zwar hatte ich ziemlich lange wenig Zeit für die MoBa, aber mir fehlte auch ein wenig die zündende Idee für die Lösung meines Gleisplanproblems. Dies sah wie folgt aus: Links an mein erstes Segment muss sich ein Kurvensegment anschließen. Die zweigleisige Hauptstrecke sollte darauf einfach nur eine 90°-Kurve durchlaufen. Auf dem dann anschließenden Segment, auf dem ein Bw nach Vorbild Dresden-Neustadt entstehen soll, führen beide Gleise an diesem vorbei zum Bahnhof, wobei parallel ein drittes Gleis dazu kommen muss als Ein-/Aus-/Umfahrungsgleis für das Bw. Wenn dieses aber erst auf dem Segment selbst aus dem einen Gleis abzweigt, muss das Segment aber ziemlich lang werden, woraus aus Platzgründen eine Kürzung des Kurvensegments folgen würde.
Fazit: Ich musste mir erst eine endgültige Gleisentwicklung überlegen, bevor ich die Maße für das Kurvensegment festlegen und so weiterbauen kann.
Alle Versuche und Varianten bei der Planung liefen darauf hinaus, dass der Abzweig schon auf dem Kurvensegment liegen muss. Da meine Hauptstrecke aber einen Radius von PIKO-R9, also 908mm, nicht unterschreiten soll, und der Abzweig aus dem äußeren Gleis erfolgen soll, würde das innere Parallelgleis also einen Radius von "Weichenradius minus Parallelgleisabstand" bekommen - sprich die erforderliche Weiche müsste einen Innenbogenradius von mindestens 970mm und einen entsprechend größeren Außenbogenradius bekommen.
Da blieb fast nur noch Tillig`s Flexsteg-Weichen-Bausatz, um diese Vorgaben zu erfüllen. Aber ob der von den Maßen her so hinzubekommen ist, dass er sich sauber bzw. geschmeidig in die Kurve einfügen würde ...??? Ein Blick auf die Teile des Bausatzes und die Recherche diverser Bauberichte zu solchen Bausatzweichen ließen bei mir die Frage aufkommen: Wenn schon selber bauen, warum dann nicht gleich auch die Teile dazu aus Flexgleis selbst anfertigen?
Hier nochmal die Skizze zum Problem (blau):
Sollte das also klappen, kämen schon drei Parallelgleise auf dem Bw-Segment an, ich könnte die Maße für Kurven- und Bw-Segment endgültig festlegen und endlich weiterbauen.
Los geht`s: Zunächst mal per Gleisplaner ein paar Radien durchprobieren und die optisch gefälligste Lösung finden. Der innere Weichenbogen führt den Radius der Kurve konstant mit R=1062mm weiter und der Abzweigbogen bekommt 1350mm.
Das Ganze per Zeichnung entworfen und auf Papier als Schablonen für Korkbett und Weiche ausgedruckt. Die Schablone für das Korkbett auf eine Unterlage geklebt:
Darauf zurechtgeschnittene Korkstreifen geklebt und schön plan geschliffen:
Nun auf der Schablone für die Weiche erstmal die Positionen für die Schwellen auswählen: Ist schon gigantisch, die Weiche wird fast 60cm lang! Die PIKO-EW oben sieht ein wenig kümmerlich dagegen aus:
Nochmal von Nahem:
So, alle Schwellen vorskizziert, Schablone auf das Bett geklebt:
Sieht spannend aus ... aber: Hast Du mal bei Günther Weller geschaut? Eventuell gibt es dort eine Bogenweiche, die Deinen Abmessungen entspricht oder zumindest nahe dran ist.
ZitatGepostet von cauchy Hast Du mal bei Günther Weller geschaut? Eventuell gibt es dort eine Bogenweiche, die Deinen Abmessungen entspricht oder zumindest nahe dran ist.
bei der Größe (Länge) der Weiche würde ich den Knackpunkt nicht unbedingt im reinen Weichenbau sehen. Vielmehr dürften sich eventuell andere Schwierigkeiten ergeben. Ich hätte da vor allem daran gedacht, dass es schwierig werden könnte, die langen Zungen so exakt zu stellen, dass sie nicht die Lauffähigkeit des Rollmaterials behindern, einfach dadurch, dass sich die Zungen nicht so schön gleichförmig verhalten, wie in der Zeichnung dargestellt. Nicht umsonst werden beim Vorbild in solchen Fällen mehrere Antriebe verwendet. Bin gespannt auf die Lösung.
