Ich habe herausgefunden, dass sich der Uhlenbrock-Decoder mit einem Elko puffern lässt. Damit wird das Flackern durch Kontaktprobleme des Schleifers unterdrückt. Der Decoder schaltet nicht sofort die Ausgänge und das Relais nicht sofort die Beleuchtung ab. Daher habe ich einen 2.200µF-Elko wie hier beschrieben an den Decoder angeschlossen.
Der Zugzielanzeiger bleibt unverändert, ebenso habe ich die Original-Hauptplatine nicht ausgebaut sondern nutze lediglich die beiden Anschlüsse für den Zugzielanzeiger. Dieser ist aber mit der Zuginnenbeleuchtung zusammengeschaltet, da der Uhlenbrock Funktionsdecoder nur 4 Ausgänge hat, ich für alle Funktionen aber 5 Ausgänge bräuchte. Die Innenbeleuchtung ist über ein Relais geschaltet. Ich habe diese Variante gewählt, weil das Relais auch gleich den Fahrstrom auf die stromführende Kupplung (RTS) schaltet, über den die weiteren DosTo mit Strom versorgt werden. Und so ist der Decoder vor Kurzschlüssen geschützt, die evtl. über die Kurzkupplung entstehen könnten. Außerdem benötigt das Relais weniger Strom als die Beleuchtung von 3 Doppelstockwagen.
Hier ein paar Ansichten und die möglichen Schaltvarianten:
Spitzenlicht
Fernlicht
Schlusslicht
Schlusslicht bzw. Spitzenlicht/Fernlicht können auch ohne beleuchtetem Zugzielanzeiger geschaltet werden
Und so sieht die Beschaltung aus:
Rechts am Decoder sieht man die kleine Pufferschaltung aus Elko, Ladewiderstand und Schottkydiode. Sie verhindert das Flackern von Spitzensignal, Schlusslicht, Fernlicht, Zugzielanzeige und Miniaturrelais.
Das Miniatur-Relais FTR B3S schaltet den Strom zur Innenbeleuchtung und zur stromführenden Kupplung frei. Die Innenbeleuchtung ist mit einem eigenen Stützelko versehen, hier reichen aber 470µF aus.
Den Ausgang A1 des Decoders habe ich mit dem Zugzielanzeiger und dem Relais beschaltet, damit an A1 eine ausreichend große Last hängt. Die geringe Stromaufnahme der DoSto-Beleuchtungsplatine reicht nicht aus, um den Decoder programmieren zu können!
ZitatGepostet von br218 Muss die Zugzielanzeige so lustlos mitten im Nirgendwo herumhängen? Das sieht ja schlimm aus.
Hi, ja, das habe ich mich auch gefragt, aus der Perspektive sieht es etwas seltsam aus. Eigentlich habe ich daran nichts geändert, aber ich werde mal versuchen, die LED-Leiste etwas in die richtige Richtung zu biegen.
Hallo Moritz, sehr interessant Dein Aufbau. Warscheinlich ist er aber wichtiger für die Zweileiterfahrer, als die Mittelschleifer Fahrer, da ja dort eigentlich eine bessere Stromabnahme stattfindet, als bei den Zweileitern. Zwei Fragen hätt ich aber doch noch. Zum einen, wie groß sollte der Wiederstand R1 sein, bzw welche Sperrdidode hast Du verbaut? Eins noch, damit niemand mosert, die Kondensatoren sind ja Elektrolyt, da sollte das elektrische Symbol etwas anders aussehen. Du hast zwar + und - rangeschrieben, aber könnte ja sein, daß es jemand übersieht. Das soll aber nur mal ein Hinweis gewesen sein. Gruß Carsten
HO 2 Leiter, DR Ep.IV, IB - COM, melden und schalten mit Uhlenbrock, bleibe bei TC9 Gold, Piko A,
ZitatGepostet von CAT Hallo Moritz, sehr interessant Dein Aufbau.
Danke
ZitatGepostet von CAT Warscheinlich ist er aber wichtiger für die Zweileiterfahrer, als die Mittelschleifer Fahrer, da ja dort eigentlich eine bessere Stromabnahme stattfindet, als bei den Zweileitern.
