunden Hersteller Lima, der dann diese Teile herstellen durfte. In Italien kursieren Gerüchte über diese Übernahme, die aber bislang nicht bestätigt sind und deshalb nicht in die Öffentlichkeit gehören.
in den 70ern war ich mit meinem Vater im Rivarossi Werk in Como. Wir wurden sehr (!) freundlich empfangen und ich erinnere mich daβ wir sahen wie Damen an alten Holztischen Motore und Fahrwerke für Dampfloks zusammen bauten, wie auf ein Barbecue-ähnliches Feuer ein Topf mit flüssigem Metall stand (davon wurden Beschwerungsgewichte gegossen) und wie man (ohne Schutzmaske) Kunststoff-Gehäuse für Elloks lackierte. Die Räume waren beengt und alles war alt. Unsere “Lokwerkstatt“ zuhause war moderner ausgestattet. Nur der Showroom war (damals) modern. Wenn ich daran zurückdenke, ist eine Kunststoffspritzgussanlage (ich beschränke mich auf dieses kleine Wörtchen ) dort tatsächlich kaum denkbar. Unglaublich dass man so, so schöne Modelle herstellte.
Schade dass es Rivarossi (und Lima!) nicht mehr gibt.
ohne Schutzmaske lackieren, das kenne ich auch von mir zuhause :-) Aber auch bei Vitrains vor einigen Wochen habe ich eine Frau gesehen, die ohne Maske lackiert hat. Die Lackierbox hatte zwar eine Absaugeinrichtung und herunterlaufendes Wasser an der Rückwand, aber ihre Haare hatten schon einen schönen "TRENORD-Grünton". Wirklich gesund war das sicher nicht, zumal die das vermutlich jeden Tag macht (im Gegensatz zu mir).
Auch bei Lima lag damals wohl ein "Duft" in der Luft, der aus geschmolzenem Plastik und Lösungsmittel von Farben bestand, ist mir berichtet worden. Genau so roch es auch bei Vitrains.
bei Rivarossi war der Lackierbox aus Holz, also ohne herunterlaufendes Wasser. Ob abgesaugt wurde weiss ich nicht mehr. Aber die Hände (wieso Handschuhe?) der Lackierer waren braun…
das Aufsteigen bei dem Lima-TEE kann ich bestätigen. Hatte es schon fast vergessen, aber Eure Beiträge haben mich daran erinnert. Ich zeige demnächst mal im prähistorischen Beitrag über unsere Ursprünge ein Bildchen von meinem eigenen Lima-TEE im Einsatz auf meiner zweiten Modellbahn - sogar in Farbe...
Da werden mir dann sicherlich auch wieder ein paar Erinnerungen einfallen.
Bis dann
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
nachdem Uwe Abzweigletter in Betrag #1606 seinen Triebwagen 485 mit der frühen Ep IV Beschriftung-, und ich in Beitrag # 1364 meinen ET 90 zeigte, zeige ich jetzt meinen ET 85 mit EP3 Beschriftung, Beiwagen EB 85 und Steuerwagen ES 85. Wie Ihr sieht, noch immer nicht aufgerüstet. Von dem EB 85 entstanden 1961 acht Stück durch Umbau von B3yg Wagen.
Auch bei diesem Triebwagen hat man noch freier Durchblick durch den Fenstern. Hier, wie es m.M.n. sein soll, keine Plastikhauben um Geräuscherzeuger ab zu decken.
Frankreich ist ja schon ganz gut vertreten hier im Thread der alten Schätze. Seltsamerweise sind darunter relativ wenig Jouef-Modelle. Einen schönen Triebwagen habe ich mir kürzlich geleistet, einen SNCF X5100 (Rame Budd Inox), den Jouef im Jahr 1967 auf den Markt gebracht hat. Mein Modell ist die Erstauflage mit braunem Dach und silbernem Stromabnehmer, er ist damit genau so alt, wie ich. Für die damalige Zeit ist der Zug erstaunlich gut detailliert, jede Einstiegstür hat drei angesetzte Griffstangen. Mit den leicht zurückgesetzten Einstiegen ergibt das eine wunderbar aufgelockerte Struktur der Seitenwand, die durch die gesickten Wände und die etwas "barocke" Fahrzeugfront noch unterstrichen wird. Der Stromabnehmer ist dem französischen Original recht gut nachempfunden. Der Zug ist in einer fast jungfräulichen Originalschachtel zuhause.
1965, das ist 55 Jahre her, brachte Liliput in Wien eine kleine, recht hübsche E-Lok auf den Markt, die wohl speziell auf das Publikum in der Schweiz gemünzt war. Die Be 4/4 der EBT (Emmental-Burgdorf-Thun-Bahn), war zu jener Zeit nicht das bekannteste Fahrzeug der schweizer Bahnen, Märklin setzte auf Krokodile, Fleischmann auf die Ae 6/6 der SBB, Lima brachte damals den RBe 4/4 Triebwagen für Leichtschnellzüge.
Die Be 4/4 von Liliput war klein, grade richtig für Zimmeranlagen, geeignet für kurze Personen- oder Güterzüge. Die längste Zeit, bis weit in die 80er Jahre wurde sie mit diesem Bild beworben:
Untypisch für die Modelle der 60er Jahre, der schmale schweizer Stromabnehmer fällt auf, in einer Zeit, als alle Stromabnehmer gleich aussahen. Aber, irgendwie war der Stromabnehmer seltsam, vielleicht doch nicht so richtig schweizerisch? Ich habe ein Modell bekommen, das genau diesen Stromabnehmer trägt. Die Lok wurde so bis irgendwann Mitte der 70er gebaut, dann wurde das Dach geändert. Die acht Stützen für die Stromabnehmer entfielen, Liliput verbaute dann einen Panto aus dem Sommerfeldt-Sortiment, der eine Bodenplatte besaß.
Der originale Stromabnehmer, den Liliput für die ersten Produktionsjahre der Lok verwendete, stammt aus Japan. Hier hat sich Liliput vermutlich im Ersatzteilsortiment von Endo oder Katsumi bedient, wo derartige Teile angeboten wurden. Hier ein ganz ähnliches Modell auf einer japanischen EF66 von KTM (Katsumi):
Liliput Modelle sind auf Oberleitung umschaltbar. Japanische Modelle tragen die Pantographen zur Zierde, Oberleitungen sind dort nicht üblich. Japanische Stromabnehmer haben keine gekoppelte Unterschere, was bedeutet, daß der Stromabnehmer beim Betrieb unter der Oberleitung auf der hinteren Seite (entgegen der Fahrtrichtung) einknickt.
Der Vollständigkeit halber, Liliputs Mitbewerber Kleinbahn hat ebenfalls eine derartige Be 4/4 im Programm, auch heute noch.
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Kaleidoskop: Lokomotiven/Triebwagen
04.10.2020 21:30 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2020 21:33)
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) dort tatsächlich kaum denkbar. Unglaublich dass man so, so schöne Modelle herstellte.
