Sieht so aus. Wobei die Loks ja dann auf den 12 KVD Motor aus heimischer Produktion umgebaut wurden, da war die Anfälligkeit nicht mehr ganz so groß. Aber es stimmt schon, sehr beliebt waren die Loks nicht bei den Kollegen. Wobei ich auch einige kenne die gern darauf gefahren sind. Die von mir erwähnte Doppeltraktion war übrigens im Erzgebirge unterwegs, genau genommen in Aue.
Da mag wohl einer die BR 119 nicht besonders oder?
Das ist eine der Lokomotiven, die man aus Sicht des Betriebsdienstes und der Werkstatt am besten nur als Modell gebaut hätte. Die Werkstatt hat die Dinger aus Spaß mitunter nach aufsteigender Nummer in der Halle abgestellt. So ein bescheidenes Verhältnis zwischen zugeteilten und betriebsfähigen Loks gab es bei keiner anderen Baureihe dieser Zeit. Eins stimmt, wenn mal eine funktionierte, war sie leiser und komfortabler als eine 118, aber dieser Zustand war meist nicht von langer Dauer. Und vom Aussehen des Vogels hat man nicht viel, wenn man drinsitzt...
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Noch mal zur BR 119: Mit Vielfachsteuerung waren soweit ich weiß die ersten 100 Loks ausgerüstet, somit war hier kein uneingeschränkter Einsatz in Doppeltraktion möglich. Man kann das auch sehr gut an den Loks sehen, die mit Vielfachsteuerung haben vorn die entsprechende Dose unter der Pufferbohle. Die Loks wurden auch durchaus so gefahren, es gab z.B. auch Einsätze im thüringer Raum oder sogar vor IR-Zügen (Tfz vom Bw Oebisfelde). Unterlagen zur BR 119 /219 gibt es natürlich, die sind aber Bahn-intern. Hat ja jeder Tf zur Ausbildung auf dem U-Boot bekommen. Da wird man so einfach aber nicht rankommen. Ich habe auch noch mal meine alten Schulungs-Unterlagen zur BR 232 /234 rausgesucht, man konnte sie doch tatsächlich anfangs auch in Mehrfachtraktion fahren. Bei meinen Unterlagen waren die entsprechenden Seiten mit einer Büroklammer zusammen geheftet, uns hat man das nicht mehr gelehrt.
Mir fällt dazu noch die BR65.10 Mitte der 60er Jahre ein. In Berlin als Schnellverkehr zwischen Bf Flughafen Schönefeld und Wünsdorf mit einem vierteiligen Doppelstockzug. Habe davon ein Bild aus dem EM und auch die Umsetztung ins Modell, hätte aber gern über diese Zeit noch nähere Informationen. Weiß darüber noch jemand etwas?
Nicht theoretisch sondern praktisch hätte sie es gekonnt, wenn ein passender Dieseltisch mit Steuerung der Elektrischen statt Dampfheizung vorhanden gewesen wäre.
Da wäre ich mir nicht so sicher, ausprobiert hat das wohl keiner und was dann wirklich mit dem Storch passiert wäre, mor weeeßees nich. Rauch und Knall waren bei den Dingern so selten nicht.....
Thomas
[ Editiert von topla am 11.02.13 18:05 ]
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Die Tische im Steuerwagen umbauen ging recht flott. Ich muss dir Recht geben, fuer die 119 er gab es keine Tische. Uebrigens, die Oebisfelder U- Boote sind am Anfang die IR nicht in Doppeltraktion gefahren sondern mit 2 Lokfuehrern und Beimann auf der ersten Maschine ( wegen fehlender PZB).