Ich hatte den Steuerwagen recht günstig bekommen, weil die Stromaufnahme nicht sehr zuverlässig funktionierte. Und dann kam noch dazu, dass ich nach dem Umbau auf den Funktionsdecoder feststellen musste, dass der Decoder nach einem kurzen Spannungsausfall esrt mal alle Ausgänge kurz einschaltet und dann erst nur die aktiviert, die aktiv sein sollen. Das war eine schöne Disobeleuchtung aber nichts für die Modellbahn.
ZitatGepostet von CAT Zwei Fragen hätt ich aber doch noch. Zum einen, wie groß sollte der Wiederstand R1 sein, bzw welche Sperrdidode hast Du verbaut?
Für R1 habe ich 100 Ohm gewählt, 33 Ohm sollten es mindestens sein.
Als Sperrdiode ist eine SB140 verbaut, eine SB130 reicht aber auch aus. Wichtig ist, dass die Sperrspannung nicht zu hoch gewählt wird. Je höher die Sperrspannung, umso höher ist auch die Durchlassspannung. Und die sollte ja möglichst niedrig sein.
ZitatGepostet von CAT Eins noch, damit niemand mosert, die Kondensatoren sind ja Elektrolyt, da sollte das elektrische Symbol etwas anders aussehen. Du hast zwar + und - rangeschrieben, aber könnte ja sein, daß es jemand übersieht. Das soll aber nur mal ein Hinweis gewesen sein.
Du hast völlig Recht, leider ist in der Symbolbibliothek von Visio kein richtiges Symbol für einen Elko drin. Kennt man bei Microsoft offensichtlich nicht
Hallo Moritz, ja das ist natürlich ne plausieble Erklärung. Auf die Symbole in Viso hatte ich garnicht geachtet, da ich Viso nicht auf dem Rechner hier habe. OK, danke für die Infos, denn ich hab auch noch einen 76900 hier, der soll in meinen Dosto von Piko. Nu ist es gut zu wissen, was der Dec. so treibt, wenn er kurz stromlos ist. Deshalb nochmal danke. Gruß Carsten
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Hallo Carsten, wenn Du Dir zutraust, die beiden Kabel für den Elko anzulöten, dann solltest Du das auf jeden Fall machen. Damit hast Du dann echt meine Probleme mehr mit kurzen Aussetzern. Und selbst das Relais bleibt ca. 2 Sekunden geschaltet. Die kleinen brauchen nicht so sehr viel Strom.
Die Ausgänge des Uhlenbrock 76 900 sind ab Werk gedimmt eingestellt und zwar auf 32 (Wertebereich 0-63). Durch die Pulsweitenmodulation führt das dazu, dass das Relais entweder gar nicht schaltet oder aber ein hässliches Geräusch von sich gibt.
In Verbindung mit dem Stützelko gab das Relais, wenn die versorgungsspannung wegfällt, einen lustigen abschwellenden Fiepton von sich (Video stelle ich noch ein).
Daher sollte man den Ausgang, an dem das Relais hängt, auf den Dimmwert 63 stellen, also maximale Helligkeit. Dann schaltet das Relais zuverlässig und auch wenn der Decoder vom Elko gepuffert wird, entsteht kein Fiepton mehr.
schöner Umbau. Was ich mich frage: Warum hast du ein Relais verwendet und keinen Transistor? Wenn du Kontaktprobleme hast, wird doch dein Relais ständig klackern? Zudem braucht es auch gar kein Relais. Bei mir verbraucht eine Innenbeleuchtung je Wagen 3 mA. Was kann ein Decoder abbekommen? 200 mA? Da gehen einige Beleuchtungen bzw. Wägen.
ZitatGepostet von CAT Warscheinlich ist er aber wichtiger für die Zweileiterfahrer, als die Mittelschleifer Fahrer, da ja dort eigentlich eine bessere Stromabnahme stattfindet, als bei den Zweileitern.
Hallo Carsten,
Irrglaube. Masseverbindung ist gut, da doppelt so viele Kontaktpunkte als bei Gleichstrom bestehen. Aber der Mittelschleifer ist nicht sonderlich kontaktfreudig. Wenn mal eine Lok keinen Saft bekommt liegt es meistens am Mittelschleifer.
schöner Umbau. Was ich mich frage: Warum hast du ein Relais verwendet und keinen Transistor? Wenn du Kontaktprobleme hast, wird doch dein Relais ständig klackern?