Sieht zwar toll aus, aber ich habe da die gleichen Bedenken wie echoo. Auf der Zeichnung laufen die Zungen ein sehr großes Stück sehr nah bzw auf Anschlag an den Außenprofilen entlang. Wenn du jetzt den Antrieb am Zungenende plazierst, könnte sich das Zungenprofil ev. nicht über die gesamte Zungenlänge gleichmäßig bewegen (Zunge "beult" sich zum Außenprofil hin) und dadurch der Spurkranz zwischen Zunge und Außenprofil eingeklemmt werden.
Du solltesr vorab einen Zungen-Stellmechanik-Test machen. Wenn du Pech hast müßtest du eine zweite Stellschwelle etliche Zentimeter von der Zungenspitze entfernt einbauen damit die Zunge durchgehend genügend Abstand zum Außenprofil bekommt.
Aber ich drücke dir die Daumen daß es funktioniert. Das Endergebnis wird dann bestimmt toll aussehen.
Das mit den Zungen geht schon. Man muss aber sehr genau vorbiegen und darf sich nicht genau an die Anzahl der Gleitplatten (12) halten sondern etwas strammer einbauen.
Danke für die Denkanstöße und auch die Verweise zu Weller und Schumacher.
Ja, das mit der langen Zunge habe ich mir auch lange überlegt. Dann habe ich mir die 1:9er von Weinert mal angeschaut, dort dürfte es ähnlich sein. Bei der Weiche wird die Zunge auch nicht als Ganzes gestellt, sondern nur das letzte Stück. So will ich es auch machen. Der letzte Zungenabschnitt soll also als Federzunge ausgelegt sein. Der (laute) Tillig-Antrieb schafft so etwas ohne Probleme. Für den Fall, dass es wegen des Durchbiegens doch nicht so klappt, habe ich mir auch schon überlegt, eine zweite Stellschwelle einzusetzen.
Bei Weller und Schumacher habe ich auch nachgeschaut, aber so richtig passend ... da wären wieder Kompromisse erforderlich. Außerdem reizt mich auch schon wieder der Gedanke, so eine Weiche wirklich selbst zu bauen - und zwar nur aus minimalen Mitteln. Ich brauche hier nur ca. 1,5 Flexgleise zu zerstückeln, d.h. nicht einmal 6 Euronen Kosten. Wenn es nicht funktioniert, ist es also kein großer Verlust.
Um noch einmal ein wenig deutlicher zu zeigen, warum ich überhaupt auf so eine Idee gekommen bin, hier eine Skizze mit den Hauptstreckengleisen auf den anliegenden Segmenten (Weiche blau hervorgehoben): Ein Bild sagt doch mehr als meine langen Einführungsworte oben.
Wenn ich nun meine Bauschritte dokumentieren will, muss ich wohl einen neuen Thread unter "Anlagen- und Gleisbau" aufmachen, hier ist ja nur Planung vorgesehen.
Hätte ich mir auch erst überlegen können, den Thread gleich dort aufzumachen.
Ich kann dann ja derweil schon mal anfangen, die Schwellenverlegung zu dokumentieren.
Um das richtige Spurmaß zu behalten, habe ich Schwellen mit beiden Kleineisen im Bereich der Zwischenschienen wechselseitig für Außen- und Innenbogen verlegt:
Die fehlenden Stücke habe ich dann nachher drangesetzt. Man sieht einige auf dem Bild links und rechts daneben liegen.
Im Bereich vor dem Herzstück mussten alle Schwellen nur jeweils einseitg angepasst werden:
Im Zungenbereich sind die Schwellen immer aus zwei Teilen zusammengesetzt, jeweils mit einem Kleineisen für die Innen- und für die Außenschiene. Bis auf den Herzstückbereich kann so relativ leicht das vollständige Schwellenbild mit fast kompletter Kleineisenbestückung verlegt werden: Innen- und Außenschiene sind auch bereits probeverlegt.