Hallo Ferkeltaxe und Gemeinde, zur BR 65.10 noch paar Ergänzungen.Mit Erscheinen der 65.10 und DB 13 hat man im Elbtal von Dresden nach Bad Schandau einen Wendezugbetrieb aufgebaut.Da im DB 13 noch kein Steuerabteil vorhanden war, wurden Packwagen mit Behelfssteuerabteil umgebaut. Der Lokführer saß im Steuerwagen und gab den "Regelberechtigten Heizer" Klingelsigale zum Anfahren usw.Zum Bremsen war im Steuerabteil ein Führerbremsventil eingebaut, wurde dieses bedient schloß sich der Regler auf der Lok. Die Züge wurden immer von Schandau nach Dresden geschoben und der Schornstein zeigte immer Ri. Dresden.Der Heizer sollte die Strecke mit beobachten. Nach m.W. waren 4 Loks so umgebaut. Extra für diesen Einsatz wurden in Dreswden Hbf Gleis 5 und Schandau Gleis 2 je ein Wasserkran aufgebaut. Der Einsatz erfolgte ab 1958 bis ca. 1965. Mfg Hoppyfreund
Hallo Der Sammler, danke für die Ergänzung, bei dem BW Schild kein Wunder. Viele Fotos vom Einsatz gibt es ja auch nicht. Wer mal die Miniaturelbtalbahn in Königstein besucht kann eine schöne Nachbildung des Einsatzes im Modell sehen. MfG Hoppyfreund
dampfgeführte Züge waren nie echte Wendezüge sondern geschobene Zugfahrten mit besetzter Spitze. Der Lokführer im "Steuerabteil" war nur Herr über die Bremse. Wenn der Heizer mit Reglerberechtigung oder zweite Lokführer auf der Lok nicht wollte, konnt der Vorn klingel soviel er will. Die einzige technische Steuereinrichtung war der Reglerschließzylinder, welcher aktiv wurde wenn der Tf vorn bremste. War nicht sehr beliebt, da sich einige Tf/Heizer auf der Lok verletzten als der Regler zuknallte.
Bei der Bundesbahn gab es sowas auch, hier bei einige Loks der Baureihen 23, 38.10-40, 64, 65, 66, 78 und 78.10.
Interessant! Wie wurde denn der Reglerschließzylinder betätigt? Elektrisch, mit Pressluft oder hydraulisch? Beim Bremsen wurde also von vorn der Regler geschlossen und gebremst. Anfahren war dann von des Heizers guten Willen abhängig? Oder konnte der Herr vorn auch den Regler wieder öffnen? Ist schon so lange her, ich kann mich nur noch an den südlichen Schnellverkehr 1964 von Schönefeld nach Wünsdorf erinnern. Mit 65.10 und DB13 ohne Zusatzwagen. Hab nur ein Bild aus dem Eisenbahnmagazin von vor zig Jahren, kanns hier aber nicht veröffentlichen.
Der Regler wurde mittels Pressluft geschlossen. Öffnen musste ihn der Regler berechtigte Heizer dann wieder. Wenn man bedengt, das der Heizer auf der 65'10 ohne Giesl Ejaktor sicher andere sorgen hatte, als ständig auf die Befehle des Lokführes zu achten.
ZitatGepostet von 99 1590-1 Der Regler wurde mittels Pressluft geschlossen. Öffnen musste ihn der Regler berechtigte Heizer dann wieder. Wenn man bedengt, das der Heizer auf der 65'10 ohne Giesl Ejaktor sicher andere sorgen hatte, als ständig auf die Befehle des Lokführes zu achten.
MfG, Daniel
Hallo Daniel,
welche Sorgen hatte er denn? Und wie hängt das mit dem Giesl-Ejektor zusammen?
ZitatGepostet von Ferkeltaxe Anfahren war dann von des Heizers guten Willen abhängig? Oder konnte der Herr vorn auch den Regler wieder öffnen?
Ein ferngesteuertes Öffnen des Reglers macht ja keinen Sinn, da auch die Steuerung sinnvoll betätigt sein will. Auch war es nicht der Regelfall, dass der Regler automatisch durch Druckabsenkung der HLL geschlossen wurde. Vom Reglerbediener auf der Lok wurde nicht umsonst Streckenkenntnis gefordert und deshalb hat dieser im Normalfall den Regler vor einem planmäßigen Halt selbständig geschlossen und die Steuerung zurückgenommen.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
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RE: Loks im Wendezugbetrieb DR
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10.02.2013 20:37 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2015 15:45)
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Sieht so aus. Wobei die Loks ja dann auf den 12 KVD Motor aus heimischer Produktion umgebaut wurden, da war die Anfälligkeit nicht mehr ganz so groß. Aber es stimmt schon, sehr beliebt waren die Loks nicht bei den Kollegen. Wobei ich auch einige kenne die gern darauf gefahren sind.