Hallo Dominik, ich habe das Relais verwendet, um den Decoder-Ausgang nicht auf die stromführende Kupplung legen zu müssen. Ich finde es allgemein-kompatibler, wenn die stromführende Kupplung generell das Mittelleiter-Signal erwartet und keine elektrische Verbindung zu einem Decoder-Ausgang hat.
Natürlich braucht es dann in jedem Wagen einen eigenen Gleichrichter, Ladewiderstand und Stützelko. Aber dafür ist der Wagen dann auch mit jedem anderen Wagen mit stromführender Kupplung kompatibel, wenn ich das generell so kontaktiere.
Zum Relais-Klackern Das ist bei einem ungepufferten Decoder in der Tat ein Problem. Aber mit dem Stützelko am Funktionsdecoder dauert es bis zu 3 Sekunden, bis das Relais abschaltet. Da klackert also nichts.
ZitatGepostet von Köf Mal ne Frage eines Elektronik-Laien:
Müssen es eigentlich Elkos sein oder gehen auch andere Kondensatoren? Folienkondensatoren sind zwar teurer, haben aber ggf. eine günstigere Bauform.
Ja, es geht nur mit einem Elektrolytkondensator, also mit einem Elko. Es gibt aber auch andere Bauformen, z.B. Tantal-Kondensatoren, die sind flach und eckig. Aber die Preise sind sehr hoch und sie reagieren empfindlich auf Überladung (Brandgefahr). Daher sind die nicht wirklich empfehlenswert.
GoldCaps sind auch sehr flach bei vergleichbarer Kapazität, aber die sind nur mit niedrigen Spannungsfestigkeiten verfügbar, so dass man mehrere zu einem Paket mit geeigneter Spannungsfestigkeit bündeln muss. GoldCaps reagieren auf schon geringe Überspannung mit Zerstörung, sind also nur mit Ladeelektronik empfehlenswert.
Wenn Du keinen Platz für einen großen Elko hast, kannst Du auch mehrere kleine, die Du in der Lok dort verteilst, wo Platz ist, parallel zusammenschalten. Die Kapazität addiert sich. Also alle Plus-Pole zusammen und alle Minus-Pole zusammen.
Oh Mann, sorry, BR365 (Realname?), aber mit den Fachbegriffen geht das ja gar nicht!
Ein bipolarer Elko ist ein Elko, der praktisch kein + und - hat, wird im Audiobereich verwendet, hat hier aber nichts zu suchen!
Goldcaps überladen sich nicht, genausowenig wie ein Elko.
Relais finde ich doof, der Platz wäre für Elkos doch viel besser. Aber das ist jetzt Deine spezielle Lösung, ich habe mich jetzt entschieden, in jeden Wagen einen Decoder einzubauen. Der ist in der Lichtleiste integriert, und 6,3V bzw. 10V-Elkos lassen sich direkt anschliessen, dann kommt man auch mit einem 10x20mm Elko hin.
Ach ja, noch ein Nachschlag: Goldcaps sind je nach Schaltung auch doof. Zumindest bei meiner getesteten wird das Licht sofort dunkler, also als Flackern sichtbar. Da nützt es auch nicht, wenn man mit einem leuchtenden Personenwaggon lustig durch die Gegend laufen kann.
ZitatGepostet von Spektakulum Ein bipolarer Elko ist ein Elko, der praktisch kein + und - hat, wird im Audiobereich verwendet, hat hier aber nichts zu suchen!
Goldcaps überladen sich nicht, genausowenig wie ein Elko.
Oh, sorry, mein Fehler, bipolarer Elko ist natürlich falsch. Entschuldige, ich werde das korrigieren.
"Überladen" ist der falsche Ausdruck. Goldcaps vertragen schon geringe Überspannung nicht, diese zerstört den Goldcap. Normale Elkos reagieren da gutmütiger.
Relais sind übrigens auch nicht mehr so groß. Und in jeden Wagen einen eigenen Decoder ist mir etwas zu teuer.