Im Herzstückbereich wird es nun etwas kniffliger, die Schwellen mit den zusätzlichen Kleineisen für die Flügelschienen zusammenzubringen. Da die Flügelschienen geknickt sind, kann man sie ja nicht einfach in vorher aufgeklebte Schwellen mit Kleineisen einfädeln. Unten liegen schon die zurechtgeschnittenen und geknickten Flügelschienen und die beiden keilförmig zugefeilten Herzstückteile:
Erstmal werden die Teile probehalber eingepasst und dann kann man sich überlegen, was vorher noch verlegt werden muss und was vorher auf keinen Fall verlegt sein darf:
Außerdem will ich Flügelschienen und Herzstückspitze polarisieren, d.h. beim Verlegen müssen von unten Drähte durchgelegt und verlötet werden. Zwischen den Schwellen zu löten kann aber ein wenig heikel sein, also sollten die Schwellenteile in unmittelbaren Nähe zu den Lötstellen möglichst erst nachher angesetzt werden. Bei den Flügelschienen hat das ganz gut geklappt:
Bei der Herzstückspitze ist es nicht ganz so einfach. Die Drähte sollen ja nicht auf der Radlaufseite angelötet und zudem noch möglichst unsichtber sein! Das bedeutet, das die Drähte an den Innenseiten der Keilform liegen, also vor dem Einziehen schon angelötet werden müssen. So sieht es dann fertig aus: Man sieht fast nichts, nach dem Lackieren und Patinieren sollten die Lötstellen später nicht mehr auffallen. Am oberen Bildrand kann man auch schon die aufgesetzten Radlenker sehen.
Sieht man die Weiche eigentlich? Käme mir blöd vor, wenn die umliegenden Weichen nur die halbe Länge hätten.
Wie willst du das Herzstückproblem lösen? Bei den langen Lücken dort müssen die Radlenker kleinen Rädern ordentlich Führung geben. Ich denke, du wirst so manche Wagenachse noch anpassen müssen, weil es entweder zwängt oder entgleist.
Deiner Weichenbau finde ich spannend. Zuerst habe ich gedacht das du die Weiche mit Schienenprofile auf Pertinax löten wollte. Aber so geht es absolut auch. Da bin ich schon mal neugierig auf den Weichenzüngen, das schwierige Teil also. Ich hoffe natürlich das es dann auch einwandfrei funktioniert.
da bin ich echt gespannt, ob das funktioniert - vor allem dauerhaft im Betrieb?
Ich hab' da schon meine Erfahrungen mit machen müssen. Aber diese Anlage existiert nicht mehr (wurde beim Umzug unwiederruflich zerstört )
Genug der Smilies.
Hast Du eine Gleislehre zur Verfügung? Falls nein, solltest Du Dir unbedingt eine vor Fertigstellung besorgen (z.B. Hobbyecke Schuhmacher).
Bei den Radlenkern musst Du auf die genauen Abstände zum Gleis achten (ich weiß, Du weißt das! Ich schreib's trotzdem nochmal, siehe auch NEM124). Wenn Du da schlamperst, fährt nichts mehr über diese Weiche.
Ich weiß nicht, welches Rollmaterial Du auf der Anlage einsetzen möchtest. Du solltest aber alle Fahrzeuge, die an dieser Weiche holpern oder sogar entgleisen, auf deren Radsatzinnenmaß prüfen NEM310.
Viel Erfolg wünscht Dir
Heinz
HO 2L DCC; Ep.IIIb; Fahrzeuge alle 1:87 mit Kupplungssalat inklusive Kadee zum Rangieren Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"
So, bevor es mit dem Bau weiterging, habe ich dann doch erstmal wegen einiger hier geäußerter Bedenken ein paar weitere Probeläufe mit Rollmaterial auf dem Herzstückbereich gemacht und diese auch fotografisch festgehalten.
Zunächst noch ein Bild des gesamten Herzstückbereichs:
Nun zu den Probeläufen: Zuerst wären da einige verschiedene Wagenarten aus Uralt-DDR-Produktion, d.h. mit entsprechend hohen Spurkränzen usw. Alle liefen in beide Bögen einwandfrei rein und aus beiden ebenso wieder raus. Hier mal als Beispiel ein zweiachsiger Güterwagen: Der grüne Pfeil zeigt auf das fragliche Rad, das hier unmittelbar vor dem Aufsetzen auf die Herzstückspitze ist, und wie man sieht noch ganz locker auf der Flügelschiene läuft.
Nun rollt er nur einige Millimeter weiter und ... ... zack, ist er - als ob gar nichts wäre - auf dem Herzstück.
Das nächste Beispiel steht für die moderneren Modelle mit schmaleren Radscheiben und niedrigeren Spurkränzen: Das war wieder unmittelbar vor dem Aufsetzen auf das Herzstück, und noch geradeso auf der Flügelschiene.
Nun einige Millimeter vorgerollt... ... und ohne irgendein Problem auf dem Herzstück.
Auf der anderen Seite sieht es nicht ganz so gut aus - hier noch erst auf der Flügelschiene: man sieht schon, dass es hier etwas schwieriger werden kann. Und tatsächlich: Die Flügelschiene verlassen, aber noch nicht auf dem Herzstück. Erst noch einen Millimeter weiter: Das zweite Bild sieht aber dramatischer aus, als es sich in der Praxis zeigt. Ich habe den Vorläufer solo mit dem Finger extra so in Position geschoben und auch ein wenig nachgedrückt. Ist der Vorläufer am Lokfahrgestell montiert, rührt sich da gar nichts, dann kann er quasi gar nicht so "reinwippen", wie auch bei 1'-Vorläufern, sämtlichen Zweiachser- und Drehgestellwaggons, die ich ausprobiert habe. Das scheinbare Problem ergibt sich natürlich auch nur, weil ich zwischen Herzstückspitze und Flügelschiene auf dieser Seite etwas mehr Platz gelassen habe. Die großen C-Kuppler und vor allem E-Kuppler (allen voran die PIKO-95er) kommen sonst beim Befahren des Innenbogens nur schwer durch. So wie es jetzt ist, läuft alles prima - auch die 95er.
Da es nun schon so spät ist, gibt's die Baufortschritte heute nicht mehr.
@Heinz: Eine Gleislehre brauche ich nicht, ich habe ja nur die Originalschwellen mit Kleineisen verwendet und außerdem die exakte Lage der Schienen auf der Schablone.
Dein Test mag jetzt in allen Punkten positiv ausfallen, im Betrieb sieht das später anders aus.
Die Herzstücklücke ist nach den Fotos zu urteilen zu groß.
Die Hauptspitze gehört noch weiter vorn damit die Herzstücklücke kleiner wird. Die Beispitze ist für ein besseres anlegen an die Hautspitze noch ein wenig flacher zu feilen.
Für den Störungsfreien Betrieb darf das Rad nicht im Herzstück einsinken. Deine Lok werden bestimmt störungsfrei laufen aber nicht alle Wagen.
Bei meiner superschlanken Weiche ist die Hauptspitze auf der Länge von 3 Schwellen ausgedünnt.
ZitatDas scheinbare Problem ergibt sich natürlich auch nur, weil ich zwischen Herzstückspitze und Flügelschiene auf dieser Seite etwas mehr Platz gelassen habe. Die großen C-Kuppler und vor allem E-Kuppler (allen voran die PIKO-95er) kommen sonst beim Befahren des Innenbogens nur schwer durch.
Wie wäre es, die bogeninnere Flügelschiene etwas mehr zu biegen? Sieht mir auf dem Foto oben noch mächtig gerade aus? Rillenweite von ~1,3 mm bei dem Radius sollte doch auch eine Piko-95 mitmachen oder ist die völlig starr? Nur mal so ins blaue vermutet, mag sein, dass ich danebenliege.
Hab die beiden Herzstückteile, besonders die Hauptspitze, noch ein wenig nachgeschoben: Man könnte denken, jetzt ist sie schon ein bisschen zu weit, sodass sie in die andere Spur hineinragt, wie es auf dem folgenden Bild aussieht: Es muss aber durch den Aufnahmewinkel ein bisschen täuschen. Was aber auch dieses Bild nochmal gut zeigt, dass die Flügelschienen noch ein wenig Feinjustierung benötigen. John
Auf jeden Fall sinkt jetzt kein Rad mehr ein und trotzdem laufen alle Fahrzeugarten super drüber, auch die 95er. Hier nochmal ein Beispiel: Hier ist das vordere Rad noch auf der Flügelschiene ...
...und hier nur ein paar Millimeter weiter, aber schon auf dem Herzstück:
So, nun aber weiter zum Zungenbereich: Da die Zungenschienen auch nach dem Zurechtfeilen/-schleifen eine gewisse Restdicke aus Stabilitätsgründen brauchen, war meine ursprünglich gewählte Position für die Stellschwelle Unsinn, da dort dann ein Untermaß für die Spur entsteht (gelb): Der rote Pfeil zeigt die Verlegung ein Stück nach vorn. Bis hier wird die Spur nur soviel breiter, dass es noch in der Toleranz liegt, also noch keine Gefahr für die Radsätze besteht, aber schon breit genug, um eine auf gerade noch stabile Dicke geschliffene Zungenschiene mit aufnehmen zu können. Um der Zunge auch ein wenig Bewegungsfreiheit zu verschaffen, habe ich dann die Schwellen etwas flacher geschliffen und danach wieder etwas Holzstruktur eingeritzt:
An den Innenseiten der Außenschienen habe ich den Fuß ein wenig gestutzt, um die Zungenschienen gut anliegen zu lassen:
So sieht es dann mit anliegender Zungenschiene aus:
So verläuft der Bogen dann genau wie vorgezeichnet: Man sieht es daran, dass die Schiene genau den roten Bogen auf der Schablone abdeckt (vergleiche Schwellenbild 3 drüber).
Die andere Zungenschiene wird ebenso angepasst und so sehen dann mit einer provisorischen Stellschwelle die beiden Zungenstellungen aus: Befahren des kleineren Bogens ... ...und des größeren Bogens: Wie man sieht, habe ich an die Schienen kleine Kupfer- oder Bronzewinkelchen gelötet und für eine zweite mögliche Stellschwelle vorgesorgt (ich werde sie aber wohl nicht brauchen)
So sieht die komplette Weiche jetzt aus:
Nun sind nur noch ein paar optische Modifikationen vorzunehmen (ein paar Kleineisen nachsetzen, Flügelschienen nachjustieren usw.)
Bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Projekt unter Leichtsinn oder Wagemut einordnen soll, bin aber in jedem Fall auf die ersten "richtigen" Tests gespannt. Als nächsten Schritt würde ich zu einer provisorischen Verkabelung und ein paar angesetzten Gleisstücken raten. Händischer Schiebebetrieb & Fahrbetrieb unterscheidet sich nach meinen Erfahrungen hier beträchtlich.
Etwas Soren macht mir noch das Spaltmaß an den Radlenkern, das sieht auf den Fotos recht gross aus. Wenn die Fahrzeuge im Fahrbetrieb trotz korrektem Radsatzinnenmaß gegen das Herzstück knallen oder in die Lücke fallen, kann man hier sicher noch ein wenig fummeln und die Fahrzeuge damit länger auf der Flügelschine halten.
Ich würde für den Test Fahrzeuge mit möglichst langem starren Radstand (Donnerbüchsen, D&E-Kuppler) empfehlen, Drehgestellwagen & Loks kommen nahezu überall durch. Habe mal spasseshalber eine V100 mit H0pur Bereifung über meine NEM/Fine scale Weichen fahren lassen.... Nulla Problema, während meine 98.8 anfänglich nicht so recht wollte.
Mit dem Herzstück bin ich noch nicht einverstanden. Es kommt mir so vor, dass die Lücke noch zu groß ist. Versuche dies zu verkleinern.
Die Hauptspitze Messerscharf und dünn ausfeilen und etwas weiter nach vorn schieben.
Die Beispitze ebenso dort wo sie an der Hauptspitze anliegt auch noch in der Länge bei feilen und an die Hauptspitze auch weiter vor schieben. Dann wird die Herzlücke automatisch kleiner.
Wie das Fahrverhalten ist kannst Du durch schieben nicht beurteilen. Es fährt in diesen Versuchen alles schön durch aber Betrieb ist etwas anderes.
Was zum Weichenbau unbedingt notwendig ist ist eine Fühlerlehre. Gibts im Baumark für 2 - 3 €. Das sind Metallstreifen in unterschiedlichen Stärken 0,1 - 1,0 mm. Damit kann man alle Abstände für den Gleisbau einstellen. Mit einer solchen Fühlerlehre, eingestellt für den Abstand der Radlenker, wird im Herzstück der richtige Abstand kontrolliert. Der Länge nach Abstand und Lage der Spitzen kontrollieren. Klemmt es, ist es zu eng, schlackert es, ist es zu weit. Du kannst damit auch sehr gut erkennen ob die Spitzen richtig liegen oder ob noch geschoben werden muss.
Was mir noch nicht gefällt ist die obere Abliegende Zunge. An der Stellschwelle wird sie zu stark gebogen, das ist nicht so Vorbild gerecht. Entweder gehört die Zunge um eine Schwelle nach vorn, mit der Spitze auf die nächste Schwelle oder die Stellschwelle in den nächste Zwischenraum zurück. Dann würde die Zunge auch nicht so weg biegen. Vorbild gerechter ist es dann auch.
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Modellbahn - Planung, Bau und Betrieb
»
Anlagenbau
»
Weichenselbstbau als Lösung bei Gleisplanproblem
Thema drucken
23.11.2012 18:46
Antworten
Hätte ich mir auch erst überlegen können, den Thread gleich dort aufzumachen.
Aber diese Anlage existiert nicht mehr (wurde beim Umzug unwiederruflich zerstört 
)
John